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Veröffentlicht am 28.11.2021

Der Reichtum des Lebens und neue Pfade

Berauscht vom Leben
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Die Autorinnen Jardine Libaire und Amanda Eyre Ward entwickelten im Laufe ihres Lebens ein Alkoholproblem. Es hatte sich schleichend eingestellt, wie bei so vielen Menschen auch. Doch beide haben sich ...


Die Autorinnen Jardine Libaire und Amanda Eyre Ward entwickelten im Laufe ihres Lebens ein Alkoholproblem. Es hatte sich schleichend eingestellt, wie bei so vielen Menschen auch. Doch beide haben sich ihrer Sucht gestellt. Und überraschenderweise haben sie als trockene Alkoholikerinnen festgestellt, dass das Leben so viel mehr zu bieten hat als durchzechte Nächte und dem Kater am Morgen danach. Das Leben selbst kann uns berauschen, wenn wir achtsam und mit Klarheit jeden einzelnen Tag erleben.

In ihrem Buch „Berauscht vom Leben– Die Freiheit nicht zu trinken“ erzählen sie Episoden und Anekdoten aus ihrem eigenen Leben. Sie stellen die These auf, dass ein Leben mit weniger Alkohol ein Leben voller "mehr" bedeutet. Mehr im Hier und Jetzt, mehr Rock 'n' Roll, mehr an Klarheit. Es soll Menschen motivieren, ihr Leben als Abenteuer zu betrachten und offen sein für Neues, den Reichtum des Lebens zu kosten. Und das gilt für uns alle, auch für Menschen für die Alkohol keine Rolle spielt.

Das Buch liest sich flüssig, und unterhaltsam. Die Intention der Autorinnen ist es, Denkanstöße in Gang zu setzen. Warum nicht mal was völlig Unkonventionelles zu machen, was Ungewöhnliches, einfach mal vertraute Pfade verlassen? Bei mir ist es ihnen definitiv gelungen. In meinem Kopf entwickelten sich völlig neue Ideen beim Lesen.
Dennoch: Ich hatte zum Glück mit Alkohol nie viel am Hut, doch ich hege Zweifel, dass das Buch für Betroffene wirklich eine Hilfe ist. Wer Hilfe sucht, wird sie in diesem Buch nicht finden. Es ist also kein Buch für Menschen die noch mit sich kämpfen, dem Dämon Alkohol zu entsagen, es ist eher ein Buch für Menschen, die die Lücke füllen wollen, die ihnen durch die Alkoholabstinenz entstanden sind. Es soll ihnen die Vielfalt des Lebens schmackhaft machen.

Fazit: Ein ermutigendes Buch, voller positiver Impulse.

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Veröffentlicht am 12.11.2021

Ist der echt?

Salonfähig
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Ein Roman der die Gemüter spaltet. Man muss sich nur die Rezensionen ansehen, da ist alles dabei. Harter Stoff. Ein Roman, der im Kern die Realität abbildet, überspitzt, aber der Wirklichkeit so nah, dass ...

Ein Roman der die Gemüter spaltet. Man muss sich nur die Rezensionen ansehen, da ist alles dabei. Harter Stoff. Ein Roman, der im Kern die Realität abbildet, überspitzt, aber der Wirklichkeit so nah, dass es weh tut.

Elias Hirschls namenloser Protagonist eifert seinem großen Idol mit krankhafter Akribie nach. Sein Vorbild ist der jüngste Bundeskanzlerkanditat Julius Varga. Da waren wohl Ähnlichkeiten beabsichtigt. Der junge Parteichef verkörpert alles, was auch der Protagonist sein will. Leider ist dieser nur ein kleines Licht im Parteigetriebe. Aber zumindest darf er Vargas Blumen in seiner Abwesenheit gießen. Herrlich!

Unser Held kontrolliert ständig seine Haltung, der Slim-Fit-Anzug muss einwandfrei sitzen, seine Sprache exzellent sein, seine Außenwirkung ankommen, alles muss perfekt sein. Ständig ist er bemüht sich als Person zu optimieren, der Rhetorikstil wird verbessert und eingeübt. Nichts an ihm ist noch echt. Man erfährt auch nicht wirklich was über ihn. Keine Gefühle, kein eigenes Leben. Ein Soziopath der schlimmsten Sorte. Vermutlich leben solche Menschen unbemerkt neben uns und sie sind brandgefährlich. Nicht nur in der Politik.

Mich hat dieser kranke Typ bis zuletzt gefesselt. Ich war abgestoßen und zugleich fasziniert. Manches in dem Roman ist stark überzogen und surreal und völlig krass. Dennoch unbedingt lesenswert.


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Veröffentlicht am 09.11.2021

Die ‚wilde Hilde‘

Der Slalom meines Lebens
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Hilde Gerg erlaubt uns einen Blick hinter die Kulissen, gibt uns Einblick in ihr Leben. Der Leser erfährt wie aus der kleinen Hilde Gerg, die auf einer bewirtschafteten Almhütte zuhause war, die ‚Wilde ...

Hilde Gerg erlaubt uns einen Blick hinter die Kulissen, gibt uns Einblick in ihr Leben. Der Leser erfährt wie aus der kleinen Hilde Gerg, die auf einer bewirtschafteten Almhütte zuhause war, die ‚Wilde Hilde‘ wurde. Es war bei Gott nicht alles eitel Sonnenschein. Doch Hilde Gerg war von Klein auf gewohnt zu kämpfen. Mutig hat sie sich ihren Weg in die Weltspitze des Skisports erobert. Ihre Kindheit mit viel Freiraum und Natur, mit einem liebevollen Elternhaus, gaben ihr Wurzeln und die Kraft für ihren Lebensweg. Die langen Schulwege, die sie im Winter mit ihren Skiern bewältigten musste, haben ihr vielleicht bereits den Weg vorgezeichnet.

Die ersten Olympischen-Winterspiele in Lillehammer 1994 erlebte Hilde Gerg wie ein Wintermärchen. Sie hatte sich erst vier Wochen vorher für Lillehammer qualifiziert. Hilde liebte das Athletendorf und die Mensa und die ganze Stimmung dort.

Vier Jahre später in 1998 holte sie sich in Nagano zum ersten Mal Gold. Verständlich, dass der Empfang in der Heimat zu einem Riesenspektakel wurde.

Auch in Hildes Privatleben gibt es aufregende Auf und Abs. Sie musste ihre junge Liebe zum Trainer Wofal geheim halten und erst als endlich Schluss mit der Heimlichtuerei war, konnte sich Hilde befreit auf den Sport konzentrieren.

‚Hilde hat uns Sportfans spannendste Rennen und große Emotionen geliefert. Noch spannender ist ihre Lebensgeschichte und die damit verbundene Lebensleistung‘ sagt Felix Neureuther. Recht hat er.

Fazit: Ein spannendes und beeindruckendes Portrait einer sympathischen Sportlerin, die mit Mut und Kampfgeist ihr Leben immer wieder zu meistern wusste.

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Veröffentlicht am 04.11.2021

Upcycling macht Spaß

Neue Dinge aus alten Stoffen
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Ich liebe es, alten Sachen neues Leben einzuhauchen. Und ich bin stolz auf meine Unikate. Wer sich mit diesem Thema befassen möchte, ist mit diesem Buch gut beraten. Nicht nur Anfänger werden in diesem ...

Ich liebe es, alten Sachen neues Leben einzuhauchen. Und ich bin stolz auf meine Unikate. Wer sich mit diesem Thema befassen möchte, ist mit diesem Buch gut beraten. Nicht nur Anfänger werden in diesem Ratgeber fündig auch ich habe in diesem Buch noch einige für mich neue Anregungen gefunden.

Upcycling ist der neue Trend. Warum immer alles wegwerfen? Überlegt euch, was man daraus noch Schönes schaffen könnte. Auf einen Versuch kommt es an. Und geht tatsächlich mal was schief, na und. Das Kleidungsstück war ohnehin schon aussortiert. Also keine Panik, es kann nichts passieren.

Außer den wahnsinnig geilen Sachen, gibt es in dem Buch natürlich auch praktische Tipps zum Umgang mit der Nähmaschine, z.B. wie verarbeitet man Jerseystoffe, es gibt Hinweise über die richtige Stichwahl oder wie dicke Stellen am besten gemeistert werden ohne das einem die abgebrochene Nadel um die Ohren fliegt.

Was ich unbedingt demnächst ausprobieren werde ist, der Lavendeldruck und auch das Solarfärben. Die Pizza und Konfettitechnik finde ich unglaublich schön, so finden auch Kleinststoffreste Verwendung.

Ein rundum gelungener Ratgeber für alle Upcycling-Fans und die es werden wollen.

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Veröffentlicht am 30.10.2021

Zwei Großstadtkinder wandern los!

Runter geht's immer schneller
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Den Einstieg in das Abenteuer ‚Runter geht’s immer schneller‘ fand ich zum Schmunzeln. Ich musste immer mal wieder fett grinsen. Ich bin selber eine begeisterte Wanderin und fand es schon sehr naiv, sich ...

Den Einstieg in das Abenteuer ‚Runter geht’s immer schneller‘ fand ich zum Schmunzeln. Ich musste immer mal wieder fett grinsen. Ich bin selber eine begeisterte Wanderin und fand es schon sehr naiv, sich ohne Wandererfahrung gleich den E5 vorzunehmen. Zweifellos ein herausforderndes Ziel für jeden Wanderer, aber nichts für Einsteiger.

Aber dann geht es ja doch eine Nummer kleiner: Wandern auf Sardinien. Die Touren hat die Autorin sehr schön beschrieben. Ich habe mir Sardinien-Touren auf Tante Google angeschaut und war beeindruckt. Es machte Spaß, Melissa und ihren Partner zu begleiten und es machte Lust auf Sardinien. Jedoch auf die Idee mit Sneakers zu wandern und dann über Fußschmerzen zu klagt, drauf kann wirklich nur ein Greenhorn kommen.

Insgesamt fand ich das Buch sehr unterhaltsam. Sicherlich kann es den einen oder anderen motivieren, sich auch einmal die Wanderschuhe zu schnüren. Die Autorin hat ja auf amüsante Art verraten, wie man es nicht machen soll. Und Wandern macht immer Spaß, ob versierter Wanderer oder Greenhorn.

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