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Veröffentlicht am 06.08.2023

Eine alptraumhafte Urlaubsfahrt ...

Der Trip – Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.
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Auf diesen Thriller von Arno Strobel war ich schon sehr gespannt, da ich letztes Jahr quasi hautnah die Entstehung miterleben durfte. Damals postete er bei Facebook nämlich das traurige Ende seiner lang ...

Auf diesen Thriller von Arno Strobel war ich schon sehr gespannt, da ich letztes Jahr quasi hautnah die Entstehung miterleben durfte. Damals postete er bei Facebook nämlich das traurige Ende seiner lang ersehnten Urlaubsreise mit dem Wohnmobil in Frankreich, welches sich hier im Buch im ersten Kapitel wiederfindet. Glücklicherweise landete er aber mit seiner Frau anschließend nicht bei einem so dubiosen Abschleppunternehmen, sondern schaffte es schließlich noch ins Zielland Spanien, wenngleich nicht so wie eigentlich geplant.
Im Buch geht dieser Wildunfall auf der Autobahn bei Dijon leider nicht so glimpflich aus und das Paar verschwindet spurlos. Die Schwester des Vermissten ist die forensische Psychologin Evelyn Jancke, die auch nach zwei Jahren nicht über diesen Schicksalsschlag hinweggekommen ist und damit - aus verständlichen Gründen - nicht abschließen kann.

Evelyn ist die Hauptfigur und sie war mir leider nicht so sympathisch, wie ich es mir gewünscht hätte. Wenn man die Protagonisten mag, dann fiebert man einfach viel mehr mit und es geht einem emotional näher. Ihr Verhalten konnte ich aber oft nicht so ganz nachvollziehen und das machte es etwas schwer für mich, eine Beziehung aufzubauen.
Auch die übrigen Figuren sind nicht gerade uneingeschränkte Sympathieträger, was alles zwar realistischer, aber eben andererseits auch schwieriger macht. Wie es sich für einen Psychothriller gehört, erfahren wir viel über die Gefühls- und Gedankenwelt, was besonders in den Kapiteln aus Tätersicht schon etwas grausam ist, wenn man begreift, welches Schicksal dahintersteckt.
Die Thematik ist im Kern eine sehr brisante, stets aktuelle und extrem verabscheuungswürdige, nämlich "Kindesmissbrauch". Das kann viele Formen haben und hier werden die Verbrechen nicht reißerisch ausgeschlachtet, aber doch eindrücklich gemacht.

Eigentlich bin ich nicht so der Freund von Psychothrillern und leider hat sich das auch hier beim Lesen wieder etwas bestätigt. Es war zwar durchaus spannend und fesselnd, aber mir fehlten ein bisschen die Überraschungen und Wendungen. Außerdem hatte ich ab einer bestimmten Szene wirklich Probleme beim Weiterlesen, da ich zunächst nicht verstand, was dies nun sollte. Ein elementarer Punkt mit vielen Auswirkungen auf die ganze Story wurde plötzlich geleugnet, so als hätte er nie stattgefunden. Man könnte zunächst also wirklich so etwas wie einen gravierenden Logikfehler dahinter vermuten, aber das wollte ich nicht glauben. Es fiel mir trotzdem schwer, weil ich ständig dachte, dass es doch so viele Zeugen für das Ereignis gab, dass man es nicht wegleugnen konnte ... alles etwas seltsam. Das Ganze löst sich dann auch erst sehr spät wieder auf, was mich eben aber dann auch nicht mehr so richtig überzeugen konnte.

An sich ist die Story aber schon gut durchdacht und leider sogar real vorstellbar. So sehr, dass ich künftig im Ausland echt besser aufpassen würde, wenn ich einen Unfall hätte. Als Wohnmobil-Urlauber geht einem das Buch vielleicht noch eine Spur näher als anderen Lesern. Erschreckend!

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Veröffentlicht am 04.06.2023

Sehr psycholastig ...

Die Verborgenen
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Bisher haben mir alle Bücher von Linus Geschke wirklich super gefallen.
Das liegt natürlich in erster Linie mal an seinem lebendigen, atmosphärischen Schreibstil, bei dem man immer mitten im Geschehen ...

Bisher haben mir alle Bücher von Linus Geschke wirklich super gefallen.
Das liegt natürlich in erster Linie mal an seinem lebendigen, atmosphärischen Schreibstil, bei dem man immer mitten im Geschehen ist. Außerdem mag ich seine authentischen Figuren, bei denen immer mindestens ein echter Sympathieträger dabei ist - meist gleich mehrere.

Bei diesem Buch hier ging es mir leider mal nicht so, denn ich konnte unter den Protagonisten niemanden finden, den ich so wirklich uneingeschränkt toll fand. Sie haben ihre Ecken, Kanten und vor allem Geheimnisse, die sie sehr lebensecht wirken lassen, aber eben damit auch nicht absolut sympathisch.
Zudem ist dieser Thriller sehr psycholastig und Psychothriller sind leider nicht so mein bevorzugtes Genre, deshalb reichte es bei mir am Ende "nur" für gute 4 Sterne.

Die Story ist oftmals erschreckend, vor allem vor dem Hintergrund der Realitätsnähe. Sie birgt viele Geheimnisse, überraschende Wendungen und Geständnisse. Vieles dreht sich natürlich um die Psyche der handelnden Personen und ihre persönlichen Ängste, Verfehlungen und Beziehungen zueinander.
Wer Psychothriller mag, der wird hier viel Lesefreude haben!

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Veröffentlicht am 06.10.2021

Wird es weitergehen?

Das Schwarze Lied
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Auf die Fortsetzung der "Rabenschatten"-Reihe habe ich mich extrem gefreut. Das Besondere an diesen Büchern sind nicht nur die sympathischen Figuren, sondern auch ganz allgemein das ganze Setting und der ...

Auf die Fortsetzung der "Rabenschatten"-Reihe habe ich mich extrem gefreut. Das Besondere an diesen Büchern sind nicht nur die sympathischen Figuren, sondern auch ganz allgemein das ganze Setting und der mitreißende Schreibstil des Autors.
Leider sterben viele Protagonisten im Lauf der Zeit und auch hier in diesem Band wird wieder extrem viel gekämpft und auch gestorben. Manchmal war es mir dann doch etwas viel, für meinen Geschmack kam die richtige Handlung zu kurz. Mich interessieren vor allem die Beziehungen zwischen den Figuren und wie sie sich weiterentwickeln und was ihnen so widerfährt.
Vaelin erlebt auch hier wieder viel Spannendes und muss sich gegen einen wirklich mächtigen Gegner durchsetzen. Dabei stehen ihm ein paar liebgewonnene Figuren aus den früheren Bänden zur Seite.
Leider soll dies mal wieder der letzte Band sein, aber ich hoffe trotzdem, dass es noch weitergehen wird.

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Veröffentlicht am 06.10.2021

Nicht ganz so gut wie die Vorgänger ...

Abgetrennt
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Auf diese Fortsetzung habe ich mich schon extrem gefreut, was vielerlei Gründe hat. Ich liebe Bücherreihen, denn so kann man die sympathischen Protagonisten richtig lange begleiten. Hier steht der Gerichtsmediziner ...

Auf diese Fortsetzung habe ich mich schon extrem gefreut, was vielerlei Gründe hat. Ich liebe Bücherreihen, denn so kann man die sympathischen Protagonisten richtig lange begleiten. Hier steht der Gerichtsmediziner Paul Herzfeld im Mittelpunkt und er ist mir schon sehr ans Leserherz gewachsen. Der letzte Band (man sollte die Reihe komplett lesen) endete sehr spannend und ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht.
Außerdem orientiert sich der Autor immer an realen Fällen, die er oft selbst im Rahmen seiner Arbeit als Rechtsmediziner erlebt hat. Das macht die Bücher so besonders.
Der Schreibstil ist mitreißend und lebendig, die Figuren wirken lebensnah.

Verglichen mit den Vorgängerbänden muss ich aber leider sagen, dass diese einen Tick besser waren. "Abgetrennt" ist häufig zu durchschaubar und darunter leidet etwas die Spannung. Dass in Thrillern häufig etwas übertrieben wird, gehört einfach dazu. So sind auch hier einige Szenen dabei, die nicht so realistisch wirken, aber insgesamt ist das Buch trotzdem absolut lesenswert und für Fans der Reihe sowieso ein Muss, denn hiermit endet die Geschichte.
Das lässt mich etwas traurig zurück, aber ich bin sicher, dass es bald anderen tollen Lesestoff von Michael Tsokos gibt, denn er ist wirklich ein empfehlenswerter Autor!
Für Filmfans: es wurde auch schon einige Teile der Reihe verfilmt ... schaut mal rein.

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Veröffentlicht am 03.05.2021

Mit vielen Grundlagen ...

JAPAN EASY VEGAN
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Dieses Kochbuch ist ein optischer Leckerbissen, denn hier wurde mit fast allen Mitteln gearbeitet, die die Druckkunst so zu bieten hat: ein knallig-farbiger Schnitt und ein Cover mit Reliefdruck und edlen ...

Dieses Kochbuch ist ein optischer Leckerbissen, denn hier wurde mit fast allen Mitteln gearbeitet, die die Druckkunst so zu bieten hat: ein knallig-farbiger Schnitt und ein Cover mit Reliefdruck und edlen goldenen Glanzelementen. Absolut schön anzuschauen und auch als Geschenk hervorragend geeignet.

"Das Auge isst mit" ist zwar wichtig, aber hier geht es ja trotzdem eher um den Inhalt des Kochbuchs. Und auch dieser ist wirklich gelungen.

Der Autor Tim Anderson wurde 2011 zum "MasterChef" gekürt und er hat einen sehr humorvollen, lockeren Schreibstil, der das Schmökern in diesem Buch zum Vergnügen macht.
Für Menschen, die bereits einige Erfahrung mit der (veganen) japanischen Küche haben, könnten einige Teile weniger interessant sein, denn der Autor beginnt wirklich mit elementaren Grundlagen. Für mich allerdings war alles neu und ich hätte mir manchmal sogar noch mehr Details gewünscht. Es ist also wohl ein gelungener Zwischenweg, der für die meisten Leser passend sein dürfte.

Der erste Abschnitt geht dann auch recht grundlegend auf verschiedene Soßen und Dressings ein, die teils unverzichtbar für die weiteren Gerichte sind. Die Beschaffung der Zutaten gestaltet sich in einer Kleinstadt leider tatsächlich etwas schwierig, so dass man mit einer Onlinebestellung schneller am Ziel ist.

Die Rezepte sind gut verständlich und lassen Raum für Abwandlungen und eigene Interpretation. Vieles baut - wie gesagt - auf anderen Rezepten auf, indem beispielsweise vorher beschriebene Saucen verwendet werden. Leider sind manchmal keine Fotos der fertigen Gerichte enthalten, was ich schade finde. Abbildungen der Zutaten hätte man eher zusätzlich einbringen können, aber nicht als Ersatz.

Ein Rezept hat mich etwas enttäuscht, denn für "Menchi Katsu", die panierten veganen Burgerbratlinge soll man tatsächlich bereits fertige Burgerpatties kaufen, die dann nur noch verfeinert werden.
Natürlich findet man auch einige Seiten über Sushi, welches sich prima ohne Fisch zubereiten lässt.

Insgesamt finde ich die Auswahl der Rezepte ganz gelungen, wobei die Desserts nicht meinen Geschmack treffen, da sie eher in die süß-herbe Kategorie fallen.

Ein toll gestaltetes Kochbuch, welches sich auch für Einsteiger gut eignet. Die Abbildungen sind ganzseitig und sehr appetitlich anzusehen. Manche Begriffe musste ich noch nachschlagen, aber insgesamt kommt man damit gut zurecht. Der Autor lässt uns auch an seinem Fachwissen teilhaben, das er unter anderem mit einem dortigen Studium und Aufenthalt erworben hat.

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