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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.10.2018

Guter Roman, kein spannender Krimi

Das Geheimnis der Grays
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Der Klappentext, von diesem äußerlich sehr ansprechenden Buches, verspricht eine traditionelle Krimihandlung im Agatha Christie Stil. Zu Weihnachten trifft sich die Familie Gray im väterlichen Herrenhaus. ...

Der Klappentext, von diesem äußerlich sehr ansprechenden Buches, verspricht eine traditionelle Krimihandlung im Agatha Christie Stil. Zu Weihnachten trifft sich die Familie Gray im väterlichen Herrenhaus. Der Vater selbst bei allen seinen Kindern unbeliebt, wird in der Weihnachtsnacht ermordet. Nun ging ich davon aus, dass man als Leser nun auf die Suche nach dem Mörder geschickt wird, was ja interessant ist, da alle anwesenden Familienmitglieder ein Motiv haben, wie vorher schon erklärt wurde. Aber nein, kurz nach dem Mord, erfährt man vom Mörder selbst, wie es geschehen konnte und wie er von sich selbst ablenken will.
Das hat mich überrascht und auch ein wenig enttäuscht. Denn die Krimihandlung tritt damit sehr in den Hintergrund. Es wird dadurch eher eine psychologische Analyse eines Mörders. Die Spannung hat für mich besonders im Mittelteil dadurch sehr gelitten, erst am Ende stieg die Spannung bis zum Finale wieder an.
Vielleicht wäre man bei dem Roman, lieber beim englischen Originaltitel „Portrait of a murderer“ geblieben, denn der sagt genau das aus was der Roman ist. Der deutsche Titel passt meines Erachtens überhaupt nicht, denn ein wirkliches Geheimnis, was alles erklären würde, wurde nicht wirklich aufgedeckt. Der Schreibstil ist trotz des Alters des Romans gut zu lesen. Die anfänglichen langen Beschreibungen der Charaktere und der Umgebung fand ich gelungen. Die Charaktere sind interessant, mir aber fast durchweg unsympathisch. Aus diesem Grund hielt sich auch mein Mitleid gegenüber des Getöteten und seines Mörders in Grenzen.
Trotz, dass der Roman zur Weihnachtszeit spielt, ist die weihnachtliche Stimmung eher gering und die Autorin legt auch wenig Wert darauf einen Roman mit weihnachtlichem Flair zu schreiben. Insgesamt ein gut geschriebener Roman, aber kein spannender Krimi, wie ich erwartet habe.

Veröffentlicht am 17.09.2018

Es geht zur Sache

Anwaltshure 1 | Erotischer Roman
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Hier darf man keine seichte Liebesgeschichte mit ein paar Sexszenen erwarten. Es geht zur Sache in der High Society, die sich alles leisten können und dazu zählt auch Sex. Schon auf den ersten Seiten wird ...

Hier darf man keine seichte Liebesgeschichte mit ein paar Sexszenen erwarten. Es geht zur Sache in der High Society, die sich alles leisten können und dazu zählt auch Sex. Schon auf den ersten Seiten wird das Kräfteverhältnis klar, Emma verkauft ihren Körper. Auch wenn sie Spass an ihrem Job hat, bleibt sie die Untergebene. Die Sexszenen sind detailliert und gut vorstellbar beschrieben. Das ist für mich auch der größte Pluspunkt des Buches, die abwechslungsreichen Sexszenen, die sehr gut geschrieben sind.
Die männlichen Protagonisten wirkten auf mich dagegen weniger sympathisch. Das liegt natürlich vor allem an ihrer Arroganz, was aber gut zu der Upper Class passt wie ich sie mir vorstelle. Mir fehlte in der Mitte des Buches ein wenig die Handlung, die doch sehr zu Gunsten vieler Sexszenen zurück stecken musste. Genauso war es für mich mit Emotionen und auch der Leidenschaft. Es ist harter Sex, ohne viel Gefühl. Das muss man mögen. Meins ist es nicht so. Dennoch ist es ein guter Sexroman, vor allem seiner abwechslungsreichen Sexszenen.

Veröffentlicht am 11.07.2018

Unterhaltsam, aber keine neuen Einblicke

Racheopfer
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Ein dünnes Buch, was außerhalb der erfolgreichen Reihe von Ethan Cross gelesen werden kann. Es wird als Vorgeschichte über den Serientäter Francis Ackermann beworben.
Ich kenne bereits einen Teil der ...

Ein dünnes Buch, was außerhalb der erfolgreichen Reihe von Ethan Cross gelesen werden kann. Es wird als Vorgeschichte über den Serientäter Francis Ackermann beworben.
Ich kenne bereits einen Teil der Reihe, wobei ich besonders Ackermann als faszinierend wahr nahm. Deshalb freute ich mich sehr, dass es ein Buch herausgegeben wurde, dass seine Entwicklung und seine Psyche näher beschreibt. Mit diesen Erwartungen bin ich an den Roman herangegangen und wurde enttäuscht.
Die Geschichte ist spannend erzählt, ich fieberte richtig mit. Ackermann kommt für eine experimentelle Behandlung in eine neue Klinik. Dort hat aber die Ärztin Dr. Kelly noch eine Rechnung offen und dank ihrer Selbstüberschätzung kann Ackermann seine Spielchen spielen. Dabei wird nur wenig auf seine Entwicklung als Mörder eingegangen. Es gibt kurze Rückblicke, diese gibt es aber bereits auch in den anderen Romanen der Reihe. Bis auf Ackermann bleiben die weiteren Protagonisten etwas farblos. Dr. Kelly wirkt richtig naiv und ich griff mir immer wieder an den Kopf bezüglich ihrer Selbstüberschätzung und der daraus folgenden falschen Entscheidungen. Beim Sicherheitschef wurde versucht, ihn mit einem Kriegstraume, etwas interessanter zu gestalten. Da dies auch nur oberflächlich angesprochen wurde, wirkte es auf mich eher störend.
Dennoch fand ich den Roman ganz unterhaltsam und spannend. Dieser kurze Roman kann dennoch nicht mit den anderen Romanen der Reihe mithalten. Dafür ist er zu oberflächlich und man erfährt auch nicht mehr über Ackermann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Action
  • Handlung
  • Spannung
  • Tempo
Veröffentlicht am 24.05.2018

Guter Thriller, bis auf das Ende

Zu nah
3

Detective Frankie, noch gezeichnet von ihrem letzten Fall, wird zu einem Selbstmord gerufen, der sich als komplizierter Mordfall entpuppt. Als es dann noch Parallelen zu einem anderen Mordopfer gibt, rennt ...

Detective Frankie, noch gezeichnet von ihrem letzten Fall, wird zu einem Selbstmord gerufen, der sich als komplizierter Mordfall entpuppt. Als es dann noch Parallelen zu einem anderen Mordopfer gibt, rennt ihr langsam die Zeit davon. Denn wann schlägt der Mörder wieder zu.
Dies ist der erste Roman um die irische Ermittlerin Frankie, auch wenn ich vor allem zu Beginn immer das Gefühl hatte, es gibt schon vorhergehende Bände, da immer wieder Bezug auf vergangene Ereignisse genommen wird. Dieses wird zwar versucht in den aktuellen Fall einzubauen, aber dennoch blieb bei mir das Gefühl, mir fehlt ein bestimmtes Vorwissen. Es gibt dann schnell ein paar Verdächtige und als Leser wird man dazu eingeladen, mitzurätseln. Immer wieder wurde ich von der Autorin an der Nase herum geführt. Bis es dann für mich zum völlig überraschenden Ende kommt. An sich mag ich Überraschungen, aber diese war mir zu groß. Ich hatte das Gefühl mir fehlt etwas Entscheidendes. Das kann aber auch an der Hörbuchfassung liegen, die leider gekürzt war.
Insgesamt hat mich das Hörbuch gut unterhalten, was auch an der angenehmen Sprecherin lag, die vor allem die Protagonistin gut betonte. Leider fehlte mir aber oft der rote Faden, die Geschichte hatte für mich nicht immer nachvollziehbare Sprünge. Ich kann nicht sagen, ob das an der Kürzung liegt oder ob auch der Originalroman die gleichen Sprünge verzeichnet. Wirklich schade, denn der Fall ist interessant und die Frage nach Opfer und Täter nicht immer eindeutig. Da ich ein großer Irlandfan bin, hätte ich mich auch über eine größere Einbeziehung des Handlungsortes gefreut, aber der spielt im Thriller kaum eine Rolle und ist damit völlig austauschbar.
Da ich mich trotz der genannten Kritikpunkte gut unterhalten fühlte, hoffe ich, dass Detective Frankie bald wieder ermittelt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Stimme
  • Spannung
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 20.03.2018

Lässt mich zwiegespalten zurück

Idaho
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Dieses Buch ist mir alleine schon wegen des wunderschönen Covers aufgefallen. Die Blumen, die kräftigen Farben, einfach ein Eyecatcher. Kein Wunder, dass die englische Originalausgabe das gleiche Cover ...

Dieses Buch ist mir alleine schon wegen des wunderschönen Covers aufgefallen. Die Blumen, die kräftigen Farben, einfach ein Eyecatcher. Kein Wunder, dass die englische Originalausgabe das gleiche Cover hat. Am Ende muss ich aber sagen, dass das Cover wenig mit dem Inhalt zu tun hat, jedenfalls hat sich mir der Zusammenhang nicht erschlossen.
Der Roman beginnt mit dem schlimmsten, was ich mir vorstellen kann, ein Kind, May, wird ermordet. Das unvorstellbare: die Mutter Jenny wird festgenommen und gesteht. Und die ältere Schwester von May, June, verschwindet. Von den direkt Beteiligten erfährt man nichts, sondern die neue Frau, Ann, des Vaters, Wade, versucht herauszufinden was tatsächlich geschah und warum. Wade leidet an Demenz und Ann will die Erinnerung an die Familie festhalten. Dabei denkt sich Ann immer wieder Szenarien aus, was passiert ist und als Leser weiß man nie was ist die Wahrheit.
Schon nach wenigen Seiten erschafft die Autorin eine dichte Atmosphäre, die mich gefesselt hat. Die Handlungsstränge wechseln zwischen den Charaktere und auch Zeiten und immer spürte ich etwas unheilvolles, selbst die schönsten Momente sind durchzogen von Unruhe und der Erwartung das etwas negatives passiert. Alle Charaktere im Buch hatten für mich eine dunkle Seite, die immer im Hintergrund schlummerte.
Als Leserin versuchte ich aus den verschiedenen hingeworfenen Puzzleteilen ein Bild zu erschaffen, aber es gelang mir nicht. Das Ende überraschte mich dann sehr und hinterließ eine Menge Fragezeichen.
Ich bin zwiegespalten. Einerseits gefiel mir die dichte Atmosphäre des Buches, auch die Beklemmung, die ich bei jeder Szene spürte, fand ich sehr gelungen. Anderseits habe ich keinen der Charaktere wirklich verstanden. Ihre Beweggründe blieben mir bis zum Ende fremd. Die größte Enttäuschung bildet für mich aber das Ende, was mich einfach enttäuschte. Wirklich schade, denn Schreiben kann die Autorin, ihr Schreibstil hat mir wirklich gefallen, deshalb bin ich sehr auf ihren nächsten Roman gespannt.