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Veröffentlicht am 30.01.2023

Hatte mir mehr versprochen

Transatlantik
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Im 9.Band um das Gespann Ritter/Rath muss der bedingt durch die politische Entwicklung untergetauchte Kommissar Gerion Rath Deutschland verlassen. Auch seine Frau Charlotte, Charly, Rath, geborene Ritter, ...

Im 9.Band um das Gespann Ritter/Rath muss der bedingt durch die politische Entwicklung untergetauchte Kommissar Gerion Rath Deutschland verlassen. Auch seine Frau Charlotte, Charly, Rath, geborene Ritter, wollte Deutschland schon längst verlassen haben, doch sie möchte noch ihren Ziehsohn Fritz aus der psychiatrischen Klinik rausholen. Dann verschwindet Charly's Mitbewohnern Greta und deren Liebhaber wird ermordet aufgefunden. Und auch über den Atlantik arbeiten Kriminelle gegen sie...
Aus dem Klappentext heraus hatte ich mir ein etwas anderes Buch versprochen, auch das es bereits der 9.Band der Reihe (der meiner Meinung nach aber durchaus unabhängig und ohne Vorkenntnisse der anderen Bände gelesen werden kann) um Gerion Rath ist, war mir vorher nicht bewusst.
Sehr gewuchtige Themen wie Attentate auf Göring, Drogenhandel als auch reale Ereignisse wie der Absturz der Hindenburg bei Lakehurst gekoppelt mit Spionage überladen dieses Buch. Es fühlt sich für mich eher an, als ob diese Grundpfeiler mit Gerion und Charly's Geschichte nur aufgefüllt werden, als das diese die bestimmenden Hauptpersonen sind. Diese Vielschichtigkeit hat mich regelrecht erschlagen.
An David Nathan's Betonung mit der Angewohnheit, seine Stimme zum Satzende hin zu heben, bin ich fast verzweifelt. Da konnte ich dann über das typisch deutsche Gericht der Bratkartoffeln als offensichtlich einzig verfügbares und immer wieder konsumiertes Essen nur noch müde lächeln. Es sind die Kleinigkeiten, die den Gesamteindruck zerstören...
Zu Ende gehört habe ich dieses Buch zwar, aber es konnte mich gar nicht überzeugen. Ich glaube nicht, dass ich weitere Bände dieser Reihe lesen werde.

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Veröffentlicht am 30.01.2023

Gute Grundidee die jedoch nicht überzeugen konnte

Die Pestinsel
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Im Fluss wird von den Treibgutsammler eine männliche Leiche geborgen. Der Mann scheint der Kleidung nach gut situiert zu sein. Doch wer ist der Mann und warum musste er sterben? Kommissar Nils Gunnarson ...

Im Fluss wird von den Treibgutsammler eine männliche Leiche geborgen. Der Mann scheint der Kleidung nach gut situiert zu sein. Doch wer ist der Mann und warum musste er sterben? Kommissar Nils Gunnarson erkennt Parallelen zu einem kürzlich gelesenen Buch. Doch dieser Autor ist ein verurteilte Mörder, welcher gut bewacht auf der sogenannten Pestinsel, einer alten Quarantänestation, einsitzt. Konnte er diese Insel verlassen?
Zu Beginn wird die Geschichte ganz allmählich aufgebaut, der Leser lernt die Akteure mit ihren Besonderheiten als auch Örtlichkeiten kennen. Vor allem die Informationen zu den Treibgutsammler, waren fuer mich, bisher unbekannt, sehr interessant. Trotz interessantem Plot konnte mich das Buch jedoch nicht überzeugen, dafür störten meiner Meinung nach zuviel Kleinigkeiten ein rundes Gesamtbild
Etwas anstrengend war für mich beispielsweise die On-Off-Beziehung zwischen Nils und Ellen, die, (gar nicht vorhersehbar in einer Inkognitotätigkeit Ellen's auf der Insel endet. Ihr Einsatz ist zwar sehr mutig, jedoch wirkt ihre Recherche in manchen Situationen auf mich etwas zu offensichtlich. Auch das ihre Briefe ungehindert den Adressaten erreichen können.
Befremdlich fiel mir auch die stellenweise auftretende indirekte Anrede (.... Die Ellen...) in der Handlung um Frau Lange auf, anstatt die Person direkt anzusprechen. Auch Ellen greift dies auf und ich frage mich, was der Autor damit beabsichtigt hat.
Die abschliessende Auflösung der Geschichte war für mich dann doch sehr ernüchternd. So wie die Ausführungen zu deuten waren, ist oder war Hoffmann ein narzistischer und rücksichtsloser Mensch der buchstäblich über Leichen geht und Personen, die ihm in die Quere kommen auf Gutdünken entsorgt/entsorgen lässt. Irgendwie hatte ich mir dazu noch eine überraschender Wendung erhofft. Die fast schon als Happy End anmutende Auffindesituation zwischen Ellen und Nils passt nicht so ganz, zu viele Fragen hinsichtlich der Zukunft sind für mich dort offen. Fast scheint es, daß Buch ist auf eine Fortsetzung der Ermittlungen Nils und der weiteren Beziehung zu Ellen angelegt.
Leider hat dieses Buch bei mir keinen bleibenden Eindruck hinterlassen...

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Veröffentlicht am 26.12.2022

Ein notwendiger Tod?

Ein notwendiger Tod
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Splitterfasernackt und gefangen in einer einsamen, brennenden Hütte in der Schneewüste wacht Selma Falck auf. Ihr fehlt jede Erinnerung, doch sie weiß eines: um zu überleben muss sie diese Hütte so schnell ...

Splitterfasernackt und gefangen in einer einsamen, brennenden Hütte in der Schneewüste wacht Selma Falck auf. Ihr fehlt jede Erinnerung, doch sie weiß eines: um zu überleben muss sie diese Hütte so schnell wie möglich verlassen und die Zivilisation erreichen. Erst nach und nach setzen sich Erinnerungsfetzen zusammen und ein weiterer dringender Grund zu ihrer Rückkehr kristallisiert sich heraus: sie muss einen Mord aufklären um Schlimmeres zu Verhindern.
Die Handlung schwingt zwischen zwei Erzählsträngen hin und her, die das Verständnis anfänglich ziemlich erschweren, da kein Zusammenhang erkennbar scheint. Nach und nach fügen sich die Puzzlestückchen und ergeben ein stimmiges Ganzes. Leider rutscht damit der angekündigte Thriller, vielleicht auch dem ehemaligen Beruf der Autorin geschuldet, ins (zum Teil recht abstruse) Politische, und wer wie ich nicht unbedingt ein Freund davon ist, wird von diesem Buch wenig begeistert sein. Einzig den Titel, so irritierend er auf den ersten Blick auch klingt, fand ich nach dem Abschluss des Buches absolut stimmig - das Buch an sich konnte mich jedoch nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 26.11.2022

Der Horror zwischen den Jahren...

Rauhnächte - Sie werden dich jagen
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Seit Jahren verschwinden in den sogenannten Rauhnächten, den zwölf Nächte zwischen den Jahren, junge Frauen um später extrem verstört wieder aufzutauchen. Nie sprach eine von ihnen über das erlebte, sie ...

Seit Jahren verschwinden in den sogenannten Rauhnächten, den zwölf Nächte zwischen den Jahren, junge Frauen um später extrem verstört wieder aufzutauchen. Nie sprach eine von ihnen über das erlebte, sie flüchteten aus dem Ort oder sogar in den Tod.
Nach tragischen Todesfällen in ihrer Familie kehrt Lisa zu Weihnachten zu ihren Großeltern in ihr Heimatdorf zurück, in der Hoffnung auf Versöhnung und auch Antworten. Da verschwindet erneut eine junge Frau...
Den Rauhnächten wohnt ein ganz besonderer, mystischer Zauber inne. Zahlreiche Bräuche basieren und Geschichten ranken sich um diese Zeit.
Eigentlich die perfekte Kulisse für ein spannenden Thriller.
Obwohl große Bereiche durchaus spannend und fesselnd geschrieben sind, erfüllte dieses Buch meine Erwartungen leider nicht. Zu voraussehbar die Handlung und zu klischeehaft das "Mauern" innerhalb der Dorfgemeinschaft. Auch der Auslöser bzw. die Motivation der Männer für ihre Taten wirkte auf mich zu konstruiert.
Ein Buch mit interessanten Ansätzen, jedoch würde ich es nicht noch einmal hören/lesen

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Veröffentlicht am 12.11.2022

Vom Selbstfinden und Scheitern

Lisa, siebzehn, alleinerzogen
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Leipzig, in den Nachwendejahren
Inspiriert vom dem der Schule gelegenen Strassenstrich wählen die zwei Schülerinnen Lisa und Marlene als Thema ihrer Belegarbeit eine Problematik, die vor allem der Lehrerschaft ...

Leipzig, in den Nachwendejahren
Inspiriert vom dem der Schule gelegenen Strassenstrich wählen die zwei Schülerinnen Lisa und Marlene als Thema ihrer Belegarbeit eine Problematik, die vor allem der Lehrerschaft aufstösst: die Prostitution. Und dafür interviewen sie sogar eine Domina.
Diese Grundidee des Buches wird durch durch Rückblicke in Lisa's Familiengeschichte, verwoben mit realen geschichtlichen Fakten und Örtlichkeiten sowie Beobachtungen abgerundet. Es war nicht in erster Linie der Haupterzählstrang, der mich zum Lesen dieses Buches animierte, sondern der Bezug zu Leipzig, in dem ich im ähnlichen Alter wie Lisa die Wendezeit erlebte. Die "Roscherstrasse" war ein Begriff und die Schilderungen riefen Erinnerungen wach. Die eigentliche Handlung fand ich jedoch dann zu schwach, meiner Meinung nach rutscht der Autor vor allen in den Szenen um den Vater zu sehr in gängige Klischees ab.
Für Leser mit geschichtlichen und regionalen Bezug vielleicht interessant, ich würde dieses Buch jedoch nicht noch einmal lesen.

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