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Veröffentlicht am 15.09.2021

Düster, aber sehr spannend

Waldeskälte
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Im Eigerstal nahe der Schweizer Alpen ist ein junges Mädchen verschwunden. Als Leutnant Valeria Ravelli davon erfährt, kehrt sie in ihr Heimatdorf zurück und übernimmt die Ermittlungen. Vor 21 Jahren passiert ...

Im Eigerstal nahe der Schweizer Alpen ist ein junges Mädchen verschwunden. Als Leutnant Valeria Ravelli davon erfährt, kehrt sie in ihr Heimatdorf zurück und übernimmt die Ermittlungen. Vor 21 Jahren passiert schon einmal das gleiche. Drei Mädchen verschwanden. Zwei davon wurden tot aufgefunden. Die dritte kehrte ohne Erinnerung an die Ereignisse aus dem Wald zurück, es war Valeria selbst.

Die Geschichte wird von Beginn an sehr spannend erzählt und man ist sofort mittendrin. Die Protagonistin ist eine sympathische junge Frau mit einem starken Willen. Nach den Ereignissen von damals hat sie das Dorf verlassen und war nicht mehr zurückgekehrt. Valeria fühlt sich in dem Dorf nicht mehr so richtig heimisch, nur manche können sich noch an das damals noch junge Mädchen erinnern. Zudem fühlt sich Valeria beobachtet. Ganz langsam kommen nun auch die Erinnerungen zurück. Die Suche nach dem vermissten Mädchen bedeutet für sie auch ein Abschließen mit ihrer eigenen Vergangenheit. Denn sie ist sich sicher: Der Täter von damals ist auch der Täter von heute.
Die Stimmung in dem Buch ist ziemlich düster und bedrohlich. Waldeskälte ist nicht nur der Titel des Buches, sondern auch Programm. Es ist Herbst, aus dem anfänglichen Regen wird Schnee und die Dunkelheit dominiert im Eigerstal. Die Kälte, die vorherrscht war deutlich spürbar. Doch die Suche nach Nora gestaltet sich schwierig und mühsam, viele Ansätze sind Sackgassen. Erst zum Ende hin gibt es einen regelrechten Showdown, der sehr spannend war, ich könnte mir gut vorstellen, dass das Buch verfilmt wird.
Insgesamt ein spannender Kriminalfall mit einigen Thrillerelementen. Mir hat das Buch bestens gefallen. Ich würde sehr gerne noch weitere Fälle mit Valeria Ravelli erleben.

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Veröffentlicht am 09.09.2021

Eintauchen ins Mittelalter - spannend!

Das Kreuz des Pilgers
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Koblenz, 1379. Conlin und sein Jugendfreund Palmiro kehren gemeinsam mit einer Handelskarawane aus dem Heiligen Land zurück. Im Verborgen führt Palmiro ein geheimnisvolles Kreuz mit sich, das Teil des ...

Koblenz, 1379. Conlin und sein Jugendfreund Palmiro kehren gemeinsam mit einer Handelskarawane aus dem Heiligen Land zurück. Im Verborgen führt Palmiro ein geheimnisvolles Kreuz mit sich, das Teil des Templerschatzes ist. Ebenfalls mit der Karawane reisen Reinhild und ihr Ehemann Gottfried. Auch sie sind seit Kindheitstagen mit Conlin und Palmiro befreundet. Bei einem heimtückischen Überfall auf die Karawane wird Gottfried getötet und Reinhild zur Witwe mit ihrem kleinen Sohn Hannes. Um sich weiter ihre Existenz zu sichern wird Reinhild sich wohl erneut verheiraten müssen. Doch wer soll es werden?
Zu „Das Kreuz des Pilgers“ gibt es eine Vorgeschichte, die Kreuz-Trilogie. Darin kommen bereits einige der Figuren vor, die hier teilweise zu Nebenfiguren werden. Bisher kannte ich die Kreuz-Trilogie nicht, was sich jedoch bald ändern wird, da mir der Schreibstil der Autorin sehr gut gefallen hat. Aber auch ohne Vorkenntnisse findet man sich in der Handlung gut zurechtfindet, da alles sehr gut beschrieben und erklärt wird. Hilfreich dabei sind dazu noch das sehr ausführliche Namensregister zu Beginn des Buches, sowie eine Skizze der Koblenzer Innenstadt zur damaligen Zeit.
Im Mittelpunkt des Geschehens stehen Reinhild und die beiden Freunde Conlin und Palmiro. Reinhild hütet ein Geheimnis, das sie auf keinen Fall preisgeben mag. Sie ist eine starke Frau, die ihren Freunden hilfreich zur Seite steht, als diese sich selbständig machen wollen. Palmiro trägt ebenfalls ein dunkles Geheimnis mit sich, das nicht an die Öffentlichkeit gelangen darf. Ganz anders steht es um Conlin. Er ist zwar von Adel, stand aber immer im Schatten seines Bruders Oswald, dem als Erstgeborener das Erbe der Familie zusteht. Doch Oswald hat mittlerweile die Ländereien der Familie heruntergewirtschaftet und Conlin muss sehen, was noch zu retten ist.
Die Bedeutung des Kreuzes als Reliquie stand für mich als Nichtkenner der Kreuz-Trilogie anfänglich nicht so sehr im Vordergrund, sondern vielmehr die Ergründung der Geheimnisse der Protagonisten. Erst im Verlauf des Buches erklärte sich mir die Bedeutung der Reliquie.
Insgesamt ist die Handlung sehr spannend und unterhaltsam erzählt. Man kann sich ein gutes Bild vom damaligen Leben machen und wunderbar ins Mittelalter eintauchen.
„Das Kreuz des Pilgers“ ist der Auftakt zu einer weiteren Serie, der Pilger-Trilogie. Dies erklärt auch den fiesen Cliffhanger am Ende des Buches, der gleichzeitig Lust auf den Folgeband macht. Denn einige Fragen bleiben noch offen und werden wohl erst später geklärt. Ich lese auf jeden Fall weiter!

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Veröffentlicht am 04.09.2021

Spannender Auftakt einer neuen Serie - top!

Tote schweigen nie
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Cassie Raven ist Assistentin der Rechtsmedizin in London. Ein Job, dem sie mit Leidenschaft nachgeht. Eines Tages bekommt Cassie die Leiche ihrer ehemaligen Lehrerin, Mrs Edwards auf den Tisch. Eine ...

Cassie Raven ist Assistentin der Rechtsmedizin in London. Ein Job, dem sie mit Leidenschaft nachgeht. Eines Tages bekommt Cassie die Leiche ihrer ehemaligen Lehrerin, Mrs Edwards auf den Tisch. Eine Frau, der Cassie unglaublich viel zu verdanken hat. Cassie glaubt nicht an einen natürlichen Tod und will unbedingt beweisen, dass ihre ehemalige Mentorin ermordet wurde. Dabei muss sie auf die Hilfe der Polizei zurückgreifen. Hier bekommt sie es ausgerechnet mit DS Phyllida Flyte zu tun, einer Frau die sie wegen eines anderen Falls auf dem Kieker hat.

Mit Cassie und Phyllida hat A.K.Turner zwei Figuren geschaffen, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Auf der einen Seite Cassie, die mit ihren zahlreichen Tattoos und Piercings schon äußerlich aus dem Rahmen fällt. Doch nicht nur das, die junge Frau spricht auch mit den Toten. Man muss nur genau hinschauen und zuhören, um deren Sprache zu verstehen. Zudem besitzt Cassie eine außergewöhnliche Beobachtungsgabe, die schon fast Sherlock Holmes ähnliche Züge aufweist. Und genau deswegen ist sie der Überzeugung, dass ihre geliebte Lehrerin nicht ermordet wurde.
Ganz anders hingegen ist Detective Phillida Flyte. Sie wirkt eher spröde und konservativ und Regeln sind für sie gemacht, damit sie befolgt werden. Und genau diese beiden gegensätzlichen Charaktere müssen nun zusammenarbeiten, um ans Ziel zu kommen.

Die Story selbst ist kontinuierlich spannend. Denn ständig passiert etwas anderes. Erzählt wird aus wechselnden Perspektiven, denen Cassies und Phyllidas. Über Phyllida erfährt man anfänglich nicht sehr viel, erst zum Ende hin bekommt man Einblicke in ihr persönliches Schicksal.
Es gibt zahlreiche Wendungen und immer wieder überraschende Elemente. Das treibt die Handlung enorm voran und man kommt unglaublich schnell durch das Buch. Es ist wirklich super geschrieben.

„Toten schweigen nie“ ist glücklicherweise erst der Auftakt zu einer Serie mit den beiden Protagonistinnen. Das Ende des Buches fordert geradezu eine Fortsetzung und ich bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 08.08.2021

Steht seinem Vorgänger in nichts nach

Narbenherz
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Es ist bereits der zweite Fall für die Investigativ-Journalistin Heloise Kaldan und Kommissar Erik Schäfer. Das Debüt „Leichenblume“, welches zu Beginn des Jahres erschienen war, konnte mich total begeistern ...

Es ist bereits der zweite Fall für die Investigativ-Journalistin Heloise Kaldan und Kommissar Erik Schäfer. Das Debüt „Leichenblume“, welches zu Beginn des Jahres erschienen war, konnte mich total begeistern und ich kann jetzt schon sagen, dass dieses Buch mindestens genauso spannend und genial wie der Erstling ist.

Der zehnjährige Sohn eines Arztes ist aus der Schule verschwunden. Heloise, die sich gerade in dessen Praxis befindet, erfährt zufällig davon. Eigentlich war sie mit Recherchearbeit über PTBS bei Soldaten befasst, doch dieser Fall weckt sofort ihr Interesse. Auf dem Schulhof trifft sie auf Erik Schäfer von der Kopenhagener Polizei, mit dem sie mittlerweile eine innige Freundschaft verbindet. Schäfer und sein Team nehmen die Ermittlungen auf.
Auch der zweite Fall ist wieder durchgängig spannend geschrieben und steht seinem Vorgänger in nichts nach. Der Erzählstil ist wirklich brillant und fesselt an das Buch. Es sind gerade die kleinen privaten Probleme der Protagonisten, die die Figuren so lebendig halten und trotzdem nicht allzu viel Raum in der Handlung einnehmen. Anders als beim ersten Fall ermitteln die beiden nicht gemeinsam, sondern jeder für sich. Leider teilen sie ihr Wissen nicht ganz miteinander und so besitzt jeder der beiden Informationen, die zusammengefügt das große Ganze ergeben. Als Leser weiß man damit ständig etwas mehr und ist der Auflösung einen kleinen Schritt voraus.

Total überraschend dann das Ende. Wow, einfach spektakulär. Mit wenigen Worten gelingt es der Autorin hier nochmal eine Bombe platzen zu lassen. Fantastisch gemacht.

Auch wenn zum Schluss hin ein paar Kleinigkeiten ungeklärt sind, war „Narbenherz“ mein Krimihighlight 21. Super spannend und exzellent erzählt. „Grabesstern“, Teil drei der Reihe wird im Januar 22 erscheinen. Ich freue mich total darauf.

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Veröffentlicht am 28.07.2021

Thriller mit Tiefgang

Tiefer Fjord
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Mit „Tiefer Fjord“ ist Ruth Lillegraven ein wirklich spannender Thriller gelungen. Kein Buch für zwischendurch, das lässt schon das Thema Kindesmissbrauch nicht zu, sondern ein Thriller, der einen noch ...

Mit „Tiefer Fjord“ ist Ruth Lillegraven ein wirklich spannender Thriller gelungen. Kein Buch für zwischendurch, das lässt schon das Thema Kindesmissbrauch nicht zu, sondern ein Thriller, der einen noch im Nachhinein beschäftigt.
Protagonisten sind hier der Arzt Haavard und seine Frau Clara, eine Anwältin, die sich für die Rechte misshandelter Kinder stark macht. Haavard muss miterleben wie ein Kind pakistanischer Herkunft in das Krankenhaus, in dem er arbeitet eingeliefert wird und wenige Zeit später stirbt. Das Kind weist eindeutige Spuren von Misshandlung auf. Kurz darauf wird der Vater des Kindes erschossen aufgefunden. Haavard gerät in das Visier der Ermittlungen. Clara, die eigentlich Hauptfigur ist von den Geschehnissen schockiert und deckt ihren Mann, um überhaupt weiter politisch tragbar zu bleiben.
Das Buch ist der Auftakt zu einer Trilogie rund um die zweifache Mutter und Anwältin Clara. Im Verlauf des Buches stellt man fest, dass sowohl Clara als auch Haavard ihre Geheimnisse mit sich tragen. Besonders gut gefallen hat mir der Erzählstil. Zum einen ist er sehr spannend und die Handlung flüssig erzählt. Dazu gibt es noch Wechsel in den Zeitebenen, sodass man die Möglichkeit hat mitzuverfolgen, wie sich alles entwickelt hat. Am besten aber fand ich die verschiedenen Perspektiven der einzelnen Figuren, die jeweils aus der Ich-Perspektive erzählt sind. Ich finde es immer total spannend zu erleben, wie unterschiedlich dieselbe Szene von verschiedenen Personen wahrgenommen wird.
Zwar erfährt man recht früh, wer der Täter ist, dennoch bleibt die Spannung weiterhin erhalten. Auch das Ende war ziemlich überraschend.
Insgesamt ein spannender Thriller mit Tiefgang. Ich bin gespannt wie es weitergeht.

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