Profilbild von buchwurm05

buchwurm05

Lesejury Star
offline

buchwurm05 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit buchwurm05 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.07.2023

Eine Reise in die Vergangenheit.

Perlenbach
0

Inhalt:
1867. Für den 9 Jahre alten Bauernjungen Wilhelm Lintermann wird ein Traum wahr. Wenigstens für die Wintermonate darf er den ärmlichen Verhältnissen seines Elternhauses in Wollseifen entfliehen ...

Inhalt:
1867. Für den 9 Jahre alten Bauernjungen Wilhelm Lintermann wird ein Traum wahr. Wenigstens für die Wintermonate darf er den ärmlichen Verhältnissen seines Elternhauses in Wollseifen entfliehen und mit Herrn Becker, einem Tuchfabrikanten, nach Montjoie kommen, um dessen kränklichen Sohn Jacob Gesellschaft zu leisten. Dort lernt er auch die aufgeweckte Arzttochter Luise kennen. Zwischen den drei so unterschiedlichen Kindern entsteht eine tiefe Freundschaft, die im Erwachsenenalter auf eine harte Probe gestellt wird.....

Leseeindruck:
"Perlenbach" ist der zeitlich vorgelagerte 2. Band der Eifel-Trilogie und beginnt im Jahr 1865 und endet 1905, wobei man in einer Art Epilog in aller Kürze noch erfährt, was bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges 1914 weiter gechieht. "Ginsterhöhe", der eigentliche 1. Band beginnt nach dem Krieg 1919. Ich selbst kenne bisher nur "Perlenbach" und bin froh, diesen zuerst gelesen zu haben. So ist die Zeitenabfolge wenigstens chronologisch. Der Schreibstil hat mich sofort in eine andere Zeit entführt. Sehr eindringlich wird alles beschrieben und ich konnte mir die Begebenheiten gut bildlich vorstellen. Die Jahre, in denen der Roman spielt, ist geprägt von technischen Fortschritten. Ohne die Geschichte zu zerstören, wurden hierzu Tagebucheinträge von Friederike von Knoblauch, der Gouvernante von Luise und ihrer älteren Schwester Isabella, eingefügt. Diese beinhalten Themen, die Friederike beschäftigen. So auch alle modernen Errungenschaften. Das hat mir in dieser Form sehr gut gefallen. Aber auch die ersten Frauen begehren auf, möchten nicht nur Hausfrau und Mutter sein. Ein gutes Beispiel dafür ist Luise, die allen Widerständen zum Trotz Ärztin werden möchte und sich ihren Weg sucht. Bauernsohn Wilhelm hat mir imponiert. Er muss im Laufe der Geschichte einige Tiefschläge hinnehmen. Trotzdem gibt er nicht auf und versucht immer wieder auf die Beine zu kommen. Jacob hingegen ist ein typischer Fall der damaligen Zeit. Er entspricht nicht den geltenden Konventionen und zeigt Schwäche als Mann. Kein Wunder, dass er irgendwann nicht mehr kann. Er ist mehr oder weniger die traurige Figur im Roman.

Fazit:
Mir hat die Mischung der unterschiedlichen Charaktere, die die drei Freunde in "Perlenbach" darstellen, gefallen. Durch sie habe ich einen guten Einblick bekommen, wie es damals war. Sobald ich anfing zu lesen bin ich tief in die Geschichte eingetaucht und habe mich wie auf einer Zeitreise gefühlt. Von mir gibt es eine Leseempfehlung für diesen Roman.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.07.2023

Solide und spannend.

Die Tote in den Dünen
0

Inhalt:
Marianne Schwarzer möchte mit ihrer Bar, die etwas abgelegen auf Sylt liegt, direkt ins Herz des Westerländer Nachtlebens umziehen. Dagegen regt sich Widerstand. Denn Gerüchten zu Folge sollen ...

Inhalt:
Marianne Schwarzer möchte mit ihrer Bar, die etwas abgelegen auf Sylt liegt, direkt ins Herz des Westerländer Nachtlebens umziehen. Dagegen regt sich Widerstand. Denn Gerüchten zu Folge sollen dort auch gewisse Dienste angeboten werden. Journalist Robert Benning möchte über den geplanten Umzug eine Reportage schreiben. Während des Interviews mit der Besitzerin stellt sich heraus, dass im Haus tatsächlich auch Zimmer an Damen vermietet werden. Doch bevor Robert dem nachgehen kann, wird Elise Mannhof, eine der Mieterinnen, tot am Strand aufgefunden. Die Polizei um Michael Hinrichs beginnt zu ermitteln und auch Benning lässt sich von weiteren Recherchen nicht abhalten. Die führen beide nicht nur zu einem Obdachlosen, sondern auch zum Bürgermeisterkanditaten Ralph Schöne.....

Leseeindruck:
"Die Tote in den Dünen" ist der 3. Band um Journalist Robert Benning. Der Krimi war ursprünglich unter dem Titel "Abend.Tod." erschienen und ist unterdessen mit neuem Titel im Selfpublishing als Print erhältlich. Von Anfang an war ich gefesselt von der Geschichte und habe fleißig mitgerätselt. Hierbei hat mir besonders der schnörkellose Schreibstil gefallen, der alles schnell auf den Punkt bringt. Anfangs gibt es verschiedene Erzählstränge und ich habe mich gefragt, wie das wohl alles zusammenhängt. Schnell hatte ich jedoch meine Aha-Erlebnisse und habe nach und nach Theorien entwickelt, wer denn der Täter sein könnte. Zwischendurch kam dann mal ein Gedankenblitz, den ich aber auch gleich wieder vergessen habe. Geschickt wurde ich von dieser Spur abgebracht, um dann am Ende zu sagen: da war doch was! So ist es nicht verwunderlich, dass der Showdown noch einmal alles gibt und ich teilweise den Atem angehalten habe. Neben dem Fall erlebt man die Figuren auch privat. Dass dabei zu Vergangenem nur das notwendigste erzählt wird, hat genau meinen Lesegeschmack getroffen. Denn es wurde nur so viel erwähnt, dass man folgen konnte, es eventuell etwas neugierig auf die Vorgänger macht, dabei aber nicht zu aufdringlich wirkt.

Fazit:
Wer solide Krimis mag, die schnörkellos erzählt werden, auch etwas aus dem Privatleben der Figuren preisgeben, Lokalkolorit beinhalten und dabei noch einen spannenden Plot haben, ist mit "Die Tote in den Dünen" genau richtig. Mir hat es gefallen. Gerne gebe ich eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.07.2023

Unterhaltsam und spannend.

Das verschwundene Fräulein
0

Inhalt:
Juli 1914. Viktoria Berg ist, begleitet von ihrer Tante Rosamunde, wieder zur Sommerfrische auf Norderney. Dort wird sie bereits von Kriminalassistent Christian Hinrichs erwartet. Der hatte ihr ...

Inhalt:
Juli 1914. Viktoria Berg ist, begleitet von ihrer Tante Rosamunde, wieder zur Sommerfrische auf Norderney. Dort wird sie bereits von Kriminalassistent Christian Hinrichs erwartet. Der hatte ihr beim letzten Besuch einen Heiratsantrag gemacht und wartet noch immer auf eine Entscheidung von Viktoria. Doch diese zögert. Auf keinen Fall möchte sie ihre Freiheit und ihren Beruf als Lehrerin aufgeben. Und Tante Rosamunde findet Christian sowieso nicht standesgemäß. Das alles ist jedoch erst einmal unwichtig, denn Christian wird zu einem Vermisstenfall gerufen. Das junge Fräulein Ilse, Tochter des Flottenadmirals Manteuffel, ist spurlos verschwunden. Eine fieberhafte Suche beginnt und natürlich ist auch Viktoria mit von der Partie, heilfroh ihrer Tante zu entkommen....

Leseeindruck:
"Das verschwundene Fräulein" ist der 4. Band der Seebad-Krimireihe mit Lehrerin Viktoria Berg und Kriminalassistent Christian Hinrichs. Auch wenn man nicht zwingend die Vorgänger gelesen haben muss, würde ich es empfehlen. Bis hier haben die Figuren nämlich schon eine ordentliche Entwicklung mitgemacht. Das Zusammenspiel zwischen Viktoria und Christian ist immer einen Schmunzler wert. Viktoria lässt sich nichts sagen und Christian gibt sein bestes, damit sie nicht ins Unglück läuft. Aber das ist leichter gesagt als getan. Zudem ist sein ganzer Verstand bei dem Fall gefragt. Der ist spannend von Anfang an und lädt zum Miträtseln ein. Die Kapitel sind angenehm kurz und lassen sich dadurch gut lesen. Schnell habe ich mich in eine längst vergangene Zeit hineinversetzt und gleichzeitig gut unterhalten gefühlt.

Fazit:
"Das verschwundene Fräulein" ist unterhaltsam, spannend und lässt eine längst vergangene Zeit wieder aufleben. Ich liebe diese historische Krimireihe einfach und gebe gerne eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.06.2023

Zeitreise zum Radio der 50er Jahre.

Die Radioschwestern
0

Inhalt:
1945. Frankfurt liegt nach dem Krieg in Schutt und Asche. Die Bevölkerung hungert und die Amerikaner haben die Stadt besetzt. Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es jedoch für die Freundinnen ...

Inhalt:
1945. Frankfurt liegt nach dem Krieg in Schutt und Asche. Die Bevölkerung hungert und die Amerikaner haben die Stadt besetzt. Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es jedoch für die Freundinnen Gesa, Inge und Margot. Die Besatzer möchten Radio Frankfurt langsam wieder zur Normalität führen und suchen unbelastete Mitarbeiter. Klar, dass sich die Drei, die von der ersten Stunde an dort gearbeitet hatten, unter den Nationalsozialisten jedoch entlassen wurden, sich bewerben. Tatsächlich werden sie genommen und setzten alles dran sich zu beweisen. Gar nicht so einfach zwischen Wiederaufbau, Entbehrungen, Familie und Missgunst der jüngeren Generation......

Leseeindruck:
"Die Radioschwestern - Melodien einer neuen Welt" ist der 2. Band um die Freundinnen Gesa, Inge und Margot sowie die Entwicklung von Radio Frankfurt, das sich in den 50er Jahren in Hessischen Rundfunk umbenannt hat. Für mich ist es wie eine Zeitreise gewesen. Ich habe erlebt wie die Bevölkerung mit der Nachkriegssituation umgegangen ist. Konnte verfolgen wie langsam aber sicher der Radiobetrieb wieder zur Normalität wurde. Habe viel gelernt was die Entwicklung der Technik anging und konnte bekannte Showmaster aus meiner Kindheit in ihren ersten Radiosendungen verfolgen. Eva Wagendorfer hat es geschafft durch die Augen von Gesa, Inge und Margot eine authentische Szenerie zu erschaffen, bei der ich tief in die Geschichte abtauchen konnte. Toll fand ich auch die Kapiteleinleitungen. Hier kann man Schlagzeilen über Frauen der entsprechenden Jahre lesen, die im Anschluss kurz erklärt werden. Das hat zusätzlich den damaligen Zeitgeist gut widergespiegelt und mir bewusst gemacht, welche Pionierleistungen die Frauen in den 50er Jahren zur Gleichberechtigung geleistet haben. Während der Roman seine Geschichte unaufgeregt erzählt, gibt es am Schluss einen kleinen Paukenschlag. Ich denke aber, auch das werden die Freundinnen souverän meistern. Wir werden sehen. Denn aufgeklärt wird das nicht wirklich. Der Epilog steckt aber voller Zuversicht.

Fazit:
Ich liebe solche Geschichten wie die "Radioschwestern". Man lernt viel Neues und erlebt interessante Geschichte hautnah. Mit vorliegenden Band wurde langsam und behutsam die nächste Generation eingeführt. Mit Freude habe ich festgestellt, dass es einen Band 3 geben wird. Ich bin jetzt schon gespannt was dann Nora, Christel und Marianne erleben werden. Von mir gibt es für diesen historischen Roman natürlich eine Leseempfehlung. Aber bitte unbedingt mit Band 1 beginnen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.06.2023

Kreta von seiner dunklen Seite.

Die toten Engel von Kreta
0

Inhalt:
Theas Tochter Anna ist verschwunden. Das letzte Lebenszeichen von ihr kam aus Kreta. Seitdem wartet Thea vergeblich auf eine Nachricht von ihrer Tochter. Da bekommt sie einen Anruf. Eine Tote wurde ...

Inhalt:
Theas Tochter Anna ist verschwunden. Das letzte Lebenszeichen von ihr kam aus Kreta. Seitdem wartet Thea vergeblich auf eine Nachricht von ihrer Tochter. Da bekommt sie einen Anruf. Eine Tote wurde zusammen mit Annas Ausweis gefunden. So schnell sie kann, reist Thea zur Identifizierung nach Kreta. Zu ihrer Erleichterung stellt sie fest, dass die junge Frau nicht ihre Tochter ist. Aber wo ist Anna dann? Die Behörden wollen oder können ihr nicht helfen. Thea beschließt auf eigene Faust zu suchen. Was nicht jedem gefällt und für Thea gefährlich wird. Unerwartet bekommt sie Hilfe von Alexis Dimitriou, der von sich behauptet Polizist zu sein. Thea ist skeptisch, da der Mann ziemlich verwahrlost aussieht. Aber was bleibt ihr übrig als ihm zu vertrauen? Er ist ihre einzige Hoffnung Anna zu finden....

Leseeindruck:
Der Krimi "Die toten Engel von Kreta" ist spannend von Anfang an. Durch die kurzen Kapitel und Sätze lässt sich der Krimi schnell lesen. Anja Marschall zeigt Kreta von seiner dunklen Seite und entführt die Lesenden in tiefe Abgründe. Das vorherrschende Thema sind die Blutfehden, die es auf der Insel auch heute noch gibt. Ich war schockiert mit welcher Unbarmherzigkeit Rache geübt wird. Bei aller Brutalität hat es die Autorin geschafft, die Szenerie so zu beschreiben, dass eine gewisse Atmosphäre geschaffen wurde, das Ausmaß des Ganzen jedoch der Fantasie überlassen wird. Das hat mir gut gefallen. Ich brauche es nämlich nicht, wenn jeder Blutstropfen beschrieben wird. Toll fand ich auch, dass Lokalkolorit eingearbeitet wurde und dadurch ein kleines bisschen Urlaubsfeeling aufkam.

Fazit:
"Die toten Engel von Kreta" konnten mich überzeugen. Hier wird ein spannender Plot mit Urlaubsfeeling kombiniert und erzeugt so eine besondere Atmosphäre. Alles genau im richtigen Maß. Gerne empfehle ich den Krimi weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere