Eine ganz besondere (Weihnachts)Geschichte!
Tanz mit mir, AureliaWir befinden uns in England in einer sehr düsteren Zeit, nämlich der des Bücherkrieges zu Cromwells Zeiten. Die Puritaner sind an der Macht und verbieten alles, was Freude und Ausgelassenheit bringt. Nur ...
Wir befinden uns in England in einer sehr düsteren Zeit, nämlich der des Bücherkrieges zu Cromwells Zeiten. Die Puritaner sind an der Macht und verbieten alles, was Freude und Ausgelassenheit bringt. Nur dann - so ihre Überzeugung - lässt sich der wahre christliche Glaube durchsetzen. Nicht einmal Weihnachten darf gefeiert werden bzw. müssen das die Menschen heimlich tun.
Es gibt also zwei Seiten, beide stehen aus ihrer Sicht für den wahren Glauben ein. In dieser Zeit trifft Aurelia, Tochter eines Handwerkers, der dem herkömmlichen christlichen Glauben anhängt, auf John, der durch seinen Onkel, einen Anhänger Cromwells, bei dem er lebt, den Puritanismus präsentiert. John kommt als Wasserträger in Aurelias Haus, die beiden jungen Menschen sind sehr schnell voneinander fasziniert. Vor ihren Familien können sie das nicht verheimlichen und wollen das auch gar nicht, doch beide Seiten billigen diese Verbindung ganz und gar nicht. Doch so schnell geben Aurelia und John nicht auf!
Letztendlich zeigt sich, dass beide Seiten auf ihre Weise Recht, aber eben auch Unrecht haben. Jede Seite verhält sich mal richtig, mal falsch. So habe ich es als Leserin empfunden und genau das hat mir sehr gut an dem Roman gefallen. Obwohl sehr kurz, ist er unheimlich dicht und alles andere als eine oberflächliche (Weihnachts) Lektüre.
Mir hat sie einmal mehr gezeigt, dass Krieg uns nicht weiter bringt und dass es wichtig ist, dass wir uns alle im Wunsch nach Frieden vereinen - und dass unterschiedliche Meinungen nebeneinander existieren können. Oft ist es nicht anders möglich, als Kompromisse zu finden. Auch in diesem Roman wird das deutlich und er endet mit einem besonders machtvolles Zeichen für den Frieden. Sie dürfen gespannt sein. Ein sehr besonderes Weihnachtsbuch - und aus meiner Sicht gerade in den Zeiten des Brexit, der uns nun schon im vierten Jahr begleitet, ein sehr passendes!