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Veröffentlicht am 22.05.2019

Eine Zeitreise ins Hollywood 1922

Der blutrote Teppich
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Hollywood im Februar 1922. Hardy Engel erholt sich immer noch von seinem letzten Fall. Seinen Job als Sicherheitschef der Universal Studios hat er gekündigt. Da wird er vom Regisseur William Desmond Taylor ...

Hollywood im Februar 1922. Hardy Engel erholt sich immer noch von seinem letzten Fall. Seinen Job als Sicherheitschef der Universal Studios hat er gekündigt. Da wird er vom Regisseur William Desmond Taylor angerufen. Dieser hat einen Auftrag für Hardy, weshalb er ihn am nächsten Morgen besuchen soll. Doch Hardy findet nur noch die Leiche von Taylor. Er gerät in Verdacht, auch wenn ihn die Polizei vorerst gehen lassen muss. So nimmt er selbst Ermittlungen auf und gerät schon bald an Geheimnisse, die ihn in höchste Lebensgefahr bringen......

In "Der blutrote Teppich" erzählt der Protagonist Hardy Engel, wie er das Ganze erlebt hat. Dabei hat der Autor einen Drehbuch artigen, sehr detaillierten und bildlichen Schreibstil gewählt. Jede Szene und Begebenheit wird ausführlich dargestellt. So konnte ich mich gut in das Jahr 1922 und den Anfängen der Filmindustrie herein versetzen. Atmosphärisch dicht habe ich das Buch fast wie einen Film erlebt. Die Story basiert auf einen wahren ungelösten Fall des früheren Hollywoods. Realität ist mit Fiktion gemischt. Reale Persönlichkeiten mit Fiktiven. Das ist sehr gut gelungen. Zusätzlich erfährt man durch die hervorragende Recherche des Autors, viel über die damalige Filmindustrie. Was sehr interessant war. Leider ging dies immer wieder auf Kosten der Spannung. Oft wurde ich im Lesefluss unterbrochen. Auch die vielen mitspielenden Personen, haben mir das Lesen nicht gerade erleichtert. Schade, dass es kein Personenregister gab und einen zusätzlichen Vermerk, ob es sich um eine reale oder fiktive Person handelt. Das hätte mir manches erleichtert. Der Schluss war unerwartet, hat sich aber in die Länge gezogen, weil vieles noch einmal wiederholt wurde, was ich bereits im Laufe des Lesens erfahren habe.
Fazit: Eine gelungene Zeitreise nach Hollywood ins Jahr 1922. Interessante Informationen zur damaligen Filmindustrie. Leider für meinen Geschmack zu Detail verliebt. Was auf Kosten der Spannung ging. Dennoch ein Buch, das ich gerne gelesen habe.
Aufmachung: Das Cover passt hervorragend zum Inhalt des Buches. Die Seiten sind aus dünnem Papier, wodurch das Buch sehr edel wirkt und man nie vermuten würde, dass man es hier mit 639 Seiten zu tun hat.

Veröffentlicht am 09.05.2019

Ungewöhnlicher Krimi mit skurrilen Figuren und schwarzem Humor

Die Alpen sehen und sterben
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Maria Konstanze Schlager ist in Kufstein im Urlaub. Während sie nachts noch alleine spazieren geht, beobachtet sie auf einer Brücke, wie ein Mann mit großem Cowboyhut einen anderen ins Wasser wirft. Statt ...

Maria Konstanze Schlager ist in Kufstein im Urlaub. Während sie nachts noch alleine spazieren geht, beobachtet sie auf einer Brücke, wie ein Mann mit großem Cowboyhut einen anderen ins Wasser wirft. Statt wegzurennen bleibt sie wie zur Salzsäure erstarrt stehen. Auch der Mörder entdeckt sie......

"Die Alpen sehen und sterben" ist ein ungewöhnlicher Krimi mit schwarzem Humor, der von seinen skurillen Figuren lebt. Der Mörder ist von Anfang an bekannt. Es läuft nichts so ab wie in anderen Büchern dieses Genres. Mitzi und der Mörder üben eine seltsame Anziehungskraft aus. Immer wieder suchen sie die Nähe des anderen. Ob das gut geht? Die Figuren im Buch sind allesamt mehr als ungewöhnlich. Aus Mitzi bin ich anfangs nicht schlau geworden und konnte ihre Beweggründe nicht verstehen. Doch nach und nach ist sie mir richtig ans Herz gewachsen und man hat auch erfahren, warum sie auch MörderMitzi genannt wird. Leider kann ich das von Sam (der Mörder) nicht behaupten. Er hat sich total unprofessionell verhalten, was ich einfach nicht nachvollziehen konnte. Heinz Baldur, Hauptkommisar a.D. leidet an einer Schizophrenie, ist aber der einzige der ein Muster erkennt und dem Mörder gefährlich werden könnte. Auch wenn ihm sonst keiner glauben möchte, schafft er es die junge Kufsteiner Polizistin Agnes Kirschnagel zu überzeugen. Die mir im übrigen von den Hauptprotagonisten noch am normalsten erschien. Das Buch ist in 4 Teile aufgebaut. In jedem Teil erfährt man mehr von Mitzi. Der Schreibstil ist flüssig. Einige Dialoge mit Dialekt untermauert. Was den österreichischen Flair gut wiedergespiegelt hat. Von den Zugereisten manchmal jedoch übertrieben wurde. Aber wie ich schon anfangs erwähnt habe, hat man es hier mit schwarzem Humor zu tun. Bei dem ich leider so meine Schwierigkeiten habe. Wer diese Art von Humor jedoch mag, wird das Buch lieben und vor allem die MörderMitzi.
Fazit: Ein ungewöhnlicher Krimi mit skurrilen Figuren und einer kräftigen Portion schwarzem Humor. Weshalb man nicht alles ernst nehmen sollte.

Veröffentlicht am 28.04.2019

Rasant aber die nötige Tiefe fehlt

Totkehlchen
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Peer Modrich und seine Kollegin Gudrun (Guddi) Faltermeyer haben noch mit den Auswirkungen ihres letzten Falls zu kämpfen. Da wird der Zoodirektor des Dortmunder Zoos geköpft aufgefunden. Es sieht aus ...

Peer Modrich und seine Kollegin Gudrun (Guddi) Faltermeyer haben noch mit den Auswirkungen ihres letzten Falls zu kämpfen. Da wird der Zoodirektor des Dortmunder Zoos geköpft aufgefunden. Es sieht aus als wäre großer Hass im Spiel gewesen. Dann taucht in Berlin eine weitere enthauptete Leiche auf. Aber bis auf die Mordmethode scheint es keine Gemeinsamkeiten zu geben......

Gewohnt rasant führt Thomas Matiszik durch Modrichs 3. Fall. Durch die kurzen Kapitel lässt sich das Buch zügig lesen. Anfangs war ich jedoch verwirrt. Der Leser wird in jedem Kapitel an einen anderen Schauplatz mitgenommen, die scheinbar keinen Zusammenhang haben. Doch schon nach kurzer Zeit versteht man das besser. Der Fokus ist zum größten Teil auf das Privatleben der Ermittler gerichtet. Hier hat man deutlich erkannt, dass diese sich weiter entwickelt haben. Vor allem Modrich war mir schon fast sympathisch. Er ist auf den Hund gekommen. Das Zusammenleben der beiden fand ich sehr erheiternd und in Modrichs ganz eigenen Art auch ziemlich skurril. Ich konnte mir das sehr gut vorstellen. Auch Modrichs neuer Chef mit seiner sarkastischen Ader hat mir gut gefallen. Guddi hat privat große Sorgen, so dass sie nicht zu hundertprozent einsatzfähig ist.
Der Titel "Totkehlchen" ist in diesem 3. Fall Programm. Streckenweise gab es ein ziemliches, für mich manchmal unnötiges, Gemetzel. Dabei hat mir die nötige Tiefe gefehlt. Vieles kam mir zusammen gestückelt vor. Manches einfach mal so in den Raum geworfen. Einiges wurde nicht weiter geführt. Eine Sache nicht aufgeklärt. Das Ende kam abrupt. Außerdem waren nach meinem Geschmack zu viele Unschuldige beteiligt. Ein Cliffhanger lässt auf einen weiteren Fall schließen.
Fazit: Man braucht nicht unbedingt Vorkenntnisse um das Buch zu lesen. Jedoch versteht man dann einiges im Privatleben der Ermittler besser. Der Krimi ist rasant und hat interessante Charaktere. Leider habe ich die nötige Tiefe für den Fall selbst vermisst. Auch einige brutale Szenen, wären nicht unbedingt nötig gewesen.

Veröffentlicht am 22.04.2019

Aufstieg und tiefer Fall eines Lottomillionärs

Notizen eines Gewinners
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Paulo McComen kann sein Glück nicht fassen. Er hat 12 Millionen im Lotto gewonnen. Bisher hat es gerade so zum Leben gereicht. Er arbeitet als Dachdeckermeister. Hat auf ein Studium verzichtet, um seiner ...

Paulo McComen kann sein Glück nicht fassen. Er hat 12 Millionen im Lotto gewonnen. Bisher hat es gerade so zum Leben gereicht. Er arbeitet als Dachdeckermeister. Hat auf ein Studium verzichtet, um seiner Mutter finanziell unter die Arme zu greifen. Diese muss noch eine Hypothek auf ihr kleines Haus tilgen. Kann aber wegen eines Herzinfarkts nicht mehr arbeiten. Jetzt plötzlich ist er reich und braucht sich keine Sorgen mehr zu machen. Aber trifft er wirklich die richtigen Entscheidungen?

"Notizen eines Gewinners" beschreibt den Aufstieg und den tiefen Fall des Lottomillionärs Paulo McComen und spielt in Irland. Dabei gewinnt der Leser Einblicke in die Gedankenwelt von Paulo. Ihn konnte ich nicht wirklich verstehen. Zwar gibt es immer mal wieder Rückblenden in sein Leben vorher, trotzdem konnte ich seine Handlungen nach dem Gewinn nicht nachvollziehen. Sie zeugen von Anfang an von Größenwahn. Wieso verfolgt er jetzt nicht seine Träume? Erst kündigt er den Job. Wozu soll er auch arbeiten, wenn er das Geld nicht braucht? Nur weil es ihm Spaß macht? Dann erzählt er auch noch jedem von seinem Gewinn, kauft sich einen Porsche, eine Villa und vieles mehr. Einfach weil er es kann. Nach und nach verprellt er seine Freunde, weil er misstrauisch wird. Wollen sie alle nur etwas abhaben von seinem Reichtum? Vergisst sogar seine Mutter. So wird er immer einsamer. Seine einzigen Freunde: Alkohol und ein kleines Notizbuch, in das er in kurzen Sätzen seine Erkenntnisse schreibt. Kann er die Abwärtsspirale noch drehen?
"Notizen eines Gewinners" zeigt deutlich wie schnell man fallen kann, wenn man die falschen Entscheidungen trifft. Es lässt sich gut und flüssig lesen. So habe ich für den Roman nur einen Tag gebraucht. Es hat mich aber auch nachdenklich gemacht. Geld beruhigt, aber macht es auch glücklich? Ein paar Fragen blieben leider offen, über die ich gerne mehr erfahren hätte.
Fazit: Ein gut zu lesender Roman mit der Erkenntnis, dass Geld alleine nicht glücklich macht. Es kommt immer darauf an, was man aus seinem Leben macht.

Veröffentlicht am 10.04.2019

Interessante Idee in einer düsteren Zukunft

H.O.M.E. - Das Erwachen
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Die 17-jährige Zoe ist zufrieden. Zusammen mit ihrem Freund Jonah wird sie an einer Akademie ausgebildet, um als Kapitän eine wichtige Mission zu leiten. Doch dann erwacht sie in der Berliner Charité. ...

Die 17-jährige Zoe ist zufrieden. Zusammen mit ihrem Freund Jonah wird sie an einer Akademie ausgebildet, um als Kapitän eine wichtige Mission zu leiten. Doch dann erwacht sie in der Berliner Charité. Sie soll 12 Jahre im Koma gelegen haben. Einzige Erklärung der Ärzte, sie hat sich alles nur eingebildet. Zudem herrscht auf der Welt eine große Dürrekatastrophe. Aber Zoe lässt das Ganze keine Ruhe. Kaum aus dem Krankenhaus entlassen, möchte sie der Wahrheit auf den Grund gehen.....

"H. O. M. E. - Das Erwachen" ist gut und flüssig zu lesen. Ganz so wie ich es mir von einem Jugendbuch erwarte. Das Buch ist, bis auf wenige Ausnahmen, aus Sicht der Hauptprotagonistin Zoe geschrieben. Dabei nimmt man auch an ihren Gedanken teil. Was mir manchmal ein bisschen zuviel war und sich deshalb an manchen Stellen gezogen hat. Hier hätte ich aufgrund der Thematik ein bisschen mehr Action erwartet. Die Idee hinter der Geschichte fand ich sehr gut. Leider ist mir dabei aber das Leben während der Dürrekatastrophe etwas zu kurz gekommen. So konnte ich einiges nicht ganz nachvollziehen. Mit der Hauptprotagonistin Zoe hatte ich anfangs meine Probleme. Immer wieder betont sie, wie perfekt sie ist, verhält sich aber nicht immer so. Nach und nach konnte ich sie jedoch besser verstehen. Auffallend fand ich die rückwärts nummerierten Kapitel, obwohl die Geschichte vorwärts erzählt wird. Ganz so wie ein Countdown. Man fragt sich unwillkürlich für was? Am Ende ist man jedoch schlauer. Hier wurde es auch nochmal spannend und endet mit einem Cliffhanger, den ich so nicht erwartet hatte.
Fazit: Ein gut zu lesendes Jugendbuch mit einer interessanten Idee. An manchen Stellen hätte ich mir jedoch mehr Einblicke gewünscht.