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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.10.2018

"Frohe Weihnacht Euch allen ..."

Der Besuch von Sankt Nikolaus
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Wer kennt es nicht? Das bekannteste englische Weihnachtsgedicht von Clemens C. Moore, das bereits 1832 erschienen ist und seit dem immer wieder in den unterschiedlichen Varianten rezitiert, verfilmt oder ...

Wer kennt es nicht? Das bekannteste englische Weihnachtsgedicht von Clemens C. Moore, das bereits 1832 erschienen ist und seit dem immer wieder in den unterschiedlichen Varianten rezitiert, verfilmt oder abgedruckt wird?

Der Tintenfass Verlag aus dem kleinen Ort Neckarsteinach hat eine ganz besondere Auflage des Gedichts herausgebracht. Das Büchlein umfasst nicht nur das englische Original, sondern auch eine deutsche Übersetzung des Verlagschefs Dr. Walter Sauer. Das Besondere dabei ist nicht die buchstabengetreue Übersetzung, sondern vielmehr eine sinnhafte, verbunden mit einem vergleichbaren Vermaß. Dr. Sauer schafft es in seiner Übersetzung, den Sinn des Gedichts aufzugreifen und dabei ebenfalls den Zauber, der diesem Gedicht innewohnt, einzufangen und ins Deutsche zu überführen.

The Night before Christmas ist und bleibt mein liebstes Weihnachtsgedicht, mit dem ich selbst viele schöne Erinnerungen verbinde. Passend zum Gedicht wurden in dieser Ausgabe klassische Bilder des bekanntesten amerikanischen Illustrators des 19. Jahrhunderts Thomas Nast verwendet. Diese Illustrationen sind seitenfüllend und spiegeln sich in kleinen s/w-Ergänzungen im Text wider.

Das Buch ist eine sehr schöne Ausgabe, die man auch gut verschenken oder man sich selbst als kleinen Schatz zu Weihnachten ins Bücherregal stellen und damit die Weihnachtszeit einläuten kann. Dem Buch liegt übrigens noch eine Weihnachtskarte mit dem Cover des Buches bei.

Fazit:
Für mich eine Bereicherung des Bücherregal, die als zeitloser Klassiker jedes Jahr aufs Neue zur Einstimmung auf Weihnachten dient.

Veröffentlicht am 16.10.2018

Das Leben ist süß!

Schulcafé Pustekuchen 2, Backe, backe, Hühnerkacke
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Tilli und Annika sind ganz aufgeregt. Bald soll ein großes Klassenfest stattfinden. Der Direktor hat seine Erlaubnis gegeben, dass dies in der Schule stattfinden kann. Nun heißt es planen, planen, planen. ...

Tilli und Annika sind ganz aufgeregt. Bald soll ein großes Klassenfest stattfinden. Der Direktor hat seine Erlaubnis gegeben, dass dies in der Schule stattfinden kann. Nun heißt es planen, planen, planen. Wer macht was und was soll überhaupt gemacht werden?

Natürlich wird Tillis Oma die Verpflegung übernehmen. Doch die hat gerade ganz andere Sorgen. Im Supermarkt um die Ecke bekommt sie nur noch gespritzte Produkte und Waren, die schon um die halbe Welt gereist sind. Das will sie in ihrem Schulcafé nun wirklich nicht anbieten. Also macht sie sich auf die Suche nach einem Bauern, der regionale und saisonale Produkte anbietet.

Als dann plötzlich auch noch das Fest auf der Kippe steht, bricht leise Panik bei Tilli und ihrer Oma aus … kann das Fest noch gerettet werden?

Im zweiten Band über das Schulcafé Pustekuchen geht es wieder hoch her. Der Leser begleitet Tilli bei ihren Vorbereitungen zum Klassenfest, aber auch Moma, die Oma von Tilli, bei ihrer Suche nach einem regionalen Bauern. Spannend, wie schon der erst Band, überschlagen sich die Ereignisse dabei, wobei auch die Situationskomik und der Witz nicht zu kurz kommen. Dabei wird eine wichtige Botschaft vermittelt. Nicht nur die Verwendung von regionalen und saisonalen Produkten wird dabei thematisiert, sondern auch Freundschaft, Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft.

Natürlich ist Tilli ein ganz normales Mädchen, das auch Flausen im Kopf hat. Dennoch erkennt sie Situationen, die ihre besondere Aufmerksamkeit erfordern und gemeinsam mit ihrer besten Freundin und ihrer Oma meistert sie diese.

Uns hat das Buch wieder sehr gut gefallen. Es eignet sich hervorragend zum Vorlesen oder auch zum Selbstlesen für Kinder, die gerade das Lesen für sich entdecken. Die liebevollen Illustrationen von Silvia Baroncelli regen die Kinder zum Weiterlesen an und ergänzen den Text auf ganz wundervolle Weise.

Am Ende finden Kinder noch ein kleines Rezept, sowie die Bastelanleitung für eine Girlande.

Fazit:
Eine gelungene Fortsetzung mit Witz, Herz und Genuss. Auf ein weiteres Abenteuer mit Tilli, ihrer Oma Moma und dem Schulcafé Pustekuchen freuen wir uns schon jetzt.

Veröffentlicht am 11.10.2018

Wo ist Klaus?

Klaus, wir retten dich, halt aus!
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Klaus ist weg! Die drei Freunde Hase Hein, Eddie Eichhörnchen und Mirko Meise bekommen einen Riesenschreck. Ausgerechnet am Weihnachtsabend wurde ihr bester Freund entführt? Womöglich noch von einem Monster?
Klar, ...

Klaus ist weg! Die drei Freunde Hase Hein, Eddie Eichhörnchen und Mirko Meise bekommen einen Riesenschreck. Ausgerechnet am Weihnachtsabend wurde ihr bester Freund entführt? Womöglich noch von einem Monster?
Klar, dass sie ihn nicht im Stich lassen und sich mutig auf die Suche nach ihm begeben, um ihn zu befreien…

Bei dem Buch handelt es sich um eine ganz bezaubernde Freundschaftsgeschichte an Heiligabend. Drei Freunde, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, machen sich gemeinsam auf den Weg, um ihren Freund aus den Fängen eines Entführers mit großen Füßen zu retten.

Die Geschichte wird in Reimform erzählt und mit vielen bunten Illustrationen hinterlegt. Dabei sind die Illustrationen der jeweiligen Stimmung der Szene, sowie der Geschichte angepasst. Es gibt viel zu entdecken und man ist alleine mit dem Betrachten des Bildes eine Weile beschäftigt.

Meine kleine Tochter (3) mag das Buch recht gerne. Sie findet es lustig, wie die Freunde sich auf die Suche begeben und dabei einiges an Situationskomik erleben. An einer Stelle wird es etwas gruselig, aber das klärt sich gleich wieder.

Der Text ist kindgerecht geschrieben und durch die Reimform wird zumindest meine Tochter ein wenig animiert, mitzudenken und das kommende Reimwort zu erraten.

Fazit:
Uns gefällt das Weihnachtsbuch sehr gut. Es bringt ein wenig weihnachtliche Stimmung ins Haus, aber vor allem eine schöne Botschaft über eine ganz besondere Freundschaft.

Veröffentlicht am 10.10.2018

Homo Deus est.

Der Spielmann (Faustus-Serie 1)
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Knittlingen, 1486: Der junge Johann Georg ist das dritte Kind und irgendwie ganz anders als seine Geschwister. Wissen saugt er förmlich ein und seine Mutter sorgt dafür, dass er die Lateinschule besuchen ...

Knittlingen, 1486: Der junge Johann Georg ist das dritte Kind und irgendwie ganz anders als seine Geschwister. Wissen saugt er förmlich ein und seine Mutter sorgt dafür, dass er die Lateinschule besuchen darf. In der Gegend um Knittlingen verschwinden immer wieder Kinder und die Angst vor dem „schwarzen Mann“ geht um. Als Johanns Mutter plötzlich stirbt, bricht für Johann eine Welt zusammen. Nach einem Vorfall muss er die Stadt verlassen und von nun an alleine zurechtkommen. Der Spielmann und Magier Tonio del Moravia nimmt Johann auf und unterrichtet. Gemeinsam ziehen sie durch die Lande, doch Johanns Meister scheint mit dunklen Mächten im Bunde zu stehen. Johann flüchtet, doch kann er ihm wirklich jemals entkommen …?

Oliver Pötzsch lässt in seiner zweibändigen Reihe das Leben von Johann Georg Faustus lebendig werden. Mit vielen authentischen Fakten, erzählt der Autor die Geschichte eines jungen wissbegierigen Mannes, der die Liebe seines Lebens verliert und ruhelos umherzieht, um mit dunklen Mächten in Berührung zu kommen. Sein Weg führt ihn dabei durch deutsche Lande, aber auch nach Italien. Als Leser ist man immer an Johanns Seite. Leidet, fürchtet, hofft und bangt mit ihm mit. Spürt, wie er die Hoffnung beinahe aufgibt und sich auf Wissen einlässt, dass ihn vom rechten Wege abführen könnte.

Die Geschichte ist recht farbenprächtig, aber auch düster geschrieben. Gerade die dunklen Mächte werden spürbar vermittelt. Als Leser ahnt man, dass Johann abdriftet und kann dann doch nichts dagegen unternehmen.

Aber auch so nahm mich die Geschichte gefangen und ich befand mich schnell in einem Lesesog. Dabei war nicht nur die Handlung interessant und spannend, auch die Experimente und das Wissen, dass sich Johann aneignete und dem Leser zu Teilen zugänglich war, konnte mich begeistern.

Oliver Pötzsch konnte mich damals schon mit seiner Reihe um die Henkerstochter begeistern und dies ist ihm jetzt wieder gelungen. Mit plastischen Figuren, einer Handlung, die einen mitreißt und von der man sich nur schwer wieder lösen kann, warte ich nun gespannt darauf, wie es weiter gehen wird.

Fazit:
Keine leichte Lektüre, sondern ein fesselnder historischer Roman, der mit historischen Fakten angefüllt ist und den Leser in einen regelrechten Lesesog hineinversetzt, so dass man sich nur schwer von dem Buch lösen kann. Die Fortsetzung ist für Herbst 2019 angekündigt.

Veröffentlicht am 10.10.2018

Ein tierisch gutes Team

Paule & Sneakers (Band 1)
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Paul von Ottersbach kann es noch gar nicht glauben. Sein Herrchen will ihn allen Ernstes weggeben? Und seine beiden Geschwister dürfen bei der Mutter bleiben? Wie unfair ist das denn? Klar, dass der kleine ...

Paul von Ottersbach kann es noch gar nicht glauben. Sein Herrchen will ihn allen Ernstes weggeben? Und seine beiden Geschwister dürfen bei der Mutter bleiben? Wie unfair ist das denn? Klar, dass der kleine Dackelwelpe erst einmal so gar keine Lust hat und sich dementsprechend schlecht benimmt.

Auch auf die Familie mit den beiden Kindern hat er zunächst keine Lust, aber dann muss er feststellen, kuscheln und kraulen kann so gut tun und, hach, so könnte er sich sein künftiges Dackelleben gut vorstellen.

Doch kaum im neuen Zuhause angekommen, stolpert Paul, der nun Paule heißen soll, über ein massiges Problem. Der Nachbarskater Sneakers ist alles andere als nett und zeigt Paule schnell die Grenzen auf. Doch irgendetwas stimmt nicht mit Sneakers. Und da Paule nun mal ein neugieriger kleiner Dackelwelpe ist, macht er sich auf die Suche nach Sneakers Geheimnis und entdeckt dabei etwas ganz Besonderes …

Die beiden Autorinnen kannte ich bisher nur getrennt. Gerade Frauke Scheunemann ist mir als Kennerin von Dackeln und Katzen ein Begriff. Mit ihrer Herkules-Reihe hat sie wundervolle Bücher mit einem Dackel geschrieben, Winston ist als Kater in geheimer Mission auch schon mehrfach unterwegs gewesen und hat nicht nur mich, sondern auch meine große Tochter begeistert.

Antje Szillat haben meine Tochter und ich auf einer Buchmesse kennengelernt, als gerade das erste Flätscherbuch erschienen war. Seit dem begleiten uns die Abenteuer von Flätscher. Nun haben beide Autorinnen ein Buch über einen Dackelwelpen und einen struppigen Kater geschrieben.

Das Buch ist für Kinder ab 5 Jahren zum Vorlesen oder als Erstlesebuch geeignet. Meine große Tochter ist mittlerweile in der zweiten Klasse und kommt sehr gut mit der Schriftgröße und dem Satzbau zurecht. Es ist für Erstleser sehr gut geeignet. Die Sprache ist kindgerecht angepasst und die Illustrationen untermalen den Text auf eine schöne Weise. Auffällig sind neben dem tollen Cover noch die Lochstanzung, durch die Kater Sneakers herausblicken kann und das Daumenkino am unteren Rand.

Paul, der von seinen Adoptivkindern Paule genannt wird, muss sich in seinem neuen Zuhause erst einmal zurecht finden. Dabei gehen die Kinder recht liebevoll mit ihm um. Die Handlung ist nachvollziehbar und meine Tochter hat sich gleich in Paule mit seiner tapsigen Art verliebt.

Die Geschichte ist spannend, witzig und von Situationskomik geprägt. Natürlich steht Paule im Vordergrund, aber auch Sneakers hat seinen Anteil an der Geschichte, von der ich hoffe, dass sie bald fortgeführt wird. Immerhin lässt der Hinweis im Vorblatt auf einen 2. Band hoffen.


Fazit:
Natürlich hatte ich die Geschichte schneller gelesen gehabt als meine Tochter, doch ist sie ebenso begeistert von Paul wie ich. Ein kleiner frecher Dackelwelpe mit großem Herz erobert die Welt und versucht, sie zusammen mit einem struppigen Kater ein klein wenig besser zu machen. Wer kann so einem kleinen Kerl da schon wiederstehen?