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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.03.2021

Fesselnd bis zur letzten Seite

Das Grab in den Schären
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Dieser 10. Fall für Thomas Andreasson ist für mich der erste aus dieser Reihe. Von der Autorin habe die beiden weihnachtlichen Kurzkrimis „Weihnachten auf Sandhamn“ gelesen, die mir nicht so gut gefallen ...

Dieser 10. Fall für Thomas Andreasson ist für mich der erste aus dieser Reihe. Von der Autorin habe die beiden weihnachtlichen Kurzkrimis „Weihnachten auf Sandhamn“ gelesen, die mir nicht so gut gefallen haben. Der Klappentext zu diesem Krimi hat mich verführt, das Buch zu lesen.

Worum geht’s?

Auf Telegrafenholmen, einer der Schäreninseln, werden Skelettteile gefunden. Leider sind nur kleine Fragmente erhalten, weil die Baufirma für die Aushubarbeiten Sprengstoff verwendet hat. Dabei sollte diese Schäreninsel überhaupt unbebaut bleiben - aber, das wäre eine andere spannende Geschichte.

Das Team um Thomas Andreasson überprüft zunächst die Vermisstenanzeigen. Tatsächlich bleiben zwei Frauen im Raster hängen: die damals 17-jährige Astrid und die 35-jährige Siri.

Während Thomas und sein Kollege Aram den Spuren der vermissten Frauen nachgehen, beginnt Staatsanwältin Nora Linde auf eigene Faust in dieser Causa zu ermitteln. An sich nicht unüblich, doch leider ist Nora aufgrund einer Belastungsstörung krankgeschrieben. Sie leidet an Albträumen, weil sie in ihrem letzten Fall versagt hat. Um ihr Gewissen zu beruhigen, versucht sie die Hintergründe zu Astrids und Siris Verschwinden herauszubekommen und begibt sich in große Gefahr. Denn es gibt jemanden, der die Zusammenhänge kennt und seit zehn Jahren eisern schweigt....

Meine Meinung:

Obwohl ich die Vorgänger nicht kenne, habe ich mich recht gut zurechtgefunden. Dennoch werde ich wohl die anderen Teile dieser Reihe „nachlesen“.

Viveca Sten präsentiert mehrere Verdächtige, doch wer ist wirklich der Täter? Und noch wichtiger, wessen Überreste hat man hier gefunden? Ist Astrid oder Siri das Opfer oder vielleicht beide?

Interessant ist der häufige Perspektivenwechsel, der uns in die unterschiedlichen Zeiten und Ereignisse eintauchen lässt. So lernen wir Siri, Astrid, Nora und Thomas sowie ihr Umfeld kennen. Dass es mit diversen Partnerschaften nicht zum Besten steht, erhöht die Spannung, die am Ende eine unerwartete Auflösung bietet.

Fazit:

Eine komplexe Geschichte, die durch mehrfachen Perspektivenwechsel bis zur letzten Seite spannend bleibt. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.03.2021

Hat mir gut gefallen

Idole sind weiblich
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Autorin und Journalistin Christine Dobretsberger hat 18 erfolgreiche Frauen aus Österreich interviewt und sie nach ihren weiblichen Vorbildern befragt. Diese achtzehn Frauen sind:

Helga Rabl-Stadler
Brigitte ...

Autorin und Journalistin Christine Dobretsberger hat 18 erfolgreiche Frauen aus Österreich interviewt und sie nach ihren weiblichen Vorbildern befragt. Diese achtzehn Frauen sind:

Helga Rabl-Stadler
Brigitte Bierlein
Emmy Werner
Elisabeth Gürtler-Mauthner
Uschi Pöttler-Fellner
Renate Holm
Erika Pluhar
Gerda Rogers
Petra Kronberger
Andrea Jonasson
Christina Schwarz
Lisl Wagner-Bacher
Maria Rauch-Kallat
Helene Klaar
Lou Lorenz-Dittlbacher
Heide Schmidt
Dagmar Schratter
Helga Kromp-Kolb

Viele dieser engagierten und innovativen Frauen Österreichs nennen ihre Mutter oder Großmutter als Vorbild, weil die in der schwierigen Zeit während des Zweiten Weltkrieges bzw. in der Zeit danach, die Familie zusammen gehalten haben.

Einigen dieser bemerkenswerten Frauen wie Dagmar Schratter, Helga Kromp-Kolb, Brigitte Bierlein, Maria Rauch-Kallat, Heide Schmidt, Erika Pluhar oder Helene Klaar bin ich auf diversen Veranstaltungen schon begegnet. Jede für sich ist eine starke Persönlichkeit und ich wünsche, dass es mehr davon gäbe.

Die 18 Porträts sind einfühlsam und einprägsam gestaltet. Daneben gibt es noch eine Auflistung zahlreicher Ehrungen, einen kurzen Blick auf die Lebensstationen und - was mit besonders gefällt - sechs Fragen, die jeder Frau gestellt werden:

Ich werde schwach bei ...
Ich tanke Kraft ...
Ich habe Angst ....
Ich werde ärgerlich bei ...
Ich glaube fest daran, dass
Ich würde mir wünschen, dass...



Fazit:

Gerne gebe ich diesen achtzehn Kurzporträts 5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.03.2021

Fesselnde Fortsetzung

Abels Auferstehung
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"Man sieht nur, was man weiß." Dieser Aphorismus von Johann Wolfgang von Goethe begleitet uns und Paul Stainer durch das Buch.

Der zweite Fall beginnt mit folgendem Prolog:
„...Nichts konnte sein Fallen ...

"Man sieht nur, was man weiß." Dieser Aphorismus von Johann Wolfgang von Goethe begleitet uns und Paul Stainer durch das Buch.

Der zweite Fall beginnt mit folgendem Prolog:
„...Nichts konnte sein Fallen mehr aufhalten, und er würde unweigerlich dort unten ins schäumende Brodeln eintauchen und versinken. Diese Einsicht löschte die Flamme der Panik aus, und von einem Augenblick auf den anderen erfüllte ihn eine überirdische Ruhe...“

Den Inhaber dieser Gedanken fischt man wenig später tot aus dem Rhein. Die Leipziger Journalistin Marlene Wagner sucht nach ihrem vermissten Bruder. Als sie von diesem Toten erfährt, der ein Zigarettenetui aus Leipzig bei sich hat, eilt sie nach Basel. Der unbekannte Soldat ist nicht ihr Bruder. Dennoch nimmt sie sich vor, dessen Identität zu lüften und ihm ein Denkmal zu setzen. Dass es ausgerechnet das Zigarettenetui ist, das ihr eigenes Leben in Gefahr bringt, weiß sie noch nicht.

Währenddessen schlägt sich Paul Stainer - im wahrsten Sinne des Wortes - mit den schlagenden Studentenverbindungen von Leipzig herum. Denn der jüdische Maler Fritz Sternberg, der erst kürzlich an einer Mensur teilgenommen hat, ist in seinem Hotelzimmer ermordet aufgefunden worden. Es ist übrigens jene Mensur, über die Marlene in der linken Zeitung berichtet hat und deren Artikel im konservativen und nationalen Lager hohe Wellen schlägt.

Meine Meinung:

Der zweite Teil „Abels Auferstehung“ schließt zeitlich unmittelbar an „der rote Judas“ an. Paul Stainer, Kriminalbeamter und Kriegsheimkehrer, ist nach wie vor traumatisiert. Doch nicht nur seine Erlebnisse im Großen Krieg, wie der Erste Weltkrieg damals genannt wurde, sondern auch der Doppelmord an seiner Frau Edith und deren Geliebten, machen ihm zu schaffen. Denn Stainer weiß, dass er eigentlich an der Seite seiner Frau sterben hätte sollen.

Thomas Ziebula ist es wieder bestens gelungen die aufgeheizte Stimmung in Deutschland um 1920 dazustellen. Die Linken agitieren gegen die Konservativen und man übersieht dabei, dass es ein drittes Lager gibt, das händereibend und zündelnd auf seinen großen Auftritt wartet.

Noch immer sind nicht alle deutschen Soldaten aus der Kriegsgefangenschaft nach Hause gekommen. Und die, die es geschafft haben wie Paul Stainer sind an Körper und Seele verwundet. Manche machen einfach dort weiter, wo der Befehl der Generäle aufgehört hat:

„...Ich schreibe es nicht gern, doch das Töten fällt mir von Mal zu Mal leichter. Eine verstörende Erfahrung – doch habe ich sie nicht schon im Krieg gemacht?...“

Andere wie Paul Stainer entwickeln einen überlebenswichtigen Sarkasmus:
„...“Deine Frisur gefällt mir, Paul. Wer hat dir die Haare gefärbt?“ „Zwei Herren, die man mir gegen meinen Willen vorgestellt hat – der Krieg und der Tod.“

Die Männer müssen sich in der neuen Ordnung erst orientieren und fordern ihre alten Rechte wieder. Die Frauen, die zwischen 1914 und 1918 die eingerückten Männer in allen möglichen Belangen ersetzt haben, werden nun gekündigt und an den Herd zurückgedrängt. Ohne, dass sich auch nur irgendjemand über sie Gedanken machen würde. Wie die Kriegerwitwe Fine, die seit Jahren Straßenbahn fährt und die Arbeit zum Überleben für sich und ihre Kinder braucht.

Der Autor hat penibel recherchiert und lässt dadurch diese Zeit lebendig erstehen. Sehr gut gelungen sind die Dialoge, die jeweils in der passenden Sprache, auch mit Dialektpassagen, erstellt sind. Der stetig steigende Antisemitismus macht auch vor den Polizisten nicht Halt.

Die Figuren sind lebendig und facettenreich dargestellt. Sie haben alle so ihre Ecken und Kanten. Siggi Junghans steht Stainer loyal zur Seite und darf sich in Fines Tochter Mona verlieben. Auch, die neuerdings wieder aufgetauchte Krankenakte Stainers, sorgt wieder für Bauchweh, denn eigentlich werden Kriegsneurotiker bei der Polizei nicht geduldet. Das und die verabscheuungswürdige Vorliebe des Dr. Kasimirs für kleine Mädchen bieten genug Stoff für einen dritten und vielleicht auch vierten Band.

Das Buch ist wie sein Vorgänger gediegen als Hardcover mit Lesebändchen erschienen. Als Vorsatzblatt ist ein Stadtplan von Leipzig abgedruckt.

Fazit:

Eine gelungene Fortsetzung, die den Vergleich mit ähnlichen Reihen wie die beiden Wiener Serien rund um Inspektor Emmerich (Alex Beer) oder Inspektor Bronstein (Andreas Pittler) oder die Berliner Reihe um Gereon Rath (Volker Kutscher) nicht zu scheuen braucht. Gerne gebe ich hier 5 Sterne (mehr geht ja leider nicht) und warte mit Ungeduld auf den näc

Veröffentlicht am 13.03.2021

Hat mich bestens unterhalten

Der weiße Heilbutt
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In diesem seinen 9. Fall für Thies Detlefson und Nicole Stappenbeck findet Autor Krischan Koch wieder zur Leichtigkeit der ersten sieben Bände zurück, nachdem der achte ein wenig düster ausgefallen ist.

Worum ...

In diesem seinen 9. Fall für Thies Detlefson und Nicole Stappenbeck findet Autor Krischan Koch wieder zur Leichtigkeit der ersten sieben Bände zurück, nachdem der achte ein wenig düster ausgefallen ist.

Worum geht’s?
Halb Fredenbüll macht Urlaub auf Amrum. Mit dabei sind neben Thies und seinen Zwilligen (Ehefrau Heike streikt), die ganze Belegschaft der „Hidde Kist“ sowie Finn, Nicoles Sohn, der vor der Einschulung steht. Es sollen ein paar entspannte Sommertage werde. Das Wetter spielt mit, doch als eine weiße Flosse am Horizont auftaucht, der kleine Finn einen menschlichen Fuß aus dem Sand gräbt und wenig später eine weibliche Leiche am Strand gefunden wird, ist es mit der Ruhe und der Idylle vorbei. Thies nimmt in Badehose und T-Shirt die Ermittlungen auf.

Meine Meinung:

Autor Krischan Koch gelingt es wieder einen Krimi zu schreiben, der die Lachmuskel der Leserschaft aktiviert. Ein bisschen Gänsehaut darf auch nicht fehlen, aber im Großen und Ganzen gehört dieser Krimi wieder in die Kategorie „Wohlfühlkrimi“. Daneben nimmt er die aktuell überbordenden Kochwettbewerbe sowie die Seuche der Influencer aufs Korn. Herrlich auch die Beschreibung der Protestbewegung „Dienstag für Dorsche“, obwohl diese Fischart eigentlich Kabeljau heißt.

Dass Antje dann noch den Kochwettbewerb gewinnt, darf als Tüpfelchen auf dem i verstanden werden. Krabbenbrötchen oder Schaschlik nach Art der Hidde Kist statt Wachtelei mit Seetang.

Wir dürfen Thies und Nicole bei ihren Ermittlungen über die Schulter schauen und die gewohnt launigen Dialoge lesen. So ganz nebenbei wird noch einem Immobilienhai, der gefährlichen Abfall in der Nordsee entsorgen lässt, das Handwerk gelegt.

Die Leser werden durch mehrere Handlungsstränge ein wenig in die Irre geführt.

Fazit:

Ein unterhaltsamer, spannender Insel-Krimi, der mich von der ersten bis zur letzten Seite bestens unterhalten hat. Gerne gebe ich hier wieder 5 Sterne und freue mich auf den nächsten Krimi, der hoffentlich wieder in Fredenbüll spielen wird.

Veröffentlicht am 13.03.2021

Wien - wild und kulinarisch

Wildes Wien
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Wien gilt als lebens- und liebenswerteste Stadt der Welt. Vor allem ihre grüne Seite lockt zahlreiche Menschen hierher. Große Parks, Gärten, der Prater, die Lobau und der Wienerwald sorgen für angenehmes ...

Wien gilt als lebens- und liebenswerteste Stadt der Welt. Vor allem ihre grüne Seite lockt zahlreiche Menschen hierher. Große Parks, Gärten, der Prater, die Lobau und der Wienerwald sorgen für angenehmes Leben in der Stadt. Grund genug für Autorin Alexandra Rath den kleinen, verborgenen Schätzen der Kulinarik nachzugehen.

Die Autorin sammelt für mehr als 40 verschiedene Rezepte Wildkräuter, die in der Stadt wachsen und gedeihen, um sie abseits von Schnitzel und Tafelspitz zu köstlichen Mahlzeiten zu verarbeiten. Einige Rezepte sind, wie die kandierten Veilchen, das Veilcheparfait oder die gebackenen Hollerblüten wohl bekannt. Anderen muss man sich erst annähern.

Neben den Wildkräutern erfahren wir Wissenswertes und Anekdoten aus der Hauptstadt Österreichs. Zahlreiche Fotos, nicht nur von den Gerichten, sondern auch von Gebäuden und/oder liebenswerten Ecken, ergänzen das gediegen ausgestattete Buch. So lässt sich das Lebensgefühl meiner Heimatstadt erahnen.

Fazit:

Ein tolles Geschenk für Einheimische, Gäste und für WienerInnen, die im Ausland leben (müssen). Gerne gebe ich hier 5 Sterne.