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Venice

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.06.2017

Verloren

Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge
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Das Buch beginnt schon sehr ungewöhnlich mit einer im Zug gefundenen Keksdose mit menschlicher Asche. Gefunden von Anthony Peardews der die Dose in seine Sammlung verlorener Gegenstände aufnimmt. In seinem ...

Das Buch beginnt schon sehr ungewöhnlich mit einer im Zug gefundenen Keksdose mit menschlicher Asche. Gefunden von Anthony Peardews der die Dose in seine Sammlung verlorener Gegenstände aufnimmt. In seinem Haus 'Padua' hortet und katalogisiert Peardew Gegenstände die er gefunden hat. Angefangen hat alles als er ein Medaillon seiner Verlobten verloren hat. Rund um die teilweise alltäglichen oder auch skurilen Gegenstände schreibt er Kurzgeschichten.

Laura, die gerade eine gescheiterte Beziehung hinter sich hat, liest im Wartezimmers ihres Arztes von dem sich ein Rezept für Tabletten erhofft, die Stellungsanzeige und fühlt sich sofort zu dem älteren Anthony und seinem Haus hingezogen. Sie kümmert sich um den Hauhalt mit Ausnahme seines Arbeitszimmers.
Nach seinem Tod erbt sie das Haus und die vielen Gegenstände mit der Auflage diese ihrem rechtmäßigen Besitzer wieder zuzuführen. Mit Hilfe des Mädchens Sunshine aus der Nachbarschaft und Freddy dem Gärtner macht sie sich an diese Herkulesaufgabe.

Im zweiten Erzählstrang 1974 lernt man Eunice und den Schriftsteller Bomber sowie seiner Schwester Portia kennen. Was das mit Peardew zu tun hat erfährt man erst spät.

Das Buch ist eine liebevollen Aneinanderreihung von Liebe, Tod und Freundschaft. Obwohl Schreibstil ist recht flüssig ist und durch den englischen schwarzen Humor teilweise recht amüsant ist, war es auf Dauer doch recht fad und hat mich leider nicht so mitgerissen.

Veröffentlicht am 18.11.2016

Düsteres Roussillon

Rabenschwarzer Winter
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Inspektor Gilles Sebag ist erschüttert, kurz vor Weihnachten findet er heraus das seine Frau ihn betrogen hat. Seine Welt bricht zusammen und dann muss er sich auch noch beruflich um den Mord an einer ...

Inspektor Gilles Sebag ist erschüttert, kurz vor Weihnachten findet er heraus das seine Frau ihn betrogen hat. Seine Welt bricht zusammen und dann muss er sich auch noch beruflich um den Mord an einer Frau kümmern die nach einem Schäferstündchen mit ihrem Liebhaber von ihrem Ehemann erschossen wurde Eingetrübt durch zu viel Whiskey muss er sich auch noch mit anderen Todesfällen von betrogenen Ehemännern beschäftigen. Nur langsam gelingt es ihm seine persönliche Situation zu begreifen und zu akzeptieren und kann am Ende den wahren Täter entlarven.

Der dritte Teil der Reihe von Philippe Georget ist dieses Mal kein lockerer Frankreich Krimi zur Urlaubszeit im malerischen Roussillon. Durch die persönlichen Probleme von Gilles Sebag die ihn immer wieder umtreiben und ihn depressiv machen, erhält das Buch eine düstere Atmosphäre, ausgedrückt auch durch das eher düstere Cover mit der dunklen Gewitterwolke über einem entfernten Städtchen.

Der Schreibstil ist auch eher düster, depressiv und hat viele Längen. Die Spannung kommt für mich dabei etwas zu kurz. Ich bin gespannt ob weitere Bücher wieder etwas heiterer werden.

Veröffentlicht am 21.09.2016

Dunkle Ostern

Loney
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Nachdem in Coldbarrows durch Überflutungen und einen Bergrutsch eine Babyleiche zum Vorschein kommt, erinnert sich der Erzähler dieses Romans an seine Kindheit

Eine kleine tiefgläubige Gruppe aus London ...

Nachdem in Coldbarrows durch Überflutungen und einen Bergrutsch eine Babyleiche zum Vorschein kommt, erinnert sich der Erzähler dieses Romans an seine Kindheit

Eine kleine tiefgläubige Gruppe aus London verbringt in den 70er Jahren die Karwoche in dem abgelegenen Landstrich Nordenglands der Loney genannt wird. Aus der Sicht des jüngeren Bruders, Tonto genannt, erzählt dieser Roman von einer letzten Fahrt in das Haus in Moorings. Mit dabei der neue Pastor der Glaubensgemeinschaft nachdem der vorherige kürzlich verstorben ist, ein älteres Ehepaar, Verwandte von Father Wilfred der immer noch in den höchsten Tönen gelobt wird, ein weiteres befreundetes Paar sowie Mummer und Farther und natürlich der ältere Bruder, Andrew der Hanny genannt wird.
Der neue Pastor hat es nicht leicht und kann es keinem so richtig recht machen. Tonto erzählt teils in Rückblicken von seiner Zeit als Messdieners des älteren teilweise recht gewalttätigen Pastors und die letzte Fahrt in das einsam gelegene Haus. Die Landschaft wird sehr düster geschildert, ebenso die merkwürdigen Bewohner des kleinen Ortes.

Hanny spricht nicht und ist offenbar zurückgeblieben. Einzig Tonto kann sich mit ihm verständlich machen. Die Eltern, Mummer und Farther scheinen sich kaum um die Kinder zu kümmern, die Mutter ist strenggläubig und sieht ihr Seelenheil darin das Andrew durch den Besuch des Schreins geheilt wird.

Am Anfang erfährt man das Andrew später selbst ein beliebter Pastor wird während der Bruder, Tonto offensichtlich psychische Störungen hat und seinem Arzt von den Erlebnissen erzählt.

Die Beschreibung der Landschaft ist düster und beschreibt sehr gut einen kalten verregneten Frühling in der einsamen Bucht im Wandel der Gezeiten. Die meiste Zeit plätschert die Erzählung so vor sich hin ohne große Spannung wird der Alltag der Pilgerfahrt erzählt. Am Ende teilt sich der Roman in einzelne Erzählstränge die aber nicht zu Ende erzählt werden. So hat mich das Ende dann etwas ratlos zurückgelassen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Oyster Festival in Whitestable

Pearl Nolan und der tote Fischer
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Die frühere Polizistin Pearl Nolan betreibt neben ihrem gut laufenden Austern Restaurant noch ein kleines Detektivbüro in der kleinen Gemeinde Whitestable in Kent. Eines Tages erhält sie Besuch von einem ...

Die frühere Polizistin Pearl Nolan betreibt neben ihrem gut laufenden Austern Restaurant noch ein kleines Detektivbüro in der kleinen Gemeinde Whitestable in Kent. Eines Tages erhält sie Besuch von einem Mann der sie bittet einen Fischer zu beschatten der ihm Geld schuldet. Da Pearl den Fischer kennt, lehnt sie den Auftrag ab. Sie macht sich auf die Suche nach dem Fischer, einem Bekannten von ihr. Schließlich findet sie ihn tot, in der Ankerschnur seines Bootes verwickelt, im Meer.
Jetzt tritt DCI McGuire auf den Plan. Er verhört Pearl nach allen Regeln der Kunst, muss sie aber am nächsten Tag wieder gehen lassen. Pearl beschließt selbst bei den Ermittlungen zu helfen und findet, beinahe zufällig, wenig später Mr. Stroud tot in einer von außen verschlossenen Hütte vor. Jetzt hat DCI McGuire es gleich mit 2 Toten in dem beschaulichen Küstenörtchen Whitestable zu tun. Obwohl beide Todesfälle auf dem ersten Blick wie Unfälle anmuten, ist Pearl nicht davon überzeugt.

Obwohl Pearl mit ihrem Restaurant und dem jährlichen Austern Festivals eigentlich genug um die Ohren hat, ermittelt sie weiter in den Todesfällen. Das Ende war für mich überraschend, wirkte allerdings etwas aufgesetzt. Ein solches Ende hätte ich mir nicht vorgestellt.

Der Schreibstil ist flüssig, lebendig und mit einem Hauch britischen Humor. Es beschreibt die Midlife Krise von Pearl Nolan und von McGure. Außerdem erfährt man einiges von der Lebensgeschichte anderer Bewohner in dem Küstenstädtchen. Die Spannung die man bei einem Krimi erwarten würde, bleibt damit leider im Hintergrund. Für mich ist das Buch ein netter, schnell zu lesender Frauenroman der mit 2 Toten aufgepeppt ist, keinesfalls jedoch ein Krimi.

Veröffentlicht am 14.07.2023

Zwigespalten

Zwei Fremde
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Remie Yorke beginnt ihre letzte Nachtschicht in einem Hotel in den Schottischen Highlands bevor sie in Chile ein neues Leben anfangen will. Das Hotel ist am Ende der Saison, draußen tobt ein Schneesturm.

Remie ...

Remie Yorke beginnt ihre letzte Nachtschicht in einem Hotel in den Schottischen Highlands bevor sie in Chile ein neues Leben anfangen will. Das Hotel ist am Ende der Saison, draußen tobt ein Schneesturm.

Remie hat dieses Hotel als Arbeitsplatz genutzt um ihren Bruder in dem in der Nähe gelegenen Gefängnisses besuchen zu können. Doch ihr Bruder ist tot, bei einer Revolte im Gefängnis zu Tode gekommen.

Auch jetzt schrillen dort wieder die Sirenen. Im Hotel ist es ruhig, außer Remie gibt es noch 2 Gäste. Dann klingelt es an der Tür des Hotels und der Mann weist sich als Polizist aus und erzählt, dass es bei einem Gefangenen Transport zu einem Unfall gekommen ist, der Straftäter flüchtig, die Autos verunglückt. Er läßt sich das Hotel und die Nebenräume genau zeigen und verlangt die Herausgabe sämtlicher Schlüssel um sie zu schützen.

Wenig später klingelt es wieder und ein weiterer Mann gibt sich als Polizist aus. Remie ist klar, es kann nur einen richtigen Polizisten geben, der andere der Straftäter.

Gerade diese Zweifel von Remie und einem Gast werden im ersten Teil des Buches gut dargestellt und man gut miträtseln.

Als man einen Funkkontakt zu der verunglückten Fahrerin des Gefangenentransports herstellen kann, verlassen sie das Hotel. Doch der Weg ist umsonst, die Frau ist tot. Auf dem Rückweg werden die 3 von einer Lawine überrascht.

Damit beginnt für mich der zweite, etwas an den Haaren herbeigezogene Teil. Ich musste manches mal zurückblättern um den Faden nicht zu verlieren. Das Ende kommt dann anders als man denkt.

Der Schreibstil ist recht einfach, die Spannung im ersten Teil mit den Schilderungen der Umgebung ist hoch. Am Ende wird dann alles Schlag auf Schlag aufgelöst und hat mich etwas ratlos zurückgelassen.

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