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Veröffentlicht am 18.05.2021

Mutige Debüt

99 Nächte in Logar
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Jamil Jan Kochai hat mit “99 Nächte in Logar” ein mutiges Debüt hingelegt. Das Buch strotzt regelrecht vor Liebe für Menschen, die Bezug zu Afghanistan haben. Mich hat es berührt und gleichzeitig sehr ...

Jamil Jan Kochai hat mit “99 Nächte in Logar” ein mutiges Debüt hingelegt. Das Buch strotzt regelrecht vor Liebe für Menschen, die Bezug zu Afghanistan haben. Mich hat es berührt und gleichzeitig sehr verwirrt.
⚠️ [CN: Blut, Gewalt, Krieg, Tierquälerei]

In “99 Nächte für Logar” wird der Alltag in Logar, Afghanistan, aus der Sicht des 12-jährigen Marwand geschildert. Vordergründig lässt sich der Plot auch so zusammenfassen: Marwand, aus den USA, besucht seine Familie in Afghanistan, wo ihm der Familienhund seinen Finger abbeißt, weshalb er Rache haben will. Doch der Hund büxt aus und so macht sich Marwand mithilfe seiner Cousins und der restlichen Familie auf den Weg, um den Hund wiederzufinden.

Das ist aber nicht alles, denn während wir diesem Hauptplot verfolgen, lernen wir die Geschichte Afghanistans kennen, lernen, wie die Familienbeziehungen funktionieren, wie Freundschaften gepflegt und auch Ehen arrangiert werden. Dabei werden immer wieder Geschichten von Legenden und Familienüberlieferungen hineingeflochten. Marwands Familie hat unzählige Menschen in den endlosen Kriegen verloren und werden noch mehr verlieren, weshalb sie untereinander immer wieder die Geschichten ihrer liebsten verstorbenen Menschen erzählen, sodass sie nicht nur eine bloße Erinnerung sind.

Verwirrt hat mich das Buch, weil es so so so viele Charaktere gibt. Nun, die Familie ist groß und es war gar nicht so einfach durchzublicken, wer nun wie mit wem verwandt ist. Deshalb habe ich für mich auch einen Familienstammbaum gemacht, sodass ich den Überblick behalte, aber ehrlich gesagt, hätte ich es mir gewünscht, dass es so etwas bereits im Buch gegeben hätte. In dem Buch wird auch viel Farsi und Paschto verwendet, was ich selbst ziemlich cool finde, weil es zeigt, dass es nicht durch einen “weißen Blick” (white gaze) geschrieben wurde. Am Ende des Buches gibt es auch ein Glossar, das die meisten Begriffe erklärt, aber nicht alle, was ich mir aber gewünscht hätte.

Es gibt auch ein Kapitel, das komplett auf Paschto geschrieben ist, sodass alle, die kein Paschto lesen können… logischerweise auch dieses Kapitel nicht lesen können. Ich selbst finde das nicht schlimm, denn es ist die Geschichte eines verstorbenen Verwandten und ich habe das Gefühl, dass dies ein besonderes Geschenk für die Menschen sind, die Paschto können und sich dadurch auch mehr mit dem Autor verbunden fühlen. Zumindest stelle ich mir das so vor mit Chinesisch.

Am Ende wurde mir der magische Realismus aber zu viel und ich habe mich damit ziemlich schwergetan 😅

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Veröffentlicht am 09.05.2021

Okay-ish

Solitaire
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Alice Oseman schrieb mit 17 ihren Debütroman “Solitaire. Nachdem ich “Heartstopper” (Graphic Novel) gelesen habe, wollte ich unbedingt mehr von ihr lesen. Also habe ich gedacht, ich lese mich chronologisch ...

Alice Oseman schrieb mit 17 ihren Debütroman “Solitaire. Nachdem ich “Heartstopper” (Graphic Novel) gelesen habe, wollte ich unbedingt mehr von ihr lesen. Also habe ich gedacht, ich lese mich chronologisch durch die Welt. Leider war “Solitaire” nicht mein Fall.

⚠️ [CN: Ableismus, Depression, Essstörung, HP Referenz (S. 12-14, 104-105, 143, 179, 205, 253), Mordgedanken, Saneismus, Selbstverletzung, Sexismus, Suizid “Witz”, Suizidalität, Zwangsstörung]

Die 16-jährige Tori hasst alle, außer ihren kleinen Bruder Charlie, ist pessimistisch und sie verkörpert regelrecht Weltschmerz. Vieles konnte ich nachempfinden, aber ihren Sarkasmus teile ich einfach nicht und irgendwann fand ich dieses "Das ist lustig, weil es wahr ist." ehrlich gesagt nur noch nervig. Michael hingegen ist quasi das komplette Gegenteil von Tori. Aufgeschlossen, optimistisch und sprudelt nur so vor Energie. Die beiden miteinander interagieren zu sehen, fand ich total spannend, eben, weil sie so unterschiedlich sind.

Die Story mit der anonymen Schülergruppe Solitaire und wer dahinter steckt, fand ich ziemlich interessant und auch die Charaktere mochte ich sehr gerne. Genauso der Schreibstil, wodurch diese melancholische Atmosphäre im Buch durchgehend aufrechterhält. Jetzt kommt das aber: Irgendwie war so das letzte Drittel für mich sehr… verwirrend? Alles ging drunter und drüber. Was mich besonders gestört hat, war wie mit Charlie umgegangen wurde. Charlie hat versucht sich zu suizidieren, verletzt sich selbst und hat eine Essstörung. Wieso wird nicht einmal Therapie erwähnt? Oder der Gedanke an Therapie? Das Gleiche gilt für Tori. Sie hat Charlie gefunden, nach dem Suizidversuch und hat sicherlich auch eine Therapie nötig. Vor allem, weil sie teilweise wirklich gewalttätige Fantasien hat, die für mich auch etwas zu detailliert beschrieben wurden.

Würde ich das Buch empfehlen? Keine Ahnung. Ich fand’s okay 🤷🏻‍♀️

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Veröffentlicht am 19.04.2021

Beeindruckende Frau

DIE EIGENE SEELE BEFREIT
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Vielen Dank an @mainwunder @mainwunderinstateam für das Rezensionsexemplar “Die eigene Seele befreit” von Gabrielle Bellerose!

[CN: Alkohol, Body Shaming, Deadnaming, Dysphorie, häusliche Gewalt, Homofeindlichkeit, ...

Vielen Dank an @mainwunder @mainwunderinstateam für das Rezensionsexemplar “Die eigene Seele befreit” von Gabrielle Bellerose!

[CN: Alkohol, Body Shaming, Deadnaming, Dysphorie, häusliche Gewalt, Homofeindlichkeit, Mobbing, Sexismus, Suizidalität, Tod, toxische Männlichkeit]

Die Autobiografie schildert den Werdegang von Gabrielle als trans Frau. Von Kindesbeinen an über die Jugend hinweg bis zum erwachsenen Alter, als sie eigentlich schon fest im Leben steht. Dabei lernen wir die Erwartungen des Vaters kennen, das Bedürfnis dazugehören zu wollen und die Zerrissenheit zwischen die gesellschaftlichen Erwartungen erfüllen oder die Person, die sie ist, auch nach außen zu tragen.

Ich habe etwas gebraucht, um mich an den Schreibstil und die für mich eher ungewöhnlichen Wörter zu gewöhnen. Ich denke aber, es liegt wohl daran, dass sie aus der Deutschschweiz kommt und ich eben nicht, sodass ich mit einigen Begriffen oder die Art und Weise etwas auszudrücken, nicht vertraut bin. Die Schriftgröße ist auch etwas kleiner als ich es sonst gewohnt bin, aber für mich war das nicht schlimm.

Der Höhepunkt war Gabrielles Outing und ich kam mir regelrecht voyeuristisch vor das so nah mitzuerleben. Die Verzweiflung und die Angst war deutlich zu spüren und ein Outing, nachdem sie und ihre Frau Silvia so lange verheiratet sind und sogar zwei Kinder auf die Welt gebracht haben, ist für beide nicht einfach. Umso mehr freut es mich, dass Silvia es im Nachhinein doch gut aufgenommen hat und sie Gabrielle zur Seite stand. Ich hoffe sehr, dass Gabrielle glücklich ist und viel Unterstützung erhält.

Einige Zeitsprünge waren für mich eher plötzlich, sodass ich manchmal verwirrt war. Da hätten Jahreszahlen oder visuelle Marker geholfen. An dieser Stelle muss ganz kurz #MoralapostelYvonne raus: In der Jugend hat Gabrielle Lehrende gemobbt und auch hin und wieder geklaut. Das Mobbing scheint ihr im Nachhinein leidzutun, aber die Diebstähle wurden als “Spiel” relativiert, was ich nicht ok finde.

Etwas, dass mir auch negativ aufgefallen war, war die Verwendung des Begriffs “rassenrein”, als von Gabrielles “rassenreinem Französisch” die Rede war. Ich bin mir nicht sicher, ob das schlichtweg ein Ausdruck ist, der in der Deutschschweiz verwendet wird, aber ich fühle mich damit sehr unwohl.

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Veröffentlicht am 03.04.2021

Sexismus ist überall

Sushi auf nackten Damen serviert
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Dr. Gisela Pravda zeigt in dem Buch “Sushi auf nackten Damen serviert - 264-mal Sexismus aufgespießt” mit Humor und Sarkasmus auf, wo überall in unserer Gesellschaft Sexismus und Misogynie vorzufinden ...

Dr. Gisela Pravda zeigt in dem Buch “Sushi auf nackten Damen serviert - 264-mal Sexismus aufgespießt” mit Humor und Sarkasmus auf, wo überall in unserer Gesellschaft Sexismus und Misogynie vorzufinden ist. Selbstverständlich weiß ich, dass Sexismus existiert, aber so viele Situationen in dermaßen unterschiedlichen Bereichen auf einmal zu sehen, hat mich dennoch schockiert. ⚠️ [CN: Ableismus, Abtreibung, Femizid, Misogynie, Pädophilie, Sexismus, Winnenden]
Vielen Dank an den Schmetterling Verlag für das Rezensionsexemplar!
3/5

In diesem Buch mischt Dr. Pravda Alltagssprache mit Wissenschaft und macht die Information dadurch für viel mehr Menschen zugänglich. Es ist auch schlichtweg krass, wie häufig Sexismus im Alltag vorzufinden ist, wenn wir uns dessen wirklich bewusst sind, und auch was für ein patriarchalischer Konstrukt dahinter steckt. Dr. Pravda beleuchtet mit anschaulichen Beispielen Sexismus in folgenden Bereichen: Erziehung, Medien, Politik, Sprache, Technik, Forschung, Medizin, bildende und darstellende Kunst, Philosophie, Kirche.

Sexismus ist so normalisiert, sodass ich mich selbst bei einigen Beispielen gefragt habe, “hm, ist das nicht übertrieben?”, aber auch “Kleinigkeiten”, wie die Situation, als die Autorin mit ihrem Mann für ihn einen Sommermantel kaufen wollten und der Verkäufer dann zu der Autorin sagte, dass sie ihn sogar waschen könne. "Ach, war doch nur so dahergesagt", könnten einige nun denken, aber genau das ist es ja. Uns kann etwas sexistischen “herausrutschen”, ohne dass wir uns dessen bewusst ist, eben weil wir so sozialisiert wurden. Dr. Pravda benennt hier klar “das patriarchalische Konstrukt weiblicher Dienstbarkeit am Mann”. Es sind nun mal diese “Kleinigkeiten” an denen wir merken, dass die Welt eher auf die Bedürfnisse der Männer ausgerichtet ist.

Dr. Pravda plädiert für eine geschlechterneutrale Sprache und zeigt, dass Gender ein wichtiges Werkzeug für kritische Analysen ist. Das Buch enthält so viel Information, sodass ich nach dem Lesen erstmal platt war von so viel Sexismus und Misogynie. Es zeigt auch auf, wie viel sich verändert hat und wie viel sich aber auch noch verändern muss. Leseempfehlung an alle, die einen Einblick bekommen wollen, wo und wie Sexismus überall vorzufinden ist.

Es gibt leider einige formale Dinge, die mich etwas gestört haben, wie doppelte Leerzeichen, fehlende Absätze, sich wiederholende Teilsätze und eine URL im Fließtext. Einige inhaltliche Kritikpunkte:

Im Großteil des Buches wird gendergerechte Sprache verwendet, doch manchmal wird leider doch nur von “Mann und Frau” (bspw. “Leser und Leserin”) gesprochen, sodass das binäre Geschlechtersystem reproduziert wird. Das Gendersternchen wird immer wieder mal nach Wörtern wie “Frauen” oder “Ingenieurinnen” drangehängt. Ich vermute, um nicht-binäre Menschen mitzumeinen? Allerdings ist die Verwendung von “Frauen*” leider alles andere als ideal, auch wenn sie inklusiv gemeint sein mag. Denn so wie wir Frauen nicht mitgemeint werden wollen, sollten wir auch nicht-binäre Menschen nicht einfach mitmeinen. Sie werden sowieso bereits in unserer Gesellschaft kaum wahrgenommen, da sollten nicht-binäre Menschen zumindest von Menschen, die sich der Macht der Sprache bewusst sind, benannt werden. Das Missy Magazin hat zu dieser Thematik einen tollen Artikel geschrieben.

Leider wird in dem Buch ziemlich viel ableistische Sprache verwendet. Vieles wird als “dumm”, “bescheuert” etc. bezeichnet, sexistische Aussagen werden von der Autorin als “Ausdruck einer geistigen Behinderung” gelesen. Etwas, das mich als Negativbetroffene von Rassismus sehr gestört hat, ist zwar nur ein Satz gewesen, aber da es mich so gewurmt hat, gebe ich ihn hier wieder: “In einem Land in dem das Rassismusverbot von der Mehrheit der Menschen eingehalten wird, darf der - ebenfalls verbotene - Sexismus fröhlich daherkommen und gilt noch als witzig!?” Also, ja, ich denke, dass die Mehrheit der Menschen keinen Rassismus reproduziert oder sich zumindest Mühe gibt dies nicht zu tun, aber es passiert immer wieder bspw. in den Medien, dass Rassismus für viele als witzig wahrgenommen wird und wenn Negativbetroffene darauf aufmerksam machen als “zu sensibel” abgetan werden. Auf mich wirkt der Satz relativierend, aber ich möchte mich doch nicht zu sehr an einem Satz aufhängen. Rassismus wird an anderen Stellen auch ganz kurz angesprochen, aber der Begriff “Schwarz” wird leider kleingeschrieben. Die Großschreibung des Wortes macht darauf aufmerksam, dass es ein politischer Begriff ist und es nicht lediglich um die Hautfarbe geht.

Außerdem sind einige Stellen von Cisnormativität geprägt. Bspw. wird auf sexistische Sprache aufmerksam gemacht, indem geschrieben wird, dass eine Frau eine “Scham” hätte und ein Mann ein “Gemächt”. Das ist cisnormativ, denn nicht alle Frauen haben eine “Scham” und nicht alle Männer ein “Gemächt”.

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Veröffentlicht am 06.11.2020

Zeitlose Geschichte mit einigen Mängel

Fahrenheit 451
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“Fahrenheit 451” von Ray Bradbury ist ein Klassiker, der wohl allen zumindest vom Namen her bekannt ist. Eine zeitlose Geschichte über das Verbrennen von Büchern und dem Verschwinden von kritischem Denken.
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“Fahrenheit 451” von Ray Bradbury ist ein Klassiker, der wohl allen zumindest vom Namen her bekannt ist. Eine zeitlose Geschichte über das Verbrennen von Büchern und dem Verschwinden von kritischem Denken.
In einer dystopischen Welt mit feuerfesten Häusern ist es Guy Montags Job als Feuerwehrmann Bücher zu verbrennen. Denn es ist ein Verbrechen Bücher zu besitzen oder zu lesen, da sie potenziell unglücklich machen könnten. Deshalb gibt es die Feuerwehrmänner, die den “Seelenfrieden” bewahren. Eines Tages trifft Montag auf Clarisse, die alles verkörpert, was die Gesellschaft zu unterdrücken versucht. Nach den Gesprächen mit Clarisse und einem traumatischen Einsatz widersetzt sich Montag setzt sein Leben auf dem Spiel.
Mit dem Schreibstil von Bradbury konnte ich mich nicht anfreunden. Für eine dystopische Geschichte waren mir das, ehrlich gesagt, zu viele blumige Metaphern, die nicht passen.

Viele nennen “Fahrenheit 451” als das Paradebeispiel für Bücherzensur, aber wenn die Gesellschaft sich zuerst freiwillig dafür entscheidet keine mehr zu lesen, ist es dann trotzdem Zensur? Die Mehrheit der Gesellschaft ist davon überzeugt, dass je mehr Menschen Büchern lesen und aus ihnen lernt, desto mehr Unsicherheit und Verwirrung wird verbreitet. Deshalb werden Menschen mit Büchern angezeigt, woraufhin die Feuerwehrmänner reagieren und das intellektuelle Gedankengut verbrennen. Das bedeutet, dass keine diktatorische Regierung den Menschen diese Zensur aufgezwungen hat, auch wenn sie wohl dafür verantwortlich ist, dass diese Bücher nun verbrannt werden. Auf mich wirkt das Buch eher, als würde es den technischen Fortschritt kritisieren. Die Gesellschaft lässt sich vom Fernseher hypnotisieren, ja ist regelrecht süchtig danach, und sieht die Charaktere darin als “Familie” an, die real ist. Bradbury vermittelt, dass das Fernsehen einen nicht nur verdummen lässt, wodurch das kritische Denken verkommt, sondern auch egoistisch und brutal werden.

Leider fehlt das Worldbuilding komplett, denn ich hätte gerne mehr darüber gelesen, wie diese Welt entstanden ist und wie die Regierung agiert (denn auch darüber ist kaum etwas bekannt).

Das Frauenbild war zwar in den 50er Jahren anders, aber mich hat es dennoch ungemein gestört, wie die Frauen dargestellt werden. Sie sind alle dämlich, nur am Tratschen und lassen sich unentwegt vom Fernseher beschallen. Die große Ausnahme: die Teenagerin Clarisse McClellan. Sie stellt die Hoffnung in dieser verkommenen Gesellschaft dar. Denn sie hinterfragt den Status Quo, genießt die Natur, ist voller Neugier und regt auch Montag zum Nachdenken an. Allerdings war sie lediglich ein Kunstgriff, um die Charakterentwicklung von Montag auszulösen. Das war ziemlich schade. Außerdem wurden zig Autoren genannt, aber nicht eine einzige Autorin (lediglich ein Buch, das von einer Frau geschrieben wurde, wenn ich mich nicht irre).

Fun Fact: Bradbury stellte im Nachhinein fest, dass er Guy Montag allen Anschein nach unbewusst nach der Papierfirma “Montag” und “Faber” nach dem Schreibwarenhersteller “Faber-Castell” benannt hat.

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