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Veröffentlicht am 22.02.2021

Sehr gutes Buch

Abenteuer Artenschutz
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Für dieses Buch muss man schon Begeisterung für Tiere mitbringen – für mich, der 5 Jahre lang im Freundeskreis des Augsburger Zoos Mitglied war, kein Problem. Das Buch gibt einen informativen Einblick ...

Für dieses Buch muss man schon Begeisterung für Tiere mitbringen – für mich, der 5 Jahre lang im Freundeskreis des Augsburger Zoos Mitglied war, kein Problem. Das Buch gibt einen informativen Einblick in den Beruf Tierärztin speziell im Dschungel und seine Schattenseiten (Gestank, Regen, Mücken, Strom nur stundenweise, kalte Dusche, Ausdauer und Geduld, bei 40 Grad in langer Kleidung arbeiten), aber berichtet auch von Freuden an diesem Beruf. Selbst wenn man mal genervt ist und zwei Tage ins Hotel zieht zum entspannen, man ist wieder froh wenn es zurück in den Dschungel geht.

Das Buch nimmt einen mit in verschiedene Dschungels und Regenwälder – nach Mexiko, Guatemala, Costa Rica, Südafrika, Madagaskar, Insel Borneo, Phillipinen. Es gibt viele interessante Informationen z. B. zu Nashornvogel, Leistenkrokodil, Nasenaffen, Haien, Tukanen und vielen weiteren Tieren. Besonders die Infos zu den Fledermäusen sind interessant und bringen mir eine Erweiterung meines Wissens. So sind die Tiere in der Lage, einen Zusammenstoss mit etwas so kleinem wie einem Haar zu vermeiden dank ihres guten See- und Hörvermögens, Geruchs-, Geschmacks- und Tastsinn. Und dass sie einen wichtigen Nutzer als Insektenfresser haben und nach den Bienen die wichtigsten Bestäuberinnen der Welt sind, das wusste ich bislang auch nicht.

Ziel der Tierärzte und Forscher im Dschungel ist z. B. die Verbreitungsmuster und Lebensweise der Tiere zu studieren, um Lösungsansätze zu suchen, in denen Mensch, Tier und Wirtschaft möglichst konfliktfrei nebeneinander existieren kann. Dabei geht es auch um das Thema Krankheitsübertragung (Corona ist keinesfalls etwas neues). Zoonotische Krankheiten sind mit Umweltveränderungen und menschlichem Verhalten in Verbindung zu bringen. Der Rückgang der Artenvielfalt und die Störung von Ökosystemen machen es sehr viel wahrscheinlicher, dass Viren die ursprünglich auf Wildtiere spezialisiert waren, nun auch auf den Menschen übergehen.

Das Buch liefert auch gute Argumente für den Klima- und Umweltschutz und zeigt auf, was der Klimawandel anrichtet. Ein Grad mehr oder weniger sind für uns nicht viel, aber für Arten die sich perfekt an ihre Umgebung angepasst haben, kann ein Grad Unterschied den Tod bedeuten. Doch wie viel Nachhaltigkeit muss sein? Da ist auch die Politik gefragt.

Das Buch hat 57 farbige Fotos, mit denen die beschriebenen Erlebnisse noch anschaulicher werden. So gibt es u. a. Fotos von Lemuren, Gibbons, Zwergelefanten, Braunkehl-Faultier und Rotrücken-Totenkopfaffe. Das Buch ist auf einem Recyclingkarton eingefasst und der Verbindungskleber ist aus Holzleim und vegan. Durch klimaneutrales Drucken wurde die Erstaufforstung von Laubmischwäldern in Schleswig-Holstein unterstützt.

Die Autorin hat zusammen mit anderen den Nepada Wildlife e. V. gegründet, wobei Nepada als Kurzform für Nebelparder steht, hält Vorträge und entwickelt Lehrmaterialien.

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Veröffentlicht am 15.02.2021

Sehr gutes Buch, das ich gerne wieder mal lese

Kann Gelato Sünde sein?
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Emilia Bäumle arbeitete früher im Versicherungsbüros ihres verstorbenen Mannes, backt gerade Schwarzwälder Kirschtorten für den wöchentlichen Tortenkreis und bereitet ihre Reise nach Italien anlässlich ...

Emilia Bäumle arbeitete früher im Versicherungsbüros ihres verstorbenen Mannes, backt gerade Schwarzwälder Kirschtorten für den wöchentlichen Tortenkreis und bereitet ihre Reise nach Italien anlässlich ihres 60. Geburtstags vor. Dort studiert ihre Tochter Julia – denkt zumindest Emilia, denn Julia möchte sich gerade von ihrem Berufswunsch „Lehramt“ verabschieden und mit ihrem Freund Francesco ein Agiturismo-Projekt aufziehen, eine Übernachtungsmöglichkeit für Gäste die Ruhe suchen. Allerdings sind sie unterschiedlicher Meinungen, denn Franesco sträubt sich gegen Fernseher auf den Zimmern und einen Pool.

Im Dorf verliebt sich Julias Mutter in eine leer stehende Bäckerei und will dort eine Konditorei aufmachen, in der es z. B. auch eine Schwarzwälder Kirsch- als Eistorte gibt. Das wäre mal was Besonderes. Damit handelt sie sich aber einiges an Ärger mit Bürgerneister Gaspare ein (Francescos Vater), denn der hat zum einen mit dem Gebäude anderes vor und zum anderen hat er seinen Dorfbewohnern quasi das Sterben verboten – Rohkost und Morgengymnastik ist angesagt.

Das Buch ist humorvoll und teils spannend. Zeitweise habe ich richtig mit Emilia mitgelitten und mitgefiebert. Das Buch lese ich in ein paar Jahren gerne wieder.

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Veröffentlicht am 07.02.2021

Trifft nicht nur auf seine Kinder zu, sondern auch auf uns

Fische, die auf Bäume klettern
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Von Sebastian Fitzek lese ich normalerweise keine Bücher, denn Krimis sind nicht meines. Das hier ist aber an seine Kinder gerichtet – trifft aber (mehr oder weniger) auch auf jeden von uns zu. An diesem ...

Von Sebastian Fitzek lese ich normalerweise keine Bücher, denn Krimis sind nicht meines. Das hier ist aber an seine Kinder gerichtet – trifft aber (mehr oder weniger) auch auf jeden von uns zu. An diesem Buch hat er übrigens geschrieben, als er 46 Jahre alt war.

Es geht in diesem Buch um das, was wichtig ist: Ausreichend zu essen, ein warmes Dach über dem Kopf und Hilfe im Krankheitsfall. Autos, Handys, Flugreisen, Puppen… - das ist nicht zwingend notwendig. Man soll kein Anspruchsdenken und keine Schuldgefühle haben. Man soll sich eigene Ziele setzen. Es geht auch um Bücher und TV-Serien, beides lese bzw. schaue ich sehr gerne. Ist auch gut so, erfahre ich, denn Bücher schulen meine Empathie. Dazu sind auch Serien geeignet, in denen man über einen längeren Zeitraum die Entwicklung eines Charakters nachvollziehen kann. Es geht auch um Respekt – und dass man die Dame an der Kasse im Supermarkt auch freundlich grüßen und anlächeln kann, die acht Stunden am Tag diesen Job machen muss.

Interessant waren auch die Gedanken zum Bauchgefühl. Ein leiser Hochleistungsstaubsauger wurde nicht gekauft, bis man ein Brumm-Geräusch künstlich hinzufügte. Bei einer Radioübertragung aus Australien waren die Techniker ganz stolz, die Leitung ganz klar zu halten – keine Zeitverzögerung und keine Störgeräusche kamen in Deutschland an. Die Leute beschwerten sich, ihr könnt doch nicht live senden? Die Techniker mischten Störgeräusche bei und die Beschwerden verstummten. Da frage ich mich – wie verrückt ist diese Welt?

Nebenbei erfährt man auch einiges private über den Autor und seine Bücher. Das Schicksal eines Freundes von ihm hat ihn zu seinem Roman „Die Therapie“ inspiriert, bei „Passagier 23“ löschte er die ersten 10 Kapitel während des Schreibens komplett, weil er eine andere Hauptfigur erschaffen wollte.

Immer wieder gibt es was zum lachen, so z. B. dass er beim Hausbau darauf bestanden hat, eine Temperaturanzeige in der Duschregulierung zu bekommen. Bis seine Frau (bzw. eure Mutter, denn das Buch ist ja an seine Kinder gerichtet) ihn fragte, ob er wirklich zu blöd ist, heiß und kalt auf der Haut zu unterscheiden.

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Veröffentlicht am 04.02.2021

Humorvoll aus Sicht eines Dackels geschrieben

Dackelglück
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Es ist schon einige Jahre her, dass ich die Vorgängerbände gelesen habe, aber mit den ersten Seiten kam mir vieles wieder bekannt vor. Das Buch ist gewohnt humorvoll aus der Sicht von Dackel Herkules geschrieben, ...

Es ist schon einige Jahre her, dass ich die Vorgängerbände gelesen habe, aber mit den ersten Seiten kam mir vieles wieder bekannt vor. Das Buch ist gewohnt humorvoll aus der Sicht von Dackel Herkules geschrieben, der sich z. B. fragt wie man Zeit mitbringen kann - ach so, die Zeitung heißt so. Oder der bei strömendem Regen zu sich selbst sagt, dass ihn keine 10 Pferde da raus bringen. Gassi gehen - ohne mich. Herzhaft lachen musste ich auch über das Essen, dass er aus dem Fernseher holen wollte. So manches mal verstehe ich auch des Dackels Sicht. Beim Rauchen z. B. frage auch ich mich, warum sich manche freiwillig den Qualm reinziehen.

Herkules lebt bei Caro und Tierarzt Marc und den Kindern Luisa (mitten in der Pubertät), Henri (nerviger Erstklässler) und den 3-jährigen Zwillingen Milla und Theo. Und wäre das nicht anstregend genug, so findet Luisa auch ein ausgesetztes Kätzchen an Marcs Praxistür und will es behalten. Da ist Herkules aber entschieden dagegen, doch leider fragt ihn ja keiner. Aber Moment mal - kann "Schröder" wie die Katze genannt wird, ihm helfen? Caros Kollege Daniel darf nicht mit Aurora zusammenkommen, der gehört doch zu Nina. Und dann ist da noch Oma Hedwig, die auf der Suche nach einer neuen Liebe ist. Luisa möchte auch anderen Senioren mitels eines Computerprogramms der Liebe auf die Sprünge helfen. Das kann nicht gut gehen, ist sich Herkules sicher.

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Veröffentlicht am 31.01.2021

Die Frau mit den Kaffeeflecken wird gebeten, sich zu melden

Dein Lächeln um halb acht
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Das Buch ist aus einer Wechselperspektive geschrieben. Normalerweise mag ich solche Bücher ja nicht, aber dieses hier hatte es dann doch in sich.

Einmal aus Nadias Sicht, die im Bereich künstliche Intelligenz ...

Das Buch ist aus einer Wechselperspektive geschrieben. Normalerweise mag ich solche Bücher ja nicht, aber dieses hier hatte es dann doch in sich.

Einmal aus Nadias Sicht, die im Bereich künstliche Intelligenz arbeitet und einmal aus Daniels Sicht, einem Ingenieur der bei einem Erdölunternehmen arbeitet. Daniel fällt die Frau mit der Designerhandtasche und den Kaffeeflecken auf dem Kleid an der Angel Station in der U-Bahn auf und postet eine Nachricht in der Zeitung. Dieser folgt eine Nachricht von Nadia und so weiter. Im weiteren Verlauf verpassen sich die beiden immer wieder knapp im realen Leben, bis sie dann doch merken dass sie füreinander bestimmt sind.

Das Buch ist sehr humorvoll geschrieben, z. B. findet sich eine leere Milchpackung im Kühlschrank oder jemand befindet sich im Urlaub, bevor das nächste große Projekt anfängt bei dem man ohne Erlaubnis nicht mal mehr atmen darf. Man fiebert den beiden entgegen, dass sie sich doch endlich mal finden. Was am Ende des Buches passiert, ist überraschend. Was mir Daniel aber sehr symphytisch macht. Auf Seite 41 verspricht er erst mal wenig, um später mehr zum halten und seine Idee zum Ende des Buches, darauf muss man erst mal kommen

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