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Veröffentlicht am 21.06.2017

Peredains Untergang

Die Pforte der Schatten
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Inhalt
Alle 23 Jahre wartet ganz Peredain auf die Ankunft des Abendvolkes. Dieses hat den Menschen bereits einige magische Gaben geschenkt, weshalb wie immer ein gewaltiges Fest ausgerichtet wird. Doch ...

Inhalt
Alle 23 Jahre wartet ganz Peredain auf die Ankunft des Abendvolkes. Dieses hat den Menschen bereits einige magische Gaben geschenkt, weshalb wie immer ein gewaltiges Fest ausgerichtet wird. Doch diesmal ist etwas anders. Als das Tor sich öffnet, erscheint nicht das zarte Abendvolk, sondern riesige blaue Wesen. Sofort fallen sie über die Anwesenden her. Treygar, der Leibwächter des Prinzen, schnappt sich diesen, dessen Freunde und Verlobte, und versucht sie in Sicherheit zu bringen. Prinz Lar ist allerdings klar, dass er etwas unternehmen muss, um sein Volk zu retten. Dazu will er einen einzigartigen Zauber erlernen, den nur sein Onkel beherrscht, doch die Reise zu ihm ist voller Gefahren. Niemand von ihnen ahnt aber, dass sich bereits eine unsichtbare Gefahr unter ihnen befindet.

Meine Meinung
Der Einstieg ins Buch fiel nicht so leicht. Man findet sich in Peredain wieder und wird erstmal von den ganzen Beschreibungen erschlagen. Doch mit etwas Geduld wird schließlich alles einfacher und verständlicher.

Wie in früheren Zeiten, haben die Herrscher von Peredain die Kinder der Tyre, die so etwas wie adlige Landbesitzer/Fürsten darstellen, als Geiseln im Palast. Diese können sich zwar frei bewegen und werden auch in allem unterrichtet, doch ihnen ist klar, dass ihr Leben nur so lange Bestand hat, wie ihre Eltern sich dem König treu untergeben zeigen. Diese Kinder haben zwar so manche Privilegien, doch die Wut und Abscheu ihnen gegenüber ist überall. Selbst die Dienerschaft scheut sich nicht davor ihnen Streiche und ähnliches zu spielen. Doch schließlich sind auch sie es, die sich gegen die Gefahr stellen.

Die Handlung selbst beginnt am Tag der Festspiele, mit der Erwartung des Abendvolkes. Diese elfengleichen Wesen erscheinen alle 23 Jahre durch ein Portal zwischen den Welten. Die Menschen unterhalten sie, versuchen deren Gefühle zu berühren, um im Ausgleich eine magische Gabe zu erhalten. Je besser die Unterhaltung, desto stärker die Magie. Doch diesmal ist etwas anders. Das Portal bzw. Tor öffnet sich vorzeitig und nicht das Abendvolk kommt durch, sondern gewaltige blaue Wesen. Diese fallen augenblicklich über die Menschen her und beginnen ein wahres Gemetzel. Nur knapp kann Tyr Treygar den Prinzen und einige seiner Freunde in Sicherheit bringen, darunter viele der Geiseln.

Der erste Teil des Buches hat zwar viel zu bieten, zieht sich aber auch ziemlich. Hier wird der Leser mit dem vielen Namen und Posten konfrontiert, doch wer hier durchhält, wird schon bald eine Lichtung erfahren. Viele der angesprochenen Personen verlieren im Gemetzel nämlich ihr Leben.

Die Spannung steigt so richtig an, als die Gruppe der Flüchtlinge sich am Fort Samsit trennt. Treygar, Lar und einige Krieger ziehen los, um Lars Onkel zu suchen, denn dieser kann einen Zauber ausführen, der die Lösung sein könnte. Natürlich ist dieser Weg alles andere als einfach, zudem hütet der Prinz auch ein fürchterliches Geheimnis, das er lange nicht verbergen kann. Die andere Gruppe besteht aus der Gelehrten Cazia und Lars Verlobten Vilivivianna. Sie ziehen los, um das Geheimnis der Portale zu lösen und müssen sich dabei grausamen Wahrheiten stellen.

Nachdem der erste Teil sich zog, geht es im zweiten Teil so richtig ab. Es gibt blutige Kämpfe, erschreckende Wahrheiten und viel Magie. Natürlich will man wissen, was es mit den ganzen Wesen auf sich hat. Wo kommen sie her? Warum töten sie nicht alle? Was sind sie? Auf einige Fragen werden auch bereits Antworten geliefert, doch manche davon verwirren schließlich noch mehr. Klar ist jedoch, dass die Wesen, auch Grunzer genannt, immer weiter vorstoßen und Sicherheit gibt es nicht.

Der Autor bindet viele Informationen in die Handlung ein. Auf unberechenbare Art und Weise präsentiert er die Magie in seiner Welt. Diese wird zumeist durch eine Abfolge von Bewegungen ausgeführt, was ziemlich kompliziert wirkt. Ein wenig nervig war hingegen die dauernde Ansprache mit Tyr. Es hat etwas gedauert, bis endlich klar wurde, was genau damit gemeint war. Wirklich schade war auch, dass die Protagonisten einander oft genug misstraut haben. Da geht die Welt unter und die letzte Hoffnung ruht auf euren Schultern und ihr habt nichts Besseres zu tun, als euch zu betrügen. Diese Charakterzüge waren zwar furchtbar aber leider nur all zu menschlich.

Fazit
Eine Welt, die von Monstern überrannt wird. Blutige Kämpfe, mächtige Magie und ein letztes Fünkchen Hoffnung, welches selbst in Gefahr gerät. Harry Connolly hat einen atemberaubenden Fantasy-Roman geschrieben, der zwar seine Zeit braucht um auf den Leser zu wirken, doch an Spannung viel zu bieten hat. Der Auftakt der Trilogie ist gut gelungen und wahre Empfehlung für alle, die düstere Fantasy mögen.

Veröffentlicht am 16.06.2017

Gerne mehr erwünscht

Das unglaubliche Leben der Jessie Jefferson
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Inhalt
Vor einem Jahr verlor Jessie ihre Mutter und erfuhr, dass ihr Vater ein berühmter Rockstar ist. Seit dem hat sich ihr Leben stark verändert. Nicht nur, dass sie nun bei Johnny und dessen Familie ...

Inhalt
Vor einem Jahr verlor Jessie ihre Mutter und erfuhr, dass ihr Vater ein berühmter Rockstar ist. Seit dem hat sich ihr Leben stark verändert. Nicht nur, dass sie nun bei Johnny und dessen Familie in LA lebt, sie baut sich auch eine eigene Karriere als Sängerin auf. Zusammen mit Jack, ist sie Teil der Band "All Hype", doch ihre Beziehung zu ihm muss vorerst geheim bleiben. Als allerdings Tom zu Besuch kommt und einige Fragen stellt, gerät Jessie ins Wanken. Will sie das alles? Ist Jack tatsächlich der Richtige?

Meine Meinung
Es ist ein Jahr in Jessies Leben vergangen. Es ist 16. Geburtstag und gleichzeitig der erste Todestag ihrer Mutter. An diesem Tag schwankt sie zwischen Freunde und Trauer. Natürlich will Johnny ihr diesen Tag ganz besonders machen und schenkt ihr so manche Überraschungen. Darunter auch eine riesen Party mit all ihren Freunden, ob nun aus LA oder England. Was natürlich zu einer Begegnung zwischen Jack und Tom führt und Jessies Gefühle so richtig durcheinander wirbelt.

Jessie Jefferson ist innerhalb dieses Jahres wirklich gewachsen. Die Göre, die nur noch rebelliert und über die Stränge geschlagen hat, hat an Stärke und Disziplin gewonnen. Sie ist nach wie vor wild, doch irgendwie in einem überschaubaren Rahmen. Langweilig ist sie jedenfalls nicht geworden. Nach wie vor will sie sich nicht zu stark bevormunden lassen, akzeptiert aber größtenteils die Regeln, die an sie gestellt werden. Leider macht sie aber trotzdem dumme Fehler, die nicht sein müssten.

Auch in der Liebe hat sie eine festere Position gefunden, die aber noch nicht ohne Ängste und Zweifel auskommt. Jessie kennt ihren Partner und genau das macht ihr Angst. Sie ist überzeugt von ihrer Beziehung, doch ein Teil sehnt sich noch irgendwie nach Tom. Deshalb trifft es sie, als er ihr etwas Intimes anvertraut. Sie weiß nicht recht, wie sie damit umgehen soll.

Das ganze Gefühlswirrwarr bringt alle drei Kandidaten durcheinander. Es entstehen die verschiedensten Eifersüchte, manche gerechtfertigt, andere weniger. Die Art, wie Jack versucht seinen Besitzanspruch aufzuzeigen ist überaus sympathisch aber auch irgendwie komisch. Es ist niedlich, wie er sich geändert hat. Aus dem Macho ist ein netter und liebenswerter Kerl geworden.

Viele Zweifel werden in Jessie sicherlich geweckt, weil sie vorerst nicht offen zu ihrer Beziehung stehen kann. Es sind nicht nur Zweifel an der Beziehung, es ist auch die Angst vor den Folgen, falls etwas schief gehen sollte. Es ist ein Traum für sie in einer Band zu singen und das möchte sie eigentlich nichts aufs Spiel setzen.

Um mehr Dramen in die Handlung einzubringen, wird auch ein weiterer Baustein aus Johnnys Vergangenheit eingebracht. Plötzlich bekommt Jessie einen Blick auf ihren Vater, der sie erschreckt. Sie erkennt, dass auch er schlechte Zeiten hatte. Leider lässt sie sich dabei in eine Sache reinziehen, die zu einer wahren Katastrophe wird. Ausgerechnet hier, hätte sie auf ihr Gefühl vertrauen sollen.

Paige Toon hat der Geschichte einen tollen Abschluss verpasst. Jessies Lebensabschnitt, der hier thematisiert wurde, ist voller Entdeckungen und Entwicklungen. Als Protagonistin sucht sie ihren Weg, verliebt sich und macht Fehler. Obwohl die ganze Handlung super viel Spaß macht und auch sehr fesselnd und interessant ist, erscheint sie als ziemlich glatt und perfekt. Jessie wird von Johnny und dessen Familie sehr schnell aufgenommen. Wie der Zufall es will, kann sie toll singen und sieht natürlich super aus. Und auch ihre Freundschaften sind ziemlich perfekt. Ihre Freunde sind alle super nett und absolut jeder von ihnen hat keinerlei Probleme, außer vielleicht mit den Eltern. Dieser Part ist etwas unrealistisch, wenn man sich die Realität ansieht.

Wer diese Buchreihe liest, sollte sich durchaus im Klaren sein, dass die Geschichte keinesfalls realistisch ist. Sie wurde gut konstruiert, um zu unterhalten. Es macht Spaß mit Jessie zu leiden und zu schwärmen oder auch mit ihr eine neue und aufregende Zukunft zu beschreiten.

Fazit
Jessies Abenteuer neigt sich dem Ende zu. Endlich läuft alles gut. Sie singt in einer Band, hat einen festen Freund und mit Johnny ist auch alles in Ordnung. Doch dann lernt sie jemanden kennen und dieser bringt alles ins Wanken, was sie sich aufgebaut hat. Dramatisch und voller Gefühle, fügt Paige Toon alles zusammen um dem Leser eine Auflösung zu präsentieren. Da ist es schon schade, dass nach diesem Buch kein weiteres folgen wird.

Veröffentlicht am 14.06.2017

Ein Mädchen zwischen zwei Leben

Das wilde Leben der Jessie Jefferson
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Inhalt
Jessie kann noch immer nicht glauben, dass ihr Vater der Rockstar Johnny Jefferson ist. Vorerst soll dies aber geheim bleiben. Um die Normalität zu wahren, lebt sie weiterhin bei Stu und geht auch ...

Inhalt
Jessie kann noch immer nicht glauben, dass ihr Vater der Rockstar Johnny Jefferson ist. Vorerst soll dies aber geheim bleiben. Um die Normalität zu wahren, lebt sie weiterhin bei Stu und geht auch im neuen Schuljahr in England zur Schule. Da zwischen ihr und Jack, mit dem es geknistert hatte, Funkstille herrscht, hat sie die Gelegenheit Tom, den heißesten Jungen der Schule, näher kennen zu lernen. Doch dann wird sie verraten und die Paparazzi jagen sie. Als es zu einem gefährlichen Zwischenfall kommt, entscheidet Johnny, dass sie in LA leben soll. Hier steht schon bald Jack wieder vor ihr und Jessie hat keine Ahnung, wen ihr Herz nun wirklich will.

Meine Meinung
Der zweite Band schließt eng an das Ende des ersten Bandes an. Jessie ist wieder in England und versucht ihr Leben normal weiter zu führen. Der Kontakt zu Johnny und dessen Familie ist nach wie vor eng, auch wenn die Angst aufzufliegen nach wie vor groß ist. Die Welt weiß von ihrer Existenz, doch nur wenige wissen, dass sie die geheimnisvolle Tochter ist.

In LA hatte Jessie den Gitarristen Jack kennen gelernt, doch seit sie von dort weg ist, gibt es kaum Kontakt. Dafür kommt sie Tom, einem Jungen aus ihrer Schule, näher. Es wirkt allerdings so, dass ihr Herz noch nicht recht weiß, für wen es schlägt.

Der zweite Band erzeugt den Eindruck, dass hier die Thematik der Zerrissenheit besonders hervorgehoben werden soll. Jessie findet sich an einer Grenze wieder, weiß aber nicht recht, für welche Seite sie sich entscheiden soll. Zum einen ist sie Jessie Pickerill, ein normales Mädchen, das zur Schule geht, mit ihrem Stiefvater streitet und Freunde trifft. Zum anderen ist sie Jessie Jefferson, die Tochter eines Rockstars, das in der Glitzerwelt LAs Freunde gefunden hat, von Paparazzi gejagt wird und sich Dinge leisten kann, von denen sie nicht mal zu träumen wagte. Ebenso wie sie zwischen den zwei Leben steht, steht sie auch zwischen zwei Jungs. Tom ist verbunden mit ihrem normalen und bodenständigen Leben, während Jack das neue, unbekannte und fremde Leben repräsentiert.

Es ist nicht leicht für Jessie, doch an all dem, wächst sie auch. Sie macht eine tolle Entwicklung durch, ohne sich dabei zu verlieren. Sie will nicht ein Leben für das andere eintauschen, daher versucht sie die Balance zu halten, was nicht sonderlich einfach ist. Doch während es da noch problematisch ist, stärkt sich ihre Beziehung zu ihren Vätern.
Sie und Johnny kommen sich näher. Er versucht mehr als Vater für sie da zu sein und ihr zu zeigen, dass er sie in sein Herz geschlossen hat. Johnny scheut sich aber auch nicht Stränge zu zeigen oder sie zu unterstützen.
Auch mit Stu ist es leichter geworden. Jessie hat viel über ihren Stiefvater gelernt und eingesehen, dass auch er unter dem Verlust ihrer Mutter leidet. Er versteht ihren Schmerz und teilt mit ihr die Erinnerungen. Doch, auch wenn sie sich annähern, scheut sich Stu nicht davor auch weiterhin streng und väterlich zu handeln.

Paige Toon lässt die Veränderungen langsam in die Handlung einfließen, obwohl alles gleichzeitig furchtbar schnell abzulaufen scheint. Es wird mehr Aufmerksamkeit auf die Gefühle gelegt, die verstärkt zu Tage treten. Man lernt die Charaktere näher kennen, wobei schließlich auffällt, dass die Freundschaften recht oberflächlich gehalten werden. Erst später scheinen sich diese zu vertiefen.

Natürlich gibt es auch hier wieder Momente, wo man über Jessie einfach nur den Kopf schütteln kann. Obwohl dieses Mädchen sich entwickelt und zielstrebiger wird, macht sie trotzdem unnötige und dumme Fehler. Allerdings lassen sich diese nachvollziehen, denn als Teenager macht man nun mal Blödsinn.

Ich muss sagen, dass die Story sich gesteigert hat. Alles wird rasanter und die verschiedensten Entwicklungen nehmen Gestalt an. Langsam offenbart sich in welche Richtung sich Jessies Zukunft hinzieht, nachdem Johnny sie in sein Leben gelassen hat.

Fazit
Zwei Leben, zwei Jungs und ein Mädchen, das sich entscheiden muss. Jessie steht an einer Schwelle und muss auch schließlich eine Zukunft wählen. Wer möchte sie sein? Wen möchte sie lieben? Spannend und fesselnd geht die Handlung voran und bereitet das große Finale vor.

Veröffentlicht am 09.06.2017

Toller Auftakt

PAX - Der Fluch
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Inhalt
Die Stadt Mariefred hat ein großes Geheimnis, von dem nicht einmal die Einwohner etwas ahnen. Tief unter der Erde verbirgt sich eine magische Bibliothek, die die Welt vor dem Bösen bewahrt. Doch ...

Inhalt
Die Stadt Mariefred hat ein großes Geheimnis, von dem nicht einmal die Einwohner etwas ahnen. Tief unter der Erde verbirgt sich eine magische Bibliothek, die die Welt vor dem Bösen bewahrt. Doch eine Finsternis zieht in die Stadt ein und bedroht alles. Die Hüter ahnen, dass sie mit der Bedrohung nicht allein fertig werden. Sie brauchen Hilfe. Mächtige Hilfe. Alle Zeichen deuten darauf, dass die Brüder Alrik und Viggo auserwählt wurden, doch diese sind noch Kinder. Werden sie das Böse stoppen können?

Meine Meinung
Die Brüder Alrik und Viggo kommen als Pflegekinder in eine Familie in Mariefred. Sofort gelten sie damit als Außenseiter und werden in der Schule als Unruhestifter abgestempelt. Dies kommt insbesondere dadurch, dass sie am ersten Schultag in eine Schlägerei geraten. Zu allem Übel auch noch mit dem Sohn eines Lehrers, der sie von da an für alles verantwortlich macht.

Durch einen Zwischenfall lernen sie die Geschwister Estrid und Magnar kennen, die ihnen eine neue Welt offenbaren. Schließlich sehen sie in den ungleichen Brüdern das Potenzial für neue Hüter. Doch um ganz sicher zu gehen, müssen diese geprüft werden. Allerdings ahnt niemand, dass die Bedrohung bereits näher ist als gedacht. Schon bald geraten die Brüder in ernsthafte Gefahr.

Larsson und Korsell haben hier wirklich zwei unterschiedliche Protagonisten geschaffen, die allerdings dann doch als Brüder verbunden sind.
Alrik, der ältere Bruder, ist eher ein ruhiger Pol. Er hält lieber still, kann klarer und zielgerichteter denken und bleibt lieber im Hintergrund. Doch stille Wasser sind tief und manchmal müssen sie auch ausbrechen.
Viggo, der jüngere Bruder, ist da ganz anders. Er ist eher laut und offen. Oft kann er seine Klappe nicht halten und gerät dadurch in Schwierigkeiten. Er lässt sich schnell für etwas begeistern, doch ihm fehlt die Geduld an einer Sache dran zu bleiben.

Unfreiwillig geraten sie in ein Abenteuer und müssen sich beweisen, denn, nur wenn sie bestehen, kann ihr Leben in der Stadt an Bestand gewinnen. Doch um alles zu schaffen, müssen sie in der Lage sein sich Neuem zu öffnen und Mut beweisen. Erst wenn sie über sich hinauswachsen, können sie schützen, was ihnen am Herzen liegt.

Spannend, aber doch der Altersempfehlung von 10 Jahren entsprechend geschrieben, bietet die Geschichte einiges an Magie, Familienstreitigkeiten und der Entdeckung eines Schicksals. Unterstützt durch die Illustrationen von Henrik Jonsson, wird die Handlung lebendiger und greifbarer. Die Bilder vermitteln dem Leser, welchen Situationen sich die Brüder stellen müssen und ein wenig auch deren Gefühle dabei.

Neben dem Abenteuer, wird der Handlung noch der dunkle Touch angefügt, der Unsicherheit aber auch Ekel verbreitet. Dazu kommt eine Atmosphäre, die mit vielen Geheimnissen gespickt ist.
Obwohl das Geschehen simpel aufgebaut scheint und sich vieles schnell zeigt, da hier wirklich eine Aktion der nächsten folgt, gibt es trotzdem eine tiefere Ebene, die das Grundkonzept hält. Die bleibt über die Bände hinweg schließlich bestehen.

Fazit
Das Autorenduo hat einen tollen Auftakt einer Kinderreihe hingelegt. Die Kombination aus Fantasy, Abenteuer und Grusel, dürfte insbesondere Jungs begeistern können.

Veröffentlicht am 07.06.2017

Katastrophenalarm

Under Water
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Inhalt
Eigentlich will Shy Espinoza nur seinen Ferienjob machen, um seine Familie zu unterstützen, brauchen sie doch dringend Geld. Alles könnte toll sein, schön Mädchen, viel Spaß und jede Menge Trinkgeld, ...

Inhalt
Eigentlich will Shy Espinoza nur seinen Ferienjob machen, um seine Familie zu unterstützen, brauchen sie doch dringend Geld. Alles könnte toll sein, schön Mädchen, viel Spaß und jede Menge Trinkgeld, denn genau das versprechen die Paradise Cruise Lines. Die Realität sieht jedoch anders aus. Seit Shy einen Selbstmord mitangesehen hat, fühlt er sich ständig beobachtet. Ein seltsamer Mann befragt seine Kollegen und zu allem Übel zieht ein Sturm auf. Schon bald beginnt ein Kampf ums Überleben.

Meine Meinung
Zu Beginn kann man sagen, dass der Titel nicht wirklich passt. Irgendwie weckt er falsche Erwartungen. Das Cover hingegen passt durchaus zu einem Teil der Geschichte.

Hier lernen die Leser Shy Espinoza kennen. Einen jungen Mann, der seine Ferien dazu nutzt, um etwas Geld zu verdienen. Seine Familie lebt recht arm und da gerade eine Infektion herumgeht, brauchen sie finanzielle Mittel um sich einen Impfstoff zu leisten. Shy ist zur Zeit auf seiner zweiten Kreuzfahrt, die erste war nicht sonderlich schön, endete sie doch damit, dass er einen Selbstmord mit ansehen musste. Dies verfolgt ihn noch immer. Nun will er einfach vergessen und seinen Job machen. Allerdings will dies nicht recht gelingen, sind die Bilder noch ständig präsent. Zu allem Übel taucht auch ein Mann auf, der seltsame Fragen stellt und Shy zu verfolgen scheint. Leider weiß dieser nicht recht weshalb.

Shy findet sich in einer bedrohlichen Situation wieder, doch wenigstens ist da noch Carmen, eine Kollegin, die ihm überaus gut gefällt. Dazu kommt, dass sie aus einer ähnlichen Gegend und Situation kommt wie er. Sie kennt die Sorgen um die Familie ebenso gut wie er und versteht daher, wie es ihm geht.

Alles wird noch viel bedrohlicher, als ein gewaltiges Erdbeben die amerikanische Westküste erschüttert und einen gewaltigen Sturm auslöst, der genau das Schiff trifft. Die Katastrophe führt dazu, dass jeder gezwungen ist, um sein Leben zu kämpfen. Shy kann knapp überleben, doch damit fängt für ihn erst alles richtig an.

Matt de la Pena spinnt eine Geschichte, die gleich drei große Katastrophen vereint. Zum einen gibt es die Infektion, die Romero Krankheit, die auf dem Festland umhergeht. Jene, die Shy dazu zwingt Geld verdienen zu müssen, um seiner Familie zu helfen. Dann das Erdbeben, das auf dem Land für zusätzliches Chaos sorgt, aber auch das Meer aufwühlt. Und schließlich der dadurch verursachte Sturm, der zum Schiffsunglück führt. Somit müssen die Menschen überall ums Überleben kämpfen.

Der Autor zeichnet ein gewaltiges Bild von Chaos und Katastrophen. Durch Kleinigkeiten werden alle davon miteinander verbunden. Auch Shy selbst hat eine Verbindung zu all dem, was überaus gut und glaubhaft in die Handlung eingeflochten wurde.

Es gibt noch eine weitere Verbindung, die erst im Laufe der Geschichte offenbart wird. Sie zeigt einen dunklen und durchtriebenen Teil der Menschheit. Leider ist dieser Part auch so gut herausgearbeitet, dass die Handlung dessen durchaus im Bereich des Möglichen liegen. Es ist ein grausamer Gedanke, der allerdings in der heutigen Gesellschaft ziemlich nah scheint.

Von der ersten Seite an wird eine gewisse Spannung aufgebaut. Die Handlung erhält eine geladene Atmosphäre. Zwar gibt es nach wie vor Momente der Ruhe, doch eine innere Anspannung des Protagonisten lässt sich immer vernehmen. Shy macht sich immer viele Sorgen und dies lässt der Autor seine Leser spüren.
Einen gewissen Schwachpunkt der Geschichte stellen ein wenig die Charaktere da. Während der Protagonist gut aufgestellt wurde, bleiben alle andere recht schwach und blass. Da hätte der Autor etwas mehr herausarbeiten können.

Zum Schluss kann man sagen, dass dieses Buch eine echt tolle Verfilmung abgeben würde.

Fazit
Die Geschichte um Shy bietet Spannung, Katastrophen und Verschwörung, deren Auswirkungen enorm sind. Bildgewaltig wird dabei eine Szenerie in Worte gefasst, in der es nur noch um das Überleben geht. Trotz schwächelnder Charaktere und eines recht offenen Endes, ist dieser Reihenauftakt wirklich lesenswert.