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Veröffentlicht am 22.12.2019

Spannender Krimi um die österreichische Inspektorin Willa Stark

Ein reines Wesen
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Die Kölner Inspektorin Willa Stark ist gerade erst von den Folgen des letzten Falls genesen. Hat aber immer noch gesundheitliche Probleme. Ist deshalb zur Schreibtischarbeit verbannt. Auf anraten eines ...

Die Kölner Inspektorin Willa Stark ist gerade erst von den Folgen des letzten Falls genesen. Hat aber immer noch gesundheitliche Probleme. Ist deshalb zur Schreibtischarbeit verbannt. Auf anraten eines Freundes begibt sie sich zur Untersuchung in eine Privatklinik in der Nähe des Saarbrückener Winterbergs. Dort trifft sie zufällig auf eine ehemalige Schulfreundin. Diese erzählt ihr von einem Todesengel in der Klinik. Sie hat es selbst beobachtet. Doch die hiesige Polizei hat das Ganze als natürlichen Tod zu den Akten gelegt. Willas Instinkt ist geweckt. Durch Beziehungen ihres Chefs kann sie als außenstehende Beraterin noch einmal Einsicht in die Akten nehmen. Das gefällt weder den saarländischen Kollegen, noch der Klinikleitung..........

"Ein reines Wesen" ist der vierte Band um die österreichische Inspektorin Willa Stark. Obwohl dieser nahtlos aus Band 3 übergeht, kann man ihn auch ohne Vorkenntnisse problemlos lesen. Das hat die Autorin sehr gut gelöst. Auch hat mir gut gefallen, dass sie auf Details aus anderen Fällen, die oft dazu dienen den Leser neugierig auf die Vorgänger zu machen, verzichtet hat. So konnte ich mich von Anfang an auf die Geschichte konzentrieren. Mit Willa Stark hat Isabella Archan eine starke Figur geschaffen, die mir von Anfang an mit ihre steirischen Sturheit und das Verbeißen in einen Fall, sympatisch war. Gleich vom ersten Kapitel an baut sich die Spannung auf und steigert sich kontinuierlich. Bald schon muss Willa einsehen, dass sie sich da in etwas verrannt hat. Da geschieht ein weiterer Todesfall und die Ermittlungen bekommen neuen Schwung. Das Ende ist stimmig und passt perfekt zum Anfang. Was für mich die Geschichte rund gemacht hat.

Fazit: Ein spannender Krimi mit einer sympatischen Ermittlerin und vielen Verdächtigen. Der gleichzeitig auch eine Liebeserklärung an das Saarland ist. Empfehle ich gerne weiter.

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Veröffentlicht am 08.12.2019

Erschütternd und unglaublich

Poppy
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An ihrem sechsten Geburtstag werden Poppy und ihre Mutter Patricia von einem Mann mit einem schwarzen Auto abgeholt. Er fährt sie zu seiner Villa. Das wird fortan das zu Hause der beiden sein. Nie mehr ...

An ihrem sechsten Geburtstag werden Poppy und ihre Mutter Patricia von einem Mann mit einem schwarzen Auto abgeholt. Er fährt sie zu seiner Villa. Das wird fortan das zu Hause der beiden sein. Nie mehr müssen sie zurück in ihr herunter gekommenes Viertel. Pick-up - wie ihn ihre Mutter nennt - überhäuft Poppy mit Geschenken. Betont, wie gut es beiden nun geht. Schon am ersten Abend badet er Poppy während Patricia fern sieht. Komisch nur, dass er sie mit den Händen abtrocknet.........

"Poppy" ist nach einer wahren Begebenheit geschrieben. Die Autorin kennt Poppy (Pseudonym), die ihr ihre Geschichte erzählt hat. Um auf diesen Missstand, der in unserer Gesellschaft immer noch gerne unter den Teppich gekehrt wird, aufmerksam zu machen, wurde in Abstimmung mit Poppy dieses Buch geschrieben. Was sie zu erzählen hat, ist unglaublich und erschütternd. Das Buch ist in der Ich-Form aus Sicht von Poppy geschrieben. So bekommt man einen Einblick in ihre Gedanken und wie sie das Ganze Martyrium erlebt hat. Dabei geht die Autorin sehr behutsam und sensibel vor. Der Schreibstil passt sich dem Alter von Poppy an. So gibt es anfangs nur Andeutungen. Schließlich kann die Sechsjährige alles noch gar nicht in Worte fassen. Später erfährt man ein paar Details mehr. Jedoch nicht zu viel. Auch so war das Gelesene schon ungeheuerlich genug. Was mich besonders erschreckt hat: Wie kann eine Mutter nur so ignorant sein? Aber auch andere Personen. Poppy hat auf ihre Weise immer wieder versucht Signale zu senden. Gegen ihren Peiniger zu rebellieren. Einfach nur erschütternd.

Fazit: Ein erschütternder und unglaublicher Roman nach einer wahren Begebenheit. Der uns die ignorante Gesellschaft vor Augen hält. Hilfesignale hat Poppy genug ausgesandt. Sollte jeder mal gelesen haben. Jedoch kein zu empfindliches Gemüt haben.

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Veröffentlicht am 06.12.2019

Setting, das ohne große Ortsveränderungen auskommt

Bodden-Nebel
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Die Schriftstellerin Greta Röwer arbeitet gerade an einer Biografie. Im Zuge der Recherchen tritt sie mit Oberstaatsanwalt Daniel Neumann in Kontakt. Dessen Großtante Gertrud war eng mit der Großmutter ...

Die Schriftstellerin Greta Röwer arbeitet gerade an einer Biografie. Im Zuge der Recherchen tritt sie mit Oberstaatsanwalt Daniel Neumann in Kontakt. Dessen Großtante Gertrud war eng mit der Großmutter von Gretas Mann Matthias befreundet. Als Gertrud unerwartet nach einem Besuch eines Fremden stirbt, tauchen eine geheimnisvolle Kette und Briefe von Gretas Schwiegervater Carl auf. In einem der Briefe geht es um einen Flugzeugabsturz der Royal-Air-Force im Jahr 1943. Damals wurde von drei Männern gesprochen. Jetzt schreibt Carl von vier abgestürzten Soldaten. Was ist wirklich geschehen? Greta und ihr Mann beginnen zu recherchieren und stoßen auf einen verborgenen Keller.......

"Bodden-Nebel" spielt in Wustrow im Fischland. Die Autorin verbindet historische Fakten mit einer fiktiven Geschichte. Erzählt Gerüchte weiter, wie sie gewesen sein könnten. Dabei fehlt neben Spannung auch nicht eine gehörige Portion Lokalkolorit. Allerdings kann man den Krimi nicht einfach mal so nebenbei lesen. Es gibt sehr viele Protagonisten. Einige kennt man bereits aus anderen Büchern von Corinna Kastner. Die Verwandtschaftverhältnisse sind kompliziert. Eine Nebenhandlung, die indirekt aber mit den jetzigen Ereignissen zu tun hat, wird weitergeführt. Es gibt einige Anspielungen auf den Vorgänger. Jedoch wird nicht zu viel verraten. So habe ich als Erstleser etwas gebraucht um in einen Lesefluss zu kommen. Hat mich das Ganze doch anfangs mit Fragezeichen zurück gelassen. Gleichzeitig hat mich der Krimi fasziniert. Aus Sicht von Greta in der Ich-Form erfährt man langsam immer mehr Details. Greta recherchiert Miss Marple ähnlich auf eigene Faust. Überhaupt sind die Figuren sehr gut ausgearbeitet. Besonders angetan war ich von Hauptkommissar Tobias Harms mit seiner besonderen Art der Gesprächsführung. Neben allem Ernst gibt es immer wieder witzige Dialoge, die mich zum Schmunzeln gebracht haben. Den Clou fand ich das Setting. Dieses spielt sich fast ausschließlich im Haus der Röwers ab. Es klingelt. Personen kommen und gehen. Das Telefon klingelt. Greta erfährt etwas Neues. Teilt dies ihrem Mann mit. Der im übrigen fast blind ist und Greta ihm bildlich viele Dinge beschreibt, damit er sich auch einen Eindruck machen kann. Das hat für mich den Krimi zu etwas Besonderem gemacht und mich den holprigen Anfang vergessen lassen. Natürlich kommt die Auflösung - wie soll es anderes sein - durch einen Besuch eines Bekannten. Was für mich genau so ein stimmiges Ende war.

Fazit: Ein Krimi mit einem ungewöhnlichen Setting. Der Spannung mit Lokalkolorit und historischen Fakten mischt. Sehr zu empfehlen. Man sollte aber etwas Geduld mitbringen.

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Veröffentlicht am 02.12.2019

Knisternde Spannung - unterhaltsamer Schreibstil

Hearts on Fire
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Leonhard Rindisbacher, sportlich und attraktiv, möchte nur eines nicht: Eine feste Beziehung. Zusammen mit seinen Feuerwehrkameraden der Münchner Wache 21 bekämpft er Feuer und leistet Hilfe, wann immer ...

Leonhard Rindisbacher, sportlich und attraktiv, möchte nur eines nicht: Eine feste Beziehung. Zusammen mit seinen Feuerwehrkameraden der Münchner Wache 21 bekämpft er Feuer und leistet Hilfe, wann immer sie gebraucht werden. Besonders zu schaffen macht ihnen seit geraumer Zeit ein Feuerteufel. Die Ausmaße der Brände ziehen immer größere Kreise. Auffallend: Die ehrgeizige Reporterin Caro Hirschlein ist jedesmal als eine der ersten vor Ort. Was hat sie mit dem Brandstifter zu tun? Leo stellt sie in seiner Funktion als Pressesprecher zur Rede und weiß schon bald nicht mehr wo ihm der Kopf steht. Seine Gedanken schweifen nur noch um sie. Das möchte Leo auf keinen Fall......

"Hearts on Fire - Leo" ist der fünfte und finale Band der Reihe. In jedem geht es um ein anderes Mitglied der Feuerwache 21. Das Besondere: Jedes Buch wurde von einer anderen Autorin geschrieben. Das alleine stelle ich mir schon schwierig vor. Muss man sich doch mit den Figuren und die Szenen rund um den Feuerteufel - der sich wie ein roter Faden durch alle Bücher zieht - absprechen. Ob das gelungen ist kann ich nicht beurteilen, da ich mit der Geschichte um Leo erst in die Reihe eingestiegen bin. Konnte ihn aber wunderbar ohne Vorkenntnisse lesen. Von Anfang an war ich mitten im Geschehen. Wozu auch der lockere und unterhaltsame Schreibstil beigetragen hat. In vielen Szenen habe ich förmlich mit den Protagonisten mitgefühlt. Die Dialoge sind oft sehr witzig. Lebhaft konnte ich mir das Geplänkel unter den Kameraden und einer Kameradin vorstellen. Diese hat sich im übrigen super in die Männerdomäne eingefügt. Das ganze Buch ist mit einer knisternden Spannung durchzogen. Das nicht nur bei den Einsätzen. Besonders gut hat mir gefallen, dass nicht alles bis ins kleinste Detail beschrieben wird. Die Autorin viel Raum für eigene Fantasien lässt. Mein Kopfkino hatte einiges zu tun. Super gemacht. Auch, dass ich gar keine Zeit hatte um mit den Augen zu rollen. Was mir bei Liebesgeschichten durchaus schon mal passiert.

Fazit: Ein sehr lebhafter und unterhaltsamer Roman. Gut gelungene Kombination von Feuerwehrarbeit und Liebesgeschichte. Das war eine ganz neue Leseerfahrung für mich. Empfehle ich gerne weiter.

Veröffentlicht am 29.11.2019

Bildgewaltiger Roman voller Emotionen

Sehnsucht nach St. Kilda
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Rachel lebt in London und muss sich nach dem Tod ihres Mannes alleine um Sam, ihren 7-jährigen Sohn kümmern. Job und Kind unter einen Hut zu bringen ist stressig. Das Geld knapp. Gerade als sie die Chance ...

Rachel lebt in London und muss sich nach dem Tod ihres Mannes alleine um Sam, ihren 7-jährigen Sohn kümmern. Job und Kind unter einen Hut zu bringen ist stressig. Das Geld knapp. Gerade als sie die Chance auf eine Beförderung bekommt, verunglückt Sam und Rachel möchte bei ihm im Krankenhaus bleiben. Verständnis kann sie von ihrem Arbeitgeber nicht erwarten. Ihr wird nahe gelegt sich etwas anderes zu suchen. So entschließt sie sich zu ihrer Granny Annie nach Harries zu ziehen. Dort bekommt sie ein Jobangebot als Köchin für die Dauer eines vierwöchigen Workshops auf St. Kilda. Die ehemalige Heimat von Annie, die 1930 als Kind mit den letzten Bewohnern evakuiert wurde. Für Rachel beginnt eine Reise zu sich selbst und der Vergangenheit ihrer Granny.......

"Sehnsucht nach St. Kilda" ist ein bildgewaltiger Roman voller Emotionen. Eine fiktive Geschichte rund um das reale Ereignis, der Evakuierung St. Kildas. Gleich zu Beginn ist man mitten drin und erlebt Rachels Situation als alleinerziehende Mutter. Gleichzeitig erfährt man im Prolog etwas über Annie und ihren letzten Tag auf St. Kilda. Ohne lange Beschreibungen kann man sich nach und nach gut in Rachel und Annie hineinversetzen. Rachel verschmilzt auf St. Kilda förmlich mit der Geschichte ihrer Granny. Immer wieder schweifen ihre Gedanken zu den Erzählungen von Annie zurück, die in Form von Flashbacks geschrieben sind. Diese zeigen das ganze Ausmaß von damals und wie es dazu kam, dass die letzten Bewohner evakuiert wurden. Der Roman ist aber noch so viel mehr. So ist auch eine beginnende sowie tragische Liebesgeschichte integriert. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle inbegriffen.

Fazit: Ein bildgewaltiger, emotionsgeladener Roman über die Natur. Aber auch über die Liebe, die man nie vergisst. Sehr zu empfehlen.

Lieblingszitat: Finde heraus was deine Träume sind.