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Veröffentlicht am 17.08.2023

Science-Fiktion-Fans werden >>Prophet<< lieben.

Prophet
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In einer ländlichen Gegend in England steht plötzlich wie aus dem Nichts ein American Dinner aus den 80iger Jahren. Auch sonst tauchen Gegenstände auf, die man sich nicht erklären kann. Und es gibt Todesfälle. ...


In einer ländlichen Gegend in England steht plötzlich wie aus dem Nichts ein American Dinner aus den 80iger Jahren. Auch sonst tauchen Gegenstände auf, die man sich nicht erklären kann. Und es gibt Todesfälle. Der Geheimdienst wird aktiv und holt Sunil Roa aus dem Gefängnis und gibt ihn Adam Rubenstein, als Bewacher an die Seite. Beide hatten schon mal was miteinander zu tun. Sie waren gemeinsam im Einsatz in Afghanistan. Seitdem leidet Roa an einer posttraumatische. Was dort vorgefallen ist, erfährt man so nach und nach. Roa besitzt eine einzigartige Inselfähigkeit. Er erkennt was falsch ist, zudem besitzt er ein fotographisches Gedächtnis. Die beiden Ermittler bilden ein perfektes Team. Rubenstein ist der hyperkorrekte Soldat, der keine Gefühle zeigt, während Roa sein Herz auf der Zunge trägt.

Ein Buch, das ich nicht so recht einzuordnen weiß. Obwohl zu Anfang sehr spannend, später hatte es jedoch einige Längen, ist es für mich definitiv kein Thriller. >>Prophet<< ist für mich ein Science-Fiktion-Roman. Und damit hat es für mich schon an Pluspunkten verloren, denn Science-Fiktion ist so gar nicht mein Ding. Leider!

Was mir jedoch gefallen hat, waren die Dialoge. Manches muss man erahnen. Viele Botschaften standen unausgesprochenes steht zwischen den Zeilen. Richtig greifbar waren für mich beide Protagonisten nicht. Schade. Der Roman lässt sich trotz der Länge von 528 Seiten gut lesen. Der Schreibstil ist flüssig. Die Liebesgeschichte hatte ich nicht erwartet. Und wer Science-Fiktion liebt wird >>Prophet<< lieben.

Fazit: Für Science-Fiktion-Fans ein MUSS. Sie werden es lieben.

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Veröffentlicht am 26.07.2023

Und was kommt danach?

Dem Himmel auf der Spur
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Gibt es ein Leben nach dem Tod? Diese Frage beschäftigt wohl jeden von uns, egal ob mit religiösem Hintergrund oder als Skeptiker. Ich war sehr neugierig auf dieses Buch und auf die Antworten, die der ...



Gibt es ein Leben nach dem Tod? Diese Frage beschäftigt wohl jeden von uns, egal ob mit religiösem Hintergrund oder als Skeptiker. Ich war sehr neugierig auf dieses Buch und auf die Antworten, die der ‚New York Times‘-Bestsellerautor und preisgekrönter Journalist Lee Strobel in seiner Recherche herausgefunden hat.

Den Einstieg in das Buch empfand ich als sehr spannend, denn zweifellos ist das Thema Sterben und was danach kommt, ein Thema, dass die Menschheit seit Urzeiten bewegt. Die Hoffnung, dass kann nicht alles gewesen sein, tragen viele in uns. Auch die Sehnsucht vieler Menschen, dass was von ihnen bleiben soll, der Nachwelt was zu hinterlassen, wenn sie sterben, konnte ich nachvollziehen. Aber wie vergänglich diese Bemühungen sind, sich selber ein Denkmal zu setzen, ist wohl den wenigsten von uns klar.

Das Buch ist über weite Strecken sehr trocken geschrieben. Trotzdem haben mich viele Aussagen zum Nachdenken gebracht und es hat weitere Fragen aufgeworfen. Z. B. ist es tatsächlich so, dass die Angstlosigkeit vor dem Tod auf Verdrängung beruht? Der Autor schreibt von Nahtoderfahrungen, von der Wiedergeburtsvorstellung, auch die Ansichten über die Hölle wurden nicht ausgelassen.

‚Dem Himmel auf der Spur‘ ist kein Buch, das man nebenbei lesen kann. Aber insgesamt war ich doch ein bisschen enttäuscht, ich hatte mir tatsächlich mehr von dem Buch versprochen. Es hat meine Erwartungen nicht erfüllt.

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Veröffentlicht am 23.06.2023

Trennungsgefühle

Meine Mutter sagt
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Die Protagonistin wurde von ihrer langjährigen Freundin verlassen und hat bei ihrem Vater, einem evangelischen Pfarrer und seiner Frau Unterschlupf gefunden. Sie kommt mit der Trennung nicht klar und ...



Die Protagonistin wurde von ihrer langjährigen Freundin verlassen und hat bei ihrem Vater, einem evangelischen Pfarrer und seiner Frau Unterschlupf gefunden. Sie kommt mit der Trennung nicht klar und badet sich im Selbstmitleid. Ihre Mutter, eine resolute Immobilienmaklerin, hält mit ihren Lebensweisheiten nicht hinterm Berg und versucht die Tochter zu mobilisieren.

Die dänische Autorin Stine Pilgaard legt mit ‚Meine Mutter sagt‘ einen sprachlich interessanten Roman vor. In kurzen Kapiteln zeichnet sie das Leben einer jungen Frau, die nach dem Ende ihrer Beziehung antriebslos rumhängt und nur am Jammern ist. Ihre Mutter geht ihr auf die Nerven mit klugen Ratschlägen und ihr Vater verhätschelt seine Tochter.

Ich konnte mich leider mit diesem Roman nicht anfreunden, obwohl wenn ich manchmal Schmunzeln musste, so war es doch keine Lektüre für mich. Auch den Seepferdchenmonologen konnte ich nichts abgewinnen.

Fazit: Kein Roman, den ich ein zweites Mal lesen müsste.

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Veröffentlicht am 22.05.2023

Auf den Tod warten oder handeln

Zwei alte Frauen
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Die Legende erzählt von einem Nomadenstamm der Athabasca-Indianer im Norden Alaskas. Es ist bitterkalter Winter und das Volk hungert. Ein altes Stammesgesetz gibt vor, ‚unnütze Esser‘ zurückzulassen, ...



Die Legende erzählt von einem Nomadenstamm der Athabasca-Indianer im Norden Alaskas. Es ist bitterkalter Winter und das Volk hungert. Ein altes Stammesgesetz gibt vor, ‚unnütze Esser‘ zurückzulassen, um den Stamm zu retten. So beschließt der Häuptling, die zwei ältesten Frauen ihrem Schicksal zu überlassen. Während der Stamm weiterzieht, bleiben die Frauen zurück. Das ist bitter. Sie horchten auf das Schweigen, dass das Volk zurückgelassen hatte. Schließlich sagt die Jüngere von den beiden: ‚Wir können hier sitzen und auf den Tod warten. Wir werden nicht lange warten müssen …. Und deshalb, meine Freundin, sage ich, wenn wir denn sterben müssen, so lass uns handelnd sterben. Und nicht im Sitzen.‘

So ganz logisch erscheint mir die Geschichte nicht. Aber es soll ja tatsächlich Indianerstämme gegeben haben, die so über ihre Alten und Kranken entschieden haben. Warum es den beiden Frauen geglückt ist, sich durch den kalten Winter und die Wildnis, trotz körperlicher Einschränkungen, zu schlagen und schließlich sogar Vorräte anzulegen, was dem restlichen Stamm ja nicht gelungen war, entzieht sich meinem Verständnis. Aber es ist eine Legende und will wohl darauf hinweisen, was in alten Frauen an Lebenserfahrung, Talenten und altem Wissen stecken kann. Und das auch Alte durchaus noch zu großen Leistungen fähig sind. Mir hat leider der Spannungsbogen gefehlt.



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Veröffentlicht am 06.05.2023

Reisen auf dem Zeitstrahl

Das vorläufige Ende der Zeit
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Der der verlassene jüdische Friedhof in Słubice ist einer der ältesten jüdischen Friedhöfe Europas. Er wurde entsprechend den Regeln des Talmuds außerhalb der Stadt angelegt Frankfurt (Oder) angelegt ...



Der der verlassene jüdische Friedhof in Słubice ist einer der ältesten jüdischen Friedhöfe Europas. Er wurde entsprechend den Regeln des Talmuds außerhalb der Stadt angelegt Frankfurt (Oder) angelegt und liegt heute auf dem Territorium der polnischen Stadt Słubice. Der Friedhof war nach dem zweiten Weltkrieg mehr und mehr vernachlässigt worden. Grabsteine mit hebräischen Inschriften fanden sich in den 1990iger Jahren im Wald bei Słubice. Mi-Ra, die koreanisch stämmige Archäologin forscht hier für einen wissenschaftlichen Artikel. Der Friedhofswärter Artur, unterstützt sie bei ihrer Arbeit. Abends treffen sie auf den Verleger Horatio Beeltz, einen etwas seltsamen Zeitgenossen. Er behauptet, er hätte zwischen zwei Gräbern einen Zeitriss entdeckt, über den man in die Vergangenheit reisen könnte und seinem Schicksal durch bessere Entscheidungen eine Wendung geben könnte.

Der Schreibstil des Autors hat mich gepackt. Auch die die Hauptprotagonisten machen neugierig. Mi-Ri trägt sich mit dem Gefühl nie genug zu sein. In Arturs Ehe ist die Sprache nach dem Verlust der Tochter mit ihr gegangen. Und Horatio scheint wie ein Spinner mit seltsamen Modegeschmack. Er erklärt, dass wir noch nicht soweit sind, Zeit vollkommen zu verstehen. ‚Zeit ist keine glatte Fläche, eher so wie eine Jalousie, Normalerweise ist sie zugezogen, aber an manchen Stellen im Universum, ist sie leicht aufgezogen, möglicherweise sind das Orte, an denen Vergangenheit und Gegenwart stark aufeinander einwirken. Abrupt verlassene Orte, Ort, die keine Erlösung gefunden haben.‘ Horatio schickt Mi-Ra und Artur auf eine pilzinduzierte Reise.

Mit der Existenz von Parallelwelten haben sie ja schon Philosophen zu allen Zeiten beschäftigt. Kann man sich in der vierten Dimension auf einen Zeitstrahl nach vorne oder hinten bewegen? Gibt es eine Timeline? Ist etwas weniger real, nur weil man es nicht sieht? Interessante Fragen.

So sehr mich ‚Das vorläufige Ende der Zeit‘ auch anfangs reizte, es konnte mich nicht durchgehend fesseln. Das heißt, das Ende hat mich dann doch überrascht. Aber so in der Mitte musste ich mich fast zwingen, weiterzulesen. Da plätscherte die Handlung etwas müde dahin.

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