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Veröffentlicht am 19.06.2022

Die besten Superheld*innen schreibt der Alltag

El Taubinio
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ÄTT MÄN ONA UBA MÄN? Das ist alles was Cece versteht, wenn sich die Nachbarjungen über Superhelden unterhalten. Schon als kleines Kind hat Cece ihr Gehör verloren. Seitdem trägt sie ein Hörgerät und hat ...

ÄTT MÄN ONA UBA MÄN? Das ist alles was Cece versteht, wenn sich die Nachbarjungen über Superhelden unterhalten. Schon als kleines Kind hat Cece ihr Gehör verloren. Seitdem trägt sie ein Hörgerät und hat gelernt, Worte und Sätze von den Lippen abzusehen. Aber Cece hasst das Hörgerät. Es ist riesig und Cece ist sich sicher, dass jeder sie deswegen anstarrt. So ist es gar nicht einfach sich in einer neuen Schule einzugewöhnen und neue Freunde zu finden. Bis sie herausfindet, was das Phonic Ear noch alles kann und es ihre Superkraft wird. Denn als El Taubinio ist Cece damit selbst schon fast eine Superheldin, sozusagen ihr Alter Ego. Mit der Hilfe diese Alter Egos lernt Cece sich selbst zu akzeptieren.

Die Idee Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen mit Hilfe des Graphic Novels die Welt aus der Sicht einer gehörlosen Person zu zeigen und diese in ihrer Selbstakzeptanz und Entwicklung zu begleiten ist in diesem Stück Literatur sehr gut gelungen. Es trifft den Nerv der Zeit und versucht soziale Normen zu verändern, für mehr Akzeptanz und Wissen in der Gesellschaft ist dies besonders wichtig.
Die Illustrationen haben mir sehr gut gefallen, da es mich an die Kinderserie "Arthur" erinnert und die Farben sehr harmonisch waren.
Der eigentliche Text ist situationsabhängig, aber sprachlich gut an das Niveau der Zielgruppe angepasst.

Ich werde es definitiv weiter empfehlen.

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Veröffentlicht am 27.04.2022

Florence Given ist eine international jungen Stimmen des Feminismus in den sozialen Medien.

Frauen schulden dir gar nichts
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Inhalt:
Die zweiundzwanzigjährige Florence Given ermutigt ihre LeserInnen, sich von gesellschaftlichen Erwartungen freizumachen. Ob es um »pretty privilege«, Selbstliebe, »Catcalling« oder Enthaarung ...

Inhalt:
Die zweiundzwanzigjährige Florence Given ermutigt ihre LeserInnen, sich von gesellschaftlichen Erwartungen freizumachen. Ob es um »pretty privilege«, Selbstliebe, »Catcalling« oder Enthaarung geht, Florence Given öffnet uns die Augen darüber, wie stark das Frauenbild in unserer Gesellschaft noch immer von Oberflächlichkeit und Sexismus geprägt ist, und was das für Frauen an Einschränkungen zufolge hat. Sie geht dabei alle Themen an, die heute wichtig und kontrovers diskutiert werden: Rassismus, Sexismus, queere Identitäten, Body Positivity, Online-Dating und toxische Männlichkeit. Ein feministischer Ratgeber (nicht nur) für junge Frauen.

Meinung:
Auf unfassbar sympathische Art und ohne erhobenen Zeigefinger, sondern mehr aufzeigend, bespricht Sie gesellschaftliche Probleme und patriarchale Strukturen, so wie Misogynie. Zudem gibt die Autorin Ratschläge internalisierte Werte dieser Themen aufzubrechen und sich selbst kritisch zu hinterfragen. Sie tut Sies mit Hilfe Ihres jüngeren Ichs und versucht diesem den gesellschaftlichen Druck zu nehmen.
So erklärt die Autorin mit ganz viel Empathie und Charme warum Diversität so wichtig ist und wie wir unsere Privilegien kennen sollten, um Feminismus für alle zugänglich zu machen.

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Veröffentlicht am 19.06.2022

Kriminalroman in Sinne der Queen des Genres

Der Tote aus Zimmer 12
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Susan Ryeland, Lektorin außer Dienst, führt mit ihrem Lebensgefährten das zauberhafte kleine Hotel Polydoros auf Kreta. Aber ganz so idyllisch ist es dann doch nicht, denn der Alltag mit den ewig unzuverlässigen ...

Susan Ryeland, Lektorin außer Dienst, führt mit ihrem Lebensgefährten das zauberhafte kleine Hotel Polydoros auf Kreta. Aber ganz so idyllisch ist es dann doch nicht, denn der Alltag mit den ewig unzuverlässigen Lieferanten, unpünktlichen Angestellten und den nicht immer einfachen Gästen, macht das Inselleben anstrengender, als sie es sich vorgestellt hat. Auch ihre Beziehung leidet unter dem Stress, und Susan vermisst ihr altes Leben in London. Da kommt das Ehepaar Treherne gerade recht. Sie erzählen eine bizarre Geschichte von einem Mord in ihrem Hotel Branlow Hall just am Hochzeitstag ihrer Tochter Cecily. Und als sie schildern, wie Cecily verschwunden ist, kurz nachdem sie "Atticus unterwegs" gelesen hat, den Roman, den Susan seinerzeit lektoriert hat, wird ihr klar, dass sie dringend nach England muss. Die 10.000 Pfund, die die Trehernes für Susans Hilfe anbieten, sind ein zusätzlicher Anreiz.

Der Kriminalroman erinnert mich an Krimis der Autorin Agatha Christie oder M.C. Beaton, dort besonders an die Reihe "Agatha Raisin", welche ich etwas mit Susan evaluiert habe und sie als ähnlich willensstark und Power-Frauen wahrgenommen habe. Somit konnte ich das Buch gar nicht schnell genug lesen und habe es in mich aufgesogen wie ein Schwamm. Besonders das Mitraten und Ermitteln fesselt an das Buch und lässt die Lesezeit im nu vergehen, zudem ist es dadurch sehr fesselnd.
Der Buch im Buch Aspekt, also die Einbindung von "Atticus unterwegs", hebt das Buch aus der breiten Masse und ist ein hoher Wiedererkennungswert.

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Veröffentlicht am 27.04.2022

Berauschende Lesereise

Roxy
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Beschreibung:
Als Isaac der überirdisch schönen Roxy begegnet, zieht sie ihn sofort in ihren Bann. Er fühlt sich lebendig wie nie, alles ist leicht und nichts scheint unmöglich. Isaac ahnt nicht, dass ...

Beschreibung:
Als Isaac der überirdisch schönen Roxy begegnet, zieht sie ihn sofort in ihren Bann. Er fühlt sich lebendig wie nie, alles ist leicht und nichts scheint unmöglich. Isaac ahnt nicht, dass Roxy kein normales Mädchen ist, sondern eine Droge, hergestellt in einem Labor, um die Menschen von ihrem Schmerz zu befreien. Und Millionen Menschen lieben sie dafür. Doch das ist Roxy nicht genug. Sie will beweisen, wie tödlich sie ist.
Stell dir vor, Drogen wären Menschen wie du und ich ... Was würden sie fühlen, denken und wovon würden sie heimlich träumen?

In diesem Buch erzählen Neal und Jarrod Shusterman auf visuelle und kognitiv anspruchsvolle Weise die Wirkung von Drogen, dessen Missbrauch und die verheerenden Auswirkungen auf das Leben aller betroffenen. Dabei ist es egal ob diese legalisiert sind wie Alkohol oder illegal wie LSD oder Oxycodone. Man wird förmlich ein gesogen in eine Welt zwischen Rausch, Realitätsverlust und Fantasy- da die Drogen personifiziert werden.
Es ist nicht vergleichbar mit anderen Jugendbüchern und trifft den Zeitgeist, indem Experimente von Jugendlichen mit Drogen nicht oft genug thematisiert werden. Außerdem visualisiert die Geschichte eindringlich, wie leicht es ist in die Abhängigkeit zu rutschen und dass niemand vor eine solchen Sucht bzw. Abhängigkeit sicher ist, besonders innerhalb der USA, denn dort werden Opiate großzügig als Schmerzmittel verordnet.

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Veröffentlicht am 27.04.2022

Blutige U-Bahn Fahrt

U
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Ich habe noch nie ein Buch gelesen bei dem so aktiv die Gedanken der Protagonistin beleuchtet wurden und einen so enormen Anteil am Buch hatten, aber genau dass macht es auch so interessant.

Als die junge ...

Ich habe noch nie ein Buch gelesen bei dem so aktiv die Gedanken der Protagonistin beleuchtet wurden und einen so enormen Anteil am Buch hatten, aber genau dass macht es auch so interessant.

Als die junge Lektorin Anke Lohm in die U-Bahn steigt, um zur Wohnung ihrer besten Freundin Kiki zu kommen, und mit ihr nur noch ein komischer Typ in den Wagon ist, beginnt eine Bahnreise ins ungewisse.
Sie trennen noch fünf Stationen von ihrem Ziel und der Typ will beim nächsten Halt aussteigen, aber der kommt nicht. Es vergehen zwei, fünf, zwanzig Minuten und kein Bahnsteig kommt und die Bahn bremst nicht ab. Hätte nicht schon eine Haltestelle kommen müssen und warum hält die Bahn nirgendwo?

Diese Fragen stellt sich nicht nur der Leser bzw. die Leserin, sondern auch die Protagonistin und ihre Mitreisenden. So hält die Geschichte einen gebannt in den Fesseln und lässt eigenes Unverständnis für die Reise wachsen. Außerdem belebt es das eigene Kopfkino und es kommt einem vor wie eine Netflix-Show mit all ihren wirren Gedanken und Szenen.

Allein das offene Ende und dass diese relativ abrupt kam sind zu kritisieren.

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