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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.05.2019

Spannend wie vom Autor gewohnt

Der Verfolger
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Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich Katzenbachs „Patient“ gelesen habe, aber das ist für das Verständnis dieses Buches eigentlich auch nicht wichtig. Obwohl es die Fortsetzung ist, wird alles nochmal ...

Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich Katzenbachs „Patient“ gelesen habe, aber das ist für das Verständnis dieses Buches eigentlich auch nicht wichtig. Obwohl es die Fortsetzung ist, wird alles nochmal wiederholt und erklärt.
Das Buch beginnt mit einer Einführung in das „neue“ Leben des Psychiaters Frederick Starks. Es scheint relativ normal, aber fünf Jahre zuvor wurde er von einem Serienmörder verfolgt und fast getötet. Er schaffte es, seinen eigenen Tod vorzutäuschen und eine neue Identität anzunehmen, in der er weiterhin als Psychiater arbeitet. Und nun hat eben dieser Serienmörder ihn aufgespürt und droht ihn zu töten – wenn er nicht hilft den Verfasser von Drohungen gegen seine Geschwister zu finden. Starks sieht keinen anderen Ausweg und versucht so viel wie möglich herauszufinden. Dabei gerät er selbst in die Schusslinie und kämpft sich durch Verstrickungen, falsche Fährten und gefährliche Fallen.

Das Buch ist spannend und solide geschrieben. Es reiht sich meiner Meinung nach nahtlos ein, in die Thriller des Autors. Ob als Nachfolgeband oder eigenständiges Buch, Katzenbach hat einen unvergleichlichen Stil und ließ mich mit der Hauptfigur mitfiebern. Auch wenn einiges reichlich konstruiert wirkt, hat mich das Buch gefesselt und gut unterhalten.

Veröffentlicht am 18.04.2019

Buch zum Eintragen und Ausmalen - irreführender Titel aber schön gemacht

Mein Bullet Buch
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Ich habe keine Erfahrung mit Bullet Journals und der Gedanke, alles selbst gestalten zu „müssen“ ist vielleicht auch nichts für mich. Mir ist dieses Büchlein aufgefallen, weil ich den Einband schön gestaltet ...

Ich habe keine Erfahrung mit Bullet Journals und der Gedanke, alles selbst gestalten zu „müssen“ ist vielleicht auch nichts für mich. Mir ist dieses Büchlein aufgefallen, weil ich den Einband schön gestaltet finde und mich auch das Innere sofort angesprochen hat.
Mit dem klassischen Bullet-Journal hat es nicht viel zu tun – es fängt schon damit an, dass das typische Punktmuster gar nicht vorkommt.

Aber genau das wollte ich auch, ein Buch zum Eintragen von Zielen, Listen und Ideen. Zu vorgegebenen Themen, was natürlich wenig flexibel ist, aber neue Impulse gibt.

Das Buch ist mehr oder weniger in 12 Monate gegliedert, die man selbst einträgt. Man kann es also zu einem beliebigen Zeitpunkte beginnen. Als Kalender nutze ich es nicht, da kaum Platz ist, Termine einzutragen. Es gibt eine kurze Einführung, wer wirklich etwas über BuJo lernen möchte, kommt hier allerdings nicht weit.
Jeder Monat hat dann gleiche Elemente wie Monatsübersicht und eine To-Do-Liste. Dazu hat jeder Monat eine Art Schwerpunkt z.B. Ernährung oder Reiseplanung.

Mir gefällt das Design im Inneren und es gibt immer wieder kleine Bildchen oder Schmuckelemente, die man ausmalen kann. Als „Achtsamkeitsbuch“ oder Kalender für Menschen mit wenig Terminen ein schönes Eintragebuch. Wer allerdings ein BuJo möchte, wird von diesem Buch enttäuscht sein.

Veröffentlicht am 06.04.2019

Rückkehr auf die Insel

Der Herzschlag der Steine
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Dieses Buch ist geschrieben für Schottland-Fans, die eine schöne Liebesgeschichte lesen möchten. Es geht um Ailsa, die eigentlich in Kanada wohnt und mit ihrem Mann ein erfolgreiches Unternehmen führt. ...

Dieses Buch ist geschrieben für Schottland-Fans, die eine schöne Liebesgeschichte lesen möchten. Es geht um Ailsa, die eigentlich in Kanada wohnt und mit ihrem Mann ein erfolgreiches Unternehmen führt. Sie stammt von der kleinen Insel Harris und als ihre Mutter stirbt fliegt sie dorthin um ihr Haus zu verkaufen und das Erbe zu regeln. Obwohl Ailsa ihre Kindheit und Jugend dort verbracht hat, ist es anfangs wie in einer anderen Welt, aber sie lebt sich schnell wieder ein. Sie trifft ihre Jugendliebe wieder, der auch einige Zeit auf dem Festland verbracht hat. Und auch ein Jugendfreund und Nachbar ist ihr immer noch nah, obwohl jeder inzwischen seine eigene Familie hat.
Man kann schon an dieser Stelle erkennen, dass es hier nicht um überraschende Wendungen und noch nie dagewesene Geschichten geht. Natürlich ist die Geschichte vorhersehbar und eigentlich schnell erzählt. Was dieses Buch aber unbedingt lesenswert macht, ist der wunderbare Stil der Autorin. Wir begleiten Ailsa bei ihrer langsamen Verwandlung in das Mädchen von den schottischen Hebriden, die sie früher war und lernen auch die anderen Bewohner besser kennen. Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven verschiedener Charaktere erzählt, aber Ailsa steht immer im Vordergrund. Eine mystische Komponente sind die Steine – ein alter Steinkreis in der Nähe von Callanish. Sie bleiben diffus, spielen aber auch eine wichtige Rolle im Leben der Inselbewohner.
Alles in allem ein gelungener Liebesroman in einer Landschaft die wunderschön, aber auch unwirtlich und rau ist.

Veröffentlicht am 02.04.2019

Klufti und die Welt der Yogis

Herzblut
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Herzblut“ ist Band 7 der Reihe und somit ist der Serienleser (oder Hörer) mit den Figuren schon weitestgehend vertraut. Im Mittelpunkt steht natürlich Kommissar Kluftinger, der kauzig und liebenswert ermittelt. ...

Herzblut“ ist Band 7 der Reihe und somit ist der Serienleser (oder Hörer) mit den Figuren schon weitestgehend vertraut. Im Mittelpunkt steht natürlich Kommissar Kluftinger, der kauzig und liebenswert ermittelt. Seine Frau Erika hält ihm den Rücken frei und Sohn Markus ist inzwischen mit der Japanerin Yumiko verlobt. Auch Kluftis Hausarzt Dr. Langhammer ist wieder als nervtötender Freund der Familie dabei und treibt den Kommissar schier zur Verzweiflung.

Der Fall hingegen ist mal wieder ziemlich spannend und ich habe lange gebraucht um auf die richtige Spur zu kommen. Zuerst gibt es nur einen mysteriösen Anruf, bei dem Klufti glaubt Ohrenzeuge eines Mordes zu werden. Er kann tatsächlich den Ort ermitteln und findet dort eine größere Menge Blut.

Der private Nebenschauplatz nimmt allerdings, wie immer, sehr viel Raum ein. Für mich dürfte es hier ruhig etwas weniger sein, insbesondere Slapstickeinlagen wie Kluftis Mutter, die ihm beim Abendbrot eine Salamischeibe unterm Tisch zusteckt, die dann in seiner Hosentasche landet finde ich eher befremdlich. An anderen Stellen muss ich zugeben, habe ich mich köstlich amüsiert.

Der größte Pluspunkt ist aber gemeinsame Lesung von beiden Autoren und Christian Baumann. Der Algäuer Dialekt ist herrlich und die Stimmung wird gut wiedergegeben. Aus diesem Grund gibt es 4 Sterne, beim Printbuch wären es wohl eher 3 gewesen.

Veröffentlicht am 08.02.2019

Authentisch und beklemmend - Deutschland im kalten Krieg.

Roter Rabe. Ein Fall für Max Heller
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Dieser Krimi spielt im Jahr 1951, als Deutschland sich mitten im kalten Krieg befindet. In Dresden ermittelt Kommissar Max Heller nun zum 4. Mal mit seinen Kollegen. Doch noch bevor es einen neuen Fall ...

Dieser Krimi spielt im Jahr 1951, als Deutschland sich mitten im kalten Krieg befindet. In Dresden ermittelt Kommissar Max Heller nun zum 4. Mal mit seinen Kollegen. Doch noch bevor es einen neuen Fall gibt, muss Heller sich von seiner Frau Karin verabschieden, die ihren Sohn in Westdeutschland besucht. Diese Reise will gut vorbereitet sein und ist auch nicht ungefährlich. Heller macht sich Sorgen um sie und muss sich gleichzeitig um Pflegetochter Anni kümmern, die in dieser Zeit mit ihm in Dresden bleibt.

Die Ermittlungen Hellers beginnen mit zwei Selbstmorden: Zeugen Jehovas wurden inhaftiert und haben sich in ihren Zellen selbst umgebracht. Beide auf die gleiche Art und zur gleichen Zeit, ohne miteinander Kontakt zu haben. Heller zweifelt und fängt an zu recherchieren. Dann geschehen weitere Selbstmorde, Unglücke und Unfälle. Irgendwann kann es kein Zufall mehr sein.


Die Ermittlungen an sich finde ich sehr spannend und ich habe mit dem verzweifelten Kommissar mitgefiebert. Es ist stellenweise komplex und verworren, ich war zwischendurch auf der völlig falschen Fährte. Die Häufung der Todesfälle war mir allerdings etwas zu viel, so geht ein Profikiller wohl eher nicht vor.

Die Nebenhandlungen fand ich dagegen gut gemacht und die Figuren sind interessant. Besonders die Atmosphäre von Mißtrauen und Angst wurde deutlich spürbar. Auch Heller kann seinen Kollegen nicht vollständig vertrauen, er ist sich zeitweise nicht einmal sicher, ob seine eigene Frau zu ihm zurückkehrt. Der Autor schafft es, die Konflikte dieser besonderen Zeit realistisch darzustellen und greifbar zu machen.


Gesprochen wird das Hörbuch von Heikko Deutschmann, der seine Sache wirklich gut macht. Er liest ruhig, aber mit den nötigen Emotionen und passt einfach gut zu dieser Reihe.