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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.02.2022

Hat mich nicht überzeugt

Mrs Agatha Christie
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Dieser historische Roman gehört in die Reihe „Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte“ von Marie Benedict und ist neben „Frau Einstein“ und „Lady Churchill“ der dritte dieser Serie.

Während Mileva ...

Dieser historische Roman gehört in die Reihe „Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte“ von Marie Benedict und ist neben „Frau Einstein“ und „Lady Churchill“ der dritte dieser Serie.

Während Mileva Einstein und Lady Churchill im Schatten ihrer Weltgeschichte schreibenden Männer stehen, liegt der Fall bei Agatha Christie anders.
Als sie im Dezember 1926 für jene berühmt berüchtigten elf Tage ihres Lebens verschwindet, ist sie bereits eine bekannte Schriftstellerin. Es ist ihr Ehemann Archibald Christie, der in ihrem Schatten steht.

Es wurde nie restlos geklärt, was in den Tagen ihres Verschwindens wirklich passiert ist. Wurde sie entführt? Wenn ja, wer steckte dahinter? Oder hat sie sich eine „Auszeit“ von ihrem fremdgehenden und nörgelnden Ehemann gegönnt?
Diese Lücke in Agatha Christies Leben hat Marie Benedict zum Anlass genommen, dieses Buch zu schreiben.

Die Geschichte wird im Wechsel in zwei Handlungssträngen erzählt: nämlich jenem vom Oktober 1912, in dem sich Agatha Miller und Archie Christie kennenlernen und eben jenem im Dezember 1926 als Agatha für 11 Tage verschwunden ist.
Grundsätzlich mag ich häufige Rückblenden. Doch diesmal sind die Kapitel in der jeweiligen Zeit sehr kurz, was mich mehrmals aus dem Lesefluss gerissen hat.

Die Leser können sich ihre eigenen Gedanken über die fehlenden elf Tage im Leben der wohl bekanntesten Kriminalschriftstellerin machen. Der Doyenne der Kriminalliteratur ist durchaus zuzutrauen, den Plot für das Spektakel selbst erfunden zu haben.

Fazit:

Dieser Roman hat mir nicht ganz so gut gefallen wie die beiden anderen, daher gibt es diesmal nur 3 Sterne.

Veröffentlicht am 25.02.2022

Hat mich nicht überzeugt

Ostfriesensturm
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„Gegen die Sturmflut hatten sie Deiche gebaut. Aber vor dem, was dann kam, konnte kein Deich sie schützen…“

„Ostfriesensturm“ ist das 16. aus der Reihe rund um Ann Kathrin Klaasen und ihrem Mann Frank ...

„Gegen die Sturmflut hatten sie Deiche gebaut. Aber vor dem, was dann kam, konnte kein Deich sie schützen…“

„Ostfriesensturm“ ist das 16. aus der Reihe rund um Ann Kathrin Klaasen und ihrem Mann Frank Weller. Gemeinsam mit ihrem Team lösen sie schwierige Kriminalfälle.

Dieses Mal macht ihnen nicht nur eine Mordserie das Leben schwer, sondern auch die Corona-Pandemie und die diversen Anordnungen der Behörden. Eigentlich sollten ja alle Zweitwohnsitzbesitzer sowie alle Touristen aus Ostfriesland abgereist sein. Aber, doch nicht alle ...

In einem zweiten Handlungsstrang erhalten wir Einblick in die soziale Tristesse des 17-jähringen Niklas Wewer, dessen Vater säuft und dessen Mutter, wie einige andere Frauen, von ihrem Vermieter zu sexuellen Handlungen genötigt und dabei auch noch gefilmt werden. Als Niklas hinter das Geheimnis der Mutter kommt, reift ein unheilvoller Plan in ihm ...

Meine Meinung:

Ich habe einige Bände mit AKK - wie sie auch genannt wird - gelesen. Nicht alle in der richtigen Reihenfolge und mit einer längeren Pause. Trotzdem habe ich mich wieder gut zurechtgefunden.

Mit Ruperts Machogehabe komme ich nach wie vor nicht klar. In den Zwischenbänden „Rupert undercover“ waren seine Sprüche noch irgendwie passend, aber diesmal bin ich nicht so begeistert. Dass er alle Frauen so taxiert, ist ziemlich unangebracht.

Gute getroffen ist die Stimmung in der von Touristen normalerweise gestürmten Nordseeregion.

Dass die soziale Misere des Jugendlichen so lebensecht geschildert ist, ist dem persönlichen Erleben des Autors geschuldet, wie er im Nachwort erklärt. Häusliche Gewalt ist nach wie vor ein Tabuthema, bei dem wir wirklich nicht wegschauen dürfen.

Wir treffen wieder viele Figuren aus den Vorgängerbänden und deshalb darf auch Dr. Bernhard Sommerfeld nicht fehlen.
Das Ende ist für mich nicht glaubwürdig herübergekommen.

Fazit:

Diesmal kann ich nur 3 Sterne vergeben. Es sind viele Kleinigkeiten, die ich jetzt nicht alle benennen will, die mich dazu veranlasst haben.

Veröffentlicht am 20.02.2022

Hat mich nicht vollends überzeugt

Ein Bistro in der Bretagne
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Das Leben von Sophie Vidal ist an einem Tiefpunkt angelangt: Der Ehemann geht fremd und verlangt das gemeinsame Haus sowie die Zahlung eines Unterhaltes, die Kinder sind erwachsen und gehen ihren eigenen ...

Das Leben von Sophie Vidal ist an einem Tiefpunkt angelangt: Der Ehemann geht fremd und verlangt das gemeinsame Haus sowie die Zahlung eines Unterhaltes, die Kinder sind erwachsen und gehen ihren eigenen Wege. Zu allem Überfluss ist Sophies beste Freundin Malo an ihrer schweren Krankheit verstorben. Als beim Totenmahl ein Gast plötzlich tot zusammenbricht, glaubt man zunächst an eine Muschelvergiftung, was für das Bistro einen wirtschaftlichen Kollaps bedeuten könnte, zumal der Patron und Koch vor nicht allzu langer Zeit bei einem Bootsunfall ums Leben gekommen ist.

Um mit sich ins Reine zu kommen, bleibt Sophie vor Ort und nimmt - als passionierte Köchin - gleich auch noch den Job in der Küche an. So kann sie ihre eigenen Recherchen anstellen, denn die örtliche Polizei will den Hinweisen, dass der Gast vorsätzlich vergiftet worden ist, nicht nachgehen.

Dann gibt es die nächsten Toten....

Meine Meinung:

Dieser Krimi ist der Auftakt zu einer neuen Reihe, die in der Bretagne spielt. Wie wir aus anderen Krimiserien wissen, kann man dort vorzüglich speisen und die Menschen sind ähnlich rau wie das Meer und Landschaft.

Das allein genügt meiner Ansicht nach noch nicht, um einen Bestseller zu schreiben. Es werden zwar auch gesellschaftliche Themen wie Immobilienspekulation oder Fangquoten für die ortsansässigen Fischer beleuchtet, doch auch darüber habe ich schon anderswo gelesen - mir fehlt ein wenig das Neue, das Fesselnde, das Außergewöhnliche. Erst im letzten Drittel wird es so richtig spannend.

Der Schreibstil ist leicht und locker. Wir dürfen Sophie, die nur vegetarisch bzw. vegan kocht, in die Töpfe sehen. Schmunzeln musste ich einerseits bei der Szene, in der sie das Steak ruiniert und andererseits bei jener, in der sie die Bratpfanne als Waffe einsetzt.

Bei den Lesern regen sich Urlaubsgefühle, die durch die bildhafte Schilderung von Land und Leuten verstärkt werden.

Fazit:

Als Urlaubslektüre ist dieser Krimi sehr gut geeignet. Mir hat ein wenig die Spannung und das Außergewöhnliche gefehlt, daher gibt es nur 3 Sterne.

Veröffentlicht am 13.02.2022

Hat mich nicht vollends überzeugt

Waldviertelrache
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Klappentext:
Im Waldviertel herrscht Aufregung. Ein Großbauprojekt steht an. Es ist vor allem für die Wiener Bevölkerung gedacht, die im idyllischen Grünen residieren will. Die Bewohner protestieren, denn ...

Klappentext:
Im Waldviertel herrscht Aufregung. Ein Großbauprojekt steht an. Es ist vor allem für die Wiener Bevölkerung gedacht, die im idyllischen Grünen residieren will. Die Bewohner protestieren, denn ein Wald soll dafür gerodet werden. Dorfpolizist Sepp Grubinger muss die erhitzten Gemüter beruhigen. Auch, weil bei einem Umbau ein Skelett gefunden wurde. Als dann der Architekt des Wohnbauprojekts tot in einem leeren Pool liegt, kann ihm bei der Aufklärung nur eine helfen: PR-Lady Walli Winzer.

Meine Meinung:

Ach, wie hätten die Zutaten dieser Story, wie Immobilienspekulation, unerlaubte Rodung eines Waldstückes und der Fund eines eingemauerten Babyskeletts für ein köstliches Gericht von Korruption, Mauscheleien und Geheimnissen sorgen können. Doch leider ist nur eine lauwarme Suppe herausgekommen.

Die Handlung plätschert dahin. Die Gemüter der Dorfbewohner sind maximal von der Sommerhitze erhitzt, aber da auch nur einer, weil er seinen Pool ob der gekappten Wasserleitung nicht befüllen kann.
Walli Winzer recherchiert genauso wenig wirklich wie der Dorfpolizist Sepp Grubinger. Man stolpert durch den Krimi, der mäßig spannend ist.

Die Autorin verzettelt sich in zahlreiche Nebenschauplätze, wie zum Beispiel in das Leben des lesbischen Ehepaares, das über ein gemeinsames Baby durch IVF nachdenkt. Das hat mit der Krimihandlung genau nichts zu tun. Und welche Marmelade im Dorfladen verkauft wird, spielt für die Aufklärung des Mordes auch keine Rolle.

Es scheint, als ob aus der ohnehin eher ruhigen Krimireihe die Luft nun endgültig draußen wäre. Dabei böte ein hochpreisiges Wohnprojekt für Wiener am Rande eines Waldes, der einer unbewilligten Rodung zum Opfer fällt, jede Menge Konfliktstoff. Das Potenzial ist hier leider nicht genützt worden.
Selbst die Aufregung um das eingemauerte Baby-Skelett dauert nicht lange an.

Fazit:

Das Potenzial, das der Klappentext verspricht, ist hier leider nicht genützt worden. Leider kann ich hier nur enttäuschte 3 Sterne vergeben - einer davon gehört der Region Waldviertel, die ich sehr gerne mag.

Veröffentlicht am 05.02.2022

Hat mich nicht überzeugt

Perfect Day
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Mit der Verhaftung ihres Vaters bricht für Ann die Welt zusammen. Ein Serienmörder soll er sein. Ausgerechnet er? Der ruhige, in sich gekehrte Professor, der sich seit dem frühen Tod seiner Ehefrau rührend ...

Mit der Verhaftung ihres Vaters bricht für Ann die Welt zusammen. Ein Serienmörder soll er sein. Ausgerechnet er? Der ruhige, in sich gekehrte Professor, der sich seit dem frühen Tod seiner Ehefrau rührend um Tochter Ann gekümmert hat?

Die Polizei wirft ihm vor, im Laufe von mehr als vierzehn Jahren zehn kleine Mädchen ermordet zu haben. Als „Schleifenmörder“ bezeichnen ihn die Medien, weil er mit roten Bändchen Spuren zu seinen Opfern legt.

Ann kann und will nicht glauben, dass ausgerechnet ihr Vater solche Verbrechen begangen haben soll. Sie setzt Himmel und Hölle in Bewegung, um seine Unschuld zu beweisen. In ihrem Schmerz ist sie nicht wirklich zimperlich in der Auswahl der Mittel, verrennt sich in Hirngespinste und Sackgassen.

Meine Meinung:

Ich muss gleich gestehen, Thriller mit Serienmördern gehören nicht unbedingt zu meinen Lieblingsbüchern. Zu diesem, meinem ersten von Romy Hausmann, habe ich erstens durch das Cover und zweitens durch die durchwegs guten Bewertungen zu den anderen Büchern der Autorin hinreißen lassen.

Die Idee habe ich auch interessant gefunden. Wir nehmen Anteil an Anns Leben, das nicht erst durch die Verhaftung ihres Vaters aus dem Ruder läuft. Der Tod der Mutter, den sie als kleines Mädchen miterlebt hat, prägt Ann natürlich, vor allem weil der Vater keine neue Beziehung mit einer Frau eingeht. Überhaupt, die zwischenmenschlichen Beziehungen scheinen hier insgesamt ein wenig auf der Strecke zu bleiben. Überall trifft man auf gebrochene Menschen. Manchmal führt auch der Zufall (?) Regie. So arbeitet z.B. die Mutter eines Verbrechensopfers im selben Burgerlokal wie Ann.

Doch je länger ich dieses Buch gelesen habe, desto weniger mochte ich Ann. In ihren Bemühungen, die Unschuld ihres Vaters zu beweisen, legt sie eine Besessenheit an den Tag, der beängstigend ist.
So jagt sie einem Mann nach, den sie als Verdächtigen einstuft.

Der Schreibstil hat mir zu Beginn recht gut gefallen, da seine Schnörkellosigkeit zu einem Thriller sehr passt. Doch dann gleitet der Thriller in eine Unglaubwürdigkeit ab, die mich fast ein wenig geärgert hat.

Der mehrfache Perspektivenwechsel lässt die Spannung recht schnell steigen. Nach einiger Zeit nützt sich Anns Besessenheit einen anderen, als Täter überführen zu müssen, ziemlich ab und wird anstrengend und unglaubwürdig. Das Motiv des Serientäters wirkt ein wenig an den Haaren herbeigezogen.

Fazit:

Das Buch hat interessant begonnen, aber im Laufe der Zeit an Glaubwürdigkeit verloren. Daher reicht es nur für 3 Sterne.