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Veröffentlicht am 10.08.2022

Plötzlich Prinzessin meets Gossip Girl

Tokyo ever after – Prinzessin auf Probe
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„Tokyo Ever After – Prinzessin auf Probe” ist der erste Teil der „Tokyo Ever After“ – Reihe von Emiko Jean. Die deutsche Ausgabe erscheint am 20. Juli 2022 bei dtv. Izumi ist als normaler amerikanischer ...

„Tokyo Ever After – Prinzessin auf Probe” ist der erste Teil der „Tokyo Ever After“ – Reihe von Emiko Jean. Die deutsche Ausgabe erscheint am 20. Juli 2022 bei dtv. Izumi ist als normaler amerikanischer Teenager aufgewachsen. Durch einen Zufall findet sie heraus, dass ihr bislang unbekannter Vater der Kronprinz von Japan ist. Sie reist an den Kaiserlichen Hof, um ihren Vater und ihre Wurzeln kennenzulernen. Hierbei muss sie sich zunächst als Prinzessin beweisen. Dabei lässt das ein oder andere Fettnäpfchen nur auf sich warten.
Das Cover und die Umschlaggestaltung gefallen mir sehr gut. Vor allem der Stammbaum auf den ersten Seiten verschafft dem Leser einen guten Überblick.
Der Schreibstil ist lebhaft und spritzig, wodurch sich für mich ein optimaler Lesefluss ergeben hat. Die Zeitschriftenartikel lockern das ganze noch weiter auf. Hierbei musste ich immer ein wenig an „Gossip Girl“ denken. Am Anfang hat mich hierbei etwas gestört, dass die Artikel den nachfolgenden Kapiteln etwas vorwegnehmen. Mit der Zeit habe ich mich allerdings daran gewöhnt und fand es nicht weiter tragisch.
Die Idee zur Geschichte ist nichts wirklich Neues. Es erinnert natürlich vor allem an „Plötzlich Prinzessin“. Das hat mich jedoch nicht gestört, denn schon nach dem Lesen des Klappentextes war das klar und man wusste, worauf man sich einstellt. Zwischendurch gab es mal die ein oder andere Selle, die ich für etwas unrealistisch gehalten habe. Aber da drücke ich auch mal ein Auge zu.
Die Protagonisten waren mir durchweg sympathisch. Bzw. haben ihrer Rolle als „Bösewicht“ entsprochen. Und tatsächlich gab es hier auch noch einen Plot Twist gegen Ende.
Oftmals waren für mich die vielen verschiedenen (japanischen) Namen der Protagonisten leicht verwirrend. Das wurde jedoch gut gelöst, indem oft in einem Nebensatz beiläufig noch einmal der Verwandtschaftsgrad o.ä. erwähnt wurde. Hier ist auch der Stammbaum zu Beginn des Buches eine große Hilfe. Bei den japanischen Wörtern fehlte mir eine solche Erklärung leider des Öfteren. Hier wäre ein Glossar am Ende des Buches wirklich eine große Hilfe! Grundsätzlich mag ich es nämlich, wenn Wörter aus der Originalsprache auch in der deutschen Übersetzung bestehen bleiben.
Insgesamt ein schönes Jugendbuch über die erste große Liebe, Identität und Freundschaft. Es ist keine völlig neue Geschichte, aber sie wurde mit Liebe gestaltet und geschrieben. Daher würde ich sie auf jeden Fall weiterempfehlen und lese möglicherweise sogar den zweiten Teil der Reihe.

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Veröffentlicht am 03.08.2022

Eine übernatürliche LGTBQIA+ RomCom

Yadriel und Julian. Cemetery Boys
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„Yadriel und Julian – Cemeterey Boys“ ist am 28. Juni 2022 bei Dragonfly erschienen. Autor Aiden Thomas erzählt die Geschichte von Yadriel, der es als Transgender in seiner Familie nicht so leicht hat. ...

„Yadriel und Julian – Cemeterey Boys“ ist am 28. Juni 2022 bei Dragonfly erschienen. Autor Aiden Thomas erzählt die Geschichte von Yadriel, der es als Transgender in seiner Familie nicht so leicht hat. Diese ist Teil einer Brujx-Gemeinschaft in LA, die Santa Muerte verehren. Die Geschlechterrollen sind klar verteilt: brujas (Frauen) können heilen, brujos (Männer) helfen mit ihren Fähigkeiten Geistern auf ihrem Weg ins Jenseits. Yadriel wird die Zeremonie zum brujo verwehrt, deshalb entschließt er sich kurzerhand diese mithilfe seiner Cousine Maritza auf eigene Faust durchzuziehen. Bei seiner ersten Beschwörung steht auf einmal der Bad Boy der Schule vor ihm. Gemeinsam machen sie sich daran, dessen Tod aufzuklären.
Ich muss gestehen, ich kenne mich in der LGTBQIA+ Gemeinschaft nicht besonders gut aus. Bzw. habe ich mich bisher nicht tiefer mit den unterschiedlichen Orientierungen auseinandergesetzt. Daher hatte ich auch das ein oder andere Mal so meine Probleme mit den verwendeten Begriffen, weil ich sie schlichtweg nicht kannte und es leider auch keine Erklärung dazu gab. Mit der Zeit habe ich jedoch sehr gut reingefunden und habe seitdem auch einiges dazugelernt! Ähnlich verhält es sich mit den spanischen Wörtern und Sätzen.
Da ich Spanisch gelernt habe, ist mir dies nicht so schwergefallen. Ich könnte mir jedoch gut vorstellen, dass es so manchem anders ging. Da ich es grundsätzlich gut finde, wenn die Muttersprache der Figuren im Buch vorkommt, ist möglicherweise ein Glossar am Ende des Buches eine hilfreiche Lösung.
Zu Beginn war ich auch von den vielen Namen/Figuren und deren Verwandtschaftsgrad verwirrt. Aber auch hier kommt man nach einer Weile rein und es kristallisieren sich die Hauptcharaktere heraus. Die Protagonisten sind mir allesamt recht sympathisch.
Insgesamt schreibt der Autor sehr ausführlich und detailliert. Dies ermöglicht unter anderem eine gute Vorstellung von der Umgebung. Führt allerdingst auch dazu, dass für die wenigen Tage, über die die Geschichte handelt, sehr viele Seiten benötigt werden. Meiner Meinung nach hätte man hier ruhig an der ein oder anderen Stelle etwas kürzen können. Der Schreibstil an sich ist angenehm und oft sehr witzig. Vor allem gegen Ende nimmt dann auch die Spannung nochmal deutlich zu. Das hat mir gut gefallen.
Die Kombination aus Übernatürlichem und RomCom konnte meinen Erwartungen standhalten. Mir hat die Geschichte der Cemetery Boys gut gefallen, auch wenn ich am Anfang so meine Schwierigkeiten mit manchen Begriffen hatte. Daher würde ich das Buch eher Jugendlichen empfehlen, die sich bereits etwas Vorwissen zum Thema LGTBQIA+ mitbringen.

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Veröffentlicht am 07.07.2022

Von Drachen und Prinzessinnen

Der kleine Raubdrache
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Am 02. Juni 2022 ist „Der kleine Raubdrache“ von Dagmar H. Müller bei Coppenrath erschienen. Das Buch handelt vom kleinen Drachen, der keine Lust darauf hat als Raubdrache Prinzessinnen zu stehlen, nur ...

Am 02. Juni 2022 ist „Der kleine Raubdrache“ von Dagmar H. Müller bei Coppenrath erschienen. Das Buch handelt vom kleinen Drachen, der keine Lust darauf hat als Raubdrache Prinzessinnen zu stehlen, nur damit ein Prinz sie am Ende retten kann. Und ausgerechnet die erste Prinzessin, die er raubt, will gar nicht gerettet werden – geschweige denn heiraten.
Sowohl das Cover als auch der Inhalt sind sehr ansprechend gestaltet. Über das ganze Buch verteilt gibt es immer wieder schöne Illustrationen und bunte Schriftelementen. Die Altersempfehlung des Verlags lautet „ab 5 Jahren“. Dies ist meiner Meinung nach für den ein oder anderen jungen Leser noch etwas zu früh. Das Buch umfasst knapp 180 Seiten, die erst einmal bewältigt werden wollen. Die Geschichte vom kleinen Raubdrachen ist neben dem Umfang noch dazu recht anspruchsvoll, sodass nicht jeder Vorschüler mit ihr thematisch und stilistisch zurechtkommen würden. Man kann es zwar gemeinsam als Vorlesebuch lesen, dennoch glaube ich, dass den Kindern hier einiges verborgen bleibt. Es ist wohl eher ein Buch für leseerfahrene Grundschüler, die den im Buch enthaltenen Witz entdecken können.
Die Protagonisten sind allesamt sympathisch und man kann sich gut in sie hineinversetzen. Die Autorin hinterfragt spielerisch Rollenklischees und unterläuft dabei mit genialem Fingerspitzengefühl jede Erwartung. Es werden viele Themen behandelt, über die man nachdenken und lachen kann. Aber man muss sie kognitiv erfassen können. Man muss sowohl den klassischen Prinzessinnen-Plot kennen als auch die hier gebotenen Abweichungen erkennen. Das aber schaffen Vorschulkinder nicht. Zudem ist das Buch eher auf Selbstlesen ausgelegt und als Vorlesebuch fast zu schade.
Das Ende bietet einen kleinen Cliffhanger, sodass man auf die Fortsetzung der Geschichte in Band 2, der im Frühjahr 2023 erscheint, gespannt sein darf. Ich bin gespannt darauf, wie es mit dem kleinen Drachen weitergeht.
Alles in Allem ein sehr schönes Kinderbuch mit vielen lehrreichen Elementen. Meiner Meinung nach ist es eher für Kinder ab 8 Jahren mit Leseerfahrung und Verständnis für Witz und Ironie geeignet. Jüngere Kinder dürften von den vielen Anspielungen und Transferleistungen überfordert sein.

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Veröffentlicht am 28.06.2022

Eine kulinarische Reise durch Istrien

Genießen in Istrien
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Das Buch ist sehr wertig gestaltet. Mir gefällt die Innenklappengestaltung sehr gut. So hat man in der vorderen gleich zu Beginn einen Überblick der verschiedenen Orte (alphabetisch sortiert und auf der ...

Das Buch ist sehr wertig gestaltet. Mir gefällt die Innenklappengestaltung sehr gut. So hat man in der vorderen gleich zu Beginn einen Überblick der verschiedenen Orte (alphabetisch sortiert und auf der Karte). Auffällig ist schon hier, dass Kroatien einen deutlich größeren Teil des Buchs einnimmt. In der hinteren Innenklappe werden zum einen alle Restaurants aufgelistet und zum anderen gibt es ein Glossar zu üblichen kroatischen und slowenischen Wörtern bzw. Gerichten.
Nach der Lektüre der Inhaltsangabe dachte ich, dass im ersten Teil des Buches "Kroatisches Istrien" die Restaurants nach kulinarischen Besonderheiten sortiert wären. Also z.B. Pasta, Olivenöl oder Trüffel. Und in Teil zwei über Slowenien ist dies nicht mehr der Fall. Dies ist jedoch nicht so. Das Inhaltsverzeichnis zeigt lediglich die Seiten der so genannten kulinarischen Besonderheiten, sowie die Seitenzahl auf denen die Rezepte zu finden sind. Sowohl die Rezepte als auch die weiterführenden Informationen zu den kulinarischen Besonderheiten finde ich sehr gut! Mich hat nur die Darstellung im Inhaltsverzeichnis etwas verwirrt. Noch zur Info: die Restaurants werden in alphabetischer Reihenfolge ihres Ortes aufgelistet.
Insgesamt sind die Seiten sehr schön gestaltet. Man erfährt zu den einzelnen Restaurants und Hotels mal mehr und mal weniger. Bekommt jedoch immer einen schönen Einblick. Gibt es irgendwo eine Besonderheit, z.B. Wein oder Olivenöl, ist dies auch sofort ersichtlich. Auch die Fotos sind perfekt ausgewählt und rufen sofort Urlaubsfeeling bei mir wach.
Da keine Preise oder Preiskategorien angegeben werden fällt eine Einschätzung hier manchmal schwer. Die Autorin erläutert ihre Beweggründe hierfür jedoch im Vorwort. Anhand der Bilder und Beschreibungen handelt es sich jedoch zumeist eher um höherpreisige Lokalitäten. Ich finde es etwas schade, dass der Fokus so stark daraufgelegt wurde. Denn es gibt eine Vielzahl an kleinen Familienbetrieben, die eher gutbürgerlich kochen und bei denen es mindestens genauso lecker schmeckt!
Der slowenische Teil des Buches ist leider deutlich kürzer als der kroatische. Das finde ich etwas schade. Mir hätte es besser gefallen, wenn beide Teile etwas ausgeglichener wären.
Sonst gibt es hierzu nicht viel anderes zu sagen als bereits zum kroatischen Teil des Buches. Die Gestaltung ist sehr hübsch und man hat auch mittlerweile den Aufbau der Seiten soweit verinnerlicht, dass man sich schnell zurechtfindet.
Insgesamt gefällt mir das Buch recht gut. Es macht auf jeden Fall Lust auf eine kulinarische Reise nach Istrien. Wie bereits erwähnt finde ich die Unausgewogenheit der beiden Länder und den Fokus auf eher höherpreisige Restaurants nicht ganz so gut gewählt. Die Rezepte und weiterführenden Informationen zu kulinarischen Besonderheiten sind eine tolle Ergänzung. Alles in allem aber ein hübsch gestaltetes Buch, von dem ich mit Sicherheit sowohl die ein oder andere Lokalität einmal ausprobieren werde.

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Veröffentlicht am 03.06.2022

Seichte, humorvolle Geschichte

Still missing you
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„Still missing you“ erschien am 01. Mai 2022 bei dtv. Hierbei handelt es sich um Valentina Fasts erstes New Adult Buch. Es handelt von Hazel, die nach der Testamentsverkündung ihrer Großmutter wieder in ...

„Still missing you“ erschien am 01. Mai 2022 bei dtv. Hierbei handelt es sich um Valentina Fasts erstes New Adult Buch. Es handelt von Hazel, die nach der Testamentsverkündung ihrer Großmutter wieder in die Kleinstadt zurückkehrt, in der sie mit ihren Pflegegeschwistern aufgewachsen ist. Ihre Großmutter hat vorgesehen, dass alle zusammen eine alte Villa zu einem Hotel umbauen sollen, denn nur so dürfen sie das Erbe antreten. Die schwierige Beziehung zu ihrer Pflegemutter und die alten Gefühle für ihren Pflegebruder Derek machen ihr die Rückkehr nicht einfach.
Der Einstieg ist mir sehr leichtgefallen, was besonders an Valentina Fasts angenehmen Schreibstil liegt. Immer wieder saß ich mit einem Schmunzeln im Gesicht vor meinem Buch. Mir gefällt es auch sehr gut, dass sie aus Sicht beider Hauptprotagonisten schreibt. Was mir nicht so gut gefallen hat, war der Satz, der zu Beginn jedes Kapitels als Art Überschrift steht. Meiner Meinung nach hat dieser oft zu viel aus dem Kapitel verraten. An manchen Stellen habe ich mir schwergetan, der wörtlichen Rede zu folgen. Da hier meist nur zu Beginn die Namen der jeweiligen Sprecher standen und ich nach einigen Wechseln im Dialog den Überblick verloren habe, wer was gesagt hat.
Das Ende kam für meinen Geschmack etwas plötzlich und war daher nicht ganz realistisch. Innerhalb weniger Seiten ging es von „wir werden uns nie wieder sehen“ und großer Wut aufeinander zu Friede, Freude, Eierkuchen.
Alles in allem hat mir das Buch trotz meiner Kritikpunkte gut gefallen. Es ist eine eher seichte New Adult Geschichte. Ich hatte mir hier etwas mehr Tiefgang gewünscht. Vor allem, weil ich glaube, dass es da gerade beim Thema Pflegefamilie viel Potenzial gibt. Auch der Missverständnis Trope ist mittlerweile ggf. etwas ausgelutscht. Dennoch hat es mir gut gefallen, es war humorvoll und die Romantik kam natürlich auch nicht zur kurz.

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