Profilbild von c-bird

c-bird

Lesejury Star
offline

c-bird ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit c-bird über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.01.2021

Extrem spannend und intelligent konstruiert

Engelsgrund
0

Zwei junge Frauen wurden auf brutale Weise ermordet. Die Verbindung zwischen den Opfern: Sie waren beide Mitglieder einer sektenähnlichen Gemeinschaft, den Cernunnos, die abgeschieden in den Ardennen ...

Zwei junge Frauen wurden auf brutale Weise ermordet. Die Verbindung zwischen den Opfern: Sie waren beide Mitglieder einer sektenähnlichen Gemeinschaft, den Cernunnos, die abgeschieden in den Ardennen lebt. Die Polizistin Carla Diaz, deren Tochter Malin ebenfalls Teil der Cernunnos ist, macht sich deswegen größte Sorgen um ihre Tochter und versucht sie vergeblich aus der Gemeinschaft herauszuholen. In ihrer Verzweiflung bitte sie ihren ehemaligen Kollegen Alexander Born um Hilfe. Doch auch der Ex-Polizist scheitert, wendet sich aber an seinen alten Gegenspieler, den Russen Andrej Wolkow, der ihm noch einen Gefallen schuldet. Tatsächlich schickt Wolkow einen jungen Killer, der sich in die Sekte einschleicht. Doch Wolkow spielt nicht mit offenen Karten, sondern ein doppeltes Spiel…

„Engelsgrund“ ist nach „Tannenstein“ und „Finsterthal“ der dritte und finale Band der Born-Trilogie. Für mich war es das erste Buch der Reihe. Dennoch kam ich super mit der Handlung klar, denn alles was an Hintergrundwissen vonnöten ist, wurde geliefert. Von Beginn ist man auch gleich an in der Geschichte drin und Dank des fesselnden und ausdrucksstarken Erzählstils bekommt man ganz tolle Bilder in den Kopf. Linus Geschke erzählt so temporeich und spannend, dass man das Buch kaum aus der Hand legen mag. Gerade die Abschnitte, die in den Ardennen spielen, im Domizil der Cernunnos, wirken bedrohlich und unheilvoll. Hier herrscht eine düstere Atmosphäre und es knistert gleichzeitig vor Spannung.
Die Charaktere sind nicht 08/15, sondern eher vielschichtig und interessant. Der Autor schafft es sogar, selbst die Bösen als Sympathieträger dem Leser zu vermitteln. Häufig wechseln die Sichtweisen und man lernt sogar die Täterperspektive kennen, deren Abschnitte mit „ICH“ betitelt sind. Doch wer dahinter dem „ICH“ steckt, das bleibt bis zum Ende des Buches im Dunklen. Man kann also herrlich miträtseln und sich Gedanken machen, wer der Bösewicht ist.
Insgesamt ist die ganze Handlung brillant und intelligent konstruiert. Temporeich geht es durch das Buch bis hin zum großartigen Showdown. Selbst das eigentlich Ende ist sehr ungewöhnlichen, aber auch gleichzeitig klug gewählt. Es bleiben keine Fragen offen, die Reihe hat einen würdigen Abschluss gefunden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.01.2021

Morden im Norden - Spannender Auftakt einer neuen Serie

Hexenjäger
0

Während der gefeierte Thriller-Autor Roger Koponen sich auf einer seiner Lesungen befindet, wird viele hundert Kilometer entfernt zu Hause seine Frau Maria bestialisch ermordet. Kommissarin Jessica Niemi ...

Während der gefeierte Thriller-Autor Roger Koponen sich auf einer seiner Lesungen befindet, wird viele hundert Kilometer entfernt zu Hause seine Frau Maria bestialisch ermordet. Kommissarin Jessica Niemi übernimmt den Fall. Noch am Tatort zeigt sich der Täter, was Jessica jedoch zu spät registriert und so kann der Täter bei einer Verfolgungsjagd entkommen.
Maria ist aber nur das erste Opfer einer ganzen Reihe von Frauen, die eine frappierende Ähnlichkeit miteinander haben. Doch noch perfider ist die Tatsache, dass alle Opfer auf die Art und Weise ermordet wurden, wie Koponen es in seiner Trilogie geschildert hat. Sieben Morde beschreibt er darin und noch längst sind nicht alle Opfer gefunden. Dabei ist der Täter der Polizei immer einen Schritt voraus. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Angesiedelt ist das Buch in der finnischen Heimat des Autors Max Seeck. „Hexenjäger“ ist der erste Band einer Reihe rund um die Kriminalhauptkommissarin Jessica Niemi. Diese war mir zwar von Beginn an sympathisch, dennoch umgibt sie aber auch das eine oder andere Geheimnis. Man fragt sich die ganze Zeit, warum Jessica ihre Kollegen bezüglich ihres Privatlebens belügt, denn sie führt nicht das Leben, wie es den Anschein hat. Lange bleibt der Leser darüber im Unklaren, bis erst am Ende das Geheimnis gelüftet wird. Dazwischen gibt es immer wieder Sequenzen, die aus der Zeit erzählen, in der Jessica als Studentin in Italien war. Diese Rückblicke kommen anfänglich etwas überraschend ohne Zeitangabe und verwirren zunächst. Doch dann wiederholen sich die Rückblicke immer wieder und formen mit der Zeit ein Gesamtbild über das, was Jessica in ihrer Jugend widerfahren ist.
Auch Erne, Jessicas Chef ist ein großer Sympathieträger, ein spannender Charakter, ebenso wie das gesamte Team.
Insgesamt fand ich das Buch sehr spannend und den Erzählstil des Autors absolut fesselnd. Man wird von Beginn an direkt in die Geschichte hineingeworfen und die Spannung liegt sehr hoch. Ständig passiert etwas und so kommt nie Langeweile auf. Es gibt immer wieder Wendungen und Überraschungen. Lediglich das Ende hat mich etwas unzufrieden zurückgelassen. Zu viele Fragen bleiben noch offen, aber da das Buch ja der Auftakt zu einer Serie ist, ist es sicherlich gewollt, dass das eine oder andere Mysterium erst in den Folgebänden gelöst wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.12.2020

Die Spannung steigt mit jeder Seite

Wenn das Licht gefriert
0

22 Jahre ist es her, dass Anna in der Nacht auf ihrem 18. Geburtstag verschwand. Erst Tage später wurde ihre Leiche gefunden, der Täter jedoch nie gefasst. Doch nun wird der TV-Sendung „Mord im Visier“ ...

22 Jahre ist es her, dass Anna in der Nacht auf ihrem 18. Geburtstag verschwand. Erst Tage später wurde ihre Leiche gefunden, der Täter jedoch nie gefasst. Doch nun wird der TV-Sendung „Mord im Visier“ über den cold case berichtet. Den Beitrag sehen auch Elisabeth und Friedrich, die Eltern der damals besten Freundin Annas. Friedrich ist mittlerweile an Alzheimer erkrankt, doch die Sendung scheint etwas in ihm aufzuwühlen. Er weiß Details über den Fall, die er eigentlich gar nicht haben dürfte. In Elisabeth kommt ein schrecklicher Verdacht auf. Und sie muss unbedingt herausfinden, ob sich ihre Ahnung bestätigt…

Elisabeth ist die Protagonistin dieses überaus spannenden Thrillers. Sie ist eine starke Frau, die ihren Mann trotz seiner Erkrankung immer noch liebt. Gerade deswegen setzt sie alles daran herauszufinden, woher die Informationen, die Friedrich plötzlich besitzt, stammen. Ihre Figur fand ich sehr gut herausgearbeitet. Aber auch Friedrich mit seiner Alzheimer Erkrankung fand ich gut beschrieben, ebenso wie die restlichen Familienmitglieder.
Die Handlung wird größtenteils aus der Perspektive Elisabeths erzählt. Man rätselt dabei ständig mit, ob Friedrich tatsächlich als Täter in Frage kommt oder doch jemand anderes die Schuld trägt. Die Spannung in dem Buch ist von Anfang an vorhanden und steigert sich stets. Dabei gibt es immer wieder Wendungen und falsche Fährten, denen man als Leser gerne folgt.
Insgesamt fand ich das Buch sehr gut konstruiert und auch das Ende konnte mich noch einmal überraschen. Alles war zum Schluss gewissermaßen logisch und absolut stimmig.
Besonders beeindruckt hat mich der Erzählstil des Autors. Sprachlich hervorragend versteht Roman Klementovic den Leser gleich zu Beginn an das Buch zu fesseln und es entwickelt sich immer mehr zu einem Pageturner.
Es war mein erstes Buch von Klementovic, aber bestimmt nicht mein letztes. Den Autor und insbesondere dieses Buch kann ich nur empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.11.2020

Toms persönlichster Fall

Die Hornisse (Tom-Babylon-Serie 3)
0

Als LKA-Ermittler Tom Babylon zu einem Tatort gerufen wird, ahnt er noch nicht, dass es sich dabei um seinen bisher persönlichsten Fall handelt. Ein bekannter Rockstar wurde ermordet und ausgerechnet im ...

Als LKA-Ermittler Tom Babylon zu einem Tatort gerufen wird, ahnt er noch nicht, dass es sich dabei um seinen bisher persönlichsten Fall handelt. Ein bekannter Rockstar wurde ermordet und ausgerechnet im Gästehaus der Polizei abgelegt. Zunächst fahndet Tom gemeinsam mit der Psychologin Sita Johans nach einer unbekannten Frau, die den Rockstar kurz zuvor besucht haben soll. Ein Verdacht fällt ausgerechnet auf Anne Babylon, Toms Ehefrau. Aber woher soll Anne den Rockstar gekannt haben? Und plötzlich gerät immer mehr Tom selbst ins Visier der Ermittlungen…

Nach „Schlüssel 17“ und „Zimmer 19“ nun also der dritte Fall für Tom Babylon und Sita Johan. Man sollte übrigens die beiden Vorgänger besser gelesen haben, um auch die ganzen Einzelheiten zu verstehen. Natürlich gibt es ausreichend Erklärungen für das Grundverständnis, aber für das Gesamtbild empfiehlt sich doch die chronologische Reihenfolge. Die Suche Toms nach seiner jüngeren Schwester Viola, die im Alter von10 Jahren plötzlich verschwand, zieht sich ja wie ein roter Faden durch die Tom Babylon-Reihe. Gab es in den beiden Vorgängerbände nimmer mal wieder Rückblicke auf die Zeit von damals, als Viola verschwand, so geht dieses Mal die Geschichte noch weiter zurück und erzählt von Ereignissen 30 Jahre zuvor. Diese beiden Handlungsstränge wechseln sich ständig ab. Man erfährt viel über Toms Familie und die Geschehnisse zur Zeit der Wende. Und natürlich gibt es auch einen Fall von damals und man rätselt, wer die geheimnisvolle Hornisse ist. Noch spannender hingegen ist der Fall des ermordeten Rockstars bei dem sich plötzlich alles gegen Tom wendet. Im Laufe der Geschichte muss der LKA-Ermittler immer mehr erkennen, dass das was er für die Wahrheit hielt, plötzlich wie ein Kartenhaus um ihn herum zusammenbricht.

Marc Raabe ist wirklich ein begnadeter Autor. Wie immer ist die Geschichte sehr spannend geschrieben und ich möchte trotz der vielen Seitenkeine Einzige davon missen. Die Story besitzt auch eine große Komplexität und es ist total interessant zu beobachten, wie sich die beiden Handlungsstränge miteinander verbinden. Am Ende des Buches gibt es noch einen bösen Cliffhanger, der geradezu nach einem Folgeband schreit. Mir persönlich würde dann aber ein finales Buch zu der Reihe genügen, damit die Suche nach Viola so langsam mal ein Ende findet. Die stand-alones, die Marc Raabe zuvor geschrieben hat, waren auch immer brillant und ich würde mich sehr über ein solches Buch freuen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.10.2020

Catherine Shepherd ist ein Garant für Spannung

Artiges Mädchen: Thriller
0

Abgelegt mitten auf einem Spielplatz, gekleidet wie ein Schulmädchen. Das ist das neueste Opfer mit dem es die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz zu tun bekommt. Und die Tote bleibt kein Einzelfall, kurz ...

Abgelegt mitten auf einem Spielplatz, gekleidet wie ein Schulmädchen. Das ist das neueste Opfer mit dem es die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz zu tun bekommt. Und die Tote bleibt kein Einzelfall, kurz darauf taucht eine weitere weibliche Leiche auf, die fast identisch gekleidet ist. Wieder ist der Fundort ein Spielplatz. Können Kriminalkommissar Florian Kessler und Julia Schwarz den Serienmörder stoppen?

Bei „Artiges Mädchen“ handelt es sich um den bereits fünften Fall aus der Reihe rund um die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz. Die Fälle sind immer in sich geschlossen und können ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Wer jedoch verfolgen will, wie sich das Privatleben zwischen Florian Kessler und Julia Schwarz entwickelt, der sollte die Reihe von vorn beginnen.

Wie immer beginnen die Bücher von Catherine Shepherd sehr spannend und man ist ganz schnell mitten in der Geschichte drin. Mehrere Verdächtige tauchen auf, es gibt falsche Fährten, denen man folgt und dann irgendwann feststellen muss, dass man doch wieder in die Irre geleitet wurde. Man kann also ganz herrlich mitraten wer der Täter sein könnte.
Einmal angefangen zu lesen, mag man gar nicht mehr aufhören. Dafür sorgt der hohe Spannungsbogen, aber auch die angenehm kurzen Kapitel, die das ganze aus verschiedenen Perspektiven ausleuchten.
Egal, ob es sich um die Reihe rund um Julia Schwarz, die Spezialermittlerin Laura Kern oder auch die Zons-Reihe handelt: Catherine Shepherd ist immer ein Garant für spannende und kurzweilige Unterhaltung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere