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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Potential verschenkt

Wald der Toten
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Zu Beginn des Romans bekommt man einen ersten Eindruck von Fran, der netten, höflichen Krankenschwester, die ihr Leben ändern will und eine Entscheidung getroffen hat.
Auf dem Heimweg von einem Pub-Besuch ...



Zu Beginn des Romans bekommt man einen ersten Eindruck von Fran, der netten, höflichen Krankenschwester, die ihr Leben ändern will und eine Entscheidung getroffen hat.
Auf dem Heimweg von einem Pub-Besuch wird Fran von einem Bekannten abgepasst, der ihr anbietet, sie mit dem Auto nach Hause zu bringen. Stattdessen fährt er aber an ihrem Haus vorbei in ein abgelegenes Waldstück, wo er sie zwingt, eine SMS an ihren Mitbewohner zu schicken, um ihm mitzuteilen, dass es später werde. Allerdings kommt sie nie zu Hause an, erscheint nicht bei ihrer Arbeitsstelle und wird von ihrer Mutter als vermisst gemeldet.
Sergeant Miriam Beckett nimmt sich des Falls an, obwohl ihre Vorgesetzten nicht an ein unfreiwilliges Verschwinden Frans glauben.
Beckett erfährt, dass Fran zwischen zwei Männern stand, ihrem Exfreund und Noch-Mitbewohner Chris, und ihrem neuen Freund, Marcus.
Beide wirken verdächtig: Marcus, der aggressiv und verstört auf Frans Verschwinden reagiert, und Chris, der mit seiner Rolle als Exfreund in Frans Leben nicht zufrieden war.
Allerdings gibt es in Frans Leben noch so manch anderes Rätselhafte. Offenbar hatte sie einige weitere Männerbekanntschaften, sodass die Reihe der Verdächtigen lang ist.
Kurze Einblicke erhält man in Sergeant Becketts Privatleben, die nach dem Tod ihrer Mutter deren Haus räumen muss und sich mit dem schlechten Gewissen rumplagt, sich zu wenig Zeit für sie genommen zu haben. Diese Szenen bleiben aber recht knapp und später erfährt man fast gar nichts mehr darüber. Eigentlich schade, da Miriam Beckett eine sympathische Ermittlerin abgibt, die der Fall deutlich mehr mitnimmt, als es sollte und man gern mehr über sie wissen würde.
Erstaunlich schnell, etwa in der Mitte des Romans, wird klar, wer der Täter ist, was der Spannung ziemlich abträglich ist. Allerdings sind die Beweggründe des Täters noch nicht erkennbar, sodass man hofft, darüber mehr zu erfahren. Leider wird dies aber erst im Schluss ziemlich knapp abgehakt und dadurch nicht so ganz nachvollziehbar.
Insgesamt lesenwert, spannend, aber stellenweise wird Potential verschenkt.

Veröffentlicht am 29.04.2023

Gute Idee – schlechte Umsetzung

Erinnere dich!
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Vor 20 Jahren verschwand die Abiturientin Maja spurlos bei einer Bergwanderung mit ihren Schulkameraden. Ihr damaliger Freund Arno Seitz hat seitdem jede Erinnerung daran erfolgreich verdrängt.
Inzwischen ...


Vor 20 Jahren verschwand die Abiturientin Maja spurlos bei einer Bergwanderung mit ihren Schulkameraden. Ihr damaliger Freund Arno Seitz hat seitdem jede Erinnerung daran erfolgreich verdrängt.
Inzwischen ist er als Dozent an der Uni Berlin tätig. Dort unterrichtet er Literatur. Bei einem Kurs über die Erzählungen Edgar Allan Poes fällt ihm ein junger Stundet auf, der ihm eine selbst verfasst Geschichte über eine verschwundene junge Frau zu lesen gibt. Diese erinnert Arno Seitz unangenehm an die damaligen Geschehnisse. Nun kommt auch noch eine Einladung zu einem Abiturtreffen in der Heimatstadt, zu dem Arno zunächst auf keinen Fall gehen will. Doch dann lässt er sich doch darauf ein, obwohl er mit den alten Schulkameraden und den damaligen Geschehnissen eigentlich nichts mehr zu tun haben möchte. Ein ihm zugespieltes Handy sendet ihm mehr oder weniger kryptische Botschaften, die mit Maja und ihrem wahrscheinlichen Tod zu tun haben. Und immer lautet der Appell an Arno: Erinnere dich!
Beim Abiturtreffen kommen dann natürlich viele verdrängte Gefühle und längst vergessene Geschichten wieder hoch. Zudem besucht Anja, die kleine Schwester Majas, die ihr zudem sehr ähnlichsieht, das Abitreffen. Auf ihren Wunsch hin beschließen die ehemaligen Freunde, die Wanderung von damals und die Übernachtung auf der Hütte, bei der Maja damals verschwand, zu wiederholen. Für Arno beginnt eine Reise in die Vergangenheit und eine Reise in seine verdrängte Erinnerung. Doch zunehmend weiß er, und damit auch der Leser, nicht mehr, was tatsächlich passiert ist. Realität und Fiktion verschwimmen.
Die Idee klingt spannend, die Verknüpfung mit E.A. Poe wirkt zunächst auch originell. Allerdings ist die Umsetzung stellenweise recht holprig und nicht immer überzeugend. Arnos Seitz so wie auch die meisten anderen Figuren wirken blass, teilweise klischeehaft. Die Dialoge wirken oft hölzern und wenig authentisch. Die Geschichte zieht sich ziemlich in die Länge, einige Wendungen tragen leider auch nicht zur Spannungssteigerung bei.
Schade. Von dieser Geschichte hatte ich mir deutlich mehr versprochen.

Veröffentlicht am 24.10.2022

Klischeehaft und zunehmend langweilig

Rachejagd - Gequält
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Die Journalistin Anna lebt seit drei Jahren mit einer schweren Schuld. Vor drei Jahren wurde sie nach einer Party zusammen mit ihrer Freundin Natalie entführt und von ihrem Peiniger Edward Harris auf vielfache ...

Die Journalistin Anna lebt seit drei Jahren mit einer schweren Schuld. Vor drei Jahren wurde sie nach einer Party zusammen mit ihrer Freundin Natalie entführt und von ihrem Peiniger Edward Harris auf vielfache Art gequält. Während Anna fliehen konnte und Hilfe holen wollte, starb Natalie. Der Entführer Edward Harris wurde dagegen nie gefunden.
Eines Morgens erhält Anna einen Brief ohne Absender. Inhalt und Schrift verraten ihr, dass ihr Entführer Edward Harris zurück ist. Dazu noch wurde der Brief mit Annas Blut geschrieben!
Anna wendet sich an ihre Jugendliebe, Nick Coleman. Er ist FBI-Agent und nimmt die Ermittlungen auf. Zusammen mit der Profilerin Lynette McKenzie und Annas Kollege Zane versuchen sie, Edward Harris zu finden.
Zu Beginn konnte mich der Thriller noch einigermaßen fesseln, da es viele rätselhafte Aspekte gab. Wie konnte Harris sich so lange spurlos verstecken, woher weiß er nun über jedes Detail aus Annas Leben Bescheid? Er scheint den Ermittlern immer einen Schritt voraus zu sein. Unrealistisch erscheint mir jedoch, wie schnell Nick Coleman praktisch alle Polizeikräfte mobilisieren kann, der Täter aber dennoch immer entwischt. Die Hauptfiguren Nick und Anna wirken ziemlich klischeehaft und überzeichnet: beide sind tough, stets kampfbereit …..wahre Stehaufmännchen. Auch wenn es zu einigen überraschenden Wendungen kommt, ist ziemlich vorhersehbar, wer hier auf Rache aus ist. Mich hat der Thriller (?) spätestens ab der Hälfte nur noch gelangweilt. Genervt hat mich dann wirklich das Ende, das sich ewig in die Länge gezogen, aber keine schlüssige Auflösung gebracht hat. Hier sollte wohl zu Band 2 übergeleitet werden.

Veröffentlicht am 07.02.2022

Unglaubwürdig

Der Herzgräber
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Nach dem Suizid ihrer Mutter kehrt Heather Evans widerstrebend in ihr Elternhaus zurück, um den Nachlass ihrer Mutter zu ordnen. Dabei entdeckt sie stapelweise sehr persönliche Briefe, die Michael Reave, ...

Nach dem Suizid ihrer Mutter kehrt Heather Evans widerstrebend in ihr Elternhaus zurück, um den Nachlass ihrer Mutter zu ordnen. Dabei entdeckt sie stapelweise sehr persönliche Briefe, die Michael Reave, ein verurteilter Serienkiller, ihrer Mutter über Jahre schrieb. Reave hatte zahlreiche junge Frauen auf bestialische Weise getötet und sitzt seit 20 Jahren seine Strafe in einem Hochsicherheitsgefängnis ab. Was hatte ihre Mutter mit dem Serienmörder zu tun?
Als nun wieder junge Frauen auf ganz ähnliche Weise getötet und ihre Leichen mit Blumen in Szene gesetzt werden, gehen die Ermittler von einem Nachahmungstäter aus. Oder sitzt Michael Reave womöglich seit Jahren unschuldig im Gefängnis?
Zusammen mit Detective Ben Parker macht sich Heather auf die Suche nach der Wahrheit. Heather soll mit Michael Reave persönlich sprechen und ihm so eventuell die Wahrheit entlocken zu können. Auch erhofft sie sich Gewissheit darüber, was Reave und ihre Mutter verbunden hat. Heather fühlt sich jedoch zunehmend beobachtet und verfolgt, während sich zwischen ihr und Parker eine zarte Romanze anbahnt.
Als Leser ist man zunächst etwas verunsichert, ob Heather sich diese Verfolgung womöglich nur einbildet und überspannt reagiert. Als sie aber konkrete Hinweise darauf findet, dass jemand während ihrer Abwesenheit im Haus war, bleibt sie dennoch dort. Mut oder Naivität? Heather wirkt weder besonders sympathisch noch kann man ihr Verhalten immer nachvollziehen. Manche Situationen wirken sehr vorhersehbar und wenig authentisch. Auch die Liebesgeschichte wirkt in diesem Zusammenhang unpassend. Die Auflösung am Ende gleitet mehr und mehr ins übertrieben Gruselige ab, sodass es fast schon komisch wirkt. Während mich ,,Der Herzgräber“ zu Beginn noch einigermaßen spannend unterhalten hat, fand ich es zum Ende hin nur noch unglaubwürdig und lächerlich.

Veröffentlicht am 16.01.2020

Na ja!

Knallharte Tauben gegen das Böse (Band 1)
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Das rote Hardcover und der schwarze Schnitt sind ein wahrer Hingucker. Die knallige, gelbe Schrift des Titels auf schwarzem Hintergrund fallen ins Auge, was für jüngere Leser sicherlich ein Auswahlkriterium ...

Das rote Hardcover und der schwarze Schnitt sind ein wahrer Hingucker. Die knallige, gelbe Schrift des Titels auf schwarzem Hintergrund fallen ins Auge, was für jüngere Leser sicherlich ein Auswahlkriterium ist.
In drei Teilgeschichten kämpfen Felsi und sein Tauben-Gang gegen das Böse. So lösen sie z.B. ,,Das große Krümelmysterium", wo sie nach den verschwundenen Brotkrümeln suchen, oder jagen den ,,Fledermausfänger". Die Seiten sind comicartig gestaltet, mit viel schwarz-weißen Zeichnungen, Sprechblasen und relativ wenig Text. Das spricht sicherlich auch Lesemuffel an. Allerdings fanden sowohl mein Sohn als auch ich die Seiten teilweise zu unübersichtlich und überladen, die Geschichten selbst eher merkwürdig bis sogar etwas dümmlich und wenig tiefgründig. Vielleicht ist es eher was für deutlich jüngere Kinder.
Mich hat das Buch auf den ersten Blick noch angesprochen, auf den zweiten Blick konnte ich leider nicht mehr viel damit anfangen. Cool, krass und knallhart? Na ja!

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