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Veröffentlicht am 27.08.2022

Herausfordernde Ermittler mit spannendem Fall

Pirlo - Falsche Zeugen
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Worum geht’s?
Eigentlich leben die Nazi-Rocker und der Maliki-Clan mehr oder weniger friedlich nebeneinander – bis plötzlich ausgerechnet der Anführer der Rocker tot ist. Verdächtigt wird natürlich einer ...

Worum geht’s?
Eigentlich leben die Nazi-Rocker und der Maliki-Clan mehr oder weniger friedlich nebeneinander – bis plötzlich ausgerechnet der Anführer der Rocker tot ist. Verdächtigt wird natürlich einer der Clan-Mitglieder, und noch bevor sich Anton Pirlo überhaupt geistig auf den Fall einstellen kann, droht schon ein regelrechter Bandenkrieg mitten in Düsseldorf. Gemeinsam mit Sophie Mahler stürzt sich Pirlo mitten hinein in den Fall – und gerät dabei mehr oder weniger absichtlich zwischen die Fronten.


Meine Meinung
Clankriminalität und Nazi-Rocker waren tatsächlich nicht unbedingt das, was ich für den zweiten Teil der Reihe um Pirlo und Mahler erwartet hätte, spannend zu lesen war die Geschichte aber trotzdem. Der Schreibstil war wie auch schon im ersten Teil ein wenig gewöhnungsbedürftig, was meinen Lesefluss aber tatsächlich nicht gestört hat. Auch den Spannungsbogen fand ich grundsätzlich gelungen, wobei ich das Gefühl hatte, dass der Fall trotz gefühlt größerer Kaliber einen weniger steilen Spannungsbogen hingelegt hat, als das im Vorgängerband der Fall war.

Anton Pirlo ist definitiv ein Charakter, der mich schon im ersten Band der Reihe ein kleines bisschen herausgefordert hat und an diese Tradition auch in diesem Buch angeknüpft hat. Seine Art ist auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig, beim Lesen fand ich es aber irgendwo auch wirklich unterhaltsam, seine unkonventionellen Arbeitsmethoden und sein Privatleben Hand in Hand gehen zu sehen.

Dass Sophie erneut eigentlich den Schwerpunkt der Geschichte darstellt, hat mir insgesamt gut gefallen. Trotz des Drucks, der noch immer auf ihr lastet hat sie sich in meinen Augen wirklich toll weiterentwickelt, was beim Lesen Spaß gemacht hat und mich darauf hoffen lässt, dass auch weitere Fälle ihr und ihrer Entwicklung gut tun werden.

Grundsätzlich hätte ich nichts dagegen, weitere Bände um Sophie Mahler und Anton Pirlo zu lesen, auch wenn mitunter insgesamt gerne etwas weniger Klischees bedient werden dürfen, was dem Unterhaltungswert der Geschichte überhaupt keinen Abbruch getan hätte. Spaß macht es aber auf jeden Fall, dieses ungleiche Duo bei der Arbeit zu begleiten und dabei hin und wieder auch mal ein wenig die Augen verdrehen zu müssen.


Fazit
Wem Band eins der Reihe gefallen hat, dem wird auch dieses Buch sicherlich gefallen. Sowohl die Geschichte, als auch die Ermittler sind zwar eher ungewöhnlich, irgendwo macht aber auch gerade das für mich den Charme dieser Zusammensetzung aus.

Von mir gibt es dafür insgesamt vier Bücherstapel.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.08.2022

Leicht absurde, aber gleichzeitig interessante Lektüre

Kintsugi
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Worum geht’s?
Nach zwanzig Jahren Beziehung haben Max und Reik so ziemlich alles an Höhen und Tiefen erlebt, was eine Beziehung so aushalten kann. Zu ihrem Jubiläum laden die beiden ihre ältesten Freund ...

Worum geht’s?
Nach zwanzig Jahren Beziehung haben Max und Reik so ziemlich alles an Höhen und Tiefen erlebt, was eine Beziehung so aushalten kann. Zu ihrem Jubiläum laden die beiden ihre ältesten Freund Tonio und dessen Tochter ein – und holen bei einem ruhigen Wochenende Gefühle, Gedanken und Worte ans Licht, die teils seit zwanzig Jahren zwischen ihnen zu schweben scheinen.


Meine Meinung
Bevor ich dieses Buch gelesen habe, war mir eigentlich überhaupt nicht klar, auf was für eine Art von Lektüre ich mich hier einlassen würde. Dementsprechend überrascht hat mich dann tatsächlich das, was ich hier gelesen habe.

Um ganz ehrlich zu sein, wirklich schön zu lesen fand ich dieses Buch nicht unbedingt. Der Stil ist insgesamt sehr reduziert, mir haben irgendwie Punkte gefehlt, an denen ich mich hätte festhalten können und im Großen und Ganzen hatte ich wirklich das Gefühl, dass die Handlung einfach aus dem Erzähler herausbricht. Normalerweise wäre diese Art von Sprache auf Dauer nichts für mich, als Experiment bzw. als Ausflug in ein eher weniger in meinem Regal vertretenes Genre war ich aber durchaus bereit dazu, mich mitunter auch mal ein wenig durch die Seiten arbeiten zu müssen.

Interessant gemacht fand ich, wie wenig persönliche Verbundenheit ich mit den auftretenden Charakteren empfunden habe. Obwohl es einen personalen Erzähler gibt, habe ich wenn überhaupt nur in den beschriebenen Szenarien irgendwelche Gemeinsamkeiten gefunden, denen ich so oder so ähnlich auch schon mal irgendwo in meinem Leben begegnet bin – ohne dabei unbedingt das Gefühl gehabt zu haben, die Protagonisten wirklich zu verstehen.

Schlussendlich hatte ich nach dem Beenden des Buches irgendwie das Gefühl, eine etwas surreal wirkende Geschichte gelesen zu haben. Das macht dieses Buch nicht unbedingt schlecht, und mein Leseerlebnis war auch definitiv etwas Besonderes, mein Lieblingsbuch habe ich hier aber mit relativ hoher Sicherheit trotzdem eher nicht gefunden.


Fazit
Wer auf der Suche nach einer durchaus ungewöhnlich erzählten Geschichte mit interessanten, aber irgendwie distanziert wirkenden Charakteren ist, dem wird dieses Buch vielleicht genau zusagen. Ich persönlich fand die Geschichte durchaus außergewöhnlich zu lesen, halte mich auf lange Sicht dann aber doch eher an andere Lektüren.

Dafür vergebe ich vier Bücherstapel.

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Veröffentlicht am 27.08.2022

Größtenteils gelungener Auftakt der Familiensaga

Bridgerton - Der Duke und ich
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Worum geht’s?
Für Daphne Bridgerton ist es endlich soweit – ihre Mutter hat sich in den Kopf gesetzt, sie noch in dieser Saison zu verheiraten. Um unliebsamen Kandidaten zu entgehen, verbündet sie sich ...

Worum geht’s?
Für Daphne Bridgerton ist es endlich soweit – ihre Mutter hat sich in den Kopf gesetzt, sie noch in dieser Saison zu verheiraten. Um unliebsamen Kandidaten zu entgehen, verbündet sie sich mit dem Duke of Hastings, der sich eigentlich geschworen hat, niemals zu heiraten. Gemeinsam wollen die beiden die ihnen zukommende Aufmerksamkeit zu ihrem Vorteil nutzen – bis sie auf einmal gemeinsam vor dem Altar landen und sich mit ihren Gefühlen füreinander auseinander setzen müssen.


Meine Meinung
Da ich in diese Reihe tatsächlich nicht mit Band eins, sondern mit Band vier eingestiegen bin, wollte ich natürlich irgendwo gerne wissen, wie die Geschichte um die Großfamilie der Bridgertons eigentlich überhaupt angefangen hat.

Den Schreibstil von Julia Quinn mag ich wirklich gerne, und auch die kurzen Unterbrechungen der Handlung für einen Einschub aus Lady Whistledowns Gesellschaftsjournals haben mich beim Lesen nicht aus dem Lesefluss gerissen, sondern sich toll in das Geschehen der Handlung eingefügt. Die erste Hälfte der Geschichte ist so praktisch an mir vorbei geflogen, und ich hatte zeitweise fast schon ein wenig Angst davor, zu schnell zum Ende des Buches zu kommen.

Simon und Daphne waren insgesamt ein wirklich tolles Protagonistenpaar, das ich gerne auf ihrem Weg begleitet habe. Der Großteil ihrer Begegnungen war sehr unterhaltsam zu lesen und hat mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht, wobei natürlich auch ein wenig Spannung und Romantik nicht allzu kurz gekommen sind. In Anbetracht der weiteren Entwicklung ihrer Beziehung hat mir die Zeit vor ihrer Hochzeit daher tatsächlich fast am besten gefallen, denn spätestens nach dem vermeintlichen Happy End der beiden fingen für mich die eigentlichen Probleme mit beiden Charakteren an.

So sympathisch wie ich Simon ja auch fand, Kommunikation schien, wenn auch traumabedingt, eher nicht so sein Ding zu sein. Ideal fand ich das zwar insgesamt nicht, wesentlich weniger einverstanden war ich dann aber auf jeden Fall mit Daphnes Umgang mit der Situation. Anstatt Simons Grenzen zu akzeptieren und vielleicht nach Alternativen zu suchen, setzt sie sich völlig über ihn hinweg, um zu bekommen, was sie will. Wären die Rollen vertauscht gewesen, hätte es an dieser Stelle sicherlich einen größeren Aufschrei ob des ganz offensichtlich übergriffigen Verhaltens gegeben, weniger schlimm macht das Daphnes Verhalten in meinen Augen aber definitiv nicht.


Fazit
Nicht nur als Fan von Jane Austen wird man an dieser Geschichte sicherlich viel Freude haben. Mit dem Verhalten der Protagonistin in Bezug auf das Thema Familienplanung bin ich zwar absolut nicht einverstanden, abgesehen davon hat mir der Rest der Geschichte aber wirklich gut gefallen.

Dafür gibt es knappe vier Bücherstapel von mir.

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Veröffentlicht am 15.08.2022

Gelungene Fortsetzung mit jeder Menge Drama

Klinikum Berlin - Herzrasen
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Worum geht’s?
Auch nachdem sich Assistenzärztin Lotti in Berlin eingelebt hat, kommt ihr Leben einfach nicht zur Ruhe. Ihr Arbeitsalltag in der Notaufnahme ist nicht nur hektisch und voller kleinerer und ...

Worum geht’s?
Auch nachdem sich Assistenzärztin Lotti in Berlin eingelebt hat, kommt ihr Leben einfach nicht zur Ruhe. Ihr Arbeitsalltag in der Notaufnahme ist nicht nur hektisch und voller kleinerer und größerer Dramen, auch ihr Privatleben stellt sie vor Herausforderungen, die nicht nur ihr Herz, sondern auch ihre ganze Welt auf den Kopf stellen.


Meine Meinung
Das hier aufkommende Feeling einer klassischen Krankenhaus-Serie habe ich ja schon im ersten Band wirklich gemocht, weshalb es mich wirklich gefreut hat, auf bereits bekannte Charaktere zu treffen und neue Figuren kennenzulernen.

Die Mischung aus Krankenhausalltag und Einblicken in das Privatleben der Figuren ist sicherlich nicht jedermanns Fall, grundsätzlich fand ich die Balance hier aber gut genug getroffen, um mein Interesse hochzuhalten und dem Spannungsbogen keinen Abbruch zu tun. Bis zum Ende möchte man definitiv wissen, wie es mit den Figuren und ihren Patienten so weiter geht, was eindeutig ein Pluspunkt ist.

So ganz begeistert bin ich nach zwei Bänden zwar immer noch nicht von allen Charakteren und ihren Verhaltensweisen, im Großen und Ganzen gab es für mich aber keine Figur, die mir das Buch beim Lesen durch ihr Auftreten völlig kaputt gemacht hat, was ich insbesondere für eine Reihe mit vielen Dramen, Figuren und Handlungssträngen sehr beeindruckend finde.


Fazit
Wer Krankenhaus-Settings und -serien liebt, dem wird diese Reihe definitiv gefallen. Das Wiedersehen mit bekannten Charakteren hat mir hier wirklich Spaß gemacht, und wem die vielen Handlungsstränge und Dramen nicht zu viel wird, dem wird auch das Lesen dieses Buches mit Sicherheit einige schöne Lesestunden bereiten.

Von mir gibt es dafür vier Bücherstapel.

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Veröffentlicht am 10.08.2022

Modernes Jugendmärchen mit spannendem Setting

Tokyo ever after – Prinzessin auf Probe
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Worum geht’s?
Eigentlich führt Izumi das Leben eines ganz gewöhnlichen amerikanischen Teenagers – bis sie herausfindet, dass ihr Vater ausgerechnet der zukünftige Kaiser Japans ist. Um ihn kennenzulernen, ...

Worum geht’s?
Eigentlich führt Izumi das Leben eines ganz gewöhnlichen amerikanischen Teenagers – bis sie herausfindet, dass ihr Vater ausgerechnet der zukünftige Kaiser Japans ist. Um ihn kennenzulernen, reist sie nach Japan und stolpert dort mitten hinein in eine fremde Kultur mit völlig neuen Regeln, die sie vor die ein oder andere Herausforderung stellen und den Traum des Prinzessin-Seins ganz schnell in einen Albtraum verwandeln können.


Meine Meinung
Japan ist tatsächlich eines der eher weniger vertretenden Settings in meinem Bücherregal, weshalb ich an dieser Geschichte praktisch gar nicht vorbeigehen konnte, ohne nicht wenigstens mal in die Handlung hineinzuschnuppern. Meine Erwartungen an das Buch waren dabei vielleicht ein kleines bisschen zu hoch angesetzt, wobei ich mich beim Lesen trotzdem nett unterhalten gefühlt habe.

Der Ausgangspunkt der Handlung war vielleicht kein völlig neuartiger, wer aber Geschichten mag, die in Richtung „Plötzlich Prinzessin“ gehen, der wird sicherlich begeistert sein. Als Jugendbuch halte ich die Umsetzung auch für durchaus gelungen, wobei ich selbst ehrlich gesagt mit etwas mehr Tiefe und weniger offensichtlich peinlich konstruierten Situationen gerechnet hätte.

Protagonistin Izumi mochte ich wirklich gerne, auch wenn sie stellenweise etwas zu naiv und offensichtlich blind für kulturelle Unterschiede durch die Welt läuft. Ihr amerikanischer Hintergrund macht das tatsächlich gar nicht mal so unglaubwürdig, klischeehaft und eher weniger gelungen fand ich das aber ehrlich gesagt schon, insbesondere vor dem Hintergrund des Potenzials, das ich allein in der japanischen Hofkultur in diesem Hinblick gesehen habe. Ihre Haltung anderen Menschen gegenüber hat sie mir aber grundsätzlich sympathisch gemacht, was beim Lesen sehr angenehm zu verfolgen war.

Ein kleines bisschen schade fand ich, wie flach die Liebesgeschichte in diesem Buch ausgefallen ist. Wirklich geknistert hat es in meinen Augen einfach nicht, und als Handlungsstrang kam mir das ganze trotz der Tatsache, dass es sich hier um einen Jugendroman handelt doch etwas dünn vor. Grundsätzlich habe ich mich beim Lesen zwar nicht gelangweilt und grundsätzlich gut unterhalten gefühlt, ein neues Lieblingsbuch wird Tokyo ever after für mich aber leider nicht werden.


Fazit
Auch wenn dieses Buch insgesamt ein wenig hinter meinen Erwartungen zurück geblieben ist, konnte mich die Geschichte an sich doch ganz gut unterhalten. Wer nach einer netten Lektüre für zwischendurch und einem interessanten Setting sucht, der wird hier definitiv fündig, auch wenn es beim Lesen sicherlich den ein oder anderen Kritikpunkt zu finden gibt.

Dafür gibt es knappe vier Bücherstapel.

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