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Veröffentlicht am 16.09.2022

Eine entspannende Lektüre für zwischendurch

Find me in the Storm
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Handlung: Nachdem ich mit "Free like the wind" aus der Kanada-Dilogie und mit "The Sea in your Heart" aus der Island-Reihe schon zwei Highlights von Kira Mohn hatte, stand es für mich außer Frage, dass ...

Handlung: Nachdem ich mit "Free like the wind" aus der Kanada-Dilogie und mit "The Sea in your Heart" aus der Island-Reihe schon zwei Highlights von Kira Mohn hatte, stand es für mich außer Frage, dass ich ihre bekannte Leuchtturm-Trilogie irgendwann ebenfalls lesen möchte. Als die Autorin vor zwei Wochen Belegexemplare ihrer Verlagsveröffentlichungen in einer tollen Giveaway verschenkt hat, musste ich deshalb sofort mein Glück versuchen und habe mich dementsprechend gefreut, als der dritte Teil der Leuchtturm-Trilogie als signiertes Paperback bei mir gelandet ist. Nachdem ich "Find me in the Storm" nun gelesen habe, finde ich es sehr schwierig, meinen Leseeindruck in Worte zu fassen, ohne zu vernichtend zu klingen. Ich fand die Geschichte nämlich durchaus sehr lesenswert, würde es aber definitiv nicht als mein Lieblingsbuch der Autorin einstufen, da es einfach keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hat. Die Grundidee, dass ein prominenter VIP-Gast mit einer Wette und einem "Date your Village"-Spiel das Leben einer Kleinstadt und vor allem das einer jungen B&B-Besitzerin durcheinanderwirbelt, fand ich schon im Klapptext sehr vielversprechend und hier auch gut umgesetzt. Anders als bei den letzten Büchern, die ich von der Autorin gelesen habe, benötigt die Geschichte allerdings einige Zeit, um in Schwung zu kommen und bleibt auch im weiteren Verlauf trotz stürmischer Themen eine leise Erzählung mit wenig Dramatik und viel Alltäglichem. Das ist natürlich überhaupt kein Problem und macht die Geschichte zu einer gemütlichen Lektüre für zwischendurch, ein wenig mehr emotionale Tiefe hätte ich mir jedoch unterm Strich schon gewünscht.

Figuren:
Das in meinen Augen leichte Defizit an emotionaler Tiefe hängt damit zusammen, dass die Nebenfiguren und deren Handlungsstränge hier sehr dominant sind und unsere Hauptfigur Airin neben ihren eigenen Problemen auch noch die der halben Stadt lösen muss. Mit einem finanziell wacklig aufgestellten B&B, einer nach der Trennung von ihrem Mann psychisch labilen Mutter sowie einem sehr fordernden Freundeskreis mit vielen Problemen ist Airin über weite Teile der Handlung so beschäftigt, dass ihr eigenes Glück oft hintenansteht und weder Platz für anderes noch für die Liebesgeschichte bleibt. Versteht mich nicht falsch, über die 384 Seiten hinweg ist sie mir sehr schnell ans Herz gewachsen, aber leider hatte ich nicht das Gefühl, außer ihrer Aufopferungsbereitschaft für ihre Familie und Freunde nicht besonders viel über sie zu wissen. Was ist ihr Lieblingsessen? Welche Hobbies hat sie? Auch wenn solche Hintergrundinfos über Figuren für die Handlung absolut irrelevant sind, tragen sie doch dazu bei, dass man sie als vielseitige und lebendige Charaktere kennenlernen. Hier schien es leider, als hätten wir nur einen Teil von ihr kennengelernt. Genauso geht es mir leider auch mit Josh, welcher über große Strecken der Handlung etwas blass und schwer greifbar bleibt. Ich kann mir vorstellen, dass die Geschichte stark davon profitiert hätte, ihn ab und an ebenfalls aus seiner Perspektive erzählen zu lassen, um besonders seine Meinungsänderung am Ende besser nachvollziehen zu können. Ebenfalls durch die Überfüllung mit Problemen unglaubwürdig dargestellt fand ich, dass hier Personen mit starken psychischen Problemen wie Depressionen im Fall der Mutter und einem Trauma was Josh angeht in null komma nichts "geheilt" werden und auch andere Konflikte sich wie von Zauberhand auflösen. Hier wäre also insgesamt aus meiner Sicht weniger deutlich mehr gewesen.

Schreibstil
: Trotzdem eine ausdrückliche Leseempfehlung für diesen Roman aussprechen kann ich, da die Autorin ihre leise Liebesgeschichte abermals mit einem Traumsetting mit Fernweh-Alarm verbindet. Nach Kanadas Nationalpark und dem Sehnsuchtsort Island entführt die Autorin diesmal an die Küste Irlands in das kleine, beschauliche Castledunns. Neben dem gemütlichen Kleinstadt-Setting, dem stürmischen Meer und dem Leuchtturm Matthew überzeugt sie hier wieder mit einem lebendigen Schreibstil und sorgt dafür, dass wir uns auch gerne eine Auszeit im B&B "Seawinds" oder im Leuchtturm gönnen würden. Auf die ersten beiden Bände der Leuchtturm-Trilogie bin ich nun durchaus neugierig. Ob ich genügend angefixt wurde, um mir die Bücher auch tatsächlich zuzulegen, wird sich zeigen...


Die Zitate:


"Jeder braucht doch mal jemanden, an den er sich anlehnen kann. Manchmal denke ich, dass du eine solche Stütze für so viele bist, aber niemand ist sie für dich."

"Während man auf das endlose Auf und Ab des Meeres sieht, kommen sich überschlagende Gedanken irgendwann zur Ruhe, verdichten sich zu Erkenntnissen."

"Es wird lustig." Das selbstsichere Grinsen wird ersetzt durch ein treuherziges Lächeln. Vermutlich würde es mehr Wirkung zeigen, hätte ich dieses Lächeln nicht schon einige Male gesehen: Es ist dasselbe, das er in seiner Sendung aufsetzt, wenn er den aufgeregten Paaren erklärt, die nächste Aufgabe sei quasi ein Kinderspiel. Meistens wird es dann ganz besonders fies."




Das Urteil:

"Find me in the Storm" ist trotz stürmischer Themen eine leise Liebesgeschichte vor einem gemütlichen Kleinstadt-Setting und damit eine entspannende Lektüre für zwischendurch. Die Figuren, Nebenfiguren und Themen leiden in meinen Augen jedoch leicht darunter, dass die Autorin hier zu viel gewollt und zu viele verschiedenen Themen untergebracht hat, weshalb der Roman nicht unter meinen Top 3 der Autorin landet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.09.2022

Eine entspannende Lektüre für zwischendurch.

Find me in the Storm
0

Handlung: Nachdem ich mit "Free like the wind" aus der Kanada-Dilogie und mit "The Sea in your Heart" aus der Island-Reihe schon zwei Highlights von Kira Mohn hatte, stand es für mich außer Frage, dass ...

Handlung: Nachdem ich mit "Free like the wind" aus der Kanada-Dilogie und mit "The Sea in your Heart" aus der Island-Reihe schon zwei Highlights von Kira Mohn hatte, stand es für mich außer Frage, dass ich ihre bekannte Leuchtturm-Trilogie irgendwann ebenfalls lesen möchte. Als die Autorin vor zwei Wochen Belegexemplare ihrer Verlagsveröffentlichungen in einer tollen Giveaway verschenkt hat, musste ich deshalb sofort mein Glück versuchen und habe mich dementsprechend gefreut, als der dritte Teil der Leuchtturm-Trilogie als signiertes Paperback bei mir gelandet ist. Nachdem ich "Find me in the Storm" nun gelesen habe, finde ich es sehr schwierig, meinen Leseeindruck in Worte zu fassen, ohne zu vernichtend zu klingen. Ich fand die Geschichte nämlich durchaus sehr lesenswert, würde es aber definitiv nicht als mein Lieblingsbuch der Autorin einstufen, da es einfach keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hat. Die Grundidee, dass ein prominenter VIP-Gast mit einer Wette und einem "Date your Village"-Spiel das Leben einer Kleinstadt und vor allem das einer jungen B&B-Besitzerin durcheinanderwirbelt, fand ich schon im Klapptext sehr vielversprechend und hier auch gut umgesetzt. Anders als bei den letzten Büchern, die ich von der Autorin gelesen habe, benötigt die Geschichte allerdings einige Zeit, um in Schwung zu kommen und bleibt auch im weiteren Verlauf trotz stürmischer Themen eine leise Erzählung mit wenig Dramatik und viel Alltäglichem. Das ist natürlich überhaupt kein Problem und macht die Geschichte zu einer gemütlichen Lektüre für zwischendurch, ein wenig mehr emotionale Tiefe hätte ich mir jedoch unterm Strich schon gewünscht.

Figuren:
Das in meinen Augen leichte Defizit an emotionaler Tiefe hängt damit zusammen, dass die Nebenfiguren und deren Handlungsstränge hier sehr dominant sind und unsere Hauptfigur Airin neben ihren eigenen Problemen auch noch die der halben Stadt lösen muss. Mit einem finanziell wacklig aufgestellten B&B, einer nach der Trennung von ihrem Mann psychisch labilen Mutter sowie einem sehr fordernden Freundeskreis mit vielen Problemen ist Airin über weite Teile der Handlung so beschäftigt, dass ihr eigenes Glück oft hintenansteht und weder Platz für anderes noch für die Liebesgeschichte bleibt. Versteht mich nicht falsch, über die 384 Seiten hinweg ist sie mir sehr schnell ans Herz gewachsen, aber leider hatte ich nicht das Gefühl, außer ihrer Aufopferungsbereitschaft für ihre Familie und Freunde nicht besonders viel über sie zu wissen. Was ist ihr Lieblingsessen? Welche Hobbies hat sie? Auch wenn solche Hintergrundinfos über Figuren für die Handlung absolut irrelevant sind, tragen sie doch dazu bei, dass man sie als vielseitige und lebendige Charaktere kennenlernen. Hier schien es leider, als hätten wir nur einen Teil von ihr kennengelernt. Genauso geht es mir leider auch mit Josh, welcher über große Strecken der Handlung etwas blass und schwer greifbar bleibt. Ich kann mir vorstellen, dass die Geschichte stark davon profitiert hätte, ihn ab und an ebenfalls aus seiner Perspektive erzählen zu lassen, um besonders seine Meinungsänderung am Ende besser nachvollziehen zu können. Ebenfalls durch die Überfüllung mit Problemen unglaubwürdig dargestellt fand ich, dass hier Personen mit starken psychischen Problemen wie Depressionen im Fall der Mutter und einem Trauma was Josh angeht in null komma nichts "geheilt" werden und auch andere Konflikte sich wie von Zauberhand auflösen. Hier wäre also insgesamt aus meiner Sicht weniger deutlich mehr gewesen.

Schreibstil
: Trotzdem eine ausdrückliche Leseempfehlung für diesen Roman aussprechen kann ich, da die Autorin ihre leise Liebesgeschichte abermals mit einem Traumsetting mit Fernweh-Alarm verbindet. Nach Kanadas Nationalpark und dem Sehnsuchtsort Island entführt die Autorin diesmal an die Küste Irlands in das kleine, beschauliche Castledunns. Neben dem gemütlichen Kleinstadt-Setting, dem stürmischen Meer und dem Leuchtturm Matthew überzeugt sie hier wieder mit einem lebendigen Schreibstil und sorgt dafür, dass wir uns auch gerne eine Auszeit im B&B "Seawinds" oder im Leuchtturm gönnen würden. Auf die ersten beiden Bände der Leuchtturm-Trilogie bin ich nun durchaus neugierig. Ob ich genügend angefixt wurde, um mir die Bücher auch tatsächlich zuzulegen, wird sich zeigen...


Die Zitate:


"Jeder braucht doch mal jemanden, an den er sich anlehnen kann. Manchmal denke ich, dass du eine solche Stütze für so viele bist, aber niemand ist sie für dich."

"Während man auf das endlose Auf und Ab des Meeres sieht, kommen sich überschlagende Gedanken irgendwann zur Ruhe, verdichten sich zu Erkenntnissen."

"Es wird lustig." Das selbstsichere Grinsen wird ersetzt durch ein treuherziges Lächeln. Vermutlich würde es mehr Wirkung zeigen, hätte ich dieses Lächeln nicht schon einige Male gesehen: Es ist dasselbe, das er in seiner Sendung aufsetzt, wenn er den aufgeregten Paaren erklärt, die nächste Aufgabe sei quasi ein Kinderspiel. Meistens wird es dann ganz besonders fies."




Das Urteil:

"Find me in the Storm" ist trotz stürmischer Themen eine leise Liebesgeschichte vor einem gemütlichen Kleinstadt-Setting und damit eine entspannende Lektüre für zwischendurch. Die Figuren, Nebenfiguren und Themen leiden in meinen Augen jedoch leicht darunter, dass die Autorin hier zu viel gewollt und zu viele verschiedenen Themen untergebracht hat, weshalb der Roman nicht unter meinen Top 3 der Autorin landet.

3,5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.09.2022

Bleibt aus mehreren Gründen etwas hinter dem Auftakt zurück...

Bestickt mit den Tränen des Mondes (Ein Kleid aus Seide und Sternen 2)
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Handlung: Nachdem mir Band 1 der Fantasy-Dilogie, "Ein Kleid aus Seide und Sternen", so gut gefallen hat, musste ich mir unverzüglich Band 2 zulegen und lesen, wie es mit Maia und Edan weitergeht. Leider ...

Handlung: Nachdem mir Band 1 der Fantasy-Dilogie, "Ein Kleid aus Seide und Sternen", so gut gefallen hat, musste ich mir unverzüglich Band 2 zulegen und lesen, wie es mit Maia und Edan weitergeht. Leider war mir nach wenigen Kapiteln schon klar, dass "Bestickt mit den Tränen des Mondes" nicht ganz mit der Spannung, der Magie und dem Ideenreichtum des ersten Bandes mithalten kann. Ebenfalls wieder aufgeteilt in drei Teile, die jeweils einem der drei magischen Kleider gewidmet sind und einen Abschnitt in Maias langsamen Entwicklung vom Mensch zur Dämonin darstellen, verfolgen wir hier, wie sich die politischen Spannungen in A´landi weiterzuspitzen und es schließlich zum Krieg zwischen dem Shansen und dem Kaiser kommt. Dabei passiert auf der reinen Handlungsebene deutlich mehr als in Band 1, die erste Hälfte zog sich aber leider trotzdem etwas in die Länge, was allem daran liegt, dass anders als in Band 1 keine klare Handlungsstruktur mehr vorliegt und man sich fragt, worauf die Geschichte hinauslaufen wird, während Maia sich immer mehr selbst verliert und blindlings durch das halbe Kaiserreich flieht.

Figuren:
Der zweite Grund für die geringere Spannung und flachere Atmosphäre sind neben dem loseren Handlungskonstrukt die Figuren. Sehr schade ist zunächst, dass Edan erst in der Hälfte des Buches einen erneuten Auftritt hat, also sehr wenige gemeinsame Szenen mit Maia hat und dann auch noch zusätzlich stark an Profil verliert. Maia wiederum ist zwar immer noch eine sympathische Identifikationsfigur, dadurch, dass sie in ihrem inneren Kampf gegen ihre Dämonin jedoch immer mehr ihrer Menschlichkeit einbüßt, ist die Erzählweise aus ihrer Perspektive zunehmend distanziert und emotionslos, was der Geschichte trotz des gut geschilderten Konflikts nicht gerade hilft, Spannung aufzubauen.

Schreibstil
: Unverändert überzeugend ist hingegen der Schreibstil der Geschichte. Schon in zahlreichen begeisterten Rezensionen habe ich Elizabeth Lim für ihre atmosphärische und magische Erzählweise gelobt gesehen und diesem Urteil kann ich mich auch definitiv nur anschließen. In "Bestickt mit den Tränen des Mondes" findet Elizabeth Lim zudem Zeit, ihre originelle, asiatische Märchenwelt weiter auszubauen und mit Leben zu wecken. Besonders gefreut habe ich mich über die Andeutungen auf Shioris Geschichte in "Die sechs Kraniche", welches ich ebenfalls noch von Elizabeth Lim lesen möchte. Etwas schade ist, dass zwar A´landi als Land bunter und lebendiger wird, das Magiesystem aber sehr undurchsichtig bleibt. Bis zum Ende, welches emotional sehr mitreißend und berührend erzählt ist, mich jedoch inhaltlich nicht zufriedenstellen konnte, blieben mir einige Zusammenhänge unklar. Es verbleiben also auch nach dem spanenden Showdown noch einige blinde Flecken in der Geschichte, die sie insgesamt leider nicht zu Ende gedacht wirken lassen.


Die Zitate


"Das Schicksal ergriff Besitz von meinem Herzen und zermalmte es nach und nach: als Finlei starb, dann Sendo, und als Keton mit gebrochenen Beinen und Gespenstern in den Augen aus dem Krieg zurückkehrte. Die Maia von gestern sammelte die Bruchstücke auf und nähte sie peinlich genau wieder zusammen. Aber ich war nicht mehr diese Maia."

"Wir waren wie Sonne und Mond, wir teilten uns dieselben Sterne und denselben Himmel, konnten aber nicht zusammen sein."

"Wir suchen es uns nicht aus, Schneider zu sein - der Stoff sucht uns aus. Da ist ein Gefühl in unseren Fingern, in unserem Herzen."

"Ich werde an deiner Seite bleiben, bis das Feuer der Sonne kalt wird und das Licht des Mondes nicht mehr ist. Bis die Zeit die Sterne auslöscht."

"Flieg mit dem Wind." Mein Bruder lächelt traurig. "Werde nicht der Drache, der niemals fliegt."



Das Urteil:


In "Bestickt mit den Tränen des Mondes" erzählt Elizabeth Lim abermals eine märchenhafte Geschichte über Magie, Schneiderei, zum Leben erweckte Sagen und das Besiegen eigener Dämonen. Leider bleibt Band 2 jedoch aus mehreren Gründen etwas hinter dem Auftakt zurück. Empfehlen kann ich Euch die Reihe aber trotzdem!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.09.2022

Bleibt aus mehreren Gründen etwas hinter dem Auftakt zurück...

Bestickt mit den Tränen des Mondes (Ein Kleid aus Seide und Sternen 2)
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Handlung: Nachdem mir Band 1 der Fantasy-Dilogie, "Ein Kleid aus Seide und Sternen", so gut gefallen hat, musste ich mir unverzüglich Band 2 zulegen und lesen, wie es mit Maia und Edan weitergeht. Leider ...

Handlung: Nachdem mir Band 1 der Fantasy-Dilogie, "Ein Kleid aus Seide und Sternen", so gut gefallen hat, musste ich mir unverzüglich Band 2 zulegen und lesen, wie es mit Maia und Edan weitergeht. Leider war mir nach wenigen Kapiteln schon klar, dass "Bestickt mit den Tränen des Mondes" nicht ganz mit der Spannung, der Magie und dem Ideenreichtum des ersten Bandes mithalten kann. Ebenfalls wieder aufgeteilt in drei Teile, die jeweils einem der drei magischen Kleider gewidmet sind und einen Abschnitt in Maias langsamen Entwicklung vom Mensch zur Dämonin darstellen, verfolgen wir hier, wie sich die politischen Spannungen in A´landi weiterzuspitzen und es schließlich zum Krieg zwischen dem Shansen und dem Kaiser kommt. Dabei passiert auf der reinen Handlungsebene deutlich mehr als in Band 1, die erste Hälfte zog sich aber leider trotzdem etwas in die Länge, was allem daran liegt, dass anders als in Band 1 keine klare Handlungsstruktur mehr vorliegt und man sich fragt, worauf die Geschichte hinauslaufen wird, während Maia sich immer mehr selbst verliert und blindlings durch das halbe Kaiserreich flieht.

Figuren:
Der zweite Grund für die geringere Spannung und flachere Atmosphäre sind neben dem loseren Handlungskonstrukt die Figuren. Sehr schade ist zunächst, dass Edan erst in der Hälfte des Buches einen erneuten Auftritt hat, also sehr wenige gemeinsame Szenen mit Maia hat und dann auch noch zusätzlich stark an Profil verliert. Maia wiederum ist zwar immer noch eine sympathische Identifikationsfigur, dadurch, dass sie in ihrem inneren Kampf gegen ihre Dämonin jedoch immer mehr ihrer Menschlichkeit einbüßt, ist die Erzählweise aus ihrer Perspektive zunehmend distanziert und emotionslos, was der Geschichte trotz des gut geschilderten Konflikts nicht gerade hilft, Spannung aufzubauen.

Schreibstil
: Unverändert überzeugend ist hingegen der Schreibstil der Geschichte. Schon in zahlreichen begeisterten Rezensionen habe ich Elizabeth Lim für ihre atmosphärische und magische Erzählweise gelobt gesehen und diesem Urteil kann ich mich auch definitiv nur anschließen. In "Bestickt mit den Tränen des Mondes" findet Elizabeth Lim zudem Zeit, ihre originelle, asiatische Märchenwelt weiter auszubauen und mit Leben zu wecken. Besonders gefreut habe ich mich über die Andeutungen auf Shioris Geschichte in "Die sechs Kraniche", welches ich ebenfalls noch von Elizabeth Lim lesen möchte. Etwas schade ist, dass zwar A´landi als Land bunter und lebendiger wird, das Magiesystem aber sehr undurchsichtig bleibt. Bis zum Ende, welches emotional sehr mitreißend und berührend erzählt ist, mich jedoch inhaltlich nicht zufriedenstellen konnte, blieben mir einige Zusammenhänge unklar. Es verbleiben also auch nach dem spanenden Showdown noch einige blinde Flecken in der Geschichte, die sie insgesamt leider nicht zu Ende gedacht wirken lassen.


Die Zitate


"Das Schicksal ergriff Besitz von meinem Herzen und zermalmte es nach und nach: als Finlei starb, dann Sendo, und als Keton mit gebrochenen Beinen und Gespenstern in den Augen aus dem Krieg zurückkehrte. Die Maia von gestern sammelte die Bruchstücke auf und nähte sie peinlich genau wieder zusammen. Aber ich war nicht mehr diese Maia."

"Wir waren wie Sonne und Mond, wir teilten uns dieselben Sterne und denselben Himmel, konnten aber nicht zusammen sein."

"Wir suchen es uns nicht aus, Schneider zu sein - der Stoff sucht uns aus. Da ist ein Gefühl in unseren Fingern, in unserem Herzen."

"Ich werde an deiner Seite bleiben, bis das Feuer der Sonne kalt wird und das Licht des Mondes nicht mehr ist. Bis die Zeit die Sterne auslöscht."

"Flieg mit dem Wind." Mein Bruder lächelt traurig. "Werde nicht der Drache, der niemals fliegt."



Das Urteil:


In "Bestickt mit den Tränen des Mondes" erzählt Elizabeth Lim abermals eine märchenhafte Geschichte über Magie, Schneiderei, zum Leben erweckte Sagen und das Besiegen eigener Dämonen. Leider bleibt Band 2 jedoch aus mehreren Gründen etwas hinter dem Auftakt zurück. Empfehlen kann ich Euch die Reihe aber trotzdem!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.09.2022

Bleibt aus mehreren Gründen etwas hinter dem Auftakt zurück...

Ein Kleid aus Seide und Sternen 2: Bestickt mit den Tränen des Mondes
0

Handlung: Nachdem mir Band 1 der Fantasy-Dilogie, "Ein Kleid aus Seide und Sternen", so gut gefallen hat, musste ich mir unverzüglich Band 2 zulegen und lesen, wie es mit Maia und Edan weitergeht. Leider ...

Handlung: Nachdem mir Band 1 der Fantasy-Dilogie, "Ein Kleid aus Seide und Sternen", so gut gefallen hat, musste ich mir unverzüglich Band 2 zulegen und lesen, wie es mit Maia und Edan weitergeht. Leider war mir nach wenigen Kapiteln schon klar, dass "Bestickt mit den Tränen des Mondes" nicht ganz mit der Spannung, der Magie und dem Ideenreichtum des ersten Bandes mithalten kann. Ebenfalls wieder aufgeteilt in drei Teile, die jeweils einem der drei magischen Kleider gewidmet sind und einen Abschnitt in Maias langsamen Entwicklung vom Mensch zur Dämonin darstellen, verfolgen wir hier, wie sich die politischen Spannungen in A´landi weiterzuspitzen und es schließlich zum Krieg zwischen dem Shansen und dem Kaiser kommt. Dabei passiert auf der reinen Handlungsebene deutlich mehr als in Band 1, die erste Hälfte zog sich aber leider trotzdem etwas in die Länge, was allem daran liegt, dass anders als in Band 1 keine klare Handlungsstruktur mehr vorliegt und man sich fragt, worauf die Geschichte hinauslaufen wird, während Maia sich immer mehr selbst verliert und blindlings durch das halbe Kaiserreich flieht.

Figuren:
Der zweite Grund für die geringere Spannung und flachere Atmosphäre sind neben dem loseren Handlungskonstrukt die Figuren. Sehr schade ist zunächst, dass Edan erst in der Hälfte des Buches einen erneuten Auftritt hat, also sehr wenige gemeinsame Szenen mit Maia hat und dann auch noch zusätzlich stark an Profil verliert. Maia wiederum ist zwar immer noch eine sympathische Identifikationsfigur, dadurch, dass sie in ihrem inneren Kampf gegen ihre Dämonin jedoch immer mehr ihrer Menschlichkeit einbüßt, ist die Erzählweise aus ihrer Perspektive zunehmend distanziert und emotionslos, was der Geschichte trotz des gut geschilderten Konflikts nicht gerade hilft, Spannung aufzubauen.

Schreibstil
: Unverändert überzeugend ist hingegen der Schreibstil der Geschichte. Schon in zahlreichen begeisterten Rezensionen habe ich Elizabeth Lim für ihre atmosphärische und magische Erzählweise gelobt gesehen und diesem Urteil kann ich mich auch definitiv nur anschließen. In "Bestickt mit den Tränen des Mondes" findet Elizabeth Lim zudem Zeit, ihre originelle, asiatische Märchenwelt weiter auszubauen und mit Leben zu wecken. Besonders gefreut habe ich mich über die Andeutungen auf Shioris Geschichte in "Die sechs Kraniche", welches ich ebenfalls noch von Elizabeth Lim lesen möchte. Etwas schade ist, dass zwar A´landi als Land bunter und lebendiger wird, das Magiesystem aber sehr undurchsichtig bleibt. Bis zum Ende, welches emotional sehr mitreißend und berührend erzählt ist, mich jedoch inhaltlich nicht zufriedenstellen konnte, blieben mir einige Zusammenhänge unklar. Es verbleiben also auch nach dem spanenden Showdown noch einige blinde Flecken in der Geschichte, die sie insgesamt leider nicht zu Ende gedacht wirken lassen.


Die Zitate


"Das Schicksal ergriff Besitz von meinem Herzen und zermalmte es nach und nach: als Finlei starb, dann Sendo, und als Keton mit gebrochenen Beinen und Gespenstern in den Augen aus dem Krieg zurückkehrte. Die Maia von gestern sammelte die Bruchstücke auf und nähte sie peinlich genau wieder zusammen. Aber ich war nicht mehr diese Maia."

"Wir waren wie Sonne und Mond, wir teilten uns dieselben Sterne und denselben Himmel, konnten aber nicht zusammen sein."

"Wir suchen es uns nicht aus, Schneider zu sein - der Stoff sucht uns aus. Da ist ein Gefühl in unseren Fingern, in unserem Herzen."

"Ich werde an deiner Seite bleiben, bis das Feuer der Sonne kalt wird und das Licht des Mondes nicht mehr ist. Bis die Zeit die Sterne auslöscht."

"Flieg mit dem Wind." Mein Bruder lächelt traurig. "Werde nicht der Drache, der niemals fliegt."



Das Urteil:


In "Bestickt mit den Tränen des Mondes" erzählt Elizabeth Lim abermals eine märchenhafte Geschichte über Magie, Schneiderei, zum Leben erweckte Sagen und das Besiegen eigener Dämonen. Leider bleibt Band 2 jedoch aus mehreren Gründen etwas hinter dem Auftakt zurück. Empfehlen kann ich Euch die Reihe aber trotzdem!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere