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Veröffentlicht am 21.05.2020

Fantasievoller als Band 1 - weckt die Neugier und irritiert!

Das gefälschte Herz
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Inhalt:
Tymur ist besessen. Oder?
Lorcan kämpft für Tymur. Oder?
Kevron wird mutig. Oder?
Enid muss umdenken. Oder?
Jeder hat seine eigenen Probleme und Pläne.
Und jeder will überleben. Oder?


Autorin:
Maja ...

Inhalt:
Tymur ist besessen. Oder?
Lorcan kämpft für Tymur. Oder?
Kevron wird mutig. Oder?
Enid muss umdenken. Oder?
Jeder hat seine eigenen Probleme und Pläne.
Und jeder will überleben. Oder?


Autorin:
Maja Ilisch, geboren 1975 in Dortmund, studierte Öffentliches Bibliothekswesen an der FH Köln und absolvierte eine Ausbildung zur Fachbuchhändlerin. Sie schrieb unter anderem für TV-Serien auf SAT1 und RTL sowie für ein Hörspiellabel, für das sie auch eine Phantastikreihe konzipierte. Außerdem betreibt sie die Website des von ihr gegründete Fantasy-Autorenforums TINTENZIRKEL. Heute lebt sie als Bibliothekarin und freie Autorin mit ihrem Mann in der Nähe von Aachen, wo sie sich mit Büchern umgibt und ausgewählte Gäste mit ihrer Puppensammlung erschreckt, die fast nur aus Köpfen besteht.



Bewertung:
Schon vor der eigentlichen Leserunde ging es mit der Autorin rege her. Uns wurde genaueres zu Band 1 erläutert und jegliche Frage, die wir hatten, beantwortet. Auch die Leserunde war sehr anregend.

📖"Sag mir, warum du trinkst."
"Aus dem Grund, warum alle trinken", sagte er. "Um nicht mehr nüchtern zu sein. Und wenn du wissen willst, warum - frag meinen verdammten Bruder!"
"Was hat er getan, dein Bruder?"
"Hat sich abstechen lassen, das Arschloch", antwortete Kevron.📖

(Seite 262)

Das Cover hat absoluten Erkennungswert zu Band 1. Hier weiß jeder sofort, dass es sich um Band 2 handelt. Die Farben sind diesmal rot/braun statt blau. Das zeigt aber dennoch die Gleichheit (liest sich unlogisch oder? Ich kann es nicht besser erörtern.) Das magische Zeichen dazu und das Bild an sich verbinden Band 1. Dieses Cover gefällt mir sogar noch besser als das von Band 1. Der Klappentext ist sehr einseitig gehalten; Tymur ist die Hauptrolle. Hier hätte ich mir einen kleinen Überblick über alle gewünscht, ein Update zu jedem sozusagen.

Der Prolog erinnert mich an den Beginn von Band 1; sehr poetisch und leicht kryptisch geschrieben. Hier wird auch sehr deutlich, wie die Menschen sich ihre eigene Falle bauen, indem sie ihrer Furcht Nahrung geben. Zwei Lebewesen, die aneinander vorbei handeln ... sehr gut dargelegt. Ansonsten ist der Schreibstil sehr flüssig, aber weniger kryptisch. Diese Kombination finde ich sehr schön und auch passend.

📖In diesem Moment war es fast wieder wie früher - Tymur spielte sich ein bisschen auf, Kevron stellte sich ein bisschen an, und Lorcan saß dabei und dachte sich seinen Teil.📖

(Seite 191)

Tymurs Einsamkeit kommt nochmal richtig spürbar rüber. Und das auch mit Damars Leben geknüpft, weshalb es nicht langweilig wird. Er ist nach wie vor arrogant, selbstverliebt und sogar noch fieser als zuvor. Von Beginn an wird der Leser irritiert; erzählt der Dämon oder Tymur? Ist Tymur wirklich besessen oder einfach ein bösartiger Mensch? Was genau will er? Kontrolle? Macht? Den Tod seiner Gefährten? Nach Hause? Irgendwie alles und wieder nichts. Diese Fragen begleiteten mich bis zum Ende der Geschichte und lies mich hin- und herraten. Die Autorin hat das gut konstruiert, man will einfach weiterlesen und mehr erfahren. Auf der Suche nach seinem Selbst, wütend er, wie er nur kann ...

Lorcan entwickelt sich wie die anderen weiter und die Beziehung zu Tymur wird auf eine harte Probe gestellt. Seine Disziplin und sein eiserner Wille, das Richtige zu tun, sind seine Wegweiser durch das gemeinsame Abenteuer.

Kevron zeigt hier mal, was er kann. Nicht nur saufen und im Elend suhlen, sondern strategisch denken und danach handeln. Gefällt mir sehr gut. Und bleibt trotz allem menschlich.

Enid regte mich wieder mit ihrer Oberflächlichkeit auf! Wie im Band 1 gehen ihre Kleider über alles! In Lebensgefahr? Ach, was soll's. Hauptsache gut aussehen. Furchtbar, das Weibsbild. Aber es ist trotzdem spannend, ihren eigenen Weg zu lesen.

📖"Ich habe die Kontrolle über mich, die allermeiste Zeit über, selbst jetzt. Aber wie kann ich mir dessen sicher sein? Indem ich kontrolliere."📖

(Tymur, Seite 198)

Ein paar tolle Wörter sind mir in die Augen gesprungen: Unzeit, ehrfurchtsschwanger, Stilett und das katerfreundliche Land. Sehr amüsant und cool!

Es wird zwischen den Zeilen mitgeteilt, dass Magie ausschließlich den Frauen vorbehalten ist. Das hat mich verwundert, wo doch so eine Macht gewöhnlich den Männern vorbehalten ist. Gibt ja nicht umsonst keinen richtigen Begriff für Frauen. Zauberin sagt man ja nicht, stattdessen Hexe. Aber ich denke , das ist hier so geregelt wegen der Schwesternschaft. In dieser Welt sind mal die Männer ausgeschlossen - auch mal schön.

Die Autorin zeigt sehr schön, wie unsere Art zu reden nicht immer mit der Wirklichkeit Hand in Hand geht:

📖"Was für ein Nebel", sagte er mit ehrfurchtsschwangerer Stimme und wartete ab, wie der Krieger darauf reagierte. "Ich hoffe, ihr findet den Weg trotzdem? Mich schaudert bei der Vorstellung, dass wir uns hier verirren könnten ..."
Der Alfeyn sah ihn an mit irritiertem Blick. "Warum sollten wir den Weg nicht finden?", fragte er. "Wir kennen ihn. Er war niemals verloren."
"Aber der Nebel ...", versuchte Tymur es noch einmal.
"Es ist immer noch der gleiche Weg."📖

(Seite 50/51)

Ein Beispiel fällt mir ein: Immer diese Fragen wie "Würden Sie mich bitte durchlassen?" Da könnte der andere sagen "Ich würde gerne, aber ich will/kann nicht!" Eigentlich fragen wir da "Willst du mich bitte durchlassen?" Ist zwar im Buch Nebensache, aber mir gefallen solche Kleinigkeiten.

📖"Ich dachte nur, ich könnte ..."
"Was?", fragte Lorcan.
"Mir Mut antrinken." Tymur lachte verlegen.
"Wenn du es mit einem Dämon aufnehmen willst", sagte Lorcan, "ist flüssiger Mut das Letzte, was dir hilft."📖

(Seite 200)

Die physischen Gesetze wie auch manches Verhalten sind sehr unrealistisch und ergeben keinen Sinn für mich. Vieles stellte ich Infrage, was ich aber aus spoilergründen nicht näher ausführen kann. Allerdings stolperte ich immer wieder über solche Handlungen und Gegebenheiten. Leider ist die Entdeckung der großen Endauflösung für mich ebenfalls aus den Haaren herbeigegriffen, was mich genervt hat. Die Kulisse konnte ich mir zum größten Teil gut vorstellen, nur gegen Ende hatte ich ein paar Fantasieschwierigkeiten. Es gibt zeitweise zwei verschiedene Handlungsstränge, die beide neugierig machen. Das Ende ist natürlich wieder offen, wenn auch nicht so schrecklich frustrierend offen wie der Vorgänger. Zum Glück.



Fazit:
Hier gibt es wahrlich viel mehr Fantasyelemente als im Band 1, was sehr wünschenswert für ein Fantasybuch ist. Die Charaktere entwickeln sich weiter und geben hin und wieder humorvolles von sich. Insgesamt hat es die Autorin geschafft, mich von Anfang bis Ende neugierig zu machen, aber auch wahnsinnig. Die teilweise unrealistischen Handlungen und unlogischen Gegebenheiten waren sehr unerfreulich und haben mich genervt. Alles zusammen hat es mir aber etwas besser gefallen als Band 1 und wird mit schwachen 4 Sterne bewertet.

Ich bin sehr neugierig auf Band 3 und hoffe, es kann mich genauso fesseln und neugierig machen. Oder noch mehr.

📖"Wir sind nicht im Nirgendwo. Dies ist ein Irgendwo."📖

(Lorcan, Seite 170)



Ich bedanke mich herzlich beim Verlag, aber der größte Dank geht an die Autorin selbst, die unermüdlich im Einsatz für uns Leser in der Leserunde war und jede Frage und Unsicherheit ausgeräumt hat.

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Veröffentlicht am 09.04.2020

Wissen und Rezepte informativ vereint

Ayurvedische Wohlfühlküche
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Klappentext:
Divya Alter lädt neben der Verwendung der klassischen indischen Zutaten auch dazu ein, gezielt regionale Produkte in den Speiseplan zu integrieren. So enthält Ayurvedische Wohlfühlküche auch ...

Klappentext:
Divya Alter lädt neben der Verwendung der klassischen indischen Zutaten auch dazu ein, gezielt regionale Produkte in den Speiseplan zu integrieren. So enthält Ayurvedische Wohlfühlküche auch Gerichte nach italienischer oder französischer Art wie Lasagne mit Brokkolini, Karotten und Spinat oder Gemüsequiche in der Pfanne. Aber auch die klassischen ayurvedischen Gerichte und Grundnahrungsmittel wie Khicharis, Chutneys, Masalas und Ghee kommen nicht zu kurz. Dabei gibt die Autorin zu jedem Rezept Tipps für Ihr spezifisches Dosha.

» Der inspirierende Leitfaden für eine optimale Gesundheit
» Zahlreiche Hintergrundinfos über die uralte Kunst des Ayurveda
» 100 köstliche, gesunde Rezepte aufgegliedert in saisonorientierte Kapitel
» Praktische Anleitung, die Ayurveda ins 21. Jahrhundert bringt


Autorin:
Divya Alter ist zertifizierte Ernährungsberaterin und lehrt die Shaka-Vansiya-Tradition des Ayurveda. Sie ist Mitbegründerin von Bhagavat Life, der einzigen ayurvedischen Kochschule in New York. Gemeinsam mit ihrem Mann hat sie das erste Zertifizierungsprogramm für ayurvedische Küchenchefs in Nordamerika und Divya’s Kitchen, ein authentisches ayurvedisches Café in Manhattan, ins Leben gerufen.



Bewertung:
Das Cover ist typisch schlicht zum Thema "Ayurveda" und so soll das auch sein, es passt einfach in dieses Konzept - es geht ja auch um Balance und Reinigen. Die Gerichte auf dem Cover entsprechen mir nicht, ich bin aber auch kein Ayurveda-Typ. Der Klappentext bedeckt den ganzen Buchrücken und ist ganz untypisch sehr informativ. Das gefällt mir sehr gut! Das Buch hat sogar ein Leseband! Das war ja echt überraschend, bedenkt man, dass immer weniger bei den Hardcoverbüchern mitproduziert werden. Und das hier bei einem Kochbuch zu haben, ist besonders.

Das Inhaltsverzeichnis ist schon mal andersartig gestaltet; es hat mehrere Ober- und Unterüberschriften. Das wirkt erstmal erschlagen auf mich, aber bei längerem Befassen, gefällt es mir sehr gut. Mir gefällt die detaillierte Einteilung (morgens, mittags, abends, Getränke), da ich es gerne übersichtlich habe. Die Jahreszeit-Ergänzung ist für mich unsinnig, da ich nicht nach Saison esse. Natürlich achte ich auf saisonale Lebensmittel, aber ich teile die Rezepte nicht so derart strickt ein, wie man das hier kennt und wonach die Menschen hier leben. Ich esse, wonach mir ist und nicht, welche Jahreszeit wir gerade haben. Wenn ich im Winter Kartoffelsalat essen will, esse ich Kartoffelsalat. Aber diese Einteilung ist typisch deutsch, daher passt es.

Im Anfang des Buches ist eine Einführung zur ayurvedischen Ernährung, im Mittelteil die Rezepte und am Ende des Buches ein kleines Lebensmittel-Guide, Grundausstattung für das Kochen, Quellennachweis etc. Ich habe bereits in einigen ayurvedischen Büchern geblättert, aber das hier sticht für meinen Geschmack positiv hervor. Die Rezepte, sowie die Rezeptunterteilungen sind anders als ich sie bisher gelesen habe. Hier habe ich das Gefühl, dass sich mit dem Thema viel intensiver auseinandergesetzt wurde. Den Eindruck hatte ich schon von der Leseprobe. Es werden hier nicht bloß Rezepte präsentiert - zuvor werden wir etwas in die Ayurvedische Küche eingewiesen, sogar die drei Doshas (Vata, Pitta und Kapha) werden erläutert ... das hat mich positiv überrascht. Ich habe als junge Jugendliche mal den Test gemacht, ich scheine Kapha sein. Den Doshas entsprechend sind die Rezepte ebenfalls - genau wie den Jahreszeiten - unterteilt.

In die Einführung zum Thema wirft die Autorin eine essentielle Frage auf: Sind alle Lebensmittel gesund? Und wie ich immer meine, dass alles relativ ist und wir es sind, die die Dinge bewerten, macht die Autorin auch bei dieser Frage deutlich, dass alle Lebensmittel weder gut noch schlecht sind. Jeder Körper reagiert anders auf sie. Ich kenne das sehr gut, ich passe oft in die Durchschnittsstatistiken nicht rein. Ein Beispiel ist, man solle ja nicht mit vollem Magen Sport treiben, höchsten eine Banane essen etc. Das habe ich mehrfach getan und mir ist mehrfach auf dem Crosstrainer derart schlecht vor Hunger geworden, dass ich fast erbrechen musste. Nach drei Versuchen bin ich nur noch mit vollem Magen zum Sport gegangen, und siehe da, ich vertrage es hervorragend. Nur Banane ist für mich nicht drin. Dann geht es mir schlecht (nur eines der vielen Beispiele, die ja jeder hat). Und darum geht es hier; zu analysieren, welcher Esstyp man ist, welche Lebensmittel man verträgt und danach die Ernährung zu gestalten.

Zu den Rezepten werden jeweils ein Hauptlebensmittel genauer erörtert und Informationen dazu abgegeben. Ebenfalls wird angegeben, welches Rezept für welchen Dosha-Typ geeignet ist - wie ich oben bereits schrieb. Hier fehlt mir leider eine Erläuterung zu den Symbolen "GF" und "MF" bei der Portionsangabe. Es wird nirgends im Buch entziffert und ich weiß nicht, was sie bedeuten. Einerseits werden reichlich Informationen geliefert, andererseits fehlen sie, wie zum Beispiel bei einigen Lebensmitteln, die man so nicht im Alltag kennt. Hier las ich häufig Lebensmittel, deren Herkunft und Anwendung mit fehlte. "Was ist das für ein Lebensmittel?" Diese werden auch nirgendwo im Buch erklärt. Sehr schade. Da muss ich diese im Internet recherchieren, was nicht Sinn eines solchen Wissens-Kochbuch ist und sein sollte. Noch ein negativer Kritikpunkt sind die fehlenden Rezeptfotos; ich habe es sehr gerne, wenn alle Rezepte ein Foto vom Ergebnis präsentieren, sei es noch so klein. Hier haben nur ein Teil der Rezepte Fotos. Das ist wirklich schade. Gerade bei dieser Ernährungsweise sind Bilder hilfreich, um die Rezepte nahe zu bringen.

Der größte negative Kritikpunkt, den ich habe, ist das Papier! Das ist mir als allererstes aufgefallen; es stinkt! Und warum stinkt es? Weil es nicht umweltverträglich ist! Es ist weder Recyclingpapier, noch FSC ausgezeichnet oder anders umweltfreundlich hergestellt und deklariert. Von einem Verlag, der mit Naturheilkunde, Bioprodukte, Mensch und Tier etc. wirbt, ist das ein NO GO! Besonders für mich! Das finde ich wirklich enttäuschend.

Das Thema "Ayurveda" macht das Kochbuch zu einem besonderen Kochbuch - nicht nur, weil es einen großen Wissensanteil birgt, sondern weil diese Ernährungsform nicht in das deutsche Ernährungskonzept passt. Es beginnt mit den Lebensmitteln an sich. Die Ausrüstung ist kein Problem. Aber viele fernöstliche Lebensmittel gibt es hier gar nicht oder kaum. Und wenn es sie gibt, sind sie meistens teuer. Es ist schwierig so eine Ernährungsweise in den Alltag zu integrieren mit solchen Bedingungen. Bei den Lebensmitteln geht es schon mit dem Kleinsten los - die Gewürze. Jedes Kultur hat ja nicht umsonst ihre eigene Esskultur. In Indien ist es Alltag, die Gewürze und Lebensmittel zu haben und schnell und in vielem günstig zu bekommen. Wenn die Inder die deutsche Esskultur in ihrem Leben integrieren wollen würden, ständen sie genauso vor dem Problemen da, wie wir mit ihrer Esskultur. Ich merke das selber, wenn ich mal indisch kochen möchte (ich liebe indisches Essen), da kriege ich schon Pickel bei der Besorgung der Gewürze! Zu viele, zu teuer ... selbst wenn ich die Gewürzmischungen zusammenstellen will, wie das gängig ist bei den Indern, brauche ich dafür erst die einzelnen Gewürze. Und dann brauche ich noch den Rest der Lebensmittel. Deshalb koche ich seeeeelten indisch, leider! Und die ayurvedische Küche ist ja nochmal etwas spezieller in ihren Zutaten. Es ist sehr schade, dass die Ernährungskulturen noch so getrennt sind in der Gesellschaft, obwohl das Wissen anderer Kulturen steigt. Aber das ist wie aus dem Fenster schauen; ein Abenteuer beim Hinsehen, aber mitmachen ist nicht.


📌Kurze Zusammenfassung:

✔️Plus:
Wissensbuch und Kochbuch in einem
Informativer Klappentext
Sortiertes und übersichtliches Inhaltsverzeichnis
Farbliche Unterscheidung der jeweiligen Rezepte
Infos über Lebensmittel zu jedem Rezept

Minus:
Kochzeichen nicht deklariert
Keine Rezeptfotos zu allen Gerichten
Viele Lebensmittel werden nicht erklärt (was sie sind und bewirken)
Das Druckpapier stinkt und ist nicht umweltfreundlich (passt nicht zum Verlagskonzept)



🗣️Fazit:
Es ist kein typisches Kochbuch, sondern beinhaltet einen Teil eines Wissensbuches über das Thema. Ebenso harrt die Autorin nicht auf dem uralten Konzept, sondern vereint alte und neumoderne Rezepte im Einklang der ayurvedischen Ernährung.

Diese Ernährungsweise habe ich als Jugendliche kennengelernt, aber nie lieben gelernt, da unsere Kultur in Deutschland dem sehr entgegenwirkt und das ist sehr beschwerlich. Dazu kommt, dass ich viele Lebensmittel dieser Kultur einfach nicht mag. Aber hier habe ich wieder einiges dazugelernt und ein paar Rezepte für mich notiert.

Wer sich mit dem Thema "Ayurveda" beschäftigen möchte, bekommt hier einen guten Einblick, ohne gelangweilt oder vergrault zu werden.


Vielen Dank an das Vorablese-Team und dem Verlag für das bereitgestellte Exemplar!


P.S.: Die Detailbewertungskriterien passen gar nicht!

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Veröffentlicht am 21.01.2020

Buntes und fröhliches Bastelbuch zum Verschenken!

Das große Einhorn-Fanbuch
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Klappentext:
Dieses Ideen-Buch verzaubert alle Einhorn-Fans! Hier warten Einhorn-Glitzer und Sternenseife auf Sie. Einhorn-Poops oder süße Regenbogen-Kekse wollen vernascht werden. Planen Sie Ihre nächste ...

Klappentext:
Dieses Ideen-Buch verzaubert alle Einhorn-Fans! Hier warten Einhorn-Glitzer und Sternenseife auf Sie. Einhorn-Poops oder süße Regenbogen-Kekse wollen vernascht werden. Planen Sie Ihre nächste Party mit magischer Einhorn-Torte, mit Einhorn-Girlande und Einhorn-Haarreif. Als süßes Schmusekissen bringt das Einhorn Sie zum Träumen. Als Schlüsselanhänger ist es Glücksbringer, auf der Kaffeetasse lässt es selbst Morgenmuffel lächeln. Dieses Buch ist die Tür in die Welt voller Einhörner und Glitzerstaub. Mit den 30 zauberhaften Bastel-, Back- und Handarbeitsprojekten erschaffen Sie Ihre eigene bunte Einhorn-Welt.

Verlag:
Naumann & Göbel


Bewertung:
Das Cover zieht an. Es ist mit 3D-, Metall- und Gelprägung gestaltet. Gold, rosa und pink sind natürlich die Hauptfarben. Auch der Buchdeckel ist so gestaltet. Ich bin kein Einhorn-Fan, aber als ich das Buch in der Nachbarschaftshilfe sah, musste ich es kaufen. Ich möchte es verschenken, habe also das Buch durchgelesen.

Es ist in folgende Kapiteln geteilt:

Kreativ
Lecker
Beauty
Einhorn-Party


Bevor es losgeht gibt es vom Verlagsteam ein kleines Vorwort. Zwischen den Projekten tauchen Einhornbilder und Einhornsprüche auf. Das Ganze ist so fröhlich bunt gestaltet, dass es selbst als Nicht-Einhorn-Fan Spaß macht, in dem Buch zu blättern. Zum Schluß werden Vorlagen aufgezeigt und auf der letzten Seite ist eine Zeichenlegende aufgeführt. Neben typischen Abkürzungen wird auch der Schwierigkeitsgrad der Projekte angezeigt - natürlich mit Diamanten. Schön Einhorngetreu!

Am besten haben mir die Einhorn-Poops zum Naschen, das Einhorn-Lesezeichen, die Rainbow-Cupcakes und die Schlüsselanhänger gefallen.



Fazit:
Viele schöne Ideen für Klein und Groß dabei. Einige sind nicht so leicht umzusetzen, aber sehen nach Spaß aus. Insgesamt tolle Aufmachung! Ein tolles Geschenkbuch, meine Freundin wird sie bestimmt freuen!

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Legende:

Cover
Aufbau/ Aufmachung
Umsetzung
Projekte

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Veröffentlicht am 20.01.2020

Eine biestig schöne Märchenadaption mit nerviger Hauptprotagonistin!

Being Beastly. Der Fluch der Schönheit (Märchenadaption von »Die Schöne und das Biest«)
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Inhaltserzählung:
Die Schönheit hinter dunklen Mauern,
Geheimnis aus vergangener Zeit.
Erwacht die Liebe, kein Bedauern,
Denn Liebe blüht in Dunkelheit.

Wo Bestien in den Schatten schleichen,
Gebaut, ...

Inhaltserzählung:
Die Schönheit hinter dunklen Mauern,
Geheimnis aus vergangener Zeit.
Erwacht die Liebe, kein Bedauern,
Denn Liebe blüht in Dunkelheit.

Wo Bestien in den Schatten schleichen,
Gebaut, verflucht und eingesperrt,
Die Wahrheit trügt, die Schatten weichen,
Was einmal war, ist heimgekehrt.

Verfolgt von der Vergangenheit,
Ein Kampf um das, was werden kann.
Wir sind zum Äußersten bereit,
Mit deinem Tod fängt alles an.


(Seite 266)



Autorin:
Jennifer Alice Jager begann ihre schriftstellerische Laufbahn während ihrer Ausbildung zur Mediengestalterin und wurde schnell als Fantasy-Autorin bekannt. Nach ihrem Schulabschluss fing sie an Kunst an Volkshochschulen zu unterrichten und gab später Privatunterricht in Japan. Heute ist sie wieder in ihrer Heimat, dem Saarland, und widmet sich ihren Hobbies wie dem Schreiben, Zeichnen und ihren Tieren. Für ihre Werke wurde die Autorin bereits mit zahlreichen Preis wie u.a. dem Skoutz-Award und dem Besten E-Book Preis ausgezeichnet. Darüber hinaus wurde sie mehrfach für den Lovelybooks-Leserpreis, dem Phantastikpreis und dem Saarländischen Buchpreis nominiert.


Sprecherin:
Svenja Pages ist Schauspielerin aus Hamburg. Sie wirkte in diversen TV-Produktionen mit, stand aber auch für Theaterinszenierungen auf der Bühne. Sie hat jahrzehntelange Erfahrung als Sprecherin für Synchron, Hörbuch, Radiofeatures, Games und Werbung.


Bewertung:
Das Cover weckt die Neugier und eine Märchenadaption macht mich generell neugierig, denn nicht alle sind gut gemacht. Die Rottöne mit dem Beige passen sehr gut zusammen. Der Untertitel wurde auch perfekt zum Foto gewählt.

Schon die Widmung ist biestig formuliert:

"Für das Monster in uns allen,
für die Schönheit, die wir vor der Welt verstecken,
für das Biest, das wir werden müssen, um zu überwinden, was uns in die Schatten treibt."

Schöner könnte die Autorin es nicht schreiben. Wunderschön! Ich habe das Buch zum Wichteln geschenkt bekommen. Da ich aber gerade nicht viel lesen kann, höre ich viele Hörbücher. Und so bin ich zu dem hier gekommen.

Die Kapitel haben alle eigene Überschriften, die mich noch neugieriger gemacht haben. Hat schon einen anderen Effekt, als nur die Kapitelzahl.

Valeria spielt hier die blutjunge Schönheit, die den grummeligen Grafen Jayden Westwood heiraten soll. Er gilt als kalter Mann und wie sein Anwesen als verflucht. Das Anwesen ist heruntergekommen und Valeria ist gar nicht entzückt von der Entscheidung des Königs, sie mit diesem Mann zu vermählen. Sie ist in dieser Geschichte auch die größte Lücke. Sie verhält sich ziemlich kindisch, auch wenn sie gerade 16 Jahre alt ist und ist viel zu neugierig. Natürlich kann man jetzt sagen, zu viel Neugier kann es gar nicht geben im Leben, aber sie mischt sich überall ein und durchdringt auch Jaydens Privatsphäre - und da ist bei mir die Grenze des Verstehens erreicht. Und nur, weil Jayden sich kalt ihr gegenüber verhält, ist er noch lange kein Ungeheuer, wie sie ihm gerne vorhält. Das hat mich ziemlich genervt. Jayden hat mit sich und seiner Vergangenheit zu kämpfen. Vor allem aber mit dem Fluch, der real ist und ihn zeichnen. Ich finde sein Verhalten Valeria verständlich, so mal sie keine Anweisungen von ihm befolgt und ihn vorverurteilt. Mit ihr konnte ich mich also nicht identifizieren, im Gegensatz zu Jayden, dem ihre Anwesenheit trotz widrige Umstände gut tut. Das zeigt die Autorin hin und wieder, was mir sehr gefallen hat. Das hat den Fortgang der Beziehung zwischen den Beiden glaubhaft gemacht. Er ist mir von Beginn an sympathisch auf seine Art gewesen.

Ihre Freundin und Zofe Belltaine ist immer bei ihr und hilft ihr, wo sie kann. Sie versucht, alles aus einem neutralem Blickwinkel zu betrachten. Jaydens Leibarzt Liam spielt kurzweilig eine Hauptrolle. Er ist sehr sympathisch und fürsorglich und der engste Vertraute von Jayden. Er lehrt Valeria Demut und Weitblick, und sie fängt mit der Zeit an, für ihn zu schwärmen und er empfindet ebenso für sie wie sie für ihn. Da ist das Problem schon vorprogrammiert, oder nicht? Das ging mir etwas zu schnell, was aber an Valeria liegt. Die Autorin hat sich entweder bei ihrer Figur etwas gedacht oder eben auch nicht. Ich konnte mit Valeria jedenfalls nicht warm werden. Und Kiara, Jaydens Ex-Freundin, spielt erstmal nur eine Nebenrolle, die gegen Ende aber zur Hauptrolle wird.

Neben der Gegenwart spielen die Rückblenden eine große Rolle. Sie sind einzelne Puzzleteile, die sich am Ende zusammensetzen lassen und die Geschichte komplett machen. Hier hat die Autorin sich was einzigartiges ausgedacht; Jaydons Vergangenheit ist in verschlossenen Gläsern gelagert. Und Valeria in ihrer vorlauten Art zerbricht diese nach und nach. So werden die Rückblenden ausgelöst. Beim ersten Rückblick war ich verwirrt; mir wurde das nicht deutlich genug getrennt, dass nun eine Rückblende folgt. Ab dem zweiten Mal war ich gewappnet. Diese Art von Rückblenden finde ich neuartig und gefällt mir sehr gut. Sie verbinden sich mit der Gegenwart Stück für Stück, und je mehr ich erfuhr, desto neugieriger wurde ich. Gegen Ende wird die Geschichte richtig lebhaft und fesselnd. Für mich war es aber schon etwas vorhersehbar, hat mich an "Das Reich der sieben Höfe" Band 1 erinnert. Dennoch passt es sehr gut zu dem Rest. Einige Rätsel löst Valeria ohne Hilfe und bei einem Mal wirkte es auf mich ziemlich unrealistisch (kann ich wegen Spoilergefahr nicht ausschreiben). Da kam ihr die Lösung von einer Sekunde zur Nächsten und ich wurde da nicht mitgenommen.

Schön finde ich es hier, dass die Autorin ihn kein immerwährendes Monster sein lässt, sondern sich das Biest als Wolf kennzeichnet, in den er sich spätabends verwandelt. Die Adaption erinnert auf jeden Fall an "Die Schöne und das Biest".

Das alles erweckt den Eindruck, dass es ganz lapidar eine vorhersehbare Geschichte ist. Aber die Autorin hat für uns einige Überraschungen parat. Die magischen Elemente hat die Autorin geschickt fesselnd hier und da eingefädelt und am Ende schön zusammengefügt. Hier ist nichts, wie es auf den ersten Blick scheint.

Die Sprecherin ist kraftvoll und ruhig in ihrer Stimme. Ich habe das Hörbuch am Stück hören können, da ihre Stimmlage sehr angenehm ist. Die Erzählart der Autorin ist sehr leicht und schön verfolgbar.


Fazit:
Eine tolle Märchenadaption! Die größten Makeln trägt die Hauptprotagonistin. Sie konnte mich gar nicht für sich einnehmen, ganz anders als Jayden. Ansonsten eine schöne Geschichte mit toller Sprecherin mit vielen unerwarteten Wendungen. Trotz der nervigen Hauptprotagonistin fiel es mir leicht, durchzuhalten. Die restlichen Charaktere, die Erzählart, die Sprecherin und die fesselnde Puzzlestücke haben mich weitergetragen. Wer also Valeria ausblenden kann, wird mit einer magischen Geschichte belohnt.

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Veröffentlicht am 24.12.2019

Holt dir nicht die Sterne vom Himmel, aber hinterlässt ein Leuchten!

Bring Down the Stars
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Inhaltserzählung:
"Es muss hart gewesen sein, nicht zu wissen, warum er gegangen ist", sagte ich.
"Das Warum ist mir egal", sagte Weston. "Das Warum ist, dass er schwach und feige ist - eine erbärmliche ...

Inhaltserzählung:
"Es muss hart gewesen sein, nicht zu wissen, warum er gegangen ist", sagte ich.
"Das Warum ist mir egal", sagte Weston. "Das Warum ist, dass er schwach und feige ist - eine erbärmliche Ausrede für einen Mann. Das Was Jetzt ist das Problem. Er hat meine Mom mit drei Kindern allein gelassen, die sie großziehen musste. Was jetzt? Das schrie unser leeres Haus uns entgegen. Und diese Frage bleibt auch nach all den Jahren: Was jetzt? Meine Kindheit pendelte zwischen Was jetzt? und Was hab ich falsch gemacht? hin und her."
"Du hast nichts falsch gemacht", sagte ich mit belegter Stimme. "Du warst ein kleiner Junge. Es war nicht dein Fehler."
Weston sah auf, und seine Augen waren sanft. "Manchmal ist das noch schwerer anzunehmen als Geld."
(Autumn und Weston, Seite 251/252)

"Sie haben Ihr Talent Ihrem besten Freund geschenkt. Warum?"
"Weil ich ihn liebe", sagte ich. "Ich will, dass er glücklich ist."
"Und was ist mit Ihrem Glück? Spielt es irgendeine Rolle in diesem Stück? oder sitzen Sie nur im Publikum und schleichen sich zur Hintertür hinaus, wenn es aus ist?"
"Ihm fällt es leichter, glücklich zu sein", sagte ich. Ich wollte Autumn nicht meinen ganzen Mist aufbürden. Meinen dämlichen Ballast, der dafür sorgt, dass ich ..."
"Dass Sie jedes Leben leben, außer dem einen, das Sie wollen."
(Professor Ondiwuje und Weston, Seite 312)

"Ein Schriftsteller, der Wirtschaftswissenschaften als Hauptfach wählt. Ein Läufer, der sein Talent ignoriert. Das Herz eines Dichters in der Rüstung eines Kriegers. Was ist passiert, dass Sie das Gefühl haben, selbst nichts Gutes zu verdienen?"
"Das Gute fühlt sich unerreichbar an", murmelte ich. "Ich hatte mal etwas Gutes und habe es verloren."
"Und jetzt greifen Sie nur nach Dingen, deren Verlust nicht wehtut."
(Professor Ondiwuje und Weston, Seite 313)


Autorin:
Emma Scott wurde in San Diego geboren, heute lebt und arbeitet sie in der Gegend um San Francisco. Ein Wunder, dass sie noch Zeit für Marathon-Läufe und ihre beiden Töchter findet. Bislang hat sie über ein Dutzend romantische Romane veröffentlicht, die sich hervorragend verkaufen. Einer davon, „Rush, dein Licht in mir“, ist 2018 auch ins Deutsche übersetzt worden. Zu Emma Scotts literarischen Vorbildern gehören Stephen King und Marion Zimmer Bradley. Scotts wahre Liebe ist allerdings das Fantasygenre. Neben Margaret Edith Weis und George RR Martin ist es vor allem Star Wars, das sie gefangen nimmt. Für das Star-Wars-Computerspiel „Knights of the Old Republic“ schreibt Emma Scott Fanfiction, die von der Star Wars Gemeinde begeistert aufgenommen wird. Durch den intensiven Austausch mit den Star-Wars-Fans lernt sie, für ihre künftigen Leser zu schreiben. 2017 gibt sie ihrer ursprünglichen Neigung nach und veröffentlicht unter dem Namen E.S. Bell den Fantasy-Roman „The Dark of the Moon“. Die Liebhaber ihrer romantischen Romane werden Emma Scott künftig wohl mit E.S. Bell teilen müssen.


Übersetzerin:
Inka Marter, geboren 1968 in Hamburg, ist Romanistin und freie Literaturübersetzerin. Sie promovierte zum Erzählwerk Norah Langes (Recuerdo y voz. La narrativa de Norah Lange en sus contextos, Köln 2010).



Bewertung:
Das Cover ist wunderschön gestaltet, in 3D-Prägung und toller Farbmischung von rosa, rot, lila, beige und gold. Zum Titel passend sind kleine Lichtpunkte und Sterne eingeprägt. Insgesamt wirkt das Cover so edel. Auch hier hat Emma ihre typische Playlist zu ihrer Geschichte angehängt.

Der Aufbau ist definitiv gelungen.Vor allem war auch die Spannung bei mir groß, wer neben Autumn erzählt; Weston oder Connor. Ich fände sogar beide Sichtweisen spannend und mal neuartig, wenn drei Ich-Erzähler im Buch wären. Leider ist dem nicht so - wäre echt mal was anderes), sondern wieder nur zwei Erzählweisen; Autumn und Weston. Da es hier um eine Dreiecksbeziehung geht, fehlt mir hier manchmal die Sichtweise von Connor. Er ist mir bis zuletzt etwas undurchsichtig geblieben. Es beginnt auch ungewöhnlich mit Weston als Junge, geht weiter zu Weston als Jugendlicher, bis wir bei dem Erwachenden Weston ankommen. Da beginnt dann auch die Erzählung von Autumn. Wirklich gelungen aufgebaut!

📖“Arm zu sein ist verdammt einfach. Du brauchst für jeden Scheiß Geld und hast es nicht. Ende.”📖
(Weston, Seite 29)

Am sympathischsten ist mir Weston. Die Zerrissenheit zu Connor schreibt Emma wunderbar. Auch die Zerrissenheit für den Leser, finde ich. Mal nervt mich Connor, dann mag ich ihn wieder. Im Grunde ist er ein guter Mann. Autumn kann mich ehrlich gesagt nicht so begeistern … Connors Gefühle wirken durchweg teilweise unwirklich und nicht tief Autumn gegenüber. Bei seinen Beichten, dass er sie wirklich mag und es anders als sonst machen möchte, hat auf mich jedoch aufrichtig gewirkt. Und so pendelte ich stetig zwischen unechte Gefühle und Aufrichtigkeit. Seine ganze Persönlichkeit hat mich innerlich zerrissen zwischen "Ich mag ihn" und "Ich mag ihn nicht". Für beides liefert er reichlich Munition. Vor allem reflektiert er sein Verhalten überhaupt nicht, was ihn unsympathisch an vielen Stellen macht. Er nutzt Weston schamlos aus und überlegt gar nicht, was er damit bei Autumn und Weston anrichtet, er fragt nicht mal, wie Weston sich damit fühlt. Er denkt nur an sich.

📖“Sie hat gesagt, sie liebt meine Seele. Aber meine Seele …”, sagte er voll beißender Bitterkeit und zeigt auf mich, “… bist du.”📖
(Connor, Seite 324)

Mich nervt Autumns unrealistische Vorstellung ja schon etwas … sie erwartet, dass Connor poetisch ist und für sie dichtet. Wenn er es tut, ist sie wie von Sinnen (SPOILER: Hallo? Da liest sie ein Gedicht, von dem sie glaubt, es ist von ihm, und dann schläft sie deshalb mit ihm?! Ziemlich erbärmlich, finde ich.) Wenn er es nicht tut, ist sie enttäuscht. Das passt so gar nicht mit den restlichen Charaktereigenschaften ihrer Figur. Sie ist schon etwas naiv und leichtgläubig, aber mich stört eher ihre Anforderungen. Dass Connor dem nicht gerecht werden kann und frustriert darüber ist, kann ich total nachvollziehen. Ich finde es von Autumn einfach etwas oberflächlich.

📖Hoffnungslos versuchte ich auszubrennen, was ich für Autumn empfand, und tat so, als würde ihr Glück mich erfüllen. Das Glück der beiden Menschen, die mir auf der Welt am wichtigsten waren. Der beiden Menschen, die ich liebte.📖
(Weston, Seite 241)

Die Beziehung zwischen Autumn und Weston ist kaum zu vernehmen. Hier hat Emma die beiden viel zu wenig Platz geschaffen, obwohl sie Westen erzählen lässt und nicht Connor. Dadurch fehlte die intensive Verbindung zu den beiden und das, was sie verbindet. Dadurch waren Autuns Gefühle zu Weston für mich nicht so recht fühlbar, mir fehlt hier einfach mehr Kontakt mit den beiden. Es wirkt halt etwas an den Haaren herbeigezogen. Westons Gefühle zu Autumn wiederum sind für mich deutlich spürbar gewesen, weil die Autorin ihm die tiefsten Empfindungen erzählen lässt.

📖“Warum nennst du mich immer Weston und nicht Wes?”
Ich zuckte mit den Achseln. “Wes ist eigentlich die Kurzform für Wesley. Weston ist einzigartig.”
“Du bist die einzige, die mich so nennt.”
“Dann bin ich wohl auch einzigartig.”
Ein winziges Lächeln lag auf seinen Lippen. “Bist du.”📖
(Weston und Autumn, Seite 250)

Nach der Lebensentscheidung von Connor und Weston wird die Erzählung etwas flacher und weniger gefühlvoll. Hier hat Emma wohl eine Pause von Intensität eingelegt. Das Ende finde ich doch etwas zu schnell formuliert. Die Sache, auf die sich Weston und Connor einlassen (Spoiler), wirkt auf mich konstruiert. Plötzlich passiert es, und dann in der entscheidenden Szene ..., die für meinen Geschmack auch noch sehr salopp geschrieben ist … weiß nicht recht. Als ob keine Zeit mehr für das Ende zum Schreiben da war, sehr schade! Das kann Emma so viel besser! Ich habe das Ende vorhergesehen, aber nicht, weil Emma es so vorhersehbar geschrieben hat, sondern einfach mein eigener Gedankenlauf. Für mich war es einfach klar, wie es endet. Natürlich schön offen, damit wir Leser schmachten bis zum zweiten Band. Zum Glück nur noch 2 Monate warten …

Der Klappentext führt einen etwas fehl, was schade ist. Ich habe alle Rezensionen zum Buch gelesen und entdeckt, dass ich nicht die Einzige bin, der es aufgefallen ist. Schlimm ist es nicht, nur fällt es eben auf. Dafür, dass die Poesie ein Hauptthema ist, kam es viel zu wenig vor. Emma hat nur hier und da mal ein paar Gedichtzeilen eingefügt, das finde ich sehr bedauerlich! Ich habe mich echt gefreut, einiges dazu zu lesen, da ich Poesie liebe und selbst als Jugendliche gedichtet habe.

📖"Wenn ich Ihre Arbeiten lese, spüre ich einen jungen Mann mit einem tiefen Feuer in seinem Innern und kalten Mauern um ihn herum. Einen Mann, der Lyrik im Blut hat", fuhr der Professor fort. "Aber der sein Blut nicht vergießt, wenn es jemand sehen kann."📖
(Professor Ondiwuje, Seite 92)

Die Bedeutung des Titels wird auch erst ganz am Schluß deutlich. Ich habe mich bis dahin stetig gefragt, was der Titel mit der Geschichte zu tun hat ... Im übrigen gefällt mir total, dass am Ende der Geschichte, Westons Gedichte (sind ja leider nur drei) im Original angehängt wurden.


Fazit:
Leider hat die Geschichte im Ganzen mir nicht die Sterne vom Himmel geholt. Nicht so intensiv erzählt wie die "All In"-Reihe, aber viel emotionaler als "The Light in us". Trotz der Kritikpunkte brenne ich darauf, Band 2 zu lesen, und ich bin heilfroh, nicht ewig darauf warten zu müssen!

📖"Gestehen Sie diese Liebe ein, Wes. Sie gehört nicht nur dieser Frau. Es ist auch Ihre."📖
(Professor Ondiwuje, Seite 314)

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