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Veröffentlicht am 21.05.2021

Viel schwächer als der Vorgänger, dafür umso magischer!

Protect the Prince
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Inhalt:
Vasilin ist tot, Maeven geflohen und Everleigh (Evie) die neue Königin von Bellona. Sie muss sich nicht nur mit den anmaßenden Adligen herumschlagen, auch etlichen Feindesligkeiten fällt sie zum ...

Inhalt:
Vasilin ist tot, Maeven geflohen und Everleigh (Evie) die neue Königin von Bellona. Sie muss sich nicht nur mit den anmaßenden Adligen herumschlagen, auch etlichen Feindesligkeiten fällt sie zum Opfer. Ihr Reich braucht Verbündete gegen das feindliche Reich Morta. Und so reist zum Königreich Andvari, dass an Morta grenzt und selbst Hilfe benötigt. Ihr Aufenthalt dort ist mit vielen Intrigen gespinnt, und Evie muss herausfinden, wie sie alle Königreiche gegen Morta schützten kann.


Autorin:
Jennifer Estep wurde im Süden der USA geboren. Im College arbeitete sie bereits bei der Collegezeitung mit und machte dort die Erfahrung, dass es möglich ist, mit dem Schreiben seinen Lebensunterhalt verdienen zu können. Ihr Studium schloss sie mit dem Bachelor in Englischer Literatur und Journalismus ab. Ihren Master machte sie in Professional Communications. Sie arbeitete 10 Jahre lang als Journalistin, dann entschied sie sich, hauptberuflich Schriftstellerin zu werden. Derzeit lebt sie in Tennessee.


Übersetzerin:
Vanessa Lamatsch wurde 1976 in eine Familie von Tierärzten geboren. Doch sosehr sie Tiere auch mochte: Ihre größte Liebe galt immer den Büchern. Schon mit 14 Jahren begann sie, auf Englisch zu lesen, weil sie nicht auf die Übersetzungen warten wollte. Die logische Folge: Nach ihrem Abitur im Jahr 1996, einem Studium der Englischen Literaturwissenschaft und einem Aufbaustudiengang Buchwissenschaft sorgt sie seit 2008 dafür, dass Leser nicht mehr so lange auf neue Übersetzungen warten müssen.



Bewertung:
Das Cover ist wie die ganze Reihe gestaltet und so im Coperate Identity für Bücher sehr gut. Hier ist jedoch in der jungen Frau das alte Gemäuer, das allerdings für mich nicht in die Geschichte passt. Es wirkt viel zu modern und sieht auch total Fehl am Platz aus, neben dem restlichen Fantasiebild. Auf Band 1 ist nichts als das Universum in der Frau zu sehen, gefällt mir besser. Ansonsten eine tolle Aufmachung, auch in den Innenklappen; dort sind Splitter, im Zeichen der Splitterkrone, abgebildet. Bis auf das Gebäude richtig gelungen und ein echter Hingucker. Die Kapitel sind wie das Cover mit einer Krone verzieht, das Buch hat drei Teilabschnitte (die ich aber nicht verrate). Während des Lesens fragt man sich ja, auf welchen Prinz sich der Titel bezieht - ich frage mich das jetzt noch, da zwei dafür infrage kommen. Wie in Band 1 wird dieser Titel auch erst ab dem letzten Drittel wirksam, sehr spät also.

Nachdem ich über 1 Jahr gewartet habe, dass die Bücherei die Reihe fortsetzt, habe ich mir Band 2 und 3 jetzt selbst gekauft! Das nervt mich richtig, wenn die nicht fähig sind, eine Reihe zeitnah zu besorgen, dann sollen sie es lassen! Ich hatte schon wenige Monate nach Beendigung von Band 1 nicht mehr alles von der Geschichte im Kopf, was natürlich durch die Leere in der Bücherei verstärkt wurde. Noch bevor ich das Band hier angefangen habe zu lesen, konnte ich die Charaktere nicht mehr zuordnen, bis auf Evie. Bei Alvis und Lucas kam es beim Lesen wieder. Bei all den anderen Charakteren herrscht auch nach Ende des Bandes Leere in meinem Kopf. ich hatte daher vor, Band 1 nochmal zu lesen, um mein Wissen aufzufrischen, aber leider war das nicht möglich. Und bis ich daran gekommen wäre, wären wieder Monate vergangen ... Es hat mich schon gestört, nicht mehr zu wissen, wer wer ist, also die Hintergründe der Charaktere. Aber dafür kann die Autorin ja nichts, daher wird es nicht in die Bewertung miteinfließen. Schön war, dass bei manchen Charakteren von Band 1 geschrieben wurde, was für eine Funktion er besitzt/besaß. Das war wenigstens etwas.


War das Setting bei Band 1 bloß auf das Königreich Bellona reduziert, weitet sich es hier auf Andvari aus. Nur weniger als das erste Drittel findet in Bellona statt, der restliche Verlauf bleibt bei Advari. Das ist weder gut noch schlecht. Das einzig Blöde daran ist die fehlende Karte, die in Band 1 war. Ich verstehe ganz und gar nicht, wie man eine Karte bei einer Reihe nicht in alle Bände druckt (das entdecke ich öfter)! Was soll das??? Mir hat die immer wieder während des Lesens gefehlt. Ich hatte das Setting nicht so im Kopf, wie in Band 1 mit der Karte. Wie stellen sich Autor und/oder Verlag das eigentlich vor? Dass man Band 1 während des Lesens immer neben sich hat, um zwischendurch darin zu blättern? Das ist nicht nur dämlich, sondern auch unpraktisch. Man hat ja nicht immer alle Bücher da, in dem Fall Band 1. Ich habe mir das von der Bücherei ausgeliehen. Dasselbe gilt ja für ebooks, die man sich ausleihen kann. Und selbst, wenn es nicht so wäre; es ist doch wohl nicht der Sinn, bei einem Folgeband Band 1 zum Blättern dabei zu haben! In Band 3 ist die Karte auch nicht drin - das weiß ich, weil ich es hier liegen habe.

Bei solchen Missständen frage ich mich wirklich, was der Verlag im Sinn hat ... als ich vorgestern mal auf den Verlagsseiten gestöbert habe, stand überall, dass man bitte keine Manuskripte schicken soll, nur eine kurze Zusammenfassung und die Angabe, wie lang das Werk ist. Ein vollständiges Manuskript sei nicht nötig. das wäre früher undenkbar gewesen. Wie soll ein Verlag denn eine Geschichte anhand von nur einer Zusammenfassung weniger Seiten beurteilen? Schon da wird einem klar, dass viele gute Geschichten deswegen rausfallen. Ein guter Anfang macht eben noch keine gute Geschichte. Als Grund wird die mangelnde Zeit angegeben. Ich dachte ja, ein Verlag sei deswegen da, um Geschichten reinzuholen und zu verkaufen. Das war früher mal - heute ist das große Geschäft das Marketing. Das merkt man auch, wenn man nicht die Augen schließt. Da hat ein großer Wandel stattgefunden. Traurig und ärgerlich. (Kleiner Ausschweifer, weil es eben zum Verlagssystem passt).

Wer also hier bei der Karte geschlafen hat - Autorin oder Verlag - weiß ich nicht. Da kann ich mir kein Urteil anmaßen. Statt also zu so viel Zeit und Geld in das Marketing zu packen, sollten lieber mal wichtige Einzelheiten angepasst werden. 😠


Es gibt einige Dinge, die sehr auffällig - die anders als in Band 1 sind. Ein Beispiel ist Evie selbst. Sie hat hier zum großen Teil ein Brett vor dem Kopf - wie man so schön sagt. Ich weiß nicht mehr alles von Band 1, aber so eklatante Sachen fallen mir sofort auf, das wäre mir in Band 1 auch direkt aufgefallen. Evie ist in ihrem Denken im Bezug auf die Hintergründe der Intrigen und seine Verschwörer wirklich geblendet. Für mich waren die Hintergründe und wer dahintersteckt sowas von einleuchtend und sofort erkennbar ... während Evie (und auch ihre Begleiter, die aber in den Hintergrund geschrieben werden) so herumrätselte, das sich sie packen und sagen wollte "Bit du blind? Es liegt doch auf der Hand, denk mal nach!". Daher war der Intrigen-Verlauf für mich vorhersehbar und nicht im kriminalistischen Sinn spannend.

Noch etwas markanter sind die ganzen Widersprüche und Wiederholungen von Gedankengängen und Dialogen. Evie sagt erst das eine und dann wenig später - manchmal direkt - das andere. Auch was die Gegebenheiten angehen - die Situation wie sie ist; mal wird sie so beschrieben, dann wieder so. Zwei einfache Beispiele möchte ich geben (weitere sind in meiner Lese-Chronik zu finden, die aber richtig spoilern):

1. Es war mit Evie vereinbart, dass Dahlia und Helene mit ihr gemeinsam frühstücken. Als es soweit ist, sagt Dahlia, sie habe Helene eingeladen - als wäre das neu. Und Evie tut so, als wäre das neu.

2. Evie wurde kurz zuvor bereits erzählt, dass Dahlia den König nicht heiraten will. Ein paar Kapitel weiter tut Evie so, als sei ihr das ebenfalls neu.


Die Autorin schreibt schon ziemlich schizophren, ohne beleidigend sein zu wollen. Aber mich irritierte das dermaßen, holte mich immer wieder aus dem Lesefluss raus! Es ist wirklich total eigenartig! In Band 1 gibt es keine Spur davon, und hier geht es durch die gesamte Geschichte. Das hat das Lesen für mich auch wirklich anstrengend gemacht, da ich immer wieder aus der Szene raus bin und erstmal dachte "Hä? Das hat sie doch eben erst gesagt/gedacht! - Das wurde doch eben gezeigt! - Das wurde doch schon erläutert!" Beim ersten Mal hätte ich es ja noch auf mich schieben können, aber beim zweiten, dritten, vierten ... usw. ist die Sache ganz klar der Autorin geschuldet. Ich muss auch zugeben, dass ich so extreme Widersprüche und Wiederholungen in einem noch nie in einem Werk gelesen habe - jedenfalls entsinne ich mich nicht. Das macht es auch zusätzlich so merkwürdig, auch weil es in Band 1 überhaupt nicht so ist. Jedenfalls bin ich auf Band 3 dahingehend vorbereitet.

Daneben gibt es auch ein paar unlogische Geschehnisse bzw. Nicht-Geschehnisse, die hätten aber stattfinden müssen. Auch Handlungen von Charakteren sind nicht immer logisch nachzuvollziehen. Genauer möchte ich das nicht ausführen, um nicht zu viel zu verraten. Ich hatte auf jeden Fall einige Male Fragezeichen im Kopf. Ich habe auch viele Ausdrucksfehler gefunden - Sätze, die doppelt geschrieben sind, falsche Anreden etc.


In Band 1 ist die Liebesgeschichte zwischen Evie und Lucas dünn geschrieben und tritt in den Hintergrund gegenüber allen anderen Geschehnissen. Aber hier hat sie noch etwas weniger Platz als in Band 1. Das finde ich unerfreulich, da ich Lust hatte eine Fantasiegeschichte mit romantischen Aspekten zu lesen. Versteht mich nicht falsch; ich brauche keine Liebesgeschichte, die im Mittelpunkt steht, und die Fantasy dann eher im Hintergrund läuft - wie das bei sogenannter Romantasy der Fall ist. Aber bei der Reihe wird schon der Eindruck geweckt, das sei so ein Werk. Ich war bei Band 1 überrascht, dass die Liebe kaum eine Rolle spielt. Das Buch ist aber so temporeich mit anderen Szenen zugepackt, dass das für mich völlig okay war. Vielleicht kommt das in diesem Band dazu, da es eben nicht so temporeich ist, sondern auch noch mit vielen Schwächen angereichert. Da fehlt mir dann der Ausgleich, das hätte die Liebesgeschichte sein können. Leider ist dies nicht der Fall. Und mich enttäuscht das hier.

Richtig komisch ist, dass alle um die Beiden herum wissen, dass sie und Lucas etwas füreinander empfinden. Das ist für mich als Leserin überhaupt nicht nachvollziehbar. Sie berühren sich nie, sehen sich fast nie an, ignorieren sich so gut wie komplett ... es gibt keinerlei Hinweise auf ihre Gefühle zueinander. Aber alle Welt weiß darum. Ziemlich fingiert wirkt das auf mich.

Bescheuert finde ich auch, dass Evie bei Dominic ständig die Anrede wechselt; mal Du, mal Ihr. Und was mich das ganze Buch über echt gestört hat, ist, dass niemand Lucas sagt, sondern ständig Sullivan, hier und da mal Sully. Alle anderen werden beim Namen genannt, nur er nicht. Egal, von wem. Finde ich ziemlich eigenartig!


Die Nebencharaktere fand ich ganz gut, bei den alten Charakteren kann ich ja nicht viel schreiben, aber die neuen Charaktere haben mir auch gefallen.

Das Ende ist eine echte Überraschung! Ich hatte schon traurig geseufzt, weil etwas (verrate nicht, was) so typisch für die bisherige Geschichte (Band 1 und 1) verlief ... aber dann kam es doch noch anders, das freut mich sehr, wenn es auch etwas aufgesetzt wirkt. Oder ich empfinde das so, weil das so untypisch für die Erzählung ist.



Fazit:
Die Geschichte weist weniger Tempo auf als Band 1 - trotz anhaltender Geschehnisse, die einen an das Buch halten. Dennoch ist es weniger fesselnd und spannend als Band 1. Dafür gibt es mehr magische Szenen, auch Evies Kräfte entwickeln sich weiter bzw. erfährt sie, wie stark sie wirklich sind. Der Schreibstil ist wie gewohnt fließend, und trotz der vielen Schwächen liest sich die Geschichte recht gut und schnell, auch wenn ich kleine Pausen einlegen musste. Weniger Tempo, weniger Liebe, mehr Magie, vorhersehbare Geschehnisse, ein überraschendes Ende ... ich kann vieles dazu schreiben.

Ich weiß nicht, wie ich es bewerten soll; manchmal fehlt mir etwas zwischen 3,5 und 4,0 Sterne. Das hier ist so ein Fall. Für eine 3,5 ist das Buch zu stark, für eine 4,0 zu schwach.
...
Jetzt habe ich mehrere Minuten überlegt - ich gebe dem Buch einfach starke 3,5 Sterne! Ich muss jetzt erstmal eine kleine Pause einlegen und etwas anderes lesen. Auf jeden Fall bin ich für Band 3 gewappnet.



Anmerkung:
Das ist wieder so eine Reihe, die mit 17 € etwas überteuert ist. Die meisten Bücher in diesem Klappformat kosten zwischen 13 € und 15 €. Dann gibt es auch Ausnahmen, die nur 10 € kosten - ja, bei gleichem Format und durchschnittlicher Seitenzahl. Die Reihe hat Wucherpreise, denn für 1 € mehr bekommt man schon Hardcover-Bücher. Wenn man sich die Preiskalkulationen vor allem im Jugendbereich anschaut, sieht man wie willkürlich die Preisfestsetzung teilweise ist. Das so am Rande ...



Wer mehr erfahren möchte, hier sind meine Bewertung in manchen Einzelheiten richtig erläutert. Aber wie immer bei der Lese-Chronik gilt: Lesen auf eigene Gefahr!

https://www.lovelybooks.de/bibliothek/WriteReadPassion/lesestatus/2944284784/





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Veröffentlicht am 02.02.2021

Oftmals irritierend mit nerviger Protagonistin

Elloani
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Inhalt:
In der alljährlichen Maskennacht bricht Königin Kaila aus ihren gesellschaftlichen Verpflichtungen aus. Sie trifft auf Airy, einen geheimnisvollen jungen Mann. Nach einer Liebesnacht trennen sie ...

Inhalt:
In der alljährlichen Maskennacht bricht Königin Kaila aus ihren gesellschaftlichen Verpflichtungen aus. Sie trifft auf Airy, einen geheimnisvollen jungen Mann. Nach einer Liebesnacht trennen sie sich, ohne zu wissen, wer der andere ist.Sie begegnen sich wieder - auf gegnerischen Seiten in einem Krieg, in dem Kaila Airy und sein Volk unterwirft. Schafft er es, ihr sein Land näherzubringen und ihr die Augen zu öffnen? Oder ist ihre Liebe von Anfang an dem Untergang geweiht?


Autorin:
Anke Becker ist im September 1981 in Warnemünde an der Ostsee geboren und dort aufgewachsen. Nach Ihrer Ausbildung zur Mediengestalterin schloss sie das Studium zur Diplom Wirtschaftsingenieurin (FH) ab. Eine langjährige Odyssee führte sie quer durch Deutschland und in verschiedenste Jobs in unzähligen Branchen. Das Schreiben hat sie dabei immer begleitet. Seit 2015 hat sie die Belletristik für sich entdeckt und schreibt als Hobby neben dem täglichen Leben. Sie hat sich auf kein Genre festgelegt. Seit April 2017 ist sie Mutter eines Sohnes und lebt in der Rhein-Main-Region.


Bewertung:
Das Cover passt zur Geschichte, so ganz gefällt es mir aber nicht. Die Frau passt zum Beispiel nicht. Sie sieht aus, wie aus Airys Volk. Auch wirken die beiden etwas fehl auf dem Cover. Es wäre besser ohne die beiden. Was ich sehr gut finde, ist eine Ortskarte, sowohl für Velatien als auch für das Hochland. Sowas ist gerade bei Fantasy-Romanen mit erfundenen Settings ein Muss.

Die Sprache der Autorin ist gemixt. Es kommen einige neuartige Satzstellungen auf einen zu, die etwas irritieren können. Ulkig finde ich die Mischung von der damaligen Anrede „Ihr/Euch“ und „Sie/Ihnen“. Diese werden innerhalb eines Satzes durcheinander gemischt.

Das Setting erinnert an Island und gefällt mir sehr gut. Die Atmosphäre der Orte hat mich erreicht.

Die Charaktere … oh je. Die Königin Kaila ist furchtbar heuchlerisch und impulsiv. Sie will angeblich keinen Krieg gegen das Hochland führen, führt ihn aber eisern durch. Die Gründe dafür variieren und selbst der Prinz Airy sagt darüber, dass er nicht genau weiß, wieso. Eigentlich führt Velatien einen Krieg gegen jemand anderes, aber wer das ist, erfahren wir nicht. Irgendwer aus Übersee, glaube ich.

Die ersten beiden Kapitel sind schon sehr verwirrend, weil mir ziemlich viele Fragezeichen entgegenkamen. Wieso sprechen die Delegierten vom Hochland nicht mit der Königin aus Velatien? Dafür sind sie doch da. Einfach sagen „Wir können Euch das Elloani nicht geben“, ohne die Begründung zu nennen, ist total bescheuert. Was erwartet das Hochland denn, wie die Königin reagiert? Andersrum bemüht Kaila sich gar nicht richtig, den Kontakt zu verdichten, sondern geht gleich zum Krieg über.

Airy sieht Kaila als Königin wieder und erkennt in keinem Moment, dass sie die Frau ist, mit der er eine Nacht verbracht hat. Es gibt ein paar Ungereimtheiten und unlogische Szenen, die ich nur mit „Hä?“ gelesen habe. Auch nach dem Autorendialog ist für mich einiges immer noch unsinnig. Ich möchte sie hier nicht alle niederschreiben, aber diese Verwirrungen und unrealistischen Stellen haben mich immer wieder aus dem Lesefluss geholt. Vor allem Kaila ist mir äußerst unsympathisch. Ich mag verschrobene und unperfekte Charaktere am liebsten, da ich immer mit Realismus in Geschichten hadere – und Charaktere, die so perfekt beschrieben sind, sind alles andere als realistisch. Aber Kaila ist mir einfach too much! So heuchlerisch und uneinsichtig hat sie mich total wütend gemacht. Ich habe schon lange nicht mehr über eine derart unangenehme Person gelesen. Airy ist da ein ganz normaler Idiot, wenn ich das mal so schreiben kann.

Auch der Charakter des Priesters Oafhi finde ich am Ende sehr unlogisch. Von einer Sekunde zur anderen eine Komplettwandlung von jahrzehntelanger Ansichten ist übertrieben. Die Nebencharaktere finde ich am Besten, wenn auch etwas blass. Aber sie bleiben immer standfest und hinterlassen keine Fragezeichen.

Das Ende ist weder zu offen noch geschlossen. Es sorgt dafür, dass es reichlich Stoff für Band 2 gibt.



"Bei uns entscheidet jeder Mensch für sich selbst. Ich denke, wenn eine Person das, was sie tut, mit Leidenschaft ausübt, dann trägt sie dafür gerne die Verantwortung. Wenn jemand also unbedingt kämpfen will, dann wird dieser Mensch alles dafür geben, um es bestmöglich zu tun.“

(Seite 495)



Fazit:
Ich tue mich schwer, eine gute Rezension zu schreiben. Trotz der vielen Notizen, kriege ich meine Meinung nicht richtig zusammengefasst. Der Einstieg fing gut an, wenn auch die ersten Kapitel sehr irritierend sind. Dann wird es sehr fesselnd und die Geschichte liest sich flüssig. Aber die immerwährenden Störungen beim Lesen – sei es unlogische Szenen oder Kaila mit ihrem übertriebenen Verhalten – haben echt genervt. Ohne sie hätte ich etwas mehr Freude am Lesen gehabt. Trotzdem hat es mich gut und kurzweilig unterhalten (und das Buch duftet herrlich!).


Für die Geschichte gebe ich insgesamt 3,5 Sterne. Ob ich Band 2 lesen mag, weiß ich noch nicht. Derzeit jedenfalls nicht.




Liebe Anke, vielen lieben Dank für das Buch und auch deine rege Anteilnahme in der Leserunde. Ich finde es immer sehr wichtig, mit den Autoren in Kontakt zu treten und es macht auch vieles der Geschichten klarer.




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Veröffentlicht am 07.01.2021

Humorvoll, unterhaltend, doch leider typisch Scott!

Sweet Little Lies
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Inhaltserzählung:
„Wir müssen in allen Dingen, für die wir kämpfen und wir beschützen, in Kontakt bleiben: Liebe, Familie, das Leben an sich. In dem Augenblick, in dem wir diesen Kontakt verlieren, sind ...

Inhaltserzählung:
„Wir müssen in allen Dingen, für die wir kämpfen und wir beschützen, in Kontakt bleiben: Liebe, Familie, das Leben an sich. In dem Augenblick, in dem wir diesen Kontakt verlieren, sind wir nur noch Söldner.“
„Gut bezahlte Söldner“, ergänzt Bear grinsend.


(Seite 149)


Autorin:
Kylie Scott schreibt leidenschaftlich gerne erotische Liebesromane und wurde bereits mehrmals zum Australian Romance Writer des Jahres gewählt. In Deutschland ist sie vor allem für ihre „Stage Dive“- und ihre „Dive Bar“-Reihe bekannt. Kylie Scott lebt mit ihrem Mann und den gemeinsamen Kindern in Queensland, Australien.

Übersetzerin:
Katrin Reichardt, Jahrgang 1978 ist gelernte Buchhändlerin, startete eine Ausbildung zur Buchbinderin und übersetzt seit 2008 Bücher aus dem Englischen ins Deutsche. Arbeiten für Bastei, Lübbe, LYX, Cora Ubooks, Egmont, INK, reichen von spannendem Krimis über paranormale Liebesromane bis hin zu Musiker-Biografien und literarischer Belletristik.
Katrin Reichardt lebt und arbeitet im schönen Odenwald.


Bewertung:
Das Cover sieht sehr romantisch aus. Die Farbkombination wirkt klassisch und modern zugleich, finde ich. Aber was soll der blöde Titel??? Der Originaltitel heißt „Lies“, wieso nimmt man dann einen anderen englischen Titel anstatt gleich das Original zu nehmen??! „Sweet Little Lies“ statt „Lies“???? Es geht schon bescheuert los.

Diese Rezension enthält ein wenig Spoiler – nur ein paar Ungereimtheiten aus verschiedenen Szenen -, um die Geschichte und ihre Unzulänglichkeiten zu beschreiben. Also wer sich komplett überraschen lassen will, liest diese Rezension bitte nicht!! Ansonsten auf eigene Gefahr! Also, wer sich komplett überraschen lassen will, liest diese Rezension bitte nicht!!! Ansonsten auf eigene Gefahr!



Mir ist diese Betty nicht sehr sympathisch - ich meine, was soll das?! Ohne was zu sagen die Sachen zu packen und den Kerl einfach verlassen?! Ein NO GO! Sie beklagt sich über sein Missverhalten, aber sie verhält sich überhaupt nicht besser! Sie hätte ja wenigstens anrufen können, um ihn zu sagen, dass sie ihn verlässt. Aber ohne nichts einfach gehen??? Die ist so eine Kuh!!! War mit ihm verlobt, aber zuckt vor dem Wort "Liebe" zurück. Ernsthaft?!? Schon alleine nach einem Jahr verlobt sein, finde ich armselig. Tut mir leid, das so feindselig zu schrieben, aber solche Menschen kann ich einfach nicht ernst nehmen. Solche Menschen brauchen therapeutische Hilfe, denn sie kompensieren ja nur etwas. Und diese Betty erst recht; verlobt sich nach einem Jahr mit jemanden, der kaum da ist und hat nicht mal einen Hauch einer Ahnung, ob sie ihn liebt ... ernsthaft??? Was ist das für ein Müll???

Dann werden die beiden verfolgt und was macht sie? Surft in den sozialen Medien herum, obwohl sie genau weiß, dass diese Killer Ausspiermaterial haben und sie bisher in unmöglichen Situationen gefunden haben. Und dann spielt sie sich auch noch als Heldin auf!!! Das Mädel ist zum Kotzen! Und dann die Krönung - schießt sie auf Badger einfach eiskalt, als ob sie das schon so oft getan hat. Kein Mensch schießt so selbstsicher auf jemanden, nach nur einem Tag!!!! Und nach nur ein paar Stunden Übung mit einer Waffe!!! Sowas von unlogisch und überspitzt!!! Und an den Wachleuten des Hotels kommen sie auch einfach blutig vorbei, ohne Fragen beantworten zu müssen. Sowas von absurd!!!

Später stellt sich auch noch heraus, dass sie ihrem Verlobten noch nie gesagt hat, dass sie ihn liebt ... oh Hilfe, echt jetzt??? Warum war sie überhaupt mit ihm zusammen und mit ihm verlobt? Sie sagt, sie wünscht sich so sehnlich jemanden, der bei ihr ist. Genau das, was ich schon schrieb; Kompensation! Sie sollte lieber zur Therapie gehen anstatt sich einfach in eine Beziehung zu stürzen, die ihr letztendlich gar nichts bringt.

Und schon wieder spielt sie sich als Heldin auf ... bäh!!! Ich bin echt enttäuscht. Hatte ich zu Beginn keine Erwartungen, da die Autorin nur zweitklassige Geschichten schreibt, war ich hier doch voller Hoffnung, da das Konzept mal ein ganz anderes ist und die erste Hälfte auch wirklich gut ist.

Ich habe dieselbe Frage wie Betty; es knallt minutenlang, sogar raketenartige Granaten !!!! sind im Einsatz und niemand hört irgendwas??? Ein bisschen mehr Logik hätte die Autorin echt einbauen sollen!!

Und mal ganz nebenbei; woher weiß sie bitte, was ein Totmannschalter ist und wie er funktioniert??? Die Autorin hat an vielen Stellen einfach sehr übertrieben. Von Heute auf Morgen aus einer Zivilistin eine mit viel Ahnung in dem Bereich geschaffen.


Fazit:
Schade, das Buch ist wie immer nur 3,5 Sterne wert. Die erste Hälfte 4 Sterne, die zweite Hälfte nimmt erheblich ab mit 3 Sternen. Es wird total überzogen und die Unlogik wächst von Seite zu Seite. Besonders das Ende ist total bescheuert! Ich hatte bereits beim "ersten" Ende das Gefühl, dass das alles nur Show ist. Es ist eine echt bescheuerte Show. Keine Ahnung, wie ich das besser beschreiben soll.

Die Geschichtsidee ist wirklich klasse, weshalb ich das Buch der Autorin auch gerne lesen wollte und mich über die Zusage sehr gefreut habe. Leider ist ab der zweiten Hälfte des Buches wieder die typisch klischeehafte und unlogische Erzählart der Autorin zutage getreten. Das finde ich wirklich schade, hier hätte sie die Chance gehabt, aus der Geschichte viel mehr in logischer Art herauszuholen. Es reicht schon, wenn Autoren realistisch bleiben.

Da die erste Hälfte sehr gut geschrieben ist und das ganze Buch trotz vieler Makel sehr flüssig und rasch unterhaltend zu lesen ist, vergebe ich noch 3,5 Sterne.



Vielen Dank an das wasliestdu-Team und dem Verlag für das bereitgestellte Exemplar!



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Veröffentlicht am 18.11.2020

A-typische Geschichte mit viel Humor erzählt

Dark Elements 1 - Steinerne Schwingen
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Inhaltserzählung:
Zum ersten Mal wünschte ich, ich könnte beten, damit alles ein gutes Ende nahm - für sie, für uns beide. Aber auch, wenn ich nicht beten konnte, wusste ich etwas, was die meisten Sterblichen ...

Inhaltserzählung:
Zum ersten Mal wünschte ich, ich könnte beten, damit alles ein gutes Ende nahm - für sie, für uns beide. Aber auch, wenn ich nicht beten konnte, wusste ich etwas, was die meisten Sterblichen und die Wächter gar nicht erst akzeptieren wagten. Gebete blieben in den meisten Fällen unbeantwortet. Oder wir bekamen eine Antwort, nach der wir niemals gesucht hatten.

(Seite 433)

Zaynes Gegenwart bewirkte genau das, was Roth lange vor mir gewusst hatte: Sie hielt die raueren, dunkleren Seite des Schmerzes in Schach. Was uns seit unserer Kindheit verband, funktionierte jetzt wie ein Puffer, der die hässliche Wahrheit ausblendete, dass mir ein Teil von mir genommen worden war, noch bevor ich überhaupt begriffen hatte, dass es ein Teil von mir gewesen war.

(Seite 416)


Autorin:
Die US-amerikanische Autorin Jennifer Lynn Armentrout wird 1980 in West Virginia geboren. Auch heute lebt sie in diesem Bundesstaat, nämlich in Charles Town, gemeinsam mit ihrem Mann und ihrem Jack Russel Loki. 2015 wird bei ihr Retinis Pigmentosa festgestellt, eine seltene genetische Störung, aufgrund derer ihre Netzhautzellen absterben, was schließlich zur Erblindung führt. Sie hat vor, so lange und so viel zu schreiben wie es ihr möglich ist und versucht mit viel Leidenschaft, anderen Leuten in verschiedenen Stadien der Blindheit bei ihrer Bildung zu unterstützen.

Übersetzer:
Ralph Sander wuchs in Köln auf, wo er nach dem Besuch der höheren Handelsschule eine Ausbildung zum Steuerfachgehilfen absolvierte. Nach dem Zivildienst arbeitete er 1988 bis 1995 in einem karitativen Verein, ehe er freiberuflich als Übersetzer, Lektor und Autor tätig war.


Bewertung:
Das Cover meines Buches ist ein ganz anderes als überall angegeben wird; nicht das Grünliche mit Schwingen. Meines ist braun mit rotem Feuergedöns, in der Mitte ein Amulett mit einem Foto von einem küssendem Paar. Richtig hässlisch! https://tse1.mm.bing.net/th?id=OIP.Nomz68IOqXyLO9q1j211IQHaK0&pid=Api Im Original ist es dunkler als auf dem Bild zu sehen. Aber ich bevorzuge doch lieber das andere Cover, auch wenn das ebenfalls nicht besonders ist. Schöner ist es aber alle male.


Nur wenige Menschen besaßen noch eine reine Seele, wenn sie sich erstmal für das geöffnet hatten, was sie als freien Willen bezeichneten.

(Seite 26)


Die Geschichte ist in der Ich-Erzählung von Layla geschrieben, was mir sehr gefällt. Mir hätte eine wechselhafte Ich-Erzählung von ihr, Roth und Zayne gefallen, aber ... Die Erstbuchstaben der Kapitelanfänge sind immer großgeschrieben und in einer andersartigen Schriftform, die aber in meinen meinen Augen passt. Der Schreibstil ist gewohnt fließend, das kann die Autorin gut. Trotzdem hatte ich etwas Mühe, die ersten zwei Kapitel zu lesen.

Schon der Anfang erinnerte mich sofort an "Soul Mates"; Layla gerät in einen Hinterhalt mit einem Dämon und wird von einem anderen Dämon gerettet. Das hat derart ähnliche Parallelen zu "Soul Mates", dass es einen fahlen Nachgeschmack bei mir hinterlässt. Und natürlich kann die Autorin nicht anders als wie viele andere Autorinnen zu schrieben; klischeehaft und 08/15. Zayne ist heiß, Roth ist heiß, sie nur eine graue Maus ... blablabla ... Roth hat volle Lippen ... blablabla ... Muskeln überall ... blablabla ... das wird auch ständig wiederholt, als ob ich das nicht beim ersten Lesen kapiert hätte! Und sie immer mit ihrem Wort "schwabbelig" ... dessen Taille sei nicht schwabbelig, das sagt sie auch dreimal. Ich bin ja schwer von Begriff.


"Dein Leben besteht nicht nur aus dem, was du 'nicht' tun kannst", sagte er sehr ernst. "Was ist mit all den Dingen, die du tun 'kannst'?"

(Seite 150)


In der Schule, auf der sie geht, gibt es scheinbar nur Biologie. Wenn wir uns in der Erzählung in der Schule befinden, sitzt sie entweder im Biologie-Unterricht, ist auf dem Weg zum Biologie-Unterricht, hatte gerade Biologie-Unterricht oder spricht die ganze Zeit über den Biologie-Unterricht. Schon beim Schreiben hier wird mir schwindelig. Ich glaube zweimal wird der Sportunterricht erwähnt, aber auch nur erwähnt - nicht, dass ihr meinen könntet, sie nimmt auch daran teil oder er existiert überhaupt.

Dann gibt es bei den Handlungen auch ein paar unlogische Stellen, die mir natürlich sofort aufgefallen sind (als Verstandleserin): Aus dem Nichts weiß sie plötzlich, wer hinter allem steckt. Da ist kein Gedankengang für uns Leser lesbar, der sie zu dieser Erkenntnis führt. Und wie kommt sie eigentlich darauf, dass dieser Seher das Kind ist und nicht die Mutter? Das weiß sie auch ganz plötzlich. Abbot wollte sie alleine nicht mehr aus dem Haus gehen lassen, aber als dieses Alphas kommen, die Layla nicht sehen soll, lässt er sie einfach alleine irgendwohin gehen und weiß nicht mal, wohin. Ihr lest schon, es trieft vor Logik. Unverantwortlich von Abbot ist, sie im Unwissen ihrer Herkunft zu lassen, wo sie deswegen gejagt wird. Er mag sie großgezogen haben, aber er denkt mehr an sich selbst als an Layla.


"Dämon." "Glückwunsch", gab Roth zurück, ohne eine Miene zu verziehen. "Du kennst dich mit den verschiedenen Spezies aus. Einen Keks zur Belohnung?"

(Seite 343) 🤣🤣🤣


Was hier sehr heraussticht und mich auch das Buch zuende lesen ließ, ist der Humor. Besonders Roth unterhält mit seinem Sarkasmus so wunderbar, dass ich oft lachen musste. Aber darin liegt auch ein fahler Beigeschmack; sein Sein und Art, was humorvoll ist, kommt hier wirklich sehr gewollt künstlich rüber. Es liest sich für mich so, als wollte die Autorin ihn unbedingt so humorvoll gestalten und wiedergeben. Das merkt man deutlich, weil gerade die Kennenlernphase zwischen ihm und Layla mit Humor überlagert wird, und je besser die beiden sich kennen, desto mehr nimmt er ab. Und natürlich tritt Roth auch als typischer Macho auf, der sich nimmt, was er will. Gähn ... Sehr schade.

Meine absolute Lieblingsstelle:

"Kennst du eigentlich dieses schöne alte Sprichwort?", erkundigte sich der andere Dämon. "Stock und Stein brechen mein Gebein, doch dich hau ich kurz und klein."

(Seite 22) 🤣🤣🤣🤣🤣


Layla ging mir mit ihren naiven Gedanken manchmal schon auf die Eierstöcke. Diese ewigen Selbstzweifel kommen hier auch übertrieben gewollt rüber und ihr ständiges "Oh, er ist so heiß, gar nicht schwabbelig, überall Muskeln" ... blablabla-Gerede und Gedanken haben mich echt genervt. Außer Abbot und ein paar wenige Nebencharaktere bietet die Geschichte leider nur die A-typischen Charaktere, die wir immer wieder lesen.

Der Endshowdon ist gut gemacht, auch wenn es wieder vorhersehbar ist. Die Geschichte endet hier auch sehr emotional, mich hat es bewegt. Toll finde ich die Bonus-Erzählung einer Szene aus Roths Sicht. Wie ich bereits zu Anfang schrieb, hätte ich mir hier eine wechselnde Sichtweise gewünscht, was sich durch dieses Bonuskapitel noch bestätigt hat.


Fazit:
Es ist nicht zu leugnen; die Geschichte hat einen gewissen Sog, weshalb ich auch fast Band 3 beendet habe. Trotzdem ist diese Reihe überhaupt nichts neues und ich finde es wirklich schade, dass die Autorin sich nicht traut, sich von den anderen Autorinnen dieser Art abzukapseln. Dabei hat sie das Potenzial dazu. Die Mischung aus fließendem Schreibstil und Humor lässt die Geschichte schnell und unterhaltsam vergehen. Aber wenn man genauer hinsieht, steckt nichts besonderes dazwischen. Wenn der aufgesetzte Humor nicht gewesen wäre, hätte ich schon zu Beginn abgebrochen. Figuren und Geschichte fast durchgehend vorhersehbar. Alles in allem daher 3,5 Sterne.


"Freiheit - das ist das, was jedes Lebewesen haben will."

(Seite 273)


Wer mehr von den tollen Stellen lesen möchte, ich habe sie in der Lesechronik niedergeschrieben, da sie auch Spoiler enthalten dürfen:

https://www.lovelybooks.de/bibliothek/WriteReadPassion/lesestatus/2796835599/



  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.11.2020

Eine gute Geschichte für Zwischendurch

Stoneheaven
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Inhaltserzählung:
"Aber ich kann dich jetzt unmöglich allein lassen, es gibt noch so viel zu sagen ..."
"Später", sagte Aidan.
"Und wenn es kein Später gibt?"
"Dann ist es irgendwie doch längst gesagt ...

Inhaltserzählung:
"Aber ich kann dich jetzt unmöglich allein lassen, es gibt noch so viel zu sagen ..."
"Später", sagte Aidan.
"Und wenn es kein Später gibt?"
"Dann ist es irgendwie doch längst gesagt worden, nicht wahr?"


(Seite 264)


"Wenn einem alles genommen wird, ist es wichtig zu begreifen, dass man in seinem Innersten trotzdem unantastbar ist."

(Seite 278)


Autorin:
Tanja Heitmann wurde 1975 in Hannover geboren. Sie studierte Politikwissenschaften und Germanistik und arbeitet in einer Literaturagentur. Bereits als kleines Mädchen war sie eine Büchernarrin und liebt bis heute die Geschichten von Astrid Lindgren, Hans Christian Andersen und Tove Jansson. Von ihrem ersten Taschengeld kaufte sie sich »Die Unendliche Geschichte« von Michael Ende. Mit ihrem Debütroman »Morgenrot« wurde sie bekannt und befand sich monatelang auf den Bestsellerlisten. Zusätzlich schreibt sie auch unter dem Pseudonym Thea Lichtenstein. Zusammen mit ihrer Familie lebt Tanja Heitmann auf dem Land.


Bewertung:
Das Cover ist wirklich sehr gelungen und originell, obwohl es recht einfach gestaltet ist. Ich mag ja kein Gold, aber es passt einfach im Gesamteindruck. Es wirkt auch leicht magisch, was sofort an die Fantasieelemente in der Geschichte denken lässt. Der Schreibstil ist anfänglich holprig und ich habe mich schwer getan, weiterzulesen. Mit den Seiten wird er allerdings fließender und die Autorin scheint ihren Flow entdeckt zu haben.


Wut und das Bedürfnis, den anderen zu verletzen, schufen zumindest eine Verbindung, öffneten ein Tor, über das man einander erreichen konnte.

(Seite 331)


Viel schreiben kann ich hier nicht, außer dass so einiges unstimmig ist. Es gibt Ungereimtheiten wie: Woher weiß Mariella, wie Aidans Fähigkeiten sind und woher? Rätselhaft.

Und: Erst heißt es, sie habe den Siegelring verschlammt - und irgendwann hat sie ihn dann plötzlich. Das kommt auch so aus dem Nichts.

Und natürlich hat sie von heute auf morgen keine Kurven mehr - ne, ist klar!

Auch die Magie ist nicht ausreichend erklärt. Es kommt wie vieles andere einfach aus dem Nichts und wird eingeworfen ohne richtig erklärt zu werden. Ich hatte nur ??, wenn Fähigkeiten erklärt wurden, da immer was fehlt. Das hat mich aus den Lesefluss genommen.


"Du hast die Entscheidung getroffen zu helfen - und das war richtig, es wird nicht falsch dadurch, dass andere etwas Verkehrtes tun."

(Seite 398)


Die Charaktere haben mich nicht begeistert, es waren doch wieder zu viel 08/15-Beschreibungen dabei. Mich hat kein Charakter sehr berührt, aber mir missfiel auch keiner von ihnen. Ich bin da eher neutral geblieben.

Die Geschehnisse schwanken von langweilig zu fesselnd. Bei manchen Szenen wollte ich das Buch nicht aus der Hand legen. Bei anderen wiederum musste ich mich zwingen, es in der Hand zu behalten.


Fazit:
An vielen Stellen fehlen Informationen, ausgeschriebene Situationen und Realismus. Auch in Fantasieromanen muss eine gewisse Realität herrschen, besonders wenn es um anatomisch-physiologische Vorgänge geht. Sofern keine Fee mit Zauberstaub daherkommt.

Insgesamt hat mich die Geschichte aber gut unterhalten, verging schnell (dem Geschichtsgott sei gedankt!) und war somit kurzweilig. Hierfür kann ich 3,5 Sterne vergeben.

Wer keine Erwartungen hegt und nicht ganz so scharf mit dem Verstand denkt, tut sich hier einen Gefallen.


"Was man in sich trägt, erkennt man auch in seinem gegenüber."

(Seite 357)


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