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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.12.2016

Geniales Endzeit-Epos

Die Spiegelstadt
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Dies ist der finale Teil des genialen Endzeit-Epos um Amy, das Mädchen aus dem Nirgendwo, und seine Gefährten, die sich zum Ziel gesetzt haben, die Welt zu retten.

Wie auch in den ersten beiden Bänden, ...


Dies ist der finale Teil des genialen Endzeit-Epos um Amy, das Mädchen aus dem Nirgendwo, und seine Gefährten, die sich zum Ziel gesetzt haben, die Welt zu retten.

Wie auch in den ersten beiden Bänden, umfasst auch dieser eine sehr lange Zeitspanne. Das Buch beginnt zu einer Zeit, wo die Virals das Angesicht der Erde verlassen haben und die Menschen in der Hoffnung leben, sich wieder ein normales und angstfreies Leben aufbauen zu können. Sie verlassen langsam ihre sicheren Festungen und siedeln sich außerhalb der Stadtmauern an. Doch der friedliche Schein ist trügerisch. Denn Zero, der Eine, der Erste, der Vater und Schöpfer der Zwölf lauert noch da draußen und schwört blutige Rache.

Wir treffen hier auf bekannte und lieb gewonnene Charaktere, die 25 Jahre nach der letzten Viral-Sichtung zwar etwas in die Jahre gekommen, aber dadurch nicht weniger interessant sind. Hier sind auch wieder aus jeder Bevölkerungsschicht Menschen dabei, die ganz unterschiedliche Rollen spielen und dadurch einen totalen Rundumblick auf das gesamte Szenario zulassen.

Die große Zeitspanne, in der die Geschichte spielt, zahlreiche Charaktere und einige Ortswechsel können verwirrend wirken. Hat man sich jedoch einmal in die Welt Justin Cronins hinein gefunden, will man sie am liebsten nicht mehr verlassen. Der Autor zieht einen von der ersten bis zur letzten der knapp 3000 Seiten dieser überwältigenden Trilogie in seinen Bann und überzeugt mit jeder Zeile, jedem Satz, jeder Seite. Es ist zu keiner Zeit jemals langweilig, langatmig oder sinnlos ausgeweitet. Der Autor braucht einfach die volle Anzahl an Seiten, um seine Welt so absolut komplex und bild- sowie wortgewaltig darzustellen. Sämtliche Charaktere sind unheimlich authentisch und durchdacht, das Szenario wahnsinnig bedrohlich, beängstigend und menschenfeindlich.

Die Auflösung, das Ende, dieses Finale ist seinen Vorgängern ebenbürtig und führt die Geschichte Amys und ihrer Gefährten zu einem würdigen Ende. Dabei besticht es auch wieder durch einen phantastischen Schreibstil und ist wirklich absolut grandios und lesenswert!

Veröffentlicht am 18.12.2016

Wunderschön poetische Liebesgeschichte an Samtpfoten

Katzen
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Dieses Buch ist wahrhaftig eine wunderschön poetische Liebesgeschichte an die Samtpfoten der Autorin und die Katze im Allgemeinen. Es werden kurze Anekdoten aus ihrem Leben zusammen mit ihren Katzen mit ...

Dieses Buch ist wahrhaftig eine wunderschön poetische Liebesgeschichte an die Samtpfoten der Autorin und die Katze im Allgemeinen. Es werden kurze Anekdoten aus ihrem Leben zusammen mit ihren Katzen mit Erfahrungswerten und Wissenswertem verknüpft. Dabei berichtet sie, wie es zu ihrer Liebe zu Katzen kam, wie sie von ihren Katzen ausgewählt wurde, um mit ihnen zu leben. Auf humorvolle Art und Weise zeigt sie die besonderen Charaktere ihrer Mitbewohner auf. Dabei erkennt der Leser so manche Eigenart der eigenen Vierbeiner wieder. Dies macht diese Ode an die Katze so derart lesenswert, es hat einfach Wiedererkennungswert bezüglich der eigenen Gefühle. Für Katzenliebhaber und solche, die es werden wollen, ist dies die perfekte Lektüre.

Veröffentlicht am 19.10.2016

Mix aus warmherziger Liebesgeschichte und nervenaufreibendem Gangsterroman mit viel irischem Humor

Die letzten vier Tage des Paddy Buckley
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Paddy Buckley ist Bestatter mit Leib und Seele. Als er zu einer attraktiven Witwe geschickt wird, spendet er ihr Trost und körperliche Zuwendung, auf deren Höhepunkt diese leider verstirbt. Paddy versucht ...

Paddy Buckley ist Bestatter mit Leib und Seele. Als er zu einer attraktiven Witwe geschickt wird, spendet er ihr Trost und körperliche Zuwendung, auf deren Höhepunkt diese leider verstirbt. Paddy versucht seine Beteiligung am Geschehen zu verheimlichen und ist auf dem Rückweg derart unkonzentriert, dass er den Bruder des größten Gangsters Dublins über den Haufen fährt. Völlig außer sich, flieht er vom Unfallort und muss sich fortan mit gleich zwei Problemen rumschlagen: Er soll beide Verstorbenen zur letzten Ruhe betten und darf dabei möglichst nicht auffliegen. Gar nicht mal so einfach, denn Vincent Cullen schwört blutige Rache für den Tod seines Bruders und setzt alles daran den Schuldigen zu finden.

Obwohl die Thematik eher schwer ist – Tod, Trauer und Bestattungen – verpackt der Autor diese in einen humorvollen und skurrilen Roman über einen Bestatter der etwas anderen Art. Gespickt mit der Dramatik einiger ungeplanter Todesfälle und darauf folgender Vertuschungsaktionen und Verfolgungsjagden ist es wirklich eine gelungene und unterhaltsame Lektüre. Diese besticht durch einen eher einfachen und leichten Schreibstil und einen sympatischen Protagonisten, der sich unbeabsichtigt immer weiter in Schwierigkeiten bringt. Es ist ein Mix aus warmherziger Liebesgeschichte und nervenaufreibendem Gangsterroman, garniert mit absolut lesenswertem irischen Humor. Dabei dreht sich darin alles um Leben und Tod, zieht sich doch eben dieser wie ein roter Faden durch Paddys bisheriges Leben, nicht nur in beruflicher Hinsicht. So wird der Leser Zeuge von den letzten vier Tagen des Paddy Buckley... und diese haben es spannungstechnisch wirklich in sich!

Veröffentlicht am 16.09.2016

Spannende und mitreißende Geschichte über Freundschaft, Liebe und Magie

AMANI - Rebellin des Sandes
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Amani lebt in einem kleinen Dorf in der Wüste, in dem sie als Mädchen keine Rechte hat. Als sie erfährt, dass sie mit ihrem Onkel verheiratet werden soll, beschließt sie ihren lang gehegten Traum endlich ...

Amani lebt in einem kleinen Dorf in der Wüste, in dem sie als Mädchen keine Rechte hat. Als sie erfährt, dass sie mit ihrem Onkel verheiratet werden soll, beschließt sie ihren lang gehegten Traum endlich wahr werden zu lassen. Sie wird nach Izman gehen, um dort ein neues und besseres Leben zu beginnen. Um das Geld dafür zu verdienen, nimmt sie als Junge verkleidet an einem Schießwettbewerb teil. Schießen ist das, was sie am besten kann. Sie hat es noch vor dem Lesen erlernt. Keiner der Männer dort ist eine wirkliche Konkurrenz für sie. Einzig ein Fremder, den sie "Die Schlange des Ostens" nennen, wäre in der Lage sie zu schlagen. Doch es kommt zu einem Zwischenfall und Amani muss mit dem Fremden, der in Wahrheit Jin heißt, fliehen.

Es ist eine spannende und mitreißende Geschichte über Freundschaft, Liebe und Magie, darüber sich selber und seine Kräfte zu finden und als Mädchen in einer von Männern dominierten Welt zu bestehen. Dabei besticht die Autorin mit einem sehr atmosphärischen Schreibstil, einem tollen Setting wie aus 1001 Nacht, liebenswürdigen Charakteren und viel Magie.

Amani ist ein starkes und mutiges Mädchen, dass in seinem jungen Leben schon viel erlebt und verloren hat. Ihre Eltern sind tot, darum lebt sie bei ihrem Onkel. Sie hat ein sehr loses Mundwerk und sagt was sie denkt, was sie schon oft in Schwierigkeiten gebracht hat. Sie wirkt sehr authentisch und überzeugend. Auch wenn sie anfangs aufgrund einer bestimmten Szene leicht egoistisch wirkt, so wandelt sie sich doch im Verlauf des Buches zu einer Frau, die für ihre Freunde und das, was ihr wichtig ist, einsteht.

Auch Jin ist ein besonders spannender Charakter, den einige Geheimnisse umgeben. Man weiß nicht woher er kommt oder was seine Beweggründe sind, er verbirgt eindeutig etwas. Obwohl zwischen den beiden eine zarte Liebesgeschichte entsteht, überlagert sie nicht die ganze Geschichte. Hauptaugenmerk liegt immer noch auf Amani und ihre Abenteuern.

Zauberhaft und für mich relativ neu in einer Fantasygeschichte waren die Ghule, Nachtmahre, Dschinni und magischen Pferde, die dem Buch einen mysteriösen und besonderen Touch verliehen haben. Die Handlung überzeugt durch Spannung, unerwartete Wendungen und viel Action.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein wahrhaft gelungener Thriller

Märchenwald
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Die Geschwister Max und Ellie werden von ihrer Mutter mit den Worten "Geht zu Opa" in einem Wandschrank versteckt. Dann ist sie verschwunden und hinterlässt lediglich einen Blutfleck. Max kümmert sich ...

Die Geschwister Max und Ellie werden von ihrer Mutter mit den Worten "Geht zu Opa" in einem Wandschrank versteckt. Dann ist sie verschwunden und hinterlässt lediglich einen Blutfleck. Max kümmert sich rührend um seine kleine Schwester und begibt sich auf den weiten Weg durch Berlin zu ihrem Großvater. Dabei führt er die Bewältigungsstrategie der Mutter weiter und erzählt seiner Schwester Geschichten aus dem Märchenwald, in welchem alles gut wird. Doch zwei Kinder alleine und orientierungslos in der Großstadt ziehen Probleme wie magisch an.

Dies ist nur einer von drei Handlungssträngen, die uns der Autor zu Anfang des Thrillers vorstellt. Schnell lernt der Leser auch Zoe kennen, welche ohne jede Erinnerung in einer dunklen und zugemüllten Gasse erwacht. Als sie sie auf Gee trifft und dieser sie zu kennen scheint, weiß die jedoch instinktiv, dass er nicht gut für sie ist. Auf der Flucht vor ihrer Vergangenheit und auf der Suche nach der Wahrheit irrt auch sie orientierungslos und verängstigt, ja grade zu panisch, durch Berlin. Dabei führt ihr Unterbewusstsein sie an gefährliche Orte.

Was diese beiden Teile der Story mit Mordermittler Paul Kalkbrenner zu tun haben erschließt sich dem Leser erst nach und nach. Dieser wird zunächst zu einem Einbruch mit Todesfolge gerufen und dann zu dem Senioren Dieppe, der offensichtlich einem Herzinfarkt erlegen ist. Obwohl er damit allein nicht Teil einer Mordermittlung werden würde, so wird er es durch den Inhalt seiner Kühltruhe umso mehr.

Anfangs scheint es so, dass diese drei Handlungsstränge vollkommen unabhängig voneinander stehen, doch dem Leser wird schnell klar, dass einige zeitliche Abläufe und Schauplätze sich überschneiden. So deckt Paul Kalkbrenner im Verlauf das ganze verstörende und schockierende Geflecht um Dieppe auf. Durch kurze, aber knackige Kapitel wird die sowieso schon sehr spannende Handlung nochmals zusätzlich angeheizt, so dass das Buch ein wahrer Pageturner ist. Dabei schwankt der Leser zwischen Sympathie für die beiden Kinder, Mitleid mit der jungen Frau und Ekel und Schock bezüglich Dieppes Taten.

Es ist ein wahrhaft gelungener Thriller, der ein besonders grausames Thema behandelt und niemanden kalt lassen wird.