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Veröffentlicht am 30.10.2019

Ein Krimi mit sympatischen Kommissaren und einem perfiden Täter

Schonungslos offen
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Kriminalkommissarin Alexandra Rau ist noch nicht mit dem Protokoll ihres letzten Falles fertig, da ruft sie ihr Assistent Isidor Rogg zum nächsten Tatort. Ein junger Sinto liegt erwürgt auf einem Grillplatz. ...

Kriminalkommissarin Alexandra Rau ist noch nicht mit dem Protokoll ihres letzten Falles fertig, da ruft sie ihr Assistent Isidor Rogg zum nächsten Tatort. Ein junger Sinto liegt erwürgt auf einem Grillplatz. Während die Polizei noch im Dunklen tappt, wird eine junge Frau von ihren Eltern als vermisst gemeldet. Besteht ein Zusammenhang? Dann gerät auch noch Alexandra unbemerkt ins Visier des Täters........

In "Schonungslos offen" nimmt man aus Sicht von Alexandra Rau an den Ermittlungen teil. Immer dabei: ihr Assistent Isidor Rogg. Ein bisschen hat mich das Ganze an die Fernsehserie Derrick erinnert. Gerade auch, weil er immer den Wagen gefahren hat. Alexandra und er während der Fahrt intensive Gespräche zum Fall geführt haben. Die Protagonisten sind alle gut ausgearbeitet. Prima konnte ich mich in sie hineinversetzen. Die meisten sehr sympatisch. Besonders Alexandra, die oft die besten Ideen im Schlaf hat. Oder Isidor, der immer ein etymologisches Wörterbuch bei sich führt und man so nebenbei auch einige interessante Fakten erfährt. Den Pathologen Dr. Helmer jedoch konnte ich erst nicht so gut einschätzen. Aber unterschiedliche Charaktere machen bekanntlich den Reiz einer Geschichte aus. Für Spannung von Anfang an sorgen Kapitel, die sogenannten Sitzungen, mit Aufzeichnungen des Täters. Hier erfährt man nach und nach mehr über ihn und seine perfiden Machenschaften. Langsam, aber stetig, zieht der Spannungsbogen an und spätestens als der Täter Alexandra ins Visier nimmt, spielt die Autorin sehr geschickt mit den Gefühlen und Nerven der Leser. Gegen Ende nimmt die Geschichte so richtig an Fahrt auf, so dass es mir unmöglich war das Buch aus der Hand zu legen. Auch wenn am Schluss alles ziemlich schnell geht, klärt sich doch alles schlüssig auf.

Fazit: Ein Krimi, der teilweise mit den Nerven des Lesers spielt. Bei dem man aus Sicht der Protagonistin an den Ermittlungen teilnimmt. Der neben Spannung, auch einiges Wissenswertes bietet. Etwas Lokalkolorit fehlt ebenfalls nicht. Sehr zu empfehlen.

Veröffentlicht am 26.10.2019

Ein Thriller, der von seinen unkonventionellen Ermittlern lebt

Todesmal
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Die Mitarbeiter des BKA in Wiesbaden staunen nicht schlecht, als eine Nonne das Gebäude betritt. Sie kündigt in den nächsten 7 Tagen 7 Morde an. Über Details möchte sie nur mit Maarten S. Sneijder sprechen. ...

Die Mitarbeiter des BKA in Wiesbaden staunen nicht schlecht, als eine Nonne das Gebäude betritt. Sie kündigt in den nächsten 7 Tagen 7 Morde an. Über Details möchte sie nur mit Maarten S. Sneijder sprechen. Dieser ist zur Zeit aber nicht in der Behörde tätig. Da geschieht der erste Mord. Schnell wird klar, dass dahinter ein ausgeklügelter Plan steht, der auf etwas Großes aufmerksam machen soll. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt......

"Todesmal" ist der fünfte Band der Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez Reihe. Ich habe die Vorgänger noch nicht gelesen, konnte den Thriller aber gut unabhängig davon lesen. Allerdings spoilert man sich etwas zu den vorangegangenen Fällen. Der Thriller lebt vor allem von seiner Hauptfigur Maarten S. Sneijder. Ein genialer Ermittler und Profiler. In jeder Hinsicht einmalig. Leidet unter Cluster-Kopfschmerzen, raucht Marihuana, hasst Zimmerpflanzen und ist nicht gerade freundlich zu seinen Mitmenschen. So kommt es des öfteren zu Szenen bei denen ich schmunzeln musste. Aber man sollte nicht allzu zart besaitet sein. Manches ist schon ziemlich heftig. Die Spannung kommt dabei auch nicht zu kurz und baut sich von Anfang an auf. Der Schreibstil ist flüssig und die Seiten fliegen nur so dahin. Stück für Stück erfährt man die ganze Wahrheit. Bereits kurz vor Ende weiß man wohin die Reise geht, wenn auch vielleicht nicht im kompletten Ausmaß. Das konnte mich dann jedoch nicht mehr ganz so überraschen. Etwas besser hätte es mir gefallen, wenn noch einmal der große Knall gekommen wäre. Das habe ich, so gut wie mir das Buch auch gefallen hat, etwas vermisst.

Fazit: Ein Thriller, der in weiten Teilen von seiner Hauptfigur lebt. Aber auch spannend, jedoch nichts für schwache Nerven ist. Maarten S. Sneijder für eine gewisse Situationskomik sorgt. Was das Ganze auflockert. Sehr zu empfehlen.

Veröffentlicht am 20.10.2019

Vielschichtiger und dramaturgischer Plot

Nachtblau der See
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Am Greifensee im Bezirk Uster, Kanton Zürich soll auf einer Freilichtbühne eine Shakespeare Komödie aufgeführt werden. Kurz vor der Premiere stürzt die junge Hauptdarstellerin , eine erfolgreiche aber ...

Am Greifensee im Bezirk Uster, Kanton Zürich soll auf einer Freilichtbühne eine Shakespeare Komödie aufgeführt werden. Kurz vor der Premiere stürzt die junge Hauptdarstellerin , eine erfolgreiche aber talentfreie Influencerin, von der Tribüne in den Tod. Alles sieht nach einem Unfall aus. Werner Meier von der Kantonspolizei Uster, glaubt nicht recht daran und beginnt im Umfeld der Theaterproduktion zu ermitteln. Gleichzeitig verfolgt seine Freundin Zita ganz eigene Interessen und nimmt Kontakt mit den Schauspielern auf. Was läuft da wirklich hinter den Kulissen?

"Nachtblau der See" hat seine ganz eigene Komposition. In einem vielschichtigen und ausgeklügelten Plot erfährt man erst nach und nach die ganze Dramatik und endet im Showdown in einen wahren Schlussakkord. Ich konnte es förmlich spüren. Ganz wie im Theater. Das hat mir besonders gut gefallen. Der Schreibstil ist flüssig, hat sich dem Setting im Umfeld des Theaters angepasst. Der Krimi ist aber keine Lektüre für zwischendurch. Man sollte sich beim Lesen konzentrieren und genau aufpassen. Oft wird im Text etwas angedeutet. Erst wenn man die richtigen Schlüsse zieht, versteht man das ganze Ausmaß. Ich liebe es, mich solchen Herausforderungen zu stellen. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und allesamt etwas besonderes. Gut konnte ich mich in sie hineinversetzen. Tief in das Geschehen abtauchen. Zudem spricht die Autorin einige wichtige Themen an, die zu Diskussionen anregen.

"Nachtblau der See" ist der fünfte Band der Werner Meier und Zita Schnyder Reihe. Kann man aber unabhängig von den Vorgängern lesen. Allerdings versteht man manche Figuren wahrscheinlich besser, wenn man mit Band 1 beginnt.

Fazit: Ein Krimi, der durch seinen vielschichtigen Plot, das Lesen zu etwas besonderem macht. Hat mir sehr gut gefallen und empfehle ich gerne weiter.

Veröffentlicht am 14.10.2019

Gelungene Mischung zwischen Liebesroman und Krimi

Im Fokus der Vergangenheit
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Nach einem längeren Aufenthalt in New York, kehrt Joselyn in ihre Heimatstadt San Diego zurück. Im dortigen Police Department tritt sie eine Stelle als Assistentin des Chefs an und staunt nicht schlecht, ...

Nach einem längeren Aufenthalt in New York, kehrt Joselyn in ihre Heimatstadt San Diego zurück. Im dortigen Police Department tritt sie eine Stelle als Assistentin des Chefs an und staunt nicht schlecht, dass dies eine Frau ist. Gleich zu Anfang lernt sie ihre männlichen Kollegen kennen. Besonders Eric hat es ihr angetan. Auch er scheint nicht abgeneigt. Beide versuchen jedoch die Gefühle zueinander zu ignorieren. Haben ihre Gründe. Gleichzeitig gibt es jemanden in New York, der auf Rache aus ist. Sucht er Joselyn? Denn diese ist nicht ganz freiwillig wieder nach San Diego gekommmen. Selbst ihre Kollegen merken, dass sie etwas verbirgt. Wie eine einfache Assistentin verhält sie sich nicht. Dafür kennt sie sich viel zu gut mit Polizeiarbeit aus........

"Im Fokus der Vergangenheit" ist ein Liebeskrimi. Dies merkt man auch gleich zu Anfang. Joselyn tritt ihre neue Stelle an und mustert dabei ihre männlichen Kollegen. Macht sich zu jedem ihre Gedanken. Darüber musste ich schmunzeln. Habe ich doch sofort gemerkt, dass dies kein gewöhnlicher Krimi ist. Erst nach und nach wird das Buch zu einem Krimi. Trotzdem ist von Anfang an, eine gewisse Spannung vorhanden. Dafür sorgt ein großer Unbekannter, der immer wieder in kleineren Zwischenszenen vorkommt. Er schwört Rache. Versucht jemanden aufzustöbern. Als ihm dies gelingt, spitzt sich die Lage zu. Spätestens ab hier konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Wozu auch der flüssige und lebendige Schreibstil beiträgt. Meiner Meinung nach ist diese Mischung aus Liebesroman und Krimi gelungen. Die Charakter gut ausgearbeitet. So konnte ich mich prima in sie hinein versetzen. Der Schluss ist noch einmal hoch dramatisch. Wenn auch nicht ganz so wie ich es mir gewünscht hätte. Doch hat es das Ganze für mich so realitätsnah gemacht. Nicht alles wird komplett aufgeklärt. Das Buch macht zum Epilog hin einen Sprung von einem Jahr. Wer wissen möchte was in der Zwischenzeit passiert ist, sollte die Fortsetzung "Im Fokus der Liebe" lesen.

Fazit: Ein gelungener Liebeskrimi, der genau die richtige Mischung hat. Mir spannende und unterhaltsame Lesestunden bereitet hat. Wer offen für ein Genre Mix ist, dem kann ich dieses Buch nur empfehlen.

Veröffentlicht am 12.10.2019

Einer der besten Regionalkrimis, die ich in letzter Zeit gelesen habe

Hainberg
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Christian Heldt ist bei der Galerie Eröffnung seiner Ex-Freundin. Da wird er zu einem Leichenfund gerufen. Ein Toter liegt auf der Rückbank eines Autos. Dies steht mitten auf der Schillerwiese am Göttinger ...

Christian Heldt ist bei der Galerie Eröffnung seiner Ex-Freundin. Da wird er zu einem Leichenfund gerufen. Ein Toter liegt auf der Rückbank eines Autos. Dies steht mitten auf der Schillerwiese am Göttinger Hainberg. Nach einem Unfall sieht es nicht aus. Schnell findet Christian heraus, dass es sich um den Kunstwissenschaftler Marcel Hofmeister handelt. Er hat unter Plagiatsverdacht gestanden. Außerdem ergibt die Obduktion: Marcel wurde überfahren. Gibt es da einen Zusammenhang?

"Hainberg" ist der zweite Band der Heldt und Piotrowski Reihe. Kann aber unabhängig vom Vorgänger gelesen werden. Relevantes aus Band 2 fließt in den Text mit ein. "Hainberg" ist einer der besten Regionalkrimis, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Hier stimmt einfach alles. Spannung, Lokalkolorit und Privatleben der Ermittler in einer gelungenen Mischung. Mit Christian Heldt und Tomek Piotrowski hat der Autor gut ausgearbeitete Charaktere geschaffen, in die ich mich prima hineinversetzen konnte. Von Anfang an wird die Spannung kontinuierlich gesteigert. Wozu auch wechselnde Sichtweisen beigetragen haben. Der Krimi war unterhaltsam, kurzweilig und hat mich förmlich zum Miträtseln eingeladen. Das Ende konnte mich überraschen und hat noch mit einem Knall bzw. kleinen Cliffhanger zum Privatleben von Christian aufgehört.

Fazit: Ein sehr unterhaltsamer Krimi. Mit einer Mischung wie es sein sollte. Einer der besten Regionalkrimis, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Unbedingt lesen.