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Veröffentlicht am 08.05.2019

Gelungener zweiter Fall für Commissaire Luc Verlain

Château Mort
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Es ist heiß und nicht viel los in der Aquitaine….. Commissaire Luc Verlain hat Besuch von seinem Freund und Pariser Kollegen Yacine und die beiden genießen das Leben und die letzten Tage des Sommers am ...

Es ist heiß und nicht viel los in der Aquitaine….. Commissaire Luc Verlain hat Besuch von seinem Freund und Pariser Kollegen Yacine und die beiden genießen das Leben und die letzten Tage des Sommers am Strand. Eine nette Abwechslung ist da der berühmten Marathon du Médoc, für den sie sich als Begleitschutz gemeldet haben. Sie machen mit ihren Motorrädern die Strecke frei und bewundern die lustig verkleideten Marathonläufer, die sich durch die Hitze kämpfen. Als Erfrischung dient bei diesem Marathon nicht nur Wasser, die Läufer werden auf den Chateaus sogar mit edlen Weinen bedient. Bei einer Pause auf dem Chateau von Lucas Schulfreund Richard passiert es, ein Streckenpasten meldet per Funk mehrere kollabierte Teilnehmer. Luc und Yacine eilen zu den Verletzten, doch für einen der Teilnehmer kommt die Hilfe zu spät……

„Chateau Mort“ ein Aquitaine-Krimi von Autor Alexander Oetker ist der Nachfolgeband von „Retour“, also sozusagen der zweite Fall für den sympathischen Commissaire Luc Verlain.
Neben dem bekannten Marathon spielen auch Trauben eine große Rolle, denn alles im neuen Mordfall von Luc dreht sich um das Weinanbaugebiet Médoc, seine Chateaus und den „Grand Cru“ einen Wein der Spitzenklasse. Der Hang zum süßen Leben und sein Faible für schöne Frauen wird Luc auch dieses Mal beinahe zum Verhängnis, er ist eben ein Filou der Spitzenklasse;) eben typisch Franzose!
Das Buch ist wieder sehr amüsant, spannend und flüssig zu lesen, einfach ein Krimi-Genuss! Aber Vorsicht, bitte nicht hungrig an die Lektüre machen, denn sonst kann ich für nichts garantieren;)
Ab und an war ich schon in Versuchung mich ins Auto zu setzen und gen Frankreich zu fahren, das nächste französischen Lokal aufzusuchen, oder wenigstens eine Flasche Wein aus dem Keller zu holen.



Mein Fazit: Eine tolle Fortsetzung des ersten Falles, auch dieses Mal wieder mit reichlich Lokalkolorit und einem wirklich grandios konstruierten Mordfall, der bis zur letzten Seite spannend bleibt!
Ein Muss für Krimi und Frankreich-Fans, natürlich auch für die, die es werden wollen;) bei mir weckt das Buch mein Fernweh und natürlich die Vorfreude auf Sommer, Reisen und schöne Gegend!
Ein Tipp, vorher auch den ersten Band der Reihe lesen, das sorgt für mehr Verständnis, denn es tauchen viele lieb gewonnene Protagonisten aus Buch 1 auf.

Veröffentlicht am 04.05.2019

Ein Roman voller Spannung und Überraschungsmomenten

Das Verschwinden der Stephanie Mailer
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Während des ersten Theaterfestivals von Orphea, kommt es im Sommer 1994 zu einem grauenhaften Vierfachmord, in dieser Kleinstadt im Staat New York. Der Fall scheint geklärt, doch 20 Jahre nach der Gewalttat ...

Während des ersten Theaterfestivals von Orphea, kommt es im Sommer 1994 zu einem grauenhaften Vierfachmord, in dieser Kleinstadt im Staat New York. Der Fall scheint geklärt, doch 20 Jahre nach der Gewalttat behauptet die Journalistin Stephanie Mailer die Polizei hätte sich im Täter geirrt. Nachdem sie dem damals ermittelnden Beamten Jesse Rosenberg ihren Verdacht eröffnet hat, verschwindet die junge Frau spurlos. Bei Jesse, der sich eigentlich von seinem Polizeijob verabschieden wollte, hat Stephanie Eindruck hinterlassen. Als ihm am Folgetag, dann ihre Vermisstenanzeige vorliegt, beschließt er spontan der Sache nachzugehen…..

„Das Verschwinden der Stephanie Mailer“ ist ein wirklich sagenhaft spannender Roman des Schweizer Autors Joël Dicker. Bislang kannte ich noch kein Werk des Autors, was sich nun sicherlich ändern wird, denn dieses Buch hat mich wirklich gefesselt! Der Schreibstil, die Konstruktion von Geschichte und die eigenwilligen Protagonisten haben es wirklich in sich! Das ganze Beziehungsgeflecht wird scheibchenweise dargeboten und enthüllt wirklich erst ganz am Ende sein großes Ganzes. Eine wirklich gelungene Darbietung, mit haufenweise Stoff, der Anfangs so gar nicht zusammenpassen will. Genau dieser Aufbau der Story macht den Reiz dieses Romans aus, der trotz der kriminellen Seite auch einen grandiosen Humor aufweist, sowohl kulturelle und zwischenmenschlich Probleme beleuchtet. Das alles in eine Form zu bekommen ist dem Autor jedenfalls hervorragend gelungen.

Das Buch hat mich wirklich großartig unterhalten, es hat mich zum Schmunzeln gebracht, gefesselt und überrascht! Ein gelungenes Potpourri an Geschehnissen rund um eine amerikanische Kleinstadt, mit Blick in den Abgrund manch menschlicher Wünsche, Bedürfnisse und deren Problemlösung.
Schön diesen Autor für mich entdeckt zu haben, freue mich auf weitere Bücher mit seiner Handschrift:)

Veröffentlicht am 01.05.2019

Interessanter Ausflug ins Jahr 1936 nach New York, eine Stadt voller Migranten

Eine eigene Zukunft
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Der in New-York gestrandete Spanier, Emilio Arenas, holt im Frühjahr 1936 seine Frau und sein drei Töchter zu sich nach Übersee. Die drei jungen Frauen sind alles andere als begeistert, sie stäuben sich ...

Der in New-York gestrandete Spanier, Emilio Arenas, holt im Frühjahr 1936 seine Frau und sein drei Töchter zu sich nach Übersee. Die drei jungen Frauen sind alles andere als begeistert, sie stäuben sich nach Strich und Faden, wollen am liebsten sofort aufs nächste Schiff und zurück ins heimische Málaga.
Doch durch einen schrecklichen Unfall am Hafen, steht die Familie plötzlich vaterlos in der fremden Stadt, mutlos, ohne die Sprache zu beherrschen, ohne Geld und mit einem frisch gepachteten Lokal, durch das jede Menge Schulden anfallen. Nun sind die vier Frauen auf sich gestellt und plötzlich sind sie allesamt gezwungen Entscheidungen zu treffen, was ihre Zukunft angeht…….

Der Roman „Eine eigene Zukunft“ aus der Feder der spanischen Autorin María Dueñas, führt uns in eine Welt von frisch immigrierten Einwanderern, die sich mit dem „American Way of Life“, noch sehr schwertun. Entsetzt über ihren eigenen Mut, hinein katapultiert in eine ihnen völlig neue fremde Welt, zeigt sie uns vier andalusische Frauen, die mit dieser Situation völlig überfordert sind. Die Mutter Remedios versucht verzweifelt ihre Töchter weiterhin streng zu überwachen und zu kontrollieren. Doch die drei Schwestern, Victoria, Mona und Luz, lassen sich so leicht nicht bändigen! Mit ihrem andalusischen Temperament gehen die Geschwister die Sache an, ihre anfangs so unbändige Scheu vor der großen Stadt beginnt zu bröckeln.

Die Autorin beschreibt diesen Kampf perfekt, die Gefahren, die Männer, die Umstände. Immer wieder stolpern die Mädchen in gefährliche Situationen, doch mithilfe der spanischen Gemeinde, von Nachbarn und Freunden wird die fremde Welt auch ganz langsam annehmbar. Wunderbar episodenhaft wird die Geschichte erzählt, jede Schwester für sich ist einzigartig und ein flüssig bildhafter Schreibstil macht die Lektüre angenehm.

Es ist spannend die Schwestern durch die Straßen Manhattans zu begleiten, eine Stadt die gerade im Aufbruch steht, um eine Metropole zu werden. Man spürt den Elan und die Aufbruchstimmung, natürlich auch die Korruption und manchmal auch die eiskalte Gewaltbereitschaft. Die Drei erleben so manches brenzlige Abenteuer in spannenden Episoden.
Eine ganz wundervolle Einwandergeschichte, zum Mitfiebern, Mitleiden und natürlich auch zum Verlieben. Das Buch hat mich wirklich gut unterhalten:)

Veröffentlicht am 10.04.2019

Die faszinierende Entwicklung vom kleinen Berliner Showgirl zu einer weltbekannten Ikone- eindrucksvoll beschrieben

Marlene und die Suche nach Liebe
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Als junges Mädchen führt Marlene einen stetigen Kampf gegen ihre ehrgeizige Mutter, denn die möchte das ihr Mädchen eine berühmte Geigerin wird und schickt sie deshalb auf eine Musikhochschule nach Weimar. ...

Als junges Mädchen führt Marlene einen stetigen Kampf gegen ihre ehrgeizige Mutter, denn die möchte das ihr Mädchen eine berühmte Geigerin wird und schickt sie deshalb auf eine Musikhochschule nach Weimar. Marlene liebt zwar die Musik und ihre Geige, doch ihr Talent ist begrenzt. Marlene muss zurück nach Berlin, wieder unter die strenge Obhut ihrer Mutter. Doch nun hat Marlene andere Pläne, sie begibt sich auf ihre eigene Suche nach dem Glück, Freiheit, Liebe und Ruhm…..

Der Roman „Marlene und die Suche nach Liebe“ von C.W. Gortner erzählt von der Jugend und dem Aufstieg von Marlene Dietrich, die zu einer Ikone des 20. Jahrhunderts wird. Es ist faszinierend ihren Werdegang zu begleiten, mit ihr die wilden 20er Jahre in Berlin zu erleben und ihren glamourösen Aufstieg in den Hollywood Olymp. Beeindruckend ist es auch, einige ihrer Wegbegleiter kennenzulernen, ihren Mann Rudolf Sieber, den Regisseur Josef von Sternberg und Berühmtheiten wie Gary Cooper, Jean Gabin, Hemingway oder Cary Grant. Im Zweiten Weltkrieg zeigt sie eisern ihre Abneigung gegen Hitler und den Nationalsozialismus.

Der Autor, erzählt kraftvoll und lebendig, er geizt nicht mit Gefühlen und zeigt uns die ambitionierte Frau, nicht nur die Diva. Marlene bleibt ihren Idealen stets treu verbunden. Sie prägt die Mode, schämt sich für nichts, zeigt auch gerne Engagement und Hilfsbereitschaft. Sie wird zwar zur Amerikanerin, verleugnet aber auch nicht ihre deutschen Wurzeln. Das Buch beschreibt nicht Marlenes gesamtes Leben, nur einen Abschnitt davon, jedoch einen sehr interessanten. Es zeigt viel von ihrer Sicht auf die Welt, die sie auch gerne nach ihren Vorstellungen formte, besonders was Auftritt und Mode betrifft. Regeln zu brechen war ihre Passion, denn für sie gab es keine Vorschriften, besonders nicht in der Liebe!

Ein wundervoller Roman über eine tolle Frau, die zur Legende wird. Ihre Einstellung wirkt heute noch modern und sie sollte uns ein Vorbild sein. Unvoreingenommen, vorurteilsfrei und kämpferisch, wie eine Amazone, die sich nicht unterkriegen lässt! Diese Botschaft und meine Bewunderung für diesen starken Charakter nehme ich aus diesem Roman mit. Die Lektüre hat mir großes Vergnügen bereitet und ich mag die neue Reihe über „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“ des Aufbau Verlages wirklich sehr gerne.

Veröffentlicht am 01.04.2019

Mit diesem Roman kann man wunderbar ins Paris der Nachkriegszeit und die Gefühlswelt der berühmten Künstlerin eintauchen

Madame Piaf und das Lied der Liebe
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Paris 1944- die französische Chansonette Édith Piaf, versucht ihre Karriere nach der Befreiung von Paris wieder aufzunehmen. Doch sie bekommt eine Anklage wegen Kollaboration mit dem Feind und fürchtet ...

Paris 1944- die französische Chansonette Édith Piaf, versucht ihre Karriere nach der Befreiung von Paris wieder aufzunehmen. Doch sie bekommt eine Anklage wegen Kollaboration mit dem Feind und fürchtet Auftrittsverbot und gar Verhaftung. Verzweifelt versucht sie ihre Unschuld zu beweisen. Währenddessen lernt sie einen jungen Künstler kennen, der erst so gar nicht ihren Vorstellungen entspricht, doch auf den zweiten Blick erkennt sie sein Potenzial, sein Name Yves Montand…..

Der Roman „Madame Piaf und das Lied der Liebe“ von Autorin Michelle Marly erzählt vom Werdegang der berühmten Pariser Chansonsängerin Édith Piaf und der Entstehung ihres berühmten Liedes „La vie en rose“. Es erzählt auch von einer spannenden und glücklichen Zeit aus ihrem tragischen Leben.
Die Autorin versteht es perfekt den Lebensstil von Édith und ihren Freunden aufleben zu lassen. Ihre Lust nach dem Krieg einen Neustart hinzulegen und das Leben wieder genießen zu können! Es war mir gar nicht bewusst, wie schwierig es als Künstler in Frankreich war, mit den Folgen aus der deutschen Besatzungszeit zu leben. Trotz ihrer geringen Größe von 1,47 m war Édith aber eine große Kämpferin und Künstlerin, nachdem sie ihre schwierige Kindheit gemeistert hat. Bewundernswert ihr Lerneifer, ihre Ambitionen und auch die Weitergabe von Wissen, Kunst und Lebensfreude. Das alles wird im Roman greifbar und ihr starker Wille spürbar.

Ein äußerst interessanter Ausschnitt, den die Autorin aus den Leben von Édith Piaf ausgewählt hat, großartig geschrieben und recherchiert. Marly konzentriert sich im Roman bewusst auf die Jahre zwischen 1944 und 1947, die sie als persönlichen Höhepunkt der Sängerin sieht. Es macht Spaß diesen kurzweiligen Roman zu Lesen und dabei in diese besondere Zeit und in die Geschichte des Pariser Chansons einzutauchen!
Auch möchte ich noch erwähnen, dass mir die Covergestaltung ganz großartig gefällt. Die kleine Madame in Schwarz, vor dem Arc de Triomphe passt wirklich wunderbar zum Roman. 
Der Aufbau Verlag hat da eine wirklich großartige Buch-Reihe, zum Thema »Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe« geschaffen, mit unglaublich interessanten Frauen, die mich allesamt beeindrucken und interessieren!