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Venice

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.11.2019

jüdische Familiengeschichte

Otto
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Babi und Timna haben es nicht leicht mit ihrem Vater. Seit dem letzten Krankenhausaufenthalt ist er zum Pflegefall geworden und verlangt von seinen Töchtern rund um die Uhr für ihn da zu sein. Eine schwierige ...

Babi und Timna haben es nicht leicht mit ihrem Vater. Seit dem letzten Krankenhausaufenthalt ist er zum Pflegefall geworden und verlangt von seinen Töchtern rund um die Uhr für ihn da zu sein. Eine schwierige Zeit für die Töchter und für die engagierte Pflegerin denn der Alte ist teilweise ein Despot.

In kurzen Szenen werden Episoden aus dem Leben der jüdischen Familie geschildert. Auch innerhalb eines Kapitels springt die Handlung zwischen Vergangenheit und Gegenwart was das Lesen nicht leicht macht. Schwarzen hintergründigen Humor habe ich leider vergeblich gesucht.

Es ist nicht leicht mit alten Menschen zurecht zu kommen und der Abschied von geliebten Menschen ist nicht leicht. Dieses Buch hat mich irgendwie ratlos zurückgelassen. Auch mit den Personen konnte ich nicht richtig warm werden.

Veröffentlicht am 21.09.2019

Social Mobbing

R.I.P.
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Stella jobbt neben der Schule in einem Kino. Sie freut sich darauf von ihrem neuen Freund abgeholt zu werden als sie plötzlich überfallen wird. Der Überfall und die Entführung werden per Snapchat an ihre ...

Stella jobbt neben der Schule in einem Kino. Sie freut sich darauf von ihrem neuen Freund abgeholt zu werden als sie plötzlich überfallen wird. Der Überfall und die Entführung werden per Snapchat an ihre Freunde übertragen die nicht glauben können was sie dort zu sehen bekommen. Die Polizei tappt im Dunkeln da es noch keine Leiche gibt.
Wenig später wird ein weiterer Jugendlicher überfallen und entführt und alles auf Snapchat übertragen.

Die Freunde der Opfer sagen einhellig wie beliebt die Jugendlichen doch waren aber man ahnt bereits das etwas anderes dahintersteckt. Die Psychologin Freyja soll die Ermittlungen der Polizei unterstützen. Erla und Huldar und das Team bemühen sich den Fall schnell zu klären um den Jungen vielleicht noch zu finden.

Ich war etwas enttäuscht von dem Buch und den Hauptpersonen. Die Stimmung im Kommissariat ist mies, die Psychologin mit ihren persönlichen Unzulänglichkeiten wirkt unsicher. Das Thema Mobbing auf extreme Weise dargestellt zieht sich durch das ganze Buch. Die beiden Jugendlichen haben in ihrer Schule Mitschüler extrem gemobbt und auch die Erwachsenen sind nicht davor gefeit.

Allgemein ist das Thema sehr interessant wenn auch sehr extrem dargestellt, die Grundstimmung in dem Buch sehr negativ. Die Spannung die ich aus den Vorgängerbänden kenne, kommt hier nicht richtig auf. Das ganze wirkt eher wie eine Sozialstudie mit kriminalen Beiwerk.

Veröffentlicht am 14.07.2019

Alles Lügen

So schöne Lügen
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Die fast 30-jährige Louise kämpft in New York um ihren Plan Schriftstellerin zu werden. Mit 3 Jobs hält sie sich eher mühsam über Wasser. Eines Tages lernt sie Lavinia kennen die alles zu haben scheint, ...

Die fast 30-jährige Louise kämpft in New York um ihren Plan Schriftstellerin zu werden. Mit 3 Jobs hält sie sich eher mühsam über Wasser. Eines Tages lernt sie Lavinia kennen die alles zu haben scheint, Geld im Überfluss und eine Wohnung auf der Upper Eastside. Schon nach kurzer Zeit zieht Louise zu Lavinia in die große Wohnung und geht mit ihr auf angesagte Partys.

Louise verfällt Lavinia, sie putzt, flickt die kaputte Kleidung und erledigt die Einkäufe. Dabei landet schon einmal der eine oder andere Betrag in ihrer Tasche. Nach einem tragischen Unfall übernimmt sie ihr Leben. Dank Social Media gelingt ihr das Täuschungsmanöver recht gut bis sie letztendlich auffliegt.

Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig, wenn die beiden Frauen nicht schon Ende 20 wären, würde man einen Roman für Jugendliche erwarten. Die Sätze sind kurz und abgehackt. Das Ende bleibt unbefriedigend. Das Thema an sich ist interessant, die Umsetzung hapert allerdings etwas.

Veröffentlicht am 28.10.2018

Wer ist Brian

Der Abgrund in dir
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Es ist das erste Buch von Dennis Lehane das ich gelesen habe. Ich bin etwas zwiespältig und weiß nicht recht was ich davon halten soll.

Im ersten Teil geht es eher ruhig zu, erzählt wird die Kindheit ...

Es ist das erste Buch von Dennis Lehane das ich gelesen habe. Ich bin etwas zwiespältig und weiß nicht recht was ich davon halten soll.

Im ersten Teil geht es eher ruhig zu, erzählt wird die Kindheit von Rachel mit ihrer als Buchautorin erfolgreichen Mutter aber ohne Vater. Die Suche nach ihrem Vater nimmt eine zentrale Stelle ein. Nachdem ihre Mutter stirbt ohne ihr den Namen zu verraten beauftragt sie einen Privatdetektiv. Dieser rät ihr eigentlich ab, sucht aber trotzdem mit. Sie findet letztendlich einen Mann in dem sie kurze Zeit eine Vaterfigur findet.

Als Reporterin ist sie nach dem verheerenden Erdbeben auf Haiti bis sie vor laufender Kamera einen Zusammenbruch erleidet. Fortan leidet sie an Panikattacken und traut sich kaum noch das Haus zu verlassen und ihre Ehe in die Brüche geht. Am Tiefpunkt angekommen trifft sie den ehemaligen Privatdetektiv Brian wieder trifft. Er nähert sich behutsam und kann ihr Vertrauen gewinnen während sie noch immer an Panikattacken leidet.

Im zweiten Teil nimmt das Buch an Fahrt auf, Rachel beginnt Brian zu misstrauen und verfolgt ihn auf einer seiner vielen geschäftlichen Reisen. Sie entdeckt das er offensichtlich ein Doppelleben führt. Auf einmal nimmt sie das Ruder in die Hand und entlarvt schließlich sein Geheimnis.

Während es im ersten Teil etliche Längen zu überstehen gilt, ist der zweite Teil recht spannend geschrieben. Allerdings erkennt man fast keinen Zusammenhang mit dem ersten Teil. Das Ende wirkt sehr konstruiert.

Veröffentlicht am 02.09.2018

Wo ist Walter?

Walter muss weg
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Die alte griesgrämige Huberin freut sich am Tag der Beerdigung ihres Ehemannes Walter. Dieser ist nach 53 mehr oder weniger glücklichen Ehejahren im Freudenhaus des Nachbarortes plötzlich verstorben. ...

Die alte griesgrämige Huberin freut sich am Tag der Beerdigung ihres Ehemannes Walter. Dieser ist nach 53 mehr oder weniger glücklichen Ehejahren im Freudenhaus des Nachbarortes plötzlich verstorben. Endlich ist sie frei und kann leben wie sie es sich vorgestellt hat.

Doch bei der Beerdigung geschieht ein Unglück. Der Sarg gerät ins Rutschen und aus dem Sarg purzelt nicht der arme Ehemann sondern der ortsbekannte Bestatter. Wo ist Walter? In der heruntergekommenen Wirtschaft beginnt der Leichenschmaus während die Polizei versucht zu ermitteln. Da kann sich die Huberin nicht zurückhalten und greift selbst ein.

Sie erkennt viele Abgründe in der trügerischen Dorfidylle des bayerischen Dorfes Glaubenthal. Mehr als ein Bewohner hat da Geheimnisse. Das Ende bringt dann eine andere als die vermutete Wahrheit ans Licht.

Der Schreibstil ist eher kompliziert. Viele verschachtelte Sätze machen das Lesen nicht leicht. Der bitterböse Humor blieb mir mehr als einmal auf der Strecke. Auf weitere Fälle mit Frau Huber werde ich wohl verzichten. Das war nicht so ganz mein Buch.