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Veröffentlicht am 08.08.2023

Hätte mehr Potenzial gehabt

A Reason to Fight
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Worum geht’s?
Morgan ist Krankenschwester mit Leidenschaft und steht kurz vor dem Wechsel von der Notaufnahme auf die Neugeborenenstation. Mit Männern hat sie nach einem schrecklichen Vorfall in ihrem ...

Worum geht’s?
Morgan ist Krankenschwester mit Leidenschaft und steht kurz vor dem Wechsel von der Notaufnahme auf die Neugeborenenstation. Mit Männern hat sie nach einem schrecklichen Vorfall in ihrem zweiten Semester eigentlich nicht mehr viel am Hut, aber als ihr plötzlich Dean gegenüber steht, ist es um sie geschehen. Dean hat in seiner Laufbahn beim Militär fast alles gesehen, doch damit, plötzlich alleinerziehender Vater zu sein, hat er nicht gerechnet. Mit Morgans Hilfe will er wenigstens die ersten Tage mit seiner Tochter meistern – nur blöd, dass schon nach kurzer Zeit keiner der beiden das Bedürfnis hat, ihre kleine provisorische Familie zu zerstören.


Meine Meinung
Auch wenn ich dieses Buch wirklich flott beendet habe, konnte mich die Geschichte im Nachhinein betrachtet nicht so richtig überzeugen, was ich persönlich ziemlich schade fand.

Der Schreibstil hat mir nämlich eigentlich sehr gut gefallen, ich bin schnell in der Handlung voran gekommen und mich nirgendwo an Formulierungen gestoßen. Mein hohes Lesetempo hing aber leider nicht ausschließlich mit dem Schreibstil, sondern auch mit der zügig gehaltenen Entwicklung der Handlung und der Beziehung der Protagonisten zusammen, was in meinen Augen einfach unglaublich hektisch und wenig authentisch gewirkt hat.

Morgan und Dean waren an und für sich ein recht sympathisches Paar, das ich gerne begleitet habe. Beide haben ihr Päckchen zu tragen und müssen sich in ihrer neuen Lebenssituation erst einmal zurechtfinden, was ich grundsätzlich gut gemacht fand. Nicht so gut gefallen hat mir dann aber, dass beide innerhalb von wenigen Augenblicken bzw. nach dem zweiten oder dritten Aufeinandertreffen so unglaublich von einander angezogen waren, dass ein Leben ohne den anderen die reinste Horrorvorstellung gewesen wäre. Instant Love ist einfach überhaupt nicht mein Ding und definitiv ein Szenario, das ich als unauthentisch und leider ziemlich nervig wahrnehme, was eben leider auch hier der Fall war.

Was mir außerdem extrem sauer aufgestoßen ist, war der Umgang der beiden mit den Traumata des jeweils anderen. Auch wenn jeder mit belastenden Situationen anders umgeht, die Darstellung, dass eine zwanghafte Auseinandersetzung mit dem Erlebten nicht nur eine Art Verarbeitung, sondern hinterher insbesondere bei Morgan auch noch Dankbarkeit auslöst, finde ich persönlich extrem fragwürdig und absolut nicht gut umgesetzt.

In meinen Augen hätte diese Geschichte einfach mehr Zeit gebraucht, um sich richtig entwickeln zu können und auch die hier aufgegriffenen Themen in einem adäquaten Rahmen zu behandeln. Gute Ansätze konnte ich auf jeden Fall erkennen, weshalb das Buch für mich immerhin kein totaler Flop war.


Fazit
Die Ansätze dieser Geschichte haben mir definitiv gut gefallen, weshalb ich die Autorin in Zukunft auch gerne im Auge behalten werde. Restlos überzeugt hat mich die Geschichte von Morgan und Dean aber nicht, denn dafür wurde hier leider zu viel Potenzial im Handlungsaufbau und in Hinblick auf die Auseinandersetzung mit emotional schweren Themen verschenkt.

Von mir gibt es dafür knappe drei Bücherstapel.

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Veröffentlicht am 05.08.2023

Gewöhnungsbedürftige Umsetzung

LOVE LIKE BLOOD
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Der Klappentext
Berlin 1997. Ein Serientäter, der an den Tatorten kryptische Botschaften hinterlässt, hält die Stadt in Atem. Ein Phantom, nicht greifbar. Eine Kommissarin, die tief in den Berliner Underground ...

Der Klappentext
Berlin 1997. Ein Serientäter, der an den Tatorten kryptische Botschaften hinterlässt, hält die Stadt in Atem. Ein Phantom, nicht greifbar. Eine Kommissarin, die tief in den Berliner Underground und die Technoszene eintauchen muss, um den Mörder zu finden. Dabei verliert sie sich in dieser ihr fremden und doch seltsam vertrauten hedonistischen Welt, wird mit ihren Dämonen und ihrer Vergangenheit konfrontiert und kommt dem Täter nahe, ohne es zu wissen. Zu nahe … Ist sie das nächste Opfer?


Meine Meinung
Eigentlich kann man mit einem Thriller bei mir kaum etwas falsch machen. Bei diesem Hörbuch musste ich mich leider doch ganz schön anstrengen, um überhaupt bis zum Ende durchzuhalten, was ich wirklich schade fand.

Gut gefallen haben mir allerdings der Hörbuchsprecher und die Hörbuchsprecherin, die ihren Job wirklich super gemacht haben und denen ich grundsätzlich eigentlich ganz gerne zugehört habe. Auch den Fall an sich fand ich zunächst noch echt spannend, vor allem weil ich weder die Neunziger miterlebt habe, noch selbst besonders viel mit der Techno-Szene zu tun habe und somit jede Menge neue Eindrücke sammeln konnte.

Was mir irgendwann beim Zuhören jedoch etwas zu anstrengend wurde, war die wirklich brutale Handlung. Ausreichend darauf hingewiesen wird zwar auf jeden Fall, und selbst Horror lässt sich ja niveauvoll schreiben, ich hatte allerdings irgendwann so ein wenig den Eindruck, dass die Brutalität weniger Stilmittel und mehr Mittel zum Zweck war, was vielleicht nicht die Intention, bei mir aber leider die Wirkung war. Auch dafür gibt es Fans, keine Frage, ich musste mich aber beim Zuhören wirklich anstrengen um die Handlung halbwegs interessiert zu verfolgen, was meiner Meinung nach aber in erster Linie ein Zeichen dafür ist, dass der Autor und ich nicht zusammenpassen.


Fazit
Vermutlich hat mir persönlich einfach der Bezug zu den neunziger Jahren gefehlt, der die Geschichte ein wenig greifbarer gemacht und ein kleines Highlight dargestellt hätte. Wer mit dem sicherlich gewöhnungsbedürftigen Erzählstil und der mitunter dezent ausgearteten Brutalität aber gut zurecht kommt, dem wird dieses Hörbuch eher gefallen als mir.

Von mir gibt es dafür drei Bücherstapel.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.07.2023

Wichtiges Thema mit wackeliger Umsetzung

Berühre mich. Nicht.
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Worum geht’s?
Sage will eigentlich nur eins: Mit ihrer Vergangenheit abschließen und endlich neu anfangen. Das klappt bloß nicht so wirklich, denn der Bruder ihrer neuen Freundin April verkörpert so ziemlich ...

Worum geht’s?
Sage will eigentlich nur eins: Mit ihrer Vergangenheit abschließen und endlich neu anfangen. Das klappt bloß nicht so wirklich, denn der Bruder ihrer neuen Freundin April verkörpert so ziemlich alle ihre Ängste – und schafft es trotzdem, die Schmetterlinge in ihrem Bauch nicht nur vor Angst verrücktspielen zu lassen.


Meine Meinung
Als großer Fan von Laura Kneidl musste ich die Nicht – Reihe natürlich noch einmal rereaden, bevor ich mit Band vier anfangen konnte. Im Großen und Ganzen hatte ich eigentlich recht positive Erinnerungen an die Geschichte, restlos begeistert war ich nach dem Lesen allerdings leider nicht mehr.

Was mir bei diesem Buch wie immer gut gefallen hat, war der Schreibstil. Ich persönlich freue mich immer sehr über einen Schreibstil mit Wiedererkennungswert, und meiner Meinung nach ist das bei Laura Kneidl definitiv der Fall. Auch die Thematisierung von Panikattacken und psychischer Gesundheit finde ich grundsätzlich sehr wichtig und gemessen am Erstveröffentlichungsdatum bzw. dem Buchmarkt zu dieser Zeit tatsächlich verhältnismäßig frühzeitig.

An der Umsetzung hat mir dann aber leider nicht so gut gefallen, wie sprunghaft und inkonsequent manche Reaktionen der Protagonistin waren. Panikattacken verlaufen zwar nicht zwangsläufig linear oder logisch begründet, das ist mir auch klar. Das Hin und Her kam mir bei Sage aber manchmal etwas unbeabsichtigt vor, so als müsste man immer mal wieder erwähnen, dass da noch eine Menge Trauma vorhanden ist. Meiner Meinung nach hat das auch Auswirkungen auf die Authentizität der Figuren gehabt, da ich persönlich weder zu Sage, noch zu Luca eine richtige Beziehung aufbauen konnte und deshalb die Chemie zwischen den beiden nicht so wirklich gespürt habe.

Was ich auch ein wenig seltsam fand, waren die vielen Zufälle die zugunsten von Sage ausfielen. Natürlich habe ich ihr jedes Glück der Welt gegönnt, so richtig gut konstruiert fand ich die Geschichte aber leider nicht, was mich in Kombination mit der fehlenden Beziehung zu den Figuren nicht mehr ganz so begeistern konnte, wie das vor ein paar Jahren noch der Fall war.


Fazit
Auch wenn Laura Kneidl noch immer eine meiner Lieblingsautorinnen ist, hat mich dieses Buch in seiner Umsetzung nicht mehr so ganz begeistert, wie das vor ein paar Jahren noch der Fall war. Das Thema ist nichtsdestotrotz unglaublich wichtig, etwas besser konstruieren hätte man die Geschichte aber definitiv können.

Von mir gibt es dafür drei Bücherstapel.

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Veröffentlicht am 04.07.2023

Mehr Charakterstudie als Thriller

One of the Girls
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Worum geht’s?
Eigentlich sollte es ein traumhafter Junggesellinnenabschied in Griechenland werden – bis sich der Kurzurlaub in einen Albtraum verwandelt. Als Lexi fünf ihrer Freundinnen auf eine griechische ...

Worum geht’s?
Eigentlich sollte es ein traumhafter Junggesellinnenabschied in Griechenland werden – bis sich der Kurzurlaub in einen Albtraum verwandelt. Als Lexi fünf ihrer Freundinnen auf eine griechische Insel einlädt, ahnt noch niemand, dass die sechs Frauen nicht nur eine Freundschaft verbindet, sondern vor allem eine Menge Geheimnisse – und die kosten eine von ihnen das Leben.


Meine Meinung
Bücher von Lucy Clarke habe ich bisher eigentlich immer sehr gerne gelesen, da sie es häufig schafft, den Spannungsbogen sehr subtil aufzubauen und mich damit bis zum Schluss der Geschichte zu fesseln. So richtig mitreißen konnte mich dieses Buch aber leider nicht, denn nach spannenden Elementen musste ich in dieser Geschichte regelrecht suchen.

Der Einstieg in die Geschichte hat mich noch recht hoffnungsvoll gestimmt, da man durch die kurzen Kapitel recht schnell vorangekommen ist und ich daher eigentlich bloß darauf gewartet habe, dass der Spannungsbogen endlich ansteigt. Auch der Schreibstil hat sich recht angenehm lesen lassen, was theoretisch für ein schnelles Lesevergnügen hätte sorgen können.

Was mich dann leider ziemlich aus dem Lesefluss gerissen hat, war die eher stagnierende Handlung. Man lernt die sechs Figuren kennen, um die sich die Geschichte dreht, so wirklich sympathisch habe ich dabei aber irgendwie niemanden gefunden. Dementsprechend wenig interessant fand ich selbst die häufigen Perspektivwechsel, da mich die Charaktere in ihrer ziemlich klischeehaften Darstellung eigentlich nicht wirklich mitreißen konnten und ihre Gefühle und Gedanken in meinen Augen einfach nicht wirklich zur Steigerung der Spannung beitragen konnten.

Schade fand ich darüber hinaus auch, mit wie wenig Tempo die Geschichte an sich erzählt wurde. Ans Ende der meisten Kapitel wurde zwar ein kleiner Cliffhanger gesetzt, bis zum Schlussteil hat sich das Buch für mich beim Lesen aber leider trotzdem immer wieder ganz schön in die Länge gezogen. Im Vergleich dazu war das Ende zwar deutlich spannender gemacht, der Kontrast zum Rest der Handlung kam mir dann aber schon fast etwas zu deutlich vor, um die Entwicklungen als authentisch und nicht zu überzogen wahrzunehmen.


Fazit
Lucy Clarke kann auf jeden Fall spannende Geschichten erzählen, diese war in meinen Augen aber leider eine ihrer schwächeren. Als Thriller würde ich dieses Buch daher eher nicht bezeichnen, wer sich allerdings auf die zwischenmenschlichen Beziehungen der Charaktere konzentrieren möchte, könnte trotzdem noch Freude an der Geschichte haben.

Von mir gibt es dafür knappe drei Bücherstapel.

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Veröffentlicht am 26.06.2023

Schwächelndes Gesamtpaket

Die letzte Lügnerin
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Worum geht’s?
Eigentlich nähern sich Rocco Eberhardt und sein Vater gerade wieder ein wenig an, als Berlin von einem Skandal um höchst fragwürdige Immobiliendeals erschüttert wird. Auch Roccos Vater soll ...

Worum geht’s?
Eigentlich nähern sich Rocco Eberhardt und sein Vater gerade wieder ein wenig an, als Berlin von einem Skandal um höchst fragwürdige Immobiliendeals erschüttert wird. Auch Roccos Vater soll daran beteiligt sein – und als dann auch noch die Leiche des für das Video verantwortlichen Tontechnikers auftaucht, geht es nicht nur um fragiles Vertrauen, sondern auch um ein in höchstem Maße brisantes juristisches Verfahren.


Meine Meinung
Auch wenn man die Bände dieser Reihe unabhängig voneinander lesen können soll und ich normalerweise ein großer Fan von Justiz-Krimis bin, hat mich dieser dritte Teil irgendwie nicht so wirklich überzeugen können.

Der Schreibstil kam mir ehrlich gesagt ein wenig holperig vor, was allerdings grundsätzlich erstmal Geschmackssache ist. Bei Büchern von Michael Tsokos alleine hatte ich diesen Eindruck bisher allerdings nicht, weshalb ich mich in Zukunft vermutlich eher an ihn halten werde.

Dass ich die Figuren bisher noch nicht kannte, könnte eventuell zu meinen Problemen beim Lesen beigetragen haben, denn so wirklich warm bin ich mit keinem der Charaktere geworden. Sowohl Rocco, als auch Justus kamen mir im Laufe der Geschichte irgendwie ein wenig losgelöst von der Handlung vor, was insgesamt einen sehr seltsamen Eindruck bei mir hinterlassen hat. Rocco war wenigstens noch durch den Handlungsstrang seines Vaters ein wenig greifbarer, bei Justus war ich mir aber die meiste Zeit über nicht ganz sicher, welche tragende Rolle er in dieser Reihe eigentlich überhaupt spielen soll.

Die Kombination aus juristischem Alltag und Ermittlungsarbeit gefällt mir normalerweise eigentlich immer sehr gut, hier kam ich mir beim Lesen aber häufiger mal so vor, als wäre ich als Leser bei wichtigen Entwicklungen außen vor gelassen worden. Dementsprechend wenig haben mich auch die Sprünge in der Handlung und das irgendwie leicht abstrus wirkende Ende begeistert, was meinen Gesamteindruck insgesamt noch ein wenig gedrückt hat.


Fazit
Fans der Reihe werden an diesem Buch sicherlich ihre Freude haben, mich konnte das Duo Tsokos – Schwiecker insgesamt aber leider nicht so wirklich begeistern. Die Bezeichnung „Justiz-Krimi“ trifft diese Geschichte zwar im Grunde schon, die Umsetzung hat mich persönlich aber leider eher verwirrt als in Atem gehalten.

Dafür vergebe ich drei Bücherstapel.

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