Profilbild von bookloving

bookloving

Lesejury Star
offline

bookloving ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit bookloving über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.03.2021

Unterhaltsame, aber auch nachdenklich stimmende Nachkriegsgeschichte

Als das Leben wieder schön wurde
0

INHALT
Mit Lippenstift und Lebensmut. Drei Frauen bringen mit ihrem mobilen Schönheitssalon Farbe in das Hamburg der 50er Jahre.

1954 sind die dunklen Jahre vorbei, die Wunden des Krieges jedoch noch ...

INHALT
Mit Lippenstift und Lebensmut. Drei Frauen bringen mit ihrem mobilen Schönheitssalon Farbe in das Hamburg der 50er Jahre.

1954 sind die dunklen Jahre vorbei, die Wunden des Krieges jedoch noch lange nicht verheilt. Greta Bergström hat fast ihr gesamtes Leben in Stockholm verbracht, bei ihrer Ankunft in Hamburg ist der Himmel über der Stadt so grau wie die Seelen der Menschen. Mit ihrer offenen Art eckt die fröhliche Schwedin überall an, eine Stelle als Kosmetikerin sucht sie vergebens. Alles ändert sich, als Greta sich mit zwei Frauen anfreundet: Marieke, die aus Ostpreußen fliehen musste und den Nachbarinnen in den Altonaer Nissenhütten die Haare macht; und Trixie, die im feinen Blankenese lebt und unglücklich in einen amerikanischen Soldaten verliebt ist. Gemeinsam beschließen die drei Frauen, einen mobilen Schönheitssalon zu eröffnen. Ihre Kundinnen sollen sich wieder wohl in ihrer Haut fühlen, das Leben endlich wieder genießen. Nach den schweren Jahren ein Stück vom Glück zu finden, davon träumen auch die drei Freundinnen…
(Quelle: Wunderlich)

MEINE MEINUNG
Momentan erscheinen eine Menge Romane mit jungen, starken Frauenfiguren, die vor dem zeitgeschichtlichen Hintergrund der deutschen Nachkriegszeit und der beginnenden Wirtschaftswunderjahre spielen, so beispielsweise der Auftakt zur „Wunderfrauen“-Trilogie von Stephanie Schuster oder zu Carmen Korns neuer Histo-Saga „Und die Welt war jung“.
In diesen Trend fügt sich auch der interessante historische Roman „Als das Leben wieder schön wurde“ der deutschen Autorin und Journalistin Kerstin Sgonina ein, der ebenfalls in dieser Zeit im Hamburg von 1954 angesiedelt ist.
Im Mittelpunkt der unterhaltsamen, aber zugleich auch nachdenklich stimmenden Geschichte stehen die drei jungen Frauen Greta, Marieke und Trixie, die sich zu Beginn der 1950ger Jahre kennenlernen, anfreunden und beschließen, gemeinsam in einem ausgemusterten, umgebauten Lastwagen einen mobilen Schönheitssalon zu betreiben. In den Zeiten des allgemeinen Aufbruchs und Neubeginns wollen auch sie es wagen, hiermit ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Nach den finsteren Kriegsjahren und der entbehrungsreichen Nachkriegszeit wollen sie ihren Kundinnen mit einer neuen Frisur oder wohltuenden Gesichtsbehandlung etwas Gutes tun und ihnen neue Lebensfreude schenken.
Rasch war ich gefangen von der lebendig und einfühlsam erzählten Geschichte, die zwischen verschiedenen Erzählsträngen hin und her wechselt. Dank des angenehmen, anschaulichen Erzählstils gelingt es der Autorin rasch, uns in die historische Vergangenheit der Hamburger Nachkriegszeit eintauchen zu lassen und die verschiedenen Charaktere zum Leben zu erwecken.
Die Geschichte wird in der 3. Person aus der Perspektive der Hauptfigur Greta Bergström erzählt, einer gelernten Kosmetikerin, die nach dem Tod ihrer geliebten Großmutter von Schweden nach Hamburg kommt. Man verfolgt gebannt den ersten Versuchen der jungen Schwedin Greta in Deutschland Fuß zu fassen und sich allmählich mit der wenig freundlichen und sehr distanzierten Familie ihres Vaters Harald Buttgereit, dem ehemaligen Ehemann ihrer Mutter Linn, zu arrangieren, bei der sie für den Anfang untergekommen ist. Nach und nach lernen wir auch die übrigen interessanten Charaktere kennen wie die aufgeweckte, aus Ostpreußen stammende Marieke kennen, die sich als Friseurin über Wasser hält, um endlich ihren kleinen Sohn zu sich holen zukönnen, Trixie, die aus betuchtem Hause stammt, ihre alte Mutter pflegt und sich für Mode interessiert, oder Gretas lebenshungrigen, jazzbegeisterten Halbbruder Mickey. Schrittweise erleben wir hautnah mit, was das Leben für die einzelnen Charaktere an Überraschungen, Herausforderungen und Problemen bereit hält und welche Entwicklungen sie im weiteren Verlauf nehmen. Sehr abwechslungsreich und glaubwürdig schildert die Autorin auch wie sich die Freundschaft zwischen den so unterschiedlichen Frauen entwickelt und wie diese manchmal auch auf die Probe gestellt wird.
Es gelingt der Autorin hervorragend, das damalige Zeitkolorit sehr anschaulich einzufangen und uns sehr lebendig und authentisch zu vermitteln. Durch die Dialoge ihrer Charaktere und anhand der sehr unterhaltsamen und anschaulich beschriebenen Episoden rund um das Schönheitsmobil mit seiner bunten Mischung an unterschiedlichsten Kundinnen führt uns die Autorin geschickt den typischen Zeitgeist und exemplarische Frauenschicksale jener Epoche vor Augen. Hierbei greift sie auch beklemmende und sehr problembehaftete Themen auf wie beispielsweise die immer noch allgegenwärtigen Folgen des Kriegs, die Wohnungsnot, die Abhängigkeit der Frauen von ihren Ehemännern, das Schicksal der traumatisierten Kriegsheimkehrer, die geächteten Beziehungen zu den Besatzern oder auch das Schicksal der Behinderten und psychisch Kranken während der Nazi-Diktatur. Auch die Animositäten und Vorurteile gegenüber den Ostflüchtlingen, die Ausgrenzung der Alleinerziehenden, das hartnäckige Verdrängen und Schweigen über die Vergangenheit, die Haltung der altgestrigen, unverbesserlichen Nazianhänger und die unzureichende Aufarbeitung der Nazigräuel werden angesprochen. Für meinen Geschmack wirkte die Handlung durch die vielen, oftmals nur angerissenen Aspekte thematisch ein wenig zu überladen.
Für viel Spannung sorgt ein weiterer Handlungsstrang, in dem wir Gretas Nachforschungen zum rätselhaften Verbleib ihrer Mutter Linn miterleben. Kurz vor dem Krieg ließ diese ihre Mutter mit der kleinen Greta nach Schweden übersiedeln, bleib allein in Hamburg zurück mit dem Versprechen später nachzukommen, und ließ niemals mehr von sich hören. In die beschwingte Aufbruchsstimmung um den hoffnungsvollen Neubeginn der jungen Frauen mischt sich mit den weiter voranschreitenden Erkenntnissen zum tragischen Schicksal von Gretas Mutter zunehmend eine unerwartet beklemmende und düstere Atmosphäre in die Geschichte. Die Auflösung macht schließlich sehr betroffen und fügt sich nicht so recht in die unterhaltsamen, amüsanten Geschehnisse rund um die „Schnieke Deern“ ein.
Durch ihre einfühlsamen Schilderungen erweckt die Autorin die verschiedenen Charaktere geschickt zum Leben. Ihre Figuren sind trotz der großen Vielzahl lebendig, vielschichtig und liebevoll ausgearbeitet. Insbesondere wirken die drei Frauenfiguren mit ihren gegensätzlichen Persönlichkeiten, ihren Eigenheiten aber auch ihren Geheimnissen und Traumata aus der Vergangenheit recht lebensnah. Es sind bemerkenswert tatkräftige, starke Frauenfiguren, die das traditionelle Rollenbild hinter sich lassen wollen und ein selbstbestimmtes, freies Leben für sich suchen. Bei einigen von ihnen hätte ich mir allerdings etwas mehr Tiefgang gewünscht. Bis zum Ende hin blieb mir zudem das distanzierte Verhalten von Gretas Vater sehr befremdlich und völlig unverständlich.
Die in sich abgeschlossene Geschichte endet mit einigen losen Fäden, so dass man für sich weiterspinnen kann, wie sich die Geschicke in der Hoffnung auf bessere Zeiten und ein glücklicheres Leben für drei Freundinnen weiterentwickeln werden.

FAZIT
Eine unterhaltsame, aber auch nachdenklich stimmenden Geschichte über drei junge Frauen während der Nachkriegszeit - abwechslungsreich erzählt, mit authentischem Zeitkolorit und interessanten Frauenfiguren!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.02.2021

Nettes Geschenkbüchlein

Bücherliebe – Was Bücherregale über uns verraten
0

MEINE MEINUNG
Die britische Autorin Annie Austen entführt uns in ihrem kleinen, aber feinen Büchlein „Bücherliebe - Was Bücherregale über uns verraten“ in die faszinierende Welt der Bücher und gibt uns ...

MEINE MEINUNG
Die britische Autorin Annie Austen entführt uns in ihrem kleinen, aber feinen Büchlein „Bücherliebe - Was Bücherregale über uns verraten“ in die faszinierende Welt der Bücher und gibt uns interessante Einblicke in das sensible und bisweilen etwas befremdliche Seelenleben von Bücherliebhabern. Es ist eine unterhaltsame und humorvoll geschriebene Sammlung von allerlei Interessantem, Wissenswertem und Skurrilem rund um das Thema Bücher. Die Autorin hat einen sehr angenehmen, abwechslungsreichen und witzigen Schreibstil, stellt durch ihre persönliche Ansprache rasch eine Nähe zu uns LeserInnen her und hat mich öfters mal zum Schmunzeln gebracht,
In zahlreichen, meist recht kurzen Kapiteln hat Austen viele kurzweilige Anekdoten, informative und lehrreiche Geschichten und nette „Fun facts“ zusammengestellt – mit eingestreuten Aphorismen von mehr oder weniger bekannten Persönlichkeiten und Schriftstellern über Literatur und Bücherleidenschaft sowie hübschen, zum Thema passenden Zeichnungen zur Auflockerung.
Auf knapp 190 Seiten geht Austen mit herrlichem Augenzwinkern den wirklich wichtigen Fragen im Leben von BuchliebhaberInnen nach. Sehr vergnüglich widmet sie sich beispielsweise der Frage, was unsere Bücherregale über uns aussagen, da sie ja ähnlich wie Kleidung viel über die stolzen Regalbesitzer preisgeben und eine Form der Selbstdarstellung sind. Bücherregale als heimliche Stars unter den Wohnzimmermöbeln beherbergen heißgeliebte Bücherschätze – egal ob nun alphabetisch nach Autoren oder nach Genres sortiert oder sogar liebevoll farblich angeordnet, sie offenbaren dem Kenner auch so manches Geheimnis. So wagt Austen sogar die These aufzustellen, dass unsere Bibliothek mit unserer Autobiografie gleichzusetzen ist. Außerdem erzählt die Autorin uns auch von verschiedensten Bücherregalen, wie dem „Bücherregal des Volkes“ in Lettland oder 5 tollen Bücherregalen in Kinofilmen. Für Liebhaber von Fakten und Kuriositäten finden wir neben einer Zusammenstellung der Lieblingstitel von Barack Obama, Marilyn Monroe oder der jungen J.K. Rowling sowie Büchern, die im Unterschlupf von Osama Bin Laden gefunden wurde, ebenfalls Insiderwissen über 10 verworfenen Titel für berühmte Bücher, 12 Bücher, die in Filmen gelesen werden oder 6 völlig schräge Buchtitel.
Austen geht aber auch auf einige interessante Probleme ein, mit denen sich diejenigen von uns beschäftigen müssen, die viel lesen, nicht unbedingt nach den Tipps von Aufräum-Guru Marie Kondo vorgehen möchten und sich nur schwer von Büchern trennen können: Wie behalte ich den Überblick und bringe Ordnung in mein Bücherregal? Sehr interessant und unterhaltsam fand ich auch Austens Ausführungen zu dem Thema, ob man Bücher unbedingt zu Ende lesen muss und wie man die heikle Sache des Bücher-Ausleihens angeht.
In vielen der geschilderten Episoden wird man sich selbst wiederfinden, wenn auch vielleicht nicht in einer derart extremen Ausprägung, und wird zugleich beruhigt feststellen, dass man glücklicherweise unter Gleichgesinnten und nicht allein mit seinen ‚Ticks‘ ist.
Doch ob dies nun alles so überaus interessant, lesens- und ja bemerkenswert ist, sei dahin gestellt und ist sicherlich Geschmackssache.

FAZIT
Ein unterhaltsames und lehrreiches Büchlein über die Liebe zu Büchern, kein Must-have aber ein humorvolles Nice-to have für das Bücherregal aller Bücher-LiebhaberInnen, Book Nerds und Bibliomane!
Vor allem ein tolles Geschenkbuch, mit dem man eigentlich nicht viel falsch machen kann!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.02.2021

Unterhaltsame Kriminalkomödie

Kein Feuer kann brennen so heiß
0

INHALT
Schön ist sie nicht, aber sie kann kochen und anpacken. Deshalb ist Lorina Altenpflegerin geworden und hat mit der Anstellung in der Villa Alsfelder das große Los gezogen. Hier geben sich attraktive ...

INHALT
Schön ist sie nicht, aber sie kann kochen und anpacken. Deshalb ist Lorina Altenpflegerin geworden und hat mit der Anstellung in der Villa Alsfelder das große Los gezogen. Hier geben sich attraktive Masseure die Klinke in die Hand, und Techtelmechtel entstehen, die besser geheim bleiben sollen.
Für Aufregung sorgen ein aufgeschwatzter Pudel und ein zurückgelassenes Baby, die die alte Dame sichtlich neu beleben. Sehr zum Missfallen ihres Großneffen, der aufs Erbe lauert.

(Quelle: Diogenes)

MEINE MEINUNG
„Kein Feuer kann brennen so heiß“ ist der neue Roman der sympathischen, mittlerweile 85-jährigen Grande Dame und „Lady of Crime“ Ingrid Noll. Ein Name, der für kurzweilige Unterhaltung und raffiniert angelegte, schwarzhumorige Geschichten mit wundervoll skurrilen Charakteren steht.
Auch in ihrem jüngsten Roman, der in gewisser Weise eine kriminelle Komödie ist, erwarten uns wieder zahlreiche für Noll typische Elemente, die für eine abwechslungsreiche Unterhaltung mit feiner ironischer Note sorgen. Die Geschichte über die keineswegs so außergewöhnliche exklusive Seniorenbetreuung einer alten, nach einem Schlaganfall halbseitig gelähmten alten Dame, die umsorgt von ihrem Personal in ihrer sehr noblen Villa lebt, entwickelt sich trotz allerlei kurioser Verwicklungen und Turbulenzen in recht geordneten Bahnen. Viel mehr über die Handlung sollte eigentlich gar nicht verraten werden, denn der Klappentext enthüllt für meinen Geschmack schon zu viele Details.
Trotz einiger Einblicke in schockierende Abgründe des menschlichen Egos bleibt es ein vergnüglicher, solider Roman über so manche menschlichen Begehrlichkeiten und Verfehlungen, mit einigen gesellschaftskritischen Spitzen und bissigen Seitenhieben auf Kosten des männlichen Geschlechts.
Mit ihrer flotten, humorvollen Erzählweise gelingt es der versierten Autorin rasch, uns in ihre Geschichte hinein zu ziehen, die vor allem von den wundervoll gezeichneten, recht schrulligen und überaus menschlichen Charakteren lebt. Sehr unterhaltsam und vielschichtig sind die verschiedenen Figuren ausgearbeitet – insbesondere die verschiedenen Männerfiguren, ob nun der singenden Masseur Boris, der schüchterne, Balladen-rezitierende Ruben oder der überhebliche, geldgierige Großneffe, sie alle verkörpern sehr interessante, treffend gezeichnete Klischees, über die man sich köstlich amüsiert.
Ein besonderes Highlight ist natürlich die liebenswerte 30jährige Altenpflegerin und Ich-Erzählerin Lorina, auch Lori oder Plumplori genannt, die im Laufe der Handlung eine erstaunliche Entwicklung nimmt und sich vom Tollpatsch, Aschenputtel und späten Mädchen zur patenten Heldin mausert. Mit erfrischender Leichtigkeit, zuweilen lakonisch und meist ziemlich abgeklärt erzählt sie uns von ihrem eher beschaulichen, wenig ereignisreichen Leben als Rund-um-die Uhr-Betreuerin der betagten Viktoria Alsfelder, ihrem nicht vorhandenen Privat- und Liebesleben und ihren Erlebnissen in der Vergangenheit. Lori ist toller, ein sehr warmherzig gezeichneter Charakter, den man gerade durch die Schwächen, Verletzlichkeiten und Eigenheiten ins Herz schließen muss. Man kann sich gut in ihr Innenleben hineinversetzen und auch ihre Handlungen gut nachvollziehen.
Mit Boris, dem stets ein Liedchen trällernden Physiotherapeuten und Masseur von Frau Alsfeld, der zudem nichts anbrennen lässt, kommt bald etwas Wind in Loris alltägliches Einerlei.
Es bereitet großen Spaß, die weiteren Verwicklungen und überraschenden Wendungen zu verfolgen, doch bleibt die Geschichte insgesamt recht spannungsarm und gewinnt erst zum erwarteten Finale hin noch einmal richtig an Fahrt.
Bei diesem eher ruhigen Roman hat mir leider doch das gewisse Etwas gefehlt. Trotz feiner ironischer Untertöne hätte ich mir etwas mehr bitterbösen, schwarzen Humor, Nolls früheren sarkastischen Biss und einige spitzfindige Wendungen erhofft.

FAZIT
„Kein Feuer kann brennen so heiß“ bietet gute Unterhaltung mit feiner Ironie und wundervoll skurrilen Charakteren, ist aber sicherlich nicht das beste Buch von Ingrid Noll!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.02.2021

Praktischer Küchenratgeber für Einsteiger mit schnellen Veggie-Gerichten

Vegetarisch kochen mit 5 Zutaten
0

MEINE MEINUNG
In der beliebten KÜCHENRATGER-Reihe des GU-Verlags ist von der bekannten Kochbuch-Autorin, Oecotrophologin und freien Food-Journalistin Martina Kittler der neue Band „Vegetarisch kochen mit ...

MEINE MEINUNG
In der beliebten KÜCHENRATGER-Reihe des GU-Verlags ist von der bekannten Kochbuch-Autorin, Oecotrophologin und freien Food-Journalistin Martina Kittler der neue Band „Vegetarisch kochen mit 5 Zutaten“ erschienen.
Hierin findet sich eine Zusammenstellung von unkomplizierten, raffinierten Alltagsgerichten für eine leckere, ausgewogene und gesunde Ernährung, die sich vor allem an alle ungeübte Anfänger richtet, an Familien, die es schnell und unkompliziert lieben, oder Leute mit wenig Zeit.
Vegetarische Ernährung liegt voll im Trend und dieser kleine Küchenratgeber liefert mit seinen insgesamt 33 Rezepten viele Anregungen für die einfache, stressfreie und schnelle vegetarische Alltagsküche. In ihrem neuen Kochbuch zeigt Martina Kittler, wie Kochen mit ganz wenig Zeitaufwand und maximal 5 Zutaten sowie fantastisch leckerem Gemüse, Hülsenfrüchten, Pasta, Eiern plus Milch- oder Tofu-Produkten funktioniert. Daher nennt sie ihr Prinzip auch das „Einmalfünf“ der trendigen Alltagsküche!
Nach einer kurzen Einleitung der Autorin Martina Kittler und einer Vorstellung der „5 Zutaten-Küche“ kann man direkt loslegen mit dem originell illustrierten Blitzrezept One-Pot-Asia-Pasta, das zugleich sehr schön das Grundprinzip dieses Kochbuchs widerspiegelt.
Vom kleinen Snack, über vollwertige fleischlose Hauptgerichte bis zu verführerischen Nachspeisen für Schleckermäulchen findet sich eine interessante Auswahl an leckeren Gerichten für die Familienküche, die Kindern, Eltern und Großeltern gleichermaßen schmecken werden. Einige mit einem schwarzen Blattsymbol gekennzeichnete Gerichte sind sogar vegan. Die Rezepte eignen sich aber nicht nur für ein schnelles Mittagessen, sondern können sehr gut vorbereitet und auf die Arbeit mitgenommen werden.
Der eigentliche Rezeptteil umfasst vier verschiedene Kapitel mit den Kategorien:
· Kleine Gerichte mit Salaten und Suppen
· One-Pot-Meals mit wenig Aufwand
· Aus dem Ofen mit Gerichten, die sicher gut vorbereiten lassen
· Süßes mit allerlei schnellen Nachspeisen.
Die Auswahl der frischen Zutaten für die verschiedenen, fleischlosen Gerichte ist wirklich sehr vielfältig. In der Regel sind Getreide, Pasta, Reis sowie Gewürze bereits in der Vorratsküche vorhanden. Aus frischem Obst und Gemüse, bzw. einigen Zutaten aus der Tiefkühltruhe oder Dose, in Kombination mit Käse oder ein anderen Milchprodukten sowie mit Frischteigen aus dem Supermarkt lassen sich abwechslungsreiche und schmackhafte Gerichte zaubern und das oft in weniger als 30 Minuten.
Da fällt einem beim Durchblättern die Entscheidung, welches Rezept man zuerst ausprobieren möchte, richtig schwer. Meine absoluten Highlights waren bisher „Kürbis-Quinoa-Eintopf“ und „Gemüse-Quiche à La Provence“. Aber auch die süßen Rezepte mit spannenden Kombinationen wie „Papaya-Quark-Strudel“ oder „Birnen-Walnuss-Schnecken“ haben mich sehr angesprochen.
Der Rezeptteil ist sehr übersichtlich gestaltet. Die einzelnen Zubereitungsschritte sind verständlich erklärt und die Rezepte flott nachgekocht. Große Erfahrung beim Kochen wird also nicht vorausgesetzt. Allerdings bleibt die Raffinesse für meinen Geschmack bisweilen etwas auf der Strecke, denn die Rezepte sind doch recht einfach angelegt.
Oft gibt es in zusätzlichen Kästen aber noch ergänzende Hinweise zu Warenkunde oder Tipps zur Zubereitung oder interessante Abwandlungen. Alle Rezepte sind für 4 Personen ausgelegt und mit Angaben zur Zubereitungszeit, Kalorienzahl sowie Nährstoffzusammensetzung versehen.
Dank der ausklappbaren Buchcover-Seiten hat man die wichtigsten Infos zum Thema stets auf einen Blick griffbereit. In der eBook-Version finden sich diese im Anhang. So erhält man eine rasche und übersichtliche Einführung zu Warenkunde und Zubereitungstipps und darüber hinaus auch hilfreiche Schritt-für-Schritt-Anleitungen zu den Themengebieten: „Das Prinzip: Veggie mit 5 Zutaten“, „So geht’s: Gemüse zum Einfrieren“, „Eiweißpower aus dem Vorrat“ aber auch hilfreiche Hinweise zum „Würz-Joker für die 5-Zutaten-Küche“, „Clever Veggie-Vorratsküche“ und „Die perfekte Kombi“.
Gut gefallen hat mir auch die sehr ansprechenden Gestaltung des ganzen Buches und schöne Bebilderung der Rezepte mit natürlich wirkenden, Appetit-anregenden Fotos von Maria Grossmann und Monika Schürle. So nimmt man das Buch nicht nur zum Kochen, sondern auch gerne einfach nur zum Stöbern in die Hand.

FAZIT
Ein schön aufgemachter, praktischer Küchenratgeber mit leckeren, vegetarischen Rezeptideen und vielen hilfreichen Tipps für die einfache, stressfreie und schnelle vegetarische Alltagsküche. Vor allem für ungeübte AnfängerInnen und Einsteiger in die vegetarische Küche eignet!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.02.2021

Motivierender Ratgeber für ein aufgeräumtes Leben

Der Aufräum-Kompass
0

„Deine Wohnung und dein Haushalt spiegeln deine Seele wider. Eine aufgeräumte Wohnung bedeutet meist auch eine aufgeräumte Seele.“
~Zitat: Jelena Weber~
(Quelle: ZS Verlag)


MEINE MEINUNG
Wer kennt das ...

„Deine Wohnung und dein Haushalt spiegeln deine Seele wider. Eine aufgeräumte Wohnung bedeutet meist auch eine aufgeräumte Seele.“
~Zitat: Jelena Weber~
(Quelle: ZS Verlag)


MEINE MEINUNG
Wer kennt das nicht? Der Alltag wird immer chaotischer, viel zu viel unnützer Kleinkram hat sich angesammelt, die Schränke quellen über mit Dingen, die man weder braucht noch mag. Da hilft nur noch rigoroses Ausmisten, Aufräumen und Sortieren – Themen, die sicher nicht beliebt sind und obere Priorität haben, die einem aber offenbar viel Zeit und Nerven sparen und darüber hinaus sogar ein Kompass für ein glückliches, entspanntes und aufgeräumtes Leben werden können.
Klingt toll, oder?
In ihrem kürzlich im ZS-Verlag erschienenen Ratgeber „Aufräum-Kompass - Sauber machen, Ordnung schaffen, Ordnung halten: Die besten Strategien für ein schönes Zuhause“ zeigt uns die erfolgreiche Bloggerin und Aufräum-Expertin Jelena Weber, wie man einen chaotischen Haushalt in den Griff bekommt und sich schließlich über ein aufgeräumtes Wohlfühlzuhause freuen kann.
Sehr unterhaltsam und anschaulich erzählt die sympathische Autorin in ihrem äußerst motivierenden Ratgeber beispielsweise über ihre sehr persönlichen Erfahrungen, erklärt uns, warum das Aufräumen auch sehr viel mit Selbstliebe zu tun hat und dass unsere Wohnung unsere Seele widerspiegelt.
In 7 verschiedenen Kapiteln will sie uns ihren Kompass für ein aufgeräumteres Leben vermitteln und hat viele hilfreiche Tipps und alltagstaugliche Tricks zum Aufräumen, Ordnen und Putzen zusammengestellt.
Sehr gut gefallen hat mir, dass die Autorin verschiedene Methoden zum Ausmisten und Ordnungshalten ausgetestet hat und uns diese Aufräum-Methoden im eigenen Praxistest sehr übersichtlich vorstellt. Die Autorin gibt uns immer wieder sehr ausführliche Einblicke in ihre eigenen Vorgehensweisen und Erkenntnisse und streicht heraus, was bei ihr gut funktioniert hat. Neben der berühmten KonMarie-Methode erfahren wir auch mehr über die Feng Shui-Methode und die Swedish Death Cleaning-Methode – so kann man selber auswählen, welche Methode einem am ehesten zusagt.
So erfahren wir auch wie man sich am besten aufraffen kann, bestimmte Routinen entwickelt und den eigenen Partner zu mitmachen bewegt. Zudem erhalten wir wertvolle Tipps, was man mit den aussortierten Sachen machen und anderen eine Freude bereiten kann. Ausgedehnt wird das umfangreiche „Entrümpelungs“-Programm schließlich auf das eigene Leben und so finden wir auch Tipps zum Umgang digitalem Müll, „Seelenballast“ und dem Thema Veränderung im Job.
Sehr ansprechend und inspirierend sind auch die nachhaltigen DIY- und Upcycling-Ideen für verschiedene Ordnungs- und Aufbewahrungssysteme, die dank der einfachen und schön bebilderten Anleitungen von Jelena Weber leicht und zudem günstig nachzumachen sind. Schließlich finden sich auch zum Thema Saubermachen und nachhaltiges Putzen interessante Anregungen und Vorschläge für selbstgemachte, umweltschonende Alternativen zu den gängigen Putzmitteln.
Gut gefallen hat mir auch die sehr ansprechende und übersichtliche Gestaltung des ganzen Buches. Besonders gelungen finde ich die sehr schöne, den Inhalt untermalende Bebilderung mit geschmackvollen und natürlichen Fotos von Richard Brzozowski sowie anschauliche Zeichnungen zur Auflockerung und ergänzende, farbige Info-Kästen zu einigen der Tipps. Abgerundet wird der Aufräum-Ratgeber mit einem umfangreichen alphabetischen Register, das einem das Auffinden verschiedener Themen und Stichwörter erleichtert.
Auch wenn einige Tipps sicher nicht so neu sind und gewisse Schilderung sich wiederholen, so kann doch jeder - egal ob Aufräummuffel oder Ordnungsfanatiker – zahlreiche nützliche Tipps, viel Inspiration und Motivation aus diesem Buch mitnehmen.

FAZIT
Insgesamt ist Jelena Weber ein hilfreicher, unterhaltsamer und angenehm zu lesender Ratgeber gelungen, der viele Anregungen zum Ausmisten liefert, verschiedene Aufräumstrategien vorstellt und einen auf jeden Fall dabei unterstützt, Ordnung in die eigenen vier Wände zu bringen.
So möchte man nach dem Lesen des Buchs am liebsten direkt anfangen mit einem neuen, aufgeräumten Leben!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere