Emotionaler Reihenauftakt
April & Storm - Stärker als die NachtKLAPPENTEXT
Er bringt sie durch die Nacht. Und sie ihn zurück ins Leben.
Eigentlich wollte April nach einem schweren Schicksalsschlag einen Neuanfang in San Francisco wagen, gemeinsam mit ihrem Freund. ...
KLAPPENTEXT
Er bringt sie durch die Nacht. Und sie ihn zurück ins Leben.
Eigentlich wollte April nach einem schweren Schicksalsschlag einen Neuanfang in San Francisco wagen, gemeinsam mit ihrem Freund. Aber der ließ sie kurz nach der Ankunft im Stich. April ist trotzdem fest entschlossen, ihren amerikanischen Traum weiterzuverfolgen und ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen. Die WG mit dem Musiker Storm ist nur der erste Schritt.
Als Storm bei April einzieht, sieht sie zwar seine äußerlichen Narben, von seiner geschundenen Seele ahnt sie jedoch nichts. Schon bald merkt sie, wie sie sich auf unerklärliche Weise zu dem mysteriösen Mitbewohner hingezogen fühlt. Mit aller Macht versucht sie, diese Gefühle zu ignorieren. Schließlich hat sie noch mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen und traut weder der Liebe noch Storm ...
MEINE MEINUNG
„Stärker als die Nacht“ bildet den Auftakt einer Trilogie. Im ersten Teil lernt man April und Storm kennen, die in den folgenden Bänden weiterhin im Zentrum der Handlung stehen. Beide haben mit Erlebnissen aus der Vergangenheit zu kämpfen, die sie auch in der Gegenwart noch begleiten und ihre Blickwinkel auf die Zukunft verändert haben. Das sorgt für sehr emotionale Lesemomente. So müssen die beiden nicht nur zueinander finden, sondern vor allem auch wieder zu sich selbst. Dies beeinflusst sowohl die Dynamik als auch die Atmosphäre der Geschichte, da es dauert bis sich die beiden öffnen und ihre Gefühle zulassen.
„Wir schleppen beide einen Riesenrucksack mit uns herum. Manche Narben sieht man, andere nicht. Es kann wehtun, verdammt weh, wenn wir uns füreinander öffnen, wenn der hübsche Glitzer weg ist und wir uns so sehen, wie wir wirklich sind.“ (Seite 324)
Beide haben eine Mauer um sich herum gebaut und stehen einer neuen Beziehung zunächst skeptisch gegenüber. Was mich leider etwas gestört hat, war die teils fehlende Kommunikation zwischen ihnen, die dafür gesorgt hat, dass die Handlung dramatischer wurde, als es nötig gewesen wäre. Das ist bei mir etwas auf Unverständnis gestoßen. Außerdem hätte ich mir gewünscht, dass man mehr über San Francisco, den Schauplatz der Handlung, erfahren hätte.
Neben April und Storm lernt man mehrere (menschliche und tierische) Nebencharaktere kennen, die ich sehr ins Herz geschlossen habe, weil sie dem Buch etwas mehr Fröhlichkeit und Unbeschwertheit schenken und die Hauptcharaktere hin und wieder mal in die richtige Richtung lenken.
Den Schreibstil der Autorin mochte ich sehr, ich bin nur manchmal über einzelne Formulierungen gestolpert. Das hat den Lesefluss aber nicht beeinträchtigt. Die Abschnitte sind abwechselnd aus Aprils und aus Storms Perspektive verfasst, wobei es die Besonderheit gibt, dass April aus der Ich-Perspektive erzählt, während Storms Erlebnisse, Gedanken und Gefühle in der dritten Person geschildert werden. Das schafft etwas mehr Nähe zu April als zu Storm, was ich aber nicht als negativ empfunden habe.
Fazit: Insgesamt kann ich trotz der genannten Kritikpunkte eine Leseempfehlung aussprechen. Mit „Stärker als die Nacht“ ist der Autorin ein emotionaler Reihenauftakt gelungen, der sehr neugierig auf die Fortsetzung macht.