Profilbild von buchina

buchina

Lesejury Star
offline

buchina ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit buchina über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.06.2018

Anders als erwartet

Die Worte, die das Leben schreibt
0

Auch, wenn der Klappentext hauptsächlich auf Magdalena und ihre ungewöhnliche Gabe eingeht, sie sieht auf dem Körper anderer Menschen verschiedene Ereignisse aus deren Leben geschrieben, ist sie nur eine ...

Auch, wenn der Klappentext hauptsächlich auf Magdalena und ihre ungewöhnliche Gabe eingeht, sie sieht auf dem Körper anderer Menschen verschiedene Ereignisse aus deren Leben geschrieben, ist sie nur eine von drei Protagonisten in diesem ungewöhnlichen Roman. Das ist zum anderen Richard, ehemaliger Lehrer, der bei seiner Tante aufwuchs und nun in Paris nach Beweisen sucht, dass seine Mutter ihn geliebt hat. Die dritte Person ist Neil, Richards Sohn, der zwar erfolgreich im Studium ist, aber seine Liebe sucht und Probleme mit seinem Vater hat.
Alle drei Charaktere sind miteinander verbunden, wie genau wird erst nach und nach im Roman klar. Die Handlung wechselt zwischen diesen drei Menschen und manchmal brauchte ich etwas Orientierungszeit, vor allem was die Zeitebenen betraf. Ich wusste nicht immer genau, was vor oder nach des Handlungsstranges des jeweils anderen Protagonisten passierte.
Auch wenn das Buch für mich eher eine Charakterstudie ist, als große Actionhandlung, habe ich das Lesen sehr genossen. Das lag zum großen Teil an dem oft schon poetischen Schreibstil der Autorin. Dies wird vielleicht nicht jeden gefallen. Aber ich war überrascht, wie gut ich mich auf diese Geschichte und deren ungewöhnlichen Stil einlassen konnte, obwohl ich sonst eher nicht so der große Literaturtyp bin. Auch die Charaktere sind ungewöhnlich und machen es einen nicht einfach. Sie haben Ecken und Kanten und ihre Entscheidungen waren für mich nicht immer einfach nachzuvollziehen.
Für mich insgesamt ein Roman, von dem man am besten nicht den Klappentext liest, denn dieser weckt falsche Erwartungen. Und sich einfach auf das Ungewöhnliche einlassen. Ein wenig enttäuscht hat mich das Ende, wo ich als Leser mit meinen Vermutungen und Überlegungen abrupt allein gelassen wurde. Dennoch war es ein Lesevergnügen für mich.

Veröffentlicht am 05.05.2018

Sehr interessante und spannende Mondwelt

Artemis
0

Ich gehöre zu den wenigen, die Andy Weir ersten Roman „Der Marsianer“ noch nicht kennen und bin deshalb relativ offen und ohne große Erwartungen an den Roman herangegangen. Andy Weir entführt den Leser ...

Ich gehöre zu den wenigen, die Andy Weir ersten Roman „Der Marsianer“ noch nicht kennen und bin deshalb relativ offen und ohne große Erwartungen an den Roman herangegangen. Andy Weir entführt den Leser nach Artemis, der einzigen Stadt auf den Mond. Dort lebt Jazz, eine junge Frau und Schmugglerin. Ein neuer Auftrag verspricht einen guten Gewinn, also lässt sie sich auf das illegale Geschäft ein, nichts ahnend, dass sie damit nicht nur sich in Gefahr bringt.
Da ich das Buch als gekürzte Hörbuchfassung gehört habe, bezieht sich meine Rezension darauf.
Mit der Protagonistin Jazz hatte ich so meine Probleme. Sie ist Mitte 20, benimmt sich aber auch oft wie ein Teenager, z.B. handelt sie oft ohne die Konsequenzen zu bedenken oder sie sind ihr egal. Ihre Entscheidungen konnte ich oft nicht ganz nachvollziehen. Außerdem fährt sie sehr schnell aus ihrer Haut. Für mich ist sie deshalb kein einfacher Charakter, mit dem ich sofort mitfühlen konnte.
Durch einen Briefwechsel zwischen Jazz und Calvin, der im Roman immer wieder eingestreut wird, hat es der Autor aber auch geschafft, eine einfühlsamere Seite von Jazz zu zeigen. Und sie gewinnt dadurch mehr an Tiefe. Am Ende kann man eine Entwicklung von Jazz erkennen ohne dass sie ihre typische Art verliert.
Was mir aber besonders gut an dem Roman gefallen hat, war Artemis. Andy Weir hat diese Stadt einfach wunderbar geschrieben, für jede Kleinigkeit hat er eine logische Erklärung. Die Technik, das Design, ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Denn ich liebe Science Fiction Literatur, wo der Autor sich auch auf die Details konzentriert und nicht nur auf die Handlung, denn genau diese Zukunftswissenschaft macht für mich das Genre aus. Und das ist Andy Weir sehr gut gelungen.
Mir hat der Roman, bis auf einige Schwächen bei der Protagonistin sehr gut gefallen. Dazu zählt auch die Sprecherin Gabrielle Pietermann, die sehr gut zur aufbrausenden Protagonistin passte. Pietermann betonte sie sehr gut, ohne zu übertreiben.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Authentische Atmosphäre

Der Mann, der nicht mitspielt. Hollywood 1921: Hardy Engels erster Fall
0

Hardy Engel, Deutscher, ist nach Hollywood gekommen, um als Schauspieler zu arbeiten. Da es mit der Kariere nicht so richtig klappt, verdient er sich seinen Unterhalt als Privatdetektiv. Er wird von Pepper ...

Hardy Engel, Deutscher, ist nach Hollywood gekommen, um als Schauspieler zu arbeiten. Da es mit der Kariere nicht so richtig klappt, verdient er sich seinen Unterhalt als Privatdetektiv. Er wird von Pepper Murphy engagiert die Schauspielerin Virginia Rappe zu finden. Sie ist seit ein paar Tagen verschwunden. In San Francisco findet Hardy sie bei einer Party von Fatty Arbuckle. Virginia geht es schlecht und kurz darauf ist sie tot. Hardy ist damit in einen der größten Skandale der 20er Jahre in Hollywood verstrickt.
Hardy Engel entdeckt immer mehr wie tief der Sumpf in Hollywood ist, keiner scheint wirklich an der Wahrheit interessiert zu sein. Dennoch er gibt nicht auf um rauszufinden wie und warum Virginia Rappe sterben musste. In Deutschland war Polizist und Soldat, für diesen Fall braucht er alle seine Erfahrungen und Kenntnisse.
Der Autor Christof Weigold hat sich für sein Buch einen bekannten Skandal aus Hollywood der frühen Jahre ausgesucht, bekannt als der Arbuckle Skandal. Um diesen Skandal hat er seine komplizierte Geschichte gesponnen. Viele verschiedene Fäden spinnen die Geschichte. Immer wieder wird Hardy aber auch der Leser auf falsche Fährten gelockt. Irgendwann fand ich es aber zuviel. Kaum einer der Charaktere war sympathisch, alle hatten irgendwie Hintergedanken und wenig Interesse am Schicksal einer jungen toten Frau. Es wird über Leichen gegangen. Trotz der Grausamkeiten ging mir das nicht nahe. Ich wollte auch wissen, was nun wirklich passiert ist, aber das Schicksal der einzelnen ging mir nicht nahe. Schade, denn der Autor fängt ansonsten sehr gut die Atmosphäre dieser Zeit ein. Man lernt einiges über die Hintergründe der Studiobosse, ihre Macht, Drogen, Alkohol und das Frauen nur nach ihrem Äußeren beurteilt werden.
Ich habe das Hörbuch des Roman gehört. Uve Teschner, den ich schon aus anderen Hörbüchern kenne, macht einen sehr guten Job. Er betont die verschiedenen Charaktere sehr gut, ohne zu übertreiben. Was mich störte waren die Pausen, vor allem mitten in Dialogen. Ich weiß nicht genau an was das lag, vielleicht hatte mein MP3-Player zwischen den einzelnen Kapiteln kurz Pause machen musste, aber warum macht man einzelne Abschnitte mitten im Dialog?
Insgesamt ein interessantes und auch spannendes Hörbuch, was aber verstrickter ist, als wirklich notwendig und auch die Charaktere hätten meiner Meinung etwas mehr Abwechslung verdient. Ich bin trotzdem gespannt, welchen nächsten Fall Hardy Engel bestreiten muss.

Veröffentlicht am 22.03.2018

Ich bin beeindruckt

Ich bin der Hass
0

Dies ist mein erster Ethan Cross und ich bereue etwas vor diesem Teil nicht die ersten vier Teile gelesen zu haben. Das werde ich nachholen. Die Reihe lebt vor allem von den Protagonisten. Ackermann und ...

Dies ist mein erster Ethan Cross und ich bereue etwas vor diesem Teil nicht die ersten vier Teile gelesen zu haben. Das werde ich nachholen. Die Reihe lebt vor allem von den Protagonisten. Ackermann und Marcus sind wirklich ein außergewöhnliches Brüder und Ermittlerpaar. Ihre ganz eigene Geschichte finde ich spannender als der eigentliche Fall, obwohl der auch einige Highlights bietet.
Ein neuer Serientäter verängstigt die Menschen. Er nennt sich der Gladiator und hat es auf junge Frauen abgesehen. Marcus und sein Team versuchen ihn zu schnappen, was schwieriger ist als gedacht. Informationen erhoffen sie sich von einem anderen Serientäter Demon. Dieser soll in ein Hochsicherheitsgefängnis verlegt werden. Trotz hoher Sicherheitsvorkehrungen, gelingt Demon die Flucht.
Nach und nach zeigt sich welcher absurder und grausamer Plan hinter allem steckt und selbst Marcus Team kommt an seine Grenzen. Neben der komplexen Handlung, die meiner Meinung manchmal etwas viele Abzweigungen hatte, die für die Geschichte nicht nötig sind, gefiel mir vor allem der Charakter Ackermann. Sein Witz, seine Ruhe und seine Intelligenz sind wirklich erfrischend. Er ist wirklich das Highlight des Romanes.
Ich habe den Roman als Hörbuch genossen, dabei hatte ich aber das Gefühl, dass zuviel gekürzt wurde. Die Sprünge in der Handlung sind oft abrupt und der Faden der Handlung manchmal für mich nicht logisch weitergeführt. Das ist wirklich schade und nahm mir etwas den Hörgenuss. Großartig war dagegen der Sprecher, der so gut die einzelnen Charaktere betonte und für eine spannende Atmosphäre sorgte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Originalität
  • Spannung
  • Stil
Veröffentlicht am 19.03.2018

Nicht alle Geschichten sind neu

Die Eiskönigin. Olaf taut auf und weitere Geschichten
0

Ich habe zu Hause eine fünfjährige sitzen, die absoluter Eisköniginfan ist. Aus diesem Grund entkomme ich dem ganzen Hype nicht. Ich bin deshalb froh, wenn es immer mal neue Bücher und Hörbücher gibt, ...

Ich habe zu Hause eine fünfjährige sitzen, die absoluter Eisköniginfan ist. Aus diesem Grund entkomme ich dem ganzen Hype nicht. Ich bin deshalb froh, wenn es immer mal neue Bücher und Hörbücher gibt, denn Abwechslung tut gut.
Meine Tochter war natürlich auch gleich begeistert als sie die schön gestaltete CD in der Hand hielt. Es sind mehrere Geschichten, insgesamt neun Stück auf der CD, dabei natürlich auch die Geschichte „Olaf taut auf“, die Ende 2017 als Kurzfilm im Kino war. Eine wirklich süße Weihnachtsgeschichte. Aber das ist keine Weihnachts-CD. Im Mittelpunkt steht hauptsächlich Olaf, der mit Anna und Elsa viel über Freundschaft und was im Leben wirklich wichtig ist.
Wie auch die anderen Hörbücher spricht wieder Yvonne Greitzke die Geschichten, sie ist auch die Synchronstimme von Anna in den Filmen, ist also den jungen Fans sehr bekannt. Yvonne Greitzke macht ihren Job sehr gut, sie spricht die unterschiedlichen Charaktere sehr gut und es macht Spass ihr zuzuhören.
Etwas schade ist, dass wir die Hälfte der Geschichten schon kennen, denn sie sind auf der Doppel CD „Die Eiskönigin – Die schönsten Geschichten“ vom gleichen Verlag. Wahrscheinlich gibt es im Moment nicht mehr Geschichten, aber es ist trotzdem etwas enttäuschend. Aber meine Tochter hat sich trotzdem gefreut und das ist das wichtigste.