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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.05.2024

Geheimnisvolle Hintergründe ...

Krähentage
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Von Benjamin Cors hatte ich bisher noch kein Buch gelesen, aber ich bin durchaus angetan von seinem Schreibstil, der prima lesbar und lebendig ist. Er beschreibt Menschen und Schauplätze so eindrücklich, ...

Von Benjamin Cors hatte ich bisher noch kein Buch gelesen, aber ich bin durchaus angetan von seinem Schreibstil, der prima lesbar und lebendig ist. Er beschreibt Menschen und Schauplätze so eindrücklich, dass man sich alles bestens vorstellen kann.

Seinen Figuren haucht er glaubhaftes Leben ein, indem er ihnen Ecken und Kanten verleiht und auch einiges aus ihrem Privatleben mit einfließen lässt, so dass man auch von der emotionalen Seite einen Eindruck bekommt.

Im Fokus stehen die beiden Ermittler Mila Weiss und Jakob Krogh, die gemeinsam mit einer völlig neuen Truppe, der "Gruppe 4", in die Ermittlungen zu zwei grausamen Serienverbrechen starten. Die Mitglieder des Teams sind ein auf den ersten Blick bunt zusammengewürfelter Haufen aus teilweise etwas in Ungnade gefallenen Kollegen, von denen aber jeder einzelne richtig gute Arbeit leistet - wenngleich oft mit unorthodoxen Methoden.

Sie jagen einen Serienkiller, der am Tatort ausgehungerte Krähen zurücklässt, die die Opfer grausam verstümmeln. Kein schöner Anblick für die Ermittler, aber wir Leser werden nicht mit unnötig vielen Details versorgt (verglichen mit Etzold-Thrillern beispielsweise). Das Buch eignet sich nach meinem Empfinden auch für Menschen mit empfindlicherem Magen.

Das Besondere an dem Thriller ist das interessante Ermittlungsteam, aber auch der spannend aufgebaute Fall des Serienmörders, dem die Truppe oft schon gefährlich nahe ist, ohne es zu ahnen.

Ebenso gut gemacht ist der von Geheimnissen geprägte Hintergrund der beiden Hauptpersonen: sowohl Milla als auch Jakob haben etwas zu verbergen, was auch final nicht komplett aufgelöst wird. Es bleibt also spannend für eine Fortsetzung.

Mich hat der Thriller sehr gut unterhalten, es gibt keine Längen, wenngleich man zu einem sehr frühen Zeitpunkt schon weiß, wer hinter den Taten steckt. Die eigentliche Spannung steckt also in dem "Warum" und das hat der Autor ganz gut hinbekommen!

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Veröffentlicht am 29.04.2024

Eine neue Reihe ...

Was der See birgt
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Nachdem ich schon mit großer Begeisterung die Südtirol-Krimis von Lenz Koppelstätter gelesen habe, habe ich mich sehr gefreut, dass es jetzt noch eine neue Reihe gibt. Dieses Mal ist alles am schönen Gardasee ...

Nachdem ich schon mit großer Begeisterung die Südtirol-Krimis von Lenz Koppelstätter gelesen habe, habe ich mich sehr gefreut, dass es jetzt noch eine neue Reihe gibt. Dieses Mal ist alles am schönen Gardasee angesiedelt, den wir erst kürzlich besucht haben.
Natürlich gefällt mir - wie immer - der lebendige Schreibstil des Autors und seine Art, die Figuren authentisch darzustellen. Gianna und ihren Onkel finde ich schon sehr sympathisch. Der Cliffhanger am Ende des Buches lässt vermuten, dass weitere Teile folgen, auf die ich mich schon freue.
Aber erst mal zum Thema des Buches: es geht um Geheimbünde und deren Verstrickungen in höchste Kreise. Kein neues Thema, aber immer wieder spannend und interessant, da doch so viel Wahrheit dahinter steckt.
Eine Besonderheit daran ist, dass Gianna und ihre Familie selbst in diesen Fall involviert sind. Und anscheinend hat es auch mit dem mysteriösen Verschwinden ihres Vaters zu tun. Doch Näheres erfahren wir leider erst im nächsten Teil.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es ist eine schöne Mischung aus spannender Story und tollen Beschreibungen der idyllischen Gegend ... macht schon wieder Lust auf Urlaub.

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Veröffentlicht am 15.04.2024

Viel Spannung auf wenig Seiten ...

Bedrohliche Provence
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Hier haben wir also schon den 10. Teil der spannenden und wundervollen Reihe rund um Ex-Commissaire Albin Leclerc. Etwas über 300 Seiten mit großer, angenehmer Schrift, also leider wieder viel zu schnell ...

Hier haben wir also schon den 10. Teil der spannenden und wundervollen Reihe rund um Ex-Commissaire Albin Leclerc. Etwas über 300 Seiten mit großer, angenehmer Schrift, also leider wieder viel zu schnell vorbei, denn man mag das Buch eigentlich nicht mehr aus der Hand legen, wenn man mal angefangen hat. Es war trotzdem wieder ein großes Lesevergnügen und jetzt heißt es wieder abwarten bis zum Herbst, dann erscheint Band 11, auf den ich mich schon sehr freue.
Wer die Reihe noch nicht kennt: lest am besten alle Teile von vorne! Es lohnt sich und ihr versteht die Vorgeschichte besser und die Entwicklung der Figuren - wie eigentlich bei allen Buchreihen.

Im aktuellen Krimi geht es ausnahmsweise mal etwas internationaler zur Sache: Verbindungen nach Afrika spielen eine Rolle. Eine zunächst undurchsichtige Mordserie entwickelt sich bald zu einem Komplott, in das auch ein alter Bekannte von Albins (Ex-)Kollegin Cat involviert ist. Wir haben die gesamte Bandbreite der Kriminalität zwischen den blauen Buchdeckeln: Mord, Unterschlagung, Geldwäsche, Entführung, organisiertes Verbrechen und vieles mehr. Es wird nie langweilig, das Tempo ist stellenweise hoch, es wird auch actionreich.
Albin ist mal wieder mittendrin, obwohl er eigentlich mit seinem Mops Tyson längst den verdienten Ruhestand genießen sollte. Tyson ist übrigens kürzlich Vater geworden, aber das ist wieder eine andere Geschichte. Es sind vor allem auch diese Nebenschauplätze, die die Reihe so liebenswürdig machen. In Albins Familie tut sich doch immer einiges.

Mir hat die Geschichte wieder bestens gefallen und ich bin schon sehr gespannt, wie es im Herbst weitergehen wird. Ich liebe diese kleinen Kurzurlaube in Bücherform mit bestens beschriebenen, wunderschönen Schauplätzen! Kann man nur empfehlen!

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Veröffentlicht am 12.04.2024

Ein würdiges Ende, aber eben leider ein Ende ...

Verraten. Der zehnte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q
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Schon im 9. Teil hat sich angekündigt, dass Carl in ernsten Schwierigkeiten steckt: ein alter, auf seinem Dachboden längst vergessener Koffer bringt ihn in Verruf, ein korrupter Polizist zu sein. Der eifrige ...

Schon im 9. Teil hat sich angekündigt, dass Carl in ernsten Schwierigkeiten steckt: ein alter, auf seinem Dachboden längst vergessener Koffer bringt ihn in Verruf, ein korrupter Polizist zu sein. Der eifrige Ermittler landet tatsächlich selbst hinter Gittern und er ist dort alles andere als sicher.
Mächtige, unbekannte Gegner versuchen, Carl aus dem Weg zu räumen, damit er die Wahrheit nicht mehr ans Licht bringen kann. Doch sein Team des Sonderdezernat Q hält fest zu ihm. Assad, Rose und Gordon tun alles, um Carls Unschuld zu beweisen. Dabei werden ihnen große Steine in den Weg gelegt und sie geraten selbst in die Schusslinie ...

Als ich las, dass dies der letzte Teil der Reihe sein wird, war ich schon sehr traurig. Es war also ein etwas getrübtes Lese- bzw. Hörvergnügen, man könnte es am besten mit dem schönen Wort "bittersüß" beschreiben.
Wie immer liest Wolfram Koch wirklich sehr angenehm, mit guten Betonungen und lebendigen Dialogen. Ich habe ihm gerne zugehört.
Der gewohnt atmosphärische Schreibstil von Jussi Adler-Olsen lässt uns als Leser wieder unmittelbar am Geschehen teilhaben. Es wird im letzten Teil nicht nur extrem spannend, sondern natürlich auch besonders emotional.

Es ist ein absolut gelungener und bestens durchdachter Showdown, bei dem wir uns auch über genial integrierte Wiedersehen mit einigen Figuren freuen können, die in früheren Folgen die Hauptrollen spielten. Das hat mir besonders gefallen und es hat dem Abschied noch etwas Tröstliches verliehen.
Wer die Reihe um Carl und sein sympathisches Team wider Erwarten noch nicht kennen sollte, dem würde ich unbedingt dazu raten, die Bücher von Anfang an zu lesen. Einige Teile wurden auch schon sehr gelungen verfilmt. Mit dem Vorwissen versteht man einige Zusammenhänge besser und die Figuren wachsen einem mit der Zeit doch sehr ans Leserherz.
So kann ich abschließend sagen, dass ich das Buch einerseits genossen habe, andererseits wünschte ich mir schon, dass Carl irgendwann doch wieder Lust bekommt, ins Sonderdezernat Q zurück zu kehren und wir Neues von der lieb gewonnenen Truppe lesen dürfen.

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Veröffentlicht am 04.02.2024

Eine schwere Zeit ...

Paris Requiem
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Schon der erste Teil der Reihe war sehr spannend und eindrücklich. Das liegt nicht zuletzt am herrlich lebendigen und atmosphärischen Schreibstil des Autors. Es sind auch die glaubwürdigen Figuren, deren ...

Schon der erste Teil der Reihe war sehr spannend und eindrücklich. Das liegt nicht zuletzt am herrlich lebendigen und atmosphärischen Schreibstil des Autors. Es sind auch die glaubwürdigen Figuren, deren vielschichtige Charaktere und die authentischen Emotionen und Umstände, die den Leser in eine schlimme Zeit katapultieren.

Die Geschichte bringt uns ins Jahr 1940 nach Paris. Die Deutschen haben die Stadt besetzt und Inspecteur Eddie Giral versucht unter diesen Umständen, trotzdem irgendwie seinen Job zu machen. Dass er dabei leider auch unliebsame Allianzen eingehen muss, ist nur ein Teil seines Problems. Mysteriöse grausame Todesfälle, verschwundene Häftlinge und ein anscheinend sehr mächtiger neuer Einfluss in der Unterwelt beschäftigen Eddie genauso wie das Schicksal seines eigenen Sohns. Und dann gibt es da noch einige Menschen aus seiner Vergangenheit, die immer mehr in akuter Gefahr schweben und denen Eddie auch noch etwas schuldig ist.

Das Buch muss man schon mit etwas Konzentration lesen, denn die vielen verschiedenen Organisationen der deutschen Besatzer und dazu noch die Verstrickungen des Milieus sind manchmal etwas verwirrend. So manche Szene ist wirklich gänsehauterregend, die Spannung kommt nicht zu kurz.

Das Lesen hat mir sehr viel Freude bereitet, ich freue mich schon auf Neues von Eddie. Man muss den ersten Teil nicht unbedingt gelesen haben, um die Story zu verstehen. Ich konnte mich auch nicht mehr sehr gut daran erinnern, aber das ist für das Verständnis auch nicht nötig. Das Buch hinterlässt lebendige Eindrücke, es ist emotional und mitreißend. Toll geschrieben!

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