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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.11.2020

Herrlich skurril

Die Djurkovic und ihr Metzger
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„Die Djurkovic und ihr Metzger“ war mein erstes Buch/Krimi aus der Feder von Thomas Raab. Es gibt bereits sechs Vorgängerbände um den Restaurator Willibald Adrian Metzger, trotzdem hatte ich keine Probleme ...

„Die Djurkovic und ihr Metzger“ war mein erstes Buch/Krimi aus der Feder von Thomas Raab. Es gibt bereits sechs Vorgängerbände um den Restaurator Willibald Adrian Metzger, trotzdem hatte ich keine Probleme in die Geschichte einzusteigen. Irgendwie erinnert mich der Schreibstil ein bisschen an den ebenfalls österreichischer Schriftsteller Wolf Haas. Auch Raab schreibt herrlich skurril und super schräg.

Der Restaurator Metzger wird von seiner Danjela vor dem Traualtar Knall auf Fall verlassen. Da kommt ein gelackter Typ auf sie zu, und Madam folgt ihm, ohne sich noch mal umzudrehen. Was für eine bescheidene Situation. Metzger ist wie vor den Kopf geschlagen. Verständlicherweise ist er zuerst vollkommen durch den Wind, ertränkt seinen Kummer in Alkohol, bis er schnallt, dass seine geliebte Danjela in Gefahr schwebt und er Himmel und Hölle in Bewegung setzen muss.

Die Protagonisten sind absolut irre Typen. Die Codes Falke, Habicht, Adler usw. haben mich anfangs sehr verwirrt, aber nach und nach dämmerte mir, wer oder was dahintersteckt. Köstlich die Mundart. Und manche Zweideutigkeit. Hinter schnoddrigen Sätzen versteckte sich oft handfeste Gesellschaftskritik.

Kein klassischer Kriminalroman. Einfach mal was anderes. Ich bin begeistert. Ein nettes Stück Unterhaltung.

Fazit: Es hat mir Spaß gemacht, diesen Roman zu lesen. Daumen hoch.

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Veröffentlicht am 22.11.2020

Hochsensibilität als Chance

Die hochsensible Frau
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„Die hochsensible Frau“ von Alina Schwarz wirkte auf mich wie ein Augenöffner. Doch was ist Hochsensibilität überhaupt? Grundsätzlich geht es dabei um ein verändertes Wahrnehmungssystem. Hochsensible ...


„Die hochsensible Frau“ von Alina Schwarz wirkte auf mich wie ein Augenöffner. Doch was ist Hochsensibilität überhaupt? Grundsätzlich geht es dabei um ein verändertes Wahrnehmungssystem. Hochsensible Menschen nehmen innere und äußere Reize intensiver wahr.

Ich hatte es zwar schon vermutet, aber hier fand ich letztlich eine Erklärung, warum ich so ticke wie ich ticke. Ich nehme schon immer unterschwellig negative Stimmungen auf und versuche bewusst auf andere ausgleichend zu wirken, d.h. ich halte gereizte Atmosphären eigentlich kaum aus, deshalb muss ich, auch um mich zu schützen, für besseres Klima sorgen. Das war bei uns auf der Arbeit jahrelang so. Leider überfordert man sich dadurch auf Dauer.

Auch der Perfektionismus ist ein großes Thema bei mir. Und vor allem mein Gerechtigkeitssinn, dass ich mich für andere Menschen stark mache und mich für sie einsetze. Ich weiß, ich kann die Probleme der Welt nicht lösen… dennoch, einen Versuch ist es wert.

Auf der anderen Seite empfinde ich positive Momente sehr stark. Vor allem die Schönheit der Natur bringt mein Herz zum Überfließen.

In den 90iger Jahren wurde der „Highly Sensitive Person“ HSP geprägt. Im Buch findet sich gleich zu Anfang eine Checkliste mit 30 Fragen. Hier kann der Leser herausfinden, ob er im HS-Personenkreis wiederfindet. Bei mir trafen 23 Punkte zu.

Ich kann das Buch uneingeschränkt weiterempfehlen. Es ist gut lesbar und verständlich geschrieben. Ein wichtiger und absolut hilfreicher Ratgeber zum Thema Hochsensibilität.


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Veröffentlicht am 13.11.2020

Glaube an Wunder

Die Farbe von Glück
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Die Autorin Clara Maria Bagus hat mit „Die Farbe von Glück“ ein wunderschönes, berührendes Märchen, voller Lebensweisheit geschrieben. Es geht um die Frage nach dem Glück, um Recht und Unrecht, und vor ...

Die Autorin Clara Maria Bagus hat mit „Die Farbe von Glück“ ein wunderschönes, berührendes Märchen, voller Lebensweisheit geschrieben. Es geht um die Frage nach dem Glück, um Recht und Unrecht, und vor allem um die Liebe und nicht zuletzt um den Glauben an Wunder.

Der sechsjährige Antonie wird von seiner Mutter von heute auf morgen einfach verlassen. Bevor sie Marlene weggeht, schreibt sie ihm ein Wort auf die Stirn. Die junge Krankenschwester Charlotte nimmt sich des Jungens an. Und das ist das erste Wunder dieser Geschichte. Sie wird zur Insel der Wärme in Antonies Leben. Der Junge trägt Verbrennungen an den Handflächen und ein Netz aus Narben zieht sich über seine Handrücken. Antonie wird für Charlotte zu ihrem liebsten und Charlotte zu Antonies einzigen Menschen.

Das Leben könnte schön sein. Doch Charlotte wird erpresst. Jules, der Richter fordert den Austausch seines kranken Neugeborenen Mädchens gegen ein gesundes Kind, ansonsten wird er dafür sorgen, dass ihr Antonie genommen wird. Tief verzweifelt gibt Charlotte den Ansinnen nach. Wie diese Entscheidung den Lebensweg von vier Familien verändert und wie das Schicksal mit dieser Tat umgeht, erfährt der Leser in diesem einzigartigen Buch.

Der Schreibstil ist poetisch, die Autorin versteht es Stimmungen und Bilder zu erzeugen. Die Kapitel sind angenehm kurz. Ich wurde mit jeder Zeile angesprochen. Es gibt so viele Sätze, die mich ergriffenen. Zum Beispiel: „Es gibt viele Menschen, die nicht die Familie haben, die sie verdienen.“ Oder der Richter stellt für sich fest: „Das Leben hatte ihm gelehrt: Im Zustand tiefer Verzweiflung war er genauso anfällig, die Gesetze zu übertreten, wie jeder andere.“ Er gibt übrigens zwei Monate nach dieser Tat seinen Beruf auf. Noch ein schöner Satz: „Manchmal fallen wir so tief im Leben, dass uns nur Flügel retten können.“ Und ganz besonders schön: „Die Wenigsten werden in das Leben, das sie sich wünschen hineingeboren. Wir müssen es uns selbst erschaffen. Niemand kann was für seine Herkunft. Aber für das was er aus seinem Leben macht.“

Die Charaktere sind liebevoll gezeichnet. Ich mochte sie alle, fühlte und litt mit ihnen. Die Handlung hat märchenhafte Züge, lässt sich aber trotzdem auf unser aller Leben adaptieren. Mich hat dieser Roman gut unterhalten, aber vor allem nachdenklich gestimmt. „Das Wunder des Lebens ist so groß, dass es ein Vorher und Nachher geben muss.“

Fazit: Ich kann diese tiefgründige Geschichte aus vollstem Herzen empfehlen.

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Veröffentlicht am 11.11.2020

Harmlose Fragen?

99 harmlose Fragen für überraschende Unterhaltungen zwischen Eltern und Kindern
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Ralph Caspers hat mit „99 harmlose Fragen“ ein kurzweiliges Frage – und Antwort-Hörbuch geschaffen, dass in Familienkreis für anregende Unterhaltungen sorgen wird.

Das Hörbuch wird vom Autor selbst gesprochen. ...

Ralph Caspers hat mit „99 harmlose Fragen“ ein kurzweiliges Frage – und Antwort-Hörbuch geschaffen, dass in Familienkreis für anregende Unterhaltungen sorgen wird.

Das Hörbuch wird vom Autor selbst gesprochen. Ralph Caspers ist ja vielen Kindern bereits aus "Die Sendung mit der Maus" und "Quarks" bekannt. Er hat eine angenehme unaufgeregte Stimme. Es macht Spaß, ihm zu lauschen. Die Fragen sind vielfältig und kommen zum Teil recht harmlos daher, doch wenn man aber darüber nachdenkt, kommen oft verblüffende Antworten zustande.

Meine persönlichen Favoriten waren:

Verblüfft hat mich die Frage 5 nach der Schadenfreude.
Oder Frage 8 - Vergelten oder Vergeben?
13. Wenn du Gott wärst, was würdest du tun?
Frage 31. Was würdest du gerne lernen?
Frage 32. Welche Superkraft hättest du gerne?
Frage 40: Was ist deine Glückszahl?
Frage 41: Was wirst du niemals mögen?
Frage 45. Sparen oder ausgeben?
Frage 46. Drei Dinge die du bei einem Brand retten würdest?
Frage 50: Wenn du noch ein Jahr leben würdest, was machst du?
Frage 71: Was war zuerst da: die Henne oder das Ei?
Frage 72: Könnte man dir alle Macht der Welt anvertrauen?
Frage 74: Wenn du 50 Millionen Im Lotto gewinnen würdest …
Frage 76. Was werden die Leute auf deiner Beerdigung sagen?
Frage 79.: Können sich Menschen ändern?
Frage 92: Einzelkind oder Geschwister?

Eine bunte Mischung an Fragen, die Kinder und Erwachsen gleichermaßen zum Nachdenken und Diskutieren anregen.

Fazit: Empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 07.11.2020

Inspiration auf das Wesentliche

Das Minimalismus-Projekt
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Der Autor Christoph Herrmann ist mit schon seit einigen Jahren von seinem Blog www.einfachbewusst.de bekannt, den ich gespannt verfolge und der mich motiviert mein vollgepacktes Leben zu überdenken.

Mir ...

Der Autor Christoph Herrmann ist mit schon seit einigen Jahren von seinem Blog www.einfachbewusst.de bekannt, den ich gespannt verfolge und der mich motiviert mein vollgepacktes Leben zu überdenken.

Mir ist schon lange klar, um wieder zu mir selbst zu finden, muss ich Ballast abwerfen. Denn weniger ist tatsächlich mehr. Ich merke, wie mich dieses immer mehr, immer weiter, immer schneller, immer größer, überfordert und auch nicht glücklich macht. Ein übervoller Kleiderschrank und nichts anzuziehen? Immer erreichbar, warum eigentlich? Ist das wirklich nötig? Oder stresst dieses ständige checken des Smartphones nicht doch? Vielleicht will ich einfach mal nur meine Ruhe. Muss ich wirklich auf jede Veranstaltung, jedes Event? Verpasse ich wirklich was? Schätze ich wirklich die Dinge die mich umgeben? Und sollte ich nicht sorgsamer mit meinem Geld umgehen? Muss ich das alles wirklich haben? Verhalte ich mich nicht wie ein Süchtiger, muss konsumieren um mir den nächsten Kick zu geben, der allerdings nicht anhält.
„Das Minimalismus-Projekt“ hat mich intensiv angeregt meine persönliche Situation zu überdenken und ein erster krasser Schritt war meine Kündigung nach 13 Jahren. Stress reduzieren und wertvolle Zeit gewinnen für die wirklich wichtigen Dinge im Leben. Diesen Schritt möchte ich bitte nicht weiterempfehlen. Aber für mich war es definitiv unumgänglich. Ich merke wie sich mir nach und nach ein Band nach dem anderen ums Herz löst. Wer kennt das Märchen vom Froschkönig? Da springen dem treuen Diener nach und nach die Bänder von seinem Herzen.

Eine bewusste und gesunde Ernährung gehört schon lange zu meinem Lebensstil und auch die Bewegung ist für mich selbstverständlich. Wie der Autor bin ich ein Wanderfreak und total naturverliebt. Ich kann mich an den Wundern der Natur nicht sattsehen und schöpfe auf meinen Waldläufen täglich neue Kraft für den Alltag.

‚Das Minimalismus-Projekt‘ bietet 52 praktische Ideen für weniger Haben und mehr Sein.

Ich kann das Buch aus vollem Herzen weiterempfehlen.

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