Profilbild von Tintenwelten

Tintenwelten

Lesejury Star
offline

Tintenwelten ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Tintenwelten über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.02.2019

Macht der Schönheit

The Belles 1: Schönheit regiert
0

Einst verliebte sich der Gott des Himmels in die Göttin Schönheit. Sie zeugten die Kinder Orleans. Die Göttin Schönheit liebte ihre Kinder über alles und verbrachte sehr viel Zeit mit ihnen. Der Gott des ...

Einst verliebte sich der Gott des Himmels in die Göttin Schönheit. Sie zeugten die Kinder Orleans. Die Göttin Schönheit liebte ihre Kinder über alles und verbrachte sehr viel Zeit mit ihnen. Der Gott des Himmels wurde eifersüchtig und als sie sich weigerte zu ihm zurück zukehren, schickte er Regen, Blitz und Wind, um die Kinder Orleans zu töten. Doch die Göttin bewahrte sie vor diesem Unheil, worauf er ihre Kinder zu Hässlichkeit und unendlicher Traurigkeit, die leicht in Wahnsinn umschlagen kann, verfluchte. Als letzte Rettung schickte die Göttin ihren Kindern die sogenannten Belles, welche ihnen ihre Schönheit zurückbringen konnten.

Camelia ist eine solche Belle. Ihr Leben lang wurde sie dazu ausgebildet Menschen die Schönheit zu schenken. Dazu nutzen die Belles eine spezielle Macht, das Arkana, um Veränderungen am Körper, Charakter oder Auftreten vorzunehmen. Im Prinzip können sie alles modifizieren, vom Inneren bis zum Äußeren und das beliebig oft. Man kann von jetzt auf gleich ein komplett anderer Mensch werden. Dabei müssen sie sich allerdings bestimmten Regeln unterwerfen, welche die Schönheitsministerin, der Modeminister und das Königshaus aufstellen. Dazu gehört beispielsweise das Verbot tierische Merkmale wie Federn oder Schuppen anzuwenden. Manche Regeln klingen vernünftig, andere sind absolut absurd. Das wichtigste für jeden Menschen in Orleans ist die Schönheit, dafür geben sie alles. Die Behandlung einer Belle ist allerdings vergänglich, nach ungefähr einem Monat verblasst das gewünschte Aussehen wieder, so dass ein erneuter Besuch bei ihr notwendig ist. Natürlich ist eine solche Modifikation nicht kostenlos, sondern im Gegenteil sehr teuer je nachdem was und in welchem Umfang gemacht werden soll.

In jeder Generation von Belles wird eine Favoritin erwählt, die dann am Hof lebt und für die Schönheit der Königsfamilie und der Höflinge zuständig ist. Alle anderen werden auf Teehäuser verteilt, wo sie das gemeine Volk verschönern. Camelias Ziel war es schon immer die Favoritin zu werden. Alles andere ist nicht denkbar und bedeutet zu versagen.

Anfangs möchte Camelia besonders die Königsfamilie mit ihren Fähigkeiten beeindrucken und sie überzeugen, dass sie die Beste ist. Dabei ist sie bereit, die Regeln zu beugen und wirkt eigentlich ein wenig unsympathisch. Das ändert sich jedoch im Verlauf, nachdem sie bemerkt, dass in ihrer Welt nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Schnell wird ihr klar, dass sowohl am Hof als auch in den Teehäusern nicht alles so ist, wie sie es gelernt und dementsprechend immer geglaubt hat. Nach und nach deckt sie Geheimnisse auf, die für sie und ihre Schwestern gefährlich werden können. Sie muss sich also entscheiden, ob sie die Tradition der Belles fortführen will oder ob sie ihr Leben aufs Spiel setzt, um das Leben der Menschen zu verändern.

Neben Camelia lernt man auch ihre Schwestern und somit die anderen Belles kennen. Einige bleiben recht blass und bilden eher Nebencharaktere, aber ihre größte Konkurrentin und beste Freundin Ambra sowie die rebellischste der Belles, Edelweiß, schließt man direkt in sein Herz und hofft in den folgenden Teilen noch bedeutend mehr über sie zu erfahren. Größte Antagonistin in diesem Buch ist definitiv Prinzessin Sophia, die dermaßen unsympathisch und gemein ist. Es ist unglaublich, was sie sich alles erlauben kann, obwohl sie natürlich Teil der Königsfamilie ist. Für sie scheinen wirklich keine Regeln zu gelten.

Besonders faszinierend empfand ich das Ritual der Schönheitsbehandlungen. Die Belles nutzen dafür das oben genannte Arkana, Pulver, Cremes, Salben und allerlei andere Zutaten. Trotzdem wirkt das alles einfach wie Zauberei auf mich.

Es ist ein Mix aus Dystopie, Fantasy, ein bisschen altertümlich, aber dennoch modern. Es ist eine Welt, die von einer Monarchie beherrscht wird, die überwacht wird von Medienballons, die Aufzeichnungen von Bild und Ton machen oder auch ausstrahlen. Oberflächlichkeiten wie Schönheit, Ausstrahlung, Extravaganz, die Wirkung nach außen und auf andere beeinflussen und beschränken das Leben der Kinder von Orleans.

Erschreckend in diesem Zusammenhang ist auch wie die Belles behandelt werden. Man muss bedenken, dass sie die einzigen sind, die das triste und verwelkte Aussehen der vom Gott des Himmels verfluchten Menschen, zum Positiven verändern, die all ihre Wünsche erfüllen können und somit eigentlich das wichtigste Gut im Land sind. Dennoch werden sie unter harten Bedingungen ausgebildet, verlassen bis zum Tag ihrer großen Prüfung niemals die Heimat. Ihnen wird ein Leben in Ruhm und Glanz versprochen und dennoch interessieren ihre Meinung und ihre Wünsche oder was sie eben nicht wollen letztendlich niemanden. Sie leben oberflächlich gesehen sehr privilegiert, sind aber dennoch nur Sklaven der Gesellschaft.

Das Buch ist auch eine Art Gesellschaftskritik an unserer heutigen Zeit und ihren Schönheitsidealen. Im Zeitalter von Fernsehen und Internet wird ein genaues Bild gezeichnet, was schön ist und was nicht. Photoshop und Co. erschaffen eine Erwartungshaltung, die schwer zu erfüllen ist und geben besonders auch jungen Menschen ein Gefühl der Unzulänglichkeit.

Der erste Band von "The Belles" gipfelt in einem spannenden Finale, das viele Fragen offen lässt und auf jeden Fall Lust auf mehr macht. Ich freue mich auf die Fortsetzung und bin schon ganz gespannt wie es mit dieser Geschichte weiter geht!

Veröffentlicht am 20.02.2019

Eine Reise zu sich selbst

Am Ende das Glück der Welt
0

Ellen wurde von ihrem Mann mit einer Frau betrogen, die ihre Tochter sein könnte. Sie steht vor den Trümmern ihres Lebens und fragt sich unentwegt, ab wann sie hätte merken müssen, dass sie Richard nicht ...

Ellen wurde von ihrem Mann mit einer Frau betrogen, die ihre Tochter sein könnte. Sie steht vor den Trümmern ihres Lebens und fragt sich unentwegt, ab wann sie hätte merken müssen, dass sie Richard nicht mehr vertrauen kann. Beim Aufräumen des gemeinsamen Hauses findet sie das "Ja-heirate-ihn-Buch", das sie von ihm zur Verlobung geschenkt bekommen hat. Darin hat er Postkarten von seinen Freunden aus aller Welt binden lassen auf denen diese einen Grund genannt haben warum Ellen Richard heiraten sollte. Gleichzeitig war es auch ein Gutschein für eine Weltreise, die niemals stattgefunden hat. Enttäuscht beschließt sie diese Reise jetzt alleine zu machen und begibt sich auf den Weg, um die Menschen zu treffen, die einst so von ihrer Beziehung zu Richard überzeugt waren.

Dabei trifft sie Menschen und erlebt Dinge, die ihr bisheriges Weltbild in Frage stellen. Jahrelang hat Richard für sie entschieden, es wurden zum Beispiel nur Länder bereist, die ihm gefielen und es zeigt sich, dass Ellen dies kampflos so hingenommen hat. Auf ihrer Reise hat sie nun die Chance, sich ihre eigenen Meinungen zu bilden und das tut sie auch. Oft reagiert sie auf ihre eigenen Gedanken mit Unverständnis, bemerkt, dass das so eigentlich Quatsch ist und weist sich selber zurecht. Das fand ich gut und man bemerkte, wie Ellen im Verlauf immer mehr zu sich selber gefunden hat.

Generell mochte ich einige der Charaktere, die Ellen trifft leider mehr als sie selber. Sie wirkte oft recht festgefahren und auch ein bisschen versnobt, was sich aber zum Ende hin zum Glück legte. Es gab aber auch viele Personen, die sehr unsympathisch waren, deren Lebensweise und Sicht der Dinge man kaum verstehen konnte. Auch Richard gehörte zu diesen Menschen. Es scheint, dass er wirklich nur schlechtes über Ellen denkt und nach jedem Gespräch mit diesem unsensiblen Typen tat sie einem einfach nur Leid.

Das Buch macht auf jeden Fall Lust darauf selber zu reisen, Menschen, Länder und Kulturen kennenzulernen und das fern von Massentourismus, sondern eher im Rahmen einer richtigen Weltreise.

Leider muss ich sagen, dass Ellen tatsächlich gar nicht so viel rumgekommen ist wie erhofft. Anhand des Covers dachte ich, dass sie richtig viele Länder bereist und einiges erlebt. Dem war nicht so. Sie war letztendlich in wenigen Ländern, hat von eben diesen auch gar nicht viel gesehen. Das lag wahrscheinlich auch daran, dass gut ein Drittel des Buches schon vorbei war bevor die Reise überhaupt begonnen hat. Es gab auch ein relativ abruptes Ende der Reise, was ich natürlich für sie selber, aber auch für den Leser schade finde. Vielleicht war es aber auch die Intention zu zeigen, dass manche Menschen nicht weit reisen müssen, um zu erkennen, was für sie wichtig ist. Nicht jeder ist für eine Weltreise gemacht.

Man findet auch ein paar Klischees im Buch, was Land und Leute angeht und für meinen Geschmack werden Probleme doch ein bisschen zu schnell und einfach gelöst.

Dennoch war es aber eine nette Geschichte über das Reisen und auch über Selbstfindung nach dem Beenden eines Lebensabschnitts. Toll, dass Ellen den Mut dazu hatte.

Veröffentlicht am 17.01.2019

Tink ist der Beste!

Torn – Eine Liebe zwischen Licht und Dunkelheit
0

Unsere Welt wird von den sogenannten Fae bedroht. Dies sind außergewöhnlich schöne, mächtige, aber auch bösartige Wesen. Menschen können durch sie manipuliert und ausgezehrt werden. Das Problem ist, dass ...

Unsere Welt wird von den sogenannten Fae bedroht. Dies sind außergewöhnlich schöne, mächtige, aber auch bösartige Wesen. Menschen können durch sie manipuliert und ausgezehrt werden. Das Problem ist, dass normale Menschen sie nicht als Fae erkennen und ihnen daher hilflos ausgesetzt sind. Ivy gehört einer geheimen Organisation an, deren Ziel es ist Fae zu töten, die es damals noch durch die Portale geschafft haben bevor diese versiegelt wurden. Außerdem werden diese Portale für den Fall geschützt, dass die Fae einen Weg finden sie wieder zu öffnen.

Im ersten Band ist genau dies gelungen und der Prinz der Fae hat einen Weg in diese Welt gefunden. Er hat zudem erfahren, dass Ivy der Halbling ist, mit dem er ein Kind zeugen muss, damit alle Portale sich auf einen Schlag öffnen. Würde ihm dies gelingen, könnten die Fae die Menschheit unterwerfen und zu ihrem Schlachtvieh machen.

Dies gilt es natürlich zu vermeiden. Ausgerechnet Ren wurde von der noch geheimeren Spezial-Einheit der Organisation geschickt, um den Halbling zu finden und zu töten. Daher befindet er sich jetzt in einem hochbrisanten Konflikt, wenn er denn wüsste, was Ivy wirklich ist. Verständlicherweise hat sie Angst ihm die Wahrheit zu sagen. Und so wartet sie voller Angst auf die nächsten Schritte des Prinzen, die nicht lange auf sich warten lassen.

In diesem Band gibt es - zum Glück - weniger Erotik und mehr spannende Handlung und Fantasy. Auch wenn Ivy dennoch zu denkbar ungünstigen Zeitpunkten Rens Sexyness bewundert, werden diese Gedanken doch relativ schnell durch Hass und Mordphantasien gegenüber dem Prinzen abgelöst. Besonders in diesem Band müssen Ivy, aber auch Ren einiges einstecken und ihr gegenseitiges Vertrauen wird auf eine harte Probe gestellt.

Das Buch war spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Es gab einige unerwartete Wendungen, allerdings auch die ein oder andere eigentlich (nicht aber für Ivy) sehr vorhersehbare Situationen.

Besonders gemocht habe ich wieder Ren. Er ist wirklich ein sehr liebenswürdiger Charakter mit dem gewissen Etwas. Absoluter Herzens-Charakter ist aber immer noch Tink, Ivys heimlicher Mitbewohner, der einige Überraschungen für den Leser parat hält. Er ist herrlich griesgrämig, verrückt und einfach goldig. Ich liebe seine spezielle Art. Der Prinz kommt zwar als grausamer Bösewicht daher, entbehrt aber dennoch nicht einem gewissen Humor. Ich bin gespannt, was er noch alles auf Lager hat.

Insgesamt gefällt mir "Torn" um einiges besser als der erste Teil. Es werden Fragen beantwortet, aber viel mehr aufgeworfen, so dass ich dem finalen Band sehnsüchtig entgegen fiebere.

Veröffentlicht am 17.01.2019

Wohlfühl-Buch

Zusammen ist der schönste Ort
0

Dagmar verliert mit 48 Jahren ihren Mann. Bisher haben sie ein sehr gutes Leben geführt. Doch nach seinem Tod wird klar, dass er ihr jahrelang verschwiegen hat, dass sie hohe Schulden haben. Um seine Firma ...

Dagmar verliert mit 48 Jahren ihren Mann. Bisher haben sie ein sehr gutes Leben geführt. Doch nach seinem Tod wird klar, dass er ihr jahrelang verschwiegen hat, dass sie hohe Schulden haben. Um seine Firma zu retten, hat er sogar das Haus belastet. Ihr Finanzberater rät ihr zu verkaufen und ein neues Leben zu beginnen. Doch das kann und will sie nicht. Das Haus ist alles, was ihr von ihrem gewohnten Leben und ihrem Mann geblieben ist.

Schließlich beschließt sie einen - für alle anderen - völlig irrsinnigen Weg zu gehen. Sie will die leerstehenden Zimmer in ihrem in einer Parkanlage und am See gelegenen Anwesen vermieten. Fünf fremde und komplett unterschiedliche Personen ziehen ein und stellen ihr Leben gehörig auf den Kopf. Es ist ein interessanter Mix aus jung und alt. Jeder kommt natürlich mit einigen Problemen und vielleicht auch Geheimnissen daher.

Es ist toll zu beobachten, wie sich in der kleinen Gruppe schnell eine neue und eigene Dynamik entwickelt und sie mit der Zeit zueinander finden, Vertrauen fassen und zu einer Art kleinen Familie zusammen wachsen. Dabei begegnen sie der ein oder anderen Komplikation, welche sie versuchen zu lösen. Es zeigt sich, wie wichtig es für die sechs ist, dass sie plötzlich nicht mehr alleine sind, denn jeder von ihnen war vorher auf seine Weise einsam.

Das Buch bedient auch einige Klischees, wie zum Beispiel den jungen türkischen Mann, der sich von seiner Frau getrennt hat und sich jetzt davor fürchtet, wie insbesondere die Männer ihrer Familie reagieren werden.

Schön fand ich auch, dass jedem neuen Bewohner ein kleines Kapitel gewidmet wurde, in dem seine aktuelle Lebensgeschichte und Gefühlswelt kurz geschildert wurde. Außerdem werden auch die Briefe abgedruckt mit denen sie sich bei Dagmar um das Zimmer beworben haben. Tolle Idee. Die Charaktere gefallen mit allesamt sehr gut, sie sind liebenswürdig, haben ihre besonderen Eigenheiten und man schließt sie direkt ins Herz.

Für mich ist es ein richtiges Wohlfühl-Buch. Es hat ein schönes, vielleicht leicht überspitztes und kitschiges Ende. Auf der einen Seite ist es teilweise auch wirklich traurig und oft emotional, andererseits aber auch sehr humorvoll.

Veröffentlicht am 17.01.2019

Deutlich besser als der erste Teil!

Die Todeskönigin
0

Das Buch spielt in einer Welt, die von Geistern bedroht wird. Einzig der Befehl der Königin hindert sie daran die Menschheit auszulöschen. Ohne Geister gäbe es kein Leben, da es ohne sie kein Feuer gäbe, ...

Das Buch spielt in einer Welt, die von Geistern bedroht wird. Einzig der Befehl der Königin hindert sie daran die Menschheit auszulöschen. Ohne Geister gäbe es kein Leben, da es ohne sie kein Feuer gäbe, kein Wetter, es würde nichts wachsen, kein Wasser fließen und es gäbe auch keine Nahrung für Mensch und Tier. Daher ist ein Kampf gegen sie aussichtslos und würde nur zur Vernichtung der Erde führen. Einige Frauen haben jedoch eine gewisse Affinität zu Geistern, so dass sie sich diese zu Diensten machen können. Mit ihrer Hilfe bauen sie zum Beispiel Häuser, beeinflussen die Ernte oder heilen. Allerdings machen sie sich die Geister durch diese Unterdrückung zu noch größeren Feinden.

Sollte die Königin sterben, löst das unter den Geisern eine Art Raserei aus, sie würden sich auf die Menschen stürzen und sie wahllos töten. Daher gibt es normalerweise eine oder mehrere Thronanwärterinnen. Die Ereignisse des ersten Bandes führten dazu, dass diese Frauen zur Zeit nicht zur Verfügung stehen. Doch die amtierende Königin ist unheilbar krank und hat nur noch Wochen, vielleicht Monate zu leben. Aus diesem Grund schickt sie ihre Meister aus um in kurzer Zeit mögliche Kandidatinnen zu finden und auszubilden.

Wie auch in "Die Blutkönigin" wird die Geschichte wieder aus verschiedenen Perspektiven geschrieben. Da ist zum Beispiel Königin Daleina, die sich von ihrer verletzlichen Seite zeigt und Meister Ven, den man schon aus dem ersten Teil kennen und lieben gelernt hat. Die junge Mutter Naelin ist eine der begabteren Frauen des Landes. Doch sie ist in dem Glauben aufgewachsen, dass das Einsetzen von Macht sehr gefährlich ist und die Aufmerksamkeit der Geister unnötig auf einen zieht. Schließlich wurde ihre ganze Familie ausgelöscht, weil ihrer Mutter eben diese Macht entglitten ist. Sie möchte lediglich ihre Kinder beschützen und keinesfalls die zukünftige Königin werden. Ich fand es toll und auch oft humorvoll wie sie mit ihren Kindern umgegangen ist. Sie weiß genau, was sie will und was eben nicht. Schnell wird klar, dass die Ausbildung hier anders läuft als mit den anderen Mädchen. Schließlich hat Ven eine kluge und starke Frau vor sich. Sie macht im Verlauf des Buches eine unglaublich tolle Entwicklung durch.

Mir hat auch im ersten Band schon die Idee sehr gut gefallen, leider mangelte es dort für mich etwas an der Umsetzung. Es gab einige Längen, krasse Zeitsprünge und generell passierte nicht außerordentlich viel (außer einem atemraubendem Finale). Auch mit der Protagonistin Daleina hatte ich meine Probleme. All dies konnte ich in "Die Todeskönigin" nicht feststellen. Ich bin jetzt absolut überzeugt von den zahlreichen Charakteren, dem Szenario, der Idee und auch der Umsetzung. Es gab keine Langeweile, viele unerwartete Wendungen und unzählige Höhepunkte.

Damit ist der zweite Band definitiv viel besser als der erste. Ich bin froh, dass ich der Trilogie noch eine Chance gegeben habe, denn ich habe wirklich überlegt, ob ich überhaupt weiter lesen möchte. Doch ich wurde für meine Entscheidung belohnt und freue mich umso mehr auf den finalen Teil.