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Veröffentlicht am 28.07.2021

Thriller mit Tiefgang

Tiefer Fjord
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Mit „Tiefer Fjord“ ist Ruth Lillegraven ein wirklich spannender Thriller gelungen. Kein Buch für zwischendurch, das lässt schon das Thema Kindesmissbrauch nicht zu, sondern ein Thriller, der einen noch ...

Mit „Tiefer Fjord“ ist Ruth Lillegraven ein wirklich spannender Thriller gelungen. Kein Buch für zwischendurch, das lässt schon das Thema Kindesmissbrauch nicht zu, sondern ein Thriller, der einen noch im Nachhinein beschäftigt.
Protagonisten sind hier der Arzt Haavard und seine Frau Clara, eine Anwältin, die sich für die Rechte misshandelter Kinder stark macht. Haavard muss miterleben wie ein Kind pakistanischer Herkunft in das Krankenhaus, in dem er arbeitet eingeliefert wird und wenige Zeit später stirbt. Das Kind weist eindeutige Spuren von Misshandlung auf. Kurz darauf wird der Vater des Kindes erschossen aufgefunden. Haavard gerät in das Visier der Ermittlungen. Clara, die eigentlich Hauptfigur ist von den Geschehnissen schockiert und deckt ihren Mann, um überhaupt weiter politisch tragbar zu bleiben.
Das Buch ist der Auftakt zu einer Trilogie rund um die zweifache Mutter und Anwältin Clara. Im Verlauf des Buches stellt man fest, dass sowohl Clara als auch Haavard ihre Geheimnisse mit sich tragen. Besonders gut gefallen hat mir der Erzählstil. Zum einen ist er sehr spannend und die Handlung flüssig erzählt. Dazu gibt es noch Wechsel in den Zeitebenen, sodass man die Möglichkeit hat mitzuverfolgen, wie sich alles entwickelt hat. Am besten aber fand ich die verschiedenen Perspektiven der einzelnen Figuren, die jeweils aus der Ich-Perspektive erzählt sind. Ich finde es immer total spannend zu erleben, wie unterschiedlich dieselbe Szene von verschiedenen Personen wahrgenommen wird.
Zwar erfährt man recht früh, wer der Täter ist, dennoch bleibt die Spannung weiterhin erhalten. Auch das Ende war ziemlich überraschend.
Insgesamt ein spannender Thriller mit Tiefgang. Ich bin gespannt wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 13.07.2021

Hochspannung vom Feinsten

Der böse Mann: Thriller
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Es ist bereits der sechste Fall für die Ermittlerin Laura Kern und ihren Kollegen Max Hartung vom LKA Berlin. Schon der Prolog reißt einen mit und die Handlung ist von Beginn an unglaublich spannend. Man ...

Es ist bereits der sechste Fall für die Ermittlerin Laura Kern und ihren Kollegen Max Hartung vom LKA Berlin. Schon der Prolog reißt einen mit und die Handlung ist von Beginn an unglaublich spannend. Man lernt viele verschiedene Perspektiven kennen, unter anderem auch die Sichtweise des Täters. Doch wer steckt dahinter?
Viele verschiedene Verdächtige weisen auf einen möglichen Täter hin. Das Geheimnis des wahren Mörders wird jedoch erst ganz zum Schluss gelüftet und genau so lange bleibt es auch superspannend.
Der Erzählstil wie immer brillant. Catherine Shepherd weiß wie sie die Leser an ein Buch fesseln kann und belohnt dies mit kontinuierlicher Spannung und bester Unterhaltung. Ich freue mich schon auf eine Fortsetzung der Reihe.

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Veröffentlicht am 08.06.2021

Starker Start einer neuen Serie

Das Buch des Totengräbers (Die Totengräber-Serie 1)
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Wien, 1893.Eine Reihe von Todesfällen versetzt die Stadt in Aufruhr. Junge Dienstmädchen werden erst ermordet und anschließend zusätzlich noch gepfählt. Leopold von Herzfeldt ist neu bei der Wiener Polizei. ...

Wien, 1893.Eine Reihe von Todesfällen versetzt die Stadt in Aufruhr. Junge Dienstmädchen werden erst ermordet und anschließend zusätzlich noch gepfählt. Leopold von Herzfeldt ist neu bei der Wiener Polizei. Bei seinen Ermittlungen bekommt unverhofft Hilfe von Augustin Rothmayer, einem kauzigen Totengräber.
Oliver Poetzsch hat mit „Das Buch des Totengräbers“ eine neue Serie begonnen. Die Figuren darin sind einfach super ausgearbeitet und bestens beschrieben. Angefangen mit dem Protagonisten Leopold von Herzfeldt, kurz Leo genannt. Er ist der absolute Sympathieträger. Der junge Polizeiagent stößt mit seinen neuen Ermittlungsmethoden wie das Benutzen von Kameras und Tatortauswertung zunächst auf Widerstand bei den alteingesessenen Polizisten. Zudem ist Leo neugierig, hartnäckig, aber auch humorvoll. Ziemlich schnell freundet er sich mit Julia, einer der Telefonistinnen der Dienststelle an. Doch Julia trägt ihr eigenes Geheimnis mit sich...
Ebenso sympathisch ist der kauzige Totengräber Augustin Rothmayer. Mit seinem Wiener Dialekt verleiht er dem Buch das nötige Lokalkolorit. Rothmayer ist eher der brummige Typ mit dem weichen Kern. Sein Wissen über die Toten hat er zum Teil selbst erworben, aber auch von seinen Vorfahren vermittelt bekommen. Darüber schreibt er nun ein Buch. Auszüge daraus sind immer wieder in das Buch eingeflochten. Mich erinnerten diese Auszüge stark an David Hunter aus Simon Becketts „Chemie des Todes“, nur eben 100 Jahre zuvor…
Das Buch ist von Beginn an spannend und temporeich. Und obwohl ich es kaum für möglich hielt, steigert sich diese Spannung noch im Verlauf. Ständig passiert etwas und man mag gar nicht mehr mit dem Lesen aufhören. Leo, Augustin und Julia sind drei total unterschiedliche Charaktere, geben aber ein gutes Trio ab, das sich bestens ergänzt. Denn ihr gemeinsames Ziel ist die Gerechtigkeit und die Aufklärung des Falles.
Insgesamt also ein sehr spannender und vor allem auch sehr gut erzählter Kriminalroman. Ich freue mich schon auf weitere Fälle mit dem Trio.

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Veröffentlicht am 13.05.2021

Neuer spannender Fall mit der sympathischen Bestatterin

Dänische Gier (Ein Gitte-Madsen-Krimi 3)
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„Dänische Gier“ ist nach „Ein dänisches Verbrechen“ und „Dänische Schuld“ bereits der dritte Band mit der sympathischen Bestatterin Gitte Madsen.
Obwohl der Ferienort Marielyst auf der dänischen Insel ...

„Dänische Gier“ ist nach „Ein dänisches Verbrechen“ und „Dänische Schuld“ bereits der dritte Band mit der sympathischen Bestatterin Gitte Madsen.
Obwohl der Ferienort Marielyst auf der dänischen Insel Falster recht beschaulich wirkt, Leichen scheint er jede Menge zu bieten. Dieses Mal stolpert Gitte sogar mehr oder weniger über eine von ihnen. Auf dem Heimweg nach einem Richtfest fährt Gitte mit ihrem Rad gegen einen toten Mann und landet im Graben. Es ist der Polier der Baustelle. Angestachelt von ihrer Neugier überlässt Gitte die Ermittlungen nicht nur der Polizei, sondern beginnt auf eigene Faust herumzuschnüffeln. Dies bringt sie selbst in Gefahr…
Der Erzählstil ist einfach super. So schön leicht und flüssig beschreibt er die Szenen so gut, dass man stets die Bilder dazu im Kopf hat. Das Buch bietet neben der spannenden Handlung auch jede Menge Lokalkolorit. Es gibt mehrere falsche Fährten und man kann herrlich miträtseln. Doch gerade der flüssige Erzählstil ist es, der einen an das Buch fesselt. Einfach los esen und wohlfühlen.
Die Figur Gitte ist total sympathisch. Eine junge selbstbewusste Frau, getrieben von unglaublicher Neugier. Neben den Ermittlungen gibt es aber auch viel Spannendes aus dem Privatleben Gittes zu erleben. Gitte mit ihren deutschen Wurzeln ist ursprünglich von Deutschland nach Dänemark übersiedelt, weil sie noch immer auf der Suche nach dem Vater ist. Auch hier kommt sie wieder ein Stück voran. Aber auch die Beziehung zu Ole, dem örtlichen Kommissar entwickelt sich langsam weiter und lässt sich super mitverfolgen.

Insgesamt ein sehr spannender Krimi mit viel Lokalkolorit und ohne großes Blutvergießen. Herrlich flüssig geschrieben, sodass man schon fast von einem Pageturner sprechen kann.

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Veröffentlicht am 30.04.2021

Noch besser als der erste Band

Der Lohn des Verrats
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Nach „Preis der Rache“ nun also der zweite Fall für das ungleiche, aber geniale Team vom LKA Düsseldorf. Erneut gehen die junge forensische Psychologin Lupe Svensson und der erfahrene Ermittler Otto Hagedorn ...

Nach „Preis der Rache“ nun also der zweite Fall für das ungleiche, aber geniale Team vom LKA Düsseldorf. Erneut gehen die junge forensische Psychologin Lupe Svensson und der erfahrene Ermittler Otto Hagedorn an den Start. Und wieder ist es ein cold case in dem die beiden ermitteln. Aber keine Sorge, das Buch lässt sich auch ohne Kenntnisse aus Band eins gut lesen.
Dieses Mal geht es um das Verschwinden des Abiturienten Fabian im Jahr 1993, von dem plötzlich nach 10 Jahren ein Lebenszeichen auftaucht. Ein Scherz? Oder lebt Fabian doch noch? Im Zuge der Ermittlungen taucht dann auch noch ein ungeklärter Mord an einer Mitschülerin von damals auf. Wurde sie ein Opfer des „Anhalter-Killers“?

Schon der erste Band hat mich sehr begeistert, doch mit „ Der Lohn des Verrats“ hat Mathias Berg noch eine Schippe draufgelegt. Noch spannender und noch fesselnder als der Erstling. Ein wirklich super Krimi. Erzählt wird die Handlung auf zwei Zeitebenen. 1993, als Fabian verschwand und 10 Jahre später, wieder hauptsächlich aus der Perspektive Lupes. So ist man bei den Ermittlungen direkt dabei und erfährt gleichzeitig stückchenweise, was damals geschah. Immer wieder gibt es eine Wendung in dem Fall und man tappt quasi bis zum Ende im Dunkeln was den Täter angeht. Schön fand ich auch, die beiden Protagonisten des Buches noch ein wenig näher kennenzulernen. Man fiebert regelrecht mit, was das Privatleben der beiden anbelangt. Natürlich ist auch der Fall selbst dank des Erzählstils und den angenehm kurzen Kapiteln ultraspannend erzählt und konnte mich total begeistern.

Mit „Der Lohn des Verrats“ ist Mathias Berg endgültig in der obersten Liga des deutschen Krimis angekommen. Für mich bislang das Krimi-Highlight diesen Jahres.

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