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Veröffentlicht am 27.07.2022

Und dann hat´s wumms gemacht

Bitte parken Sie nicht in unserem Schaufenster
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Bereits über 20 Ein- oder Ausparkunfälle hat es in der Waitzstraße in Groß-Flottbeck gegeben. Meist waren Senioren maßgeblich daran beteiligt, oftmals mit einem SUV. Diese großen unhandlichen schweren ...

Bereits über 20 Ein- oder Ausparkunfälle hat es in der Waitzstraße in Groß-Flottbeck gegeben. Meist waren Senioren maßgeblich daran beteiligt, oftmals mit einem SUV. Diese großen unhandlichen schweren Schiffe auf vier Räder gelten als besonders seniorenfreundlich, da das Ein- und Aussteigen leichter fällt als in einen flexibleren Kleinwagen.

Allein die gehäufte Anzahl der Unfälle, bei denen Schaufenster zu Bruch gingen oder Hauswände beschädigt wurden, nebst den Fahrzeugen, genügte dem Autor Norbert Klugmann, um einen Roman zu dieser Straße mit ihrem besonderen Rekord zu schreiben.

Das Buch zeigt auf eine leichte, fröhliche und skurrile Art auf, dass die Vorfälle zunächst bemerkenswert waren und mit Fortbestand zur Regel wurden. Norbert Klugmann schreibt in Romanform mit witzigen Dialogen und viel Humor, ohne jedoch anklagend, vorführend oder verurteilend zu wirken. Auch gibt er keine Lösungsansätze mit auf den Weg.

Alleine die Tatsache, dass dem Buch ein realer Hintergrund anheim ist, machte es für mich interessant. Leider lag mir der Schreibstil des Autors überhaupt nicht und ich wurde damit auch mit fortschreitender Seitenzahl nicht wirklich warm.

Trotzdem fand ich die Fakten, die Norbert Klugmann in Romanform gepackt hat, sehr interessant. Auch seine fiktiven Personenbeschreibungen, denen so manch realer Passant gewiss Modell gestanden hat, ließen mich lächeln oder gar lachen. Als zentraler Punkt spricht Norbert Klugmann den Generationskonflikt an, den er in manchem Dialog greifbar werden lässt.

Fazit:
Auch wenn ich mit dem Schreibstil nicht wirklich warm wurde, fand ich den Inhalt doch sehr interessant und auch die Umsetzung an sich konnte mich überzeugen. Eine Fortsetzung ist wohl geplant, allerdings wird da der Fokus wohl auf Poppenbüttel liegen.

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Veröffentlicht am 25.07.2022

"Hier Amt, was beliebt?"

Fräulein vom Amt – Die Nachricht des Mörders
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Baden-Baden, 1922: Amber Täuber arbeitet als Fräulein vom Amt und genießt es, zusammen mit ihrer Freundin ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Bei einer Telefonschalte, die sie für eine Kollegin vornimmt, ...

Baden-Baden, 1922: Amber Täuber arbeitet als Fräulein vom Amt und genießt es, zusammen mit ihrer Freundin ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Bei einer Telefonschalte, die sie für eine Kollegin vornimmt, hört Alma nur ein paar Bruchstücke eines Gespräches. Die Stimme ist sehr einprägsam, aber noch mehr macht Alma der Inhalt zu schaffen: „Ich wollte nur melden, dass der Auftrag erledigt ist. Sie finden die Dame bei den Kolonnaden.“
Noch kann Alma das Gehörte nicht zu sortieren, als allerdings tags drauf in der Zeitung steht, dass eine Frau tot bei den Kolonnaden gefunden wurde, geht Alma zur Polizei. Doch die Polizei glaubt nicht an einen Zusammenhang und so bleibt Alma nichts anderes übrig, als eigene Ermittlungen anzustellen. Unterstützt wird sie dabei von Kriminalkommissarsanwärter Ludwig Schiller, der ihr irgendwie doch zu glauben scheint.
Almas Nachforschungen bleiben nicht unbemerkt und bald schon gerät sie selbst in Gefahr.

Die Geschichte beginnt spannend und interessant. Die beiden Autorinnen haben sich sehr viel Mühe gegeben und recherchiert, um das Flair und das Leben in den 20er Jahren authentisch und fühlbar auf Papier zu bringen. Allerdings gibt es einige Passagen, die etwas unsauber sind. Satzwiederholungen unterbrechen den Lesefluss ebenso wie Textpassagen, die unausgearbeitet und mehr wie Gedankenstützen wirken. Da der restliche Text flüssig, gut zu lesen, spannend und mitreißend ist, fallen diese Teile direkt auf.
Alma, das Fräulein vom Amt, nimmt in der Geschichte eine tragende Rolle ein und als Leserin durfte ich Alma nicht nur über die Schulter blicken bei ihren Ermittlungen, sondern auch bei ihrem Alltag und ihrem Beruf. Das fand ich sehr interessant, da ich bisher recht wenig über den Beruf gelesen hatte.
Das Flair, die Lebensfreude, aber auch die Schatten des vergangenen Krieges wurden sehr gut von den beiden Autorinnen herausgearbeitet. Alma ist sehr plastisch und man kann sich gut in sie hineinversetzen. Der Fall ist nicht einfach, verzwickt und hat manche überraschende Wendung.

Fazit:
Sieht man von einigen unsauberen Stellen im Buch ab, hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Das Fräulein vom Amt, das hier eine tragende Rolle zugesprochen bekommt, hat definitiv mein Herz gewonnen und ich freue mich schon auf den nächsten Teil, der bereits angekündigt wurde.




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Veröffentlicht am 02.06.2022

Alien Snack-Attack!

Do not eat!
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Als der Physiker Clint Beecham mit seinem Freund Derek seinen Urlaubstag bei einer gemeinsamen Wanderung genießen will, ahnt er noch nicht, wie scheiße der Tag tatsächlich werden kann. Zwei harmlos aussehende ...

Als der Physiker Clint Beecham mit seinem Freund Derek seinen Urlaubstag bei einer gemeinsamen Wanderung genießen will, ahnt er noch nicht, wie scheiße der Tag tatsächlich werden kann. Zwei harmlos aussehende Mädchen erweckten auf den ersten Blick nicht den Eindruck von Gefahr. Als dann allerdings eine seinen Freund betäubt und bei lebendigem Leib frisst, ahnt Clint, dass der Tag anders verlaufen wird, als zunächst gedacht.
Auf dem Raumschiff angekommen, lernt er zwei Dinge, er wird, wie fünf weitere Wissenschaftler, dank eines T-Shirts noch nicht gefressen und es wird Zeit, den Aliens mal gehörig in den Hintern zu treten.

Diese Science-Fiction Novelle umfasst rund 120 Seiten (der Rest des Buches besteht aus einer XXL-Leseprobe) und erinnerte mich vom Titel und der Kurzbeschreibung ein wenig an die Hitchhiker´s Guide to the Galaxy – Reihe (Per Anhalter durch die Galaxis) von Douglas Adams.
Die Geschichte entwickelte sich zunächst auch ebenso herrlich skurril und mit schwarzem Humor versetzt. Doch ab etwa der Hälfte schlug die Stimmung in ein Gemetzel um, welches sich zwar mit ausgeklügelter Taktik hervortun konnte, doch eher langatmig mit einem offenen Ende war.
Der Schreibstil ist flüssig und mitreißend. Die Novelle ist schnell gelesen und trotz ihrer Kürze hat sie einiges zu bieten.
Clint stellt den Dreh- und Angelpunkt da, da ihn die Kapitänin Emily für sehr schlau hält und ihn für sich reserviert hat. Von daher hat er nicht nur einen Informationsvorschuss, sondern genießt auch eine Sonderstellung auf dem Schiff. Dem Leser bleibt er hingegen eher fremd, was in Anbetracht der Tatsache, dass es sich um eine Novelle handelt, kein Problem ist.

Fazit:
Fans von skurriler Science-Fiction werden gewiss ihren Spaß mit der Novelle haben, wer nach einem Buch im Stil von Douglas Adams sucht, kommt hier nur teilweise auf seine Kosten.

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Veröffentlicht am 01.04.2022

DIE WEITE WELT IST UNSER FELD

Die fliegende Schule der Abenteurer
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Belle Pompadour ist ganz aufgeregt. Endlich wird ihr großer Traum wahr und sie darf auf die fliegende Schule der Abenteurer gehen. Doch dann verschläft sie den Beginn der Begrüßungszeremonie und wird mit ...

Belle Pompadour ist ganz aufgeregt. Endlich wird ihr großer Traum wahr und sie darf auf die fliegende Schule der Abenteurer gehen. Doch dann verschläft sie den Beginn der Begrüßungszeremonie und wird mit Oni Amaka, Oliver Sneyder und Connor Blaze zu einer Strafarbeit verdonnert. Während die anderen Schüler ihre ersten Exkursionen unternehmen, sollen die vier einen alten Lagerraum vom Staub befreien.

Dabei hören sie aus Versehen mit, dass der sagenumwogene Feuertiger, ein magischer Dolch, der dem Gründer der Schule Bartholomeus van Robbemond gehört hat, gestohlen wurde. Das können die vier nicht zulassen und machen sich gleich auf den Weg. Dass sie dabei noch andere wichtige Informationen haben, treibt sie nur weiter an.

Doch kaum in der Luft müssen die Kinder feststellen, dass das Abenteuer vielleicht gar nicht so ungefährlich ist, wie sie zunächst gedacht haben. Aber wozu haben sie ihre besonderen Fähigkeiten, wenn nicht dazu, Situationen, wie diese meistern zu können?

Der erste Band der fliegenden Schule der Abenteurer ist ebenso farbengewaltig wie sein Einband und so spannend, dass man sich am besten Zeit nimmt, um sich in Ruhe der Geschichte widmen zu können. Ein Unterbrechen fiel mir zugegebenermaßen sehr schwer.
Natürlich kenne ich die Geschichte von Bartholomeus van Robbemond aus dem Europa-Park, wo es neben der Fahrattraktion Piraten in Batavia, auch noch eine Eisshow und weitere Hinweise und Filme gab. Selbst eine eigene Seite dazu ist vorhanden, auf der man nach Herzenslust stöbern kann.

Doch wie hängt das mit der Geschichte aus dem Buch zusammen? Das war meine Frage, die schon nach wenigen Seiten beantwortet wurde. Zusammen mit Belle, Oni, Oliver und Connor machte ich mich auf die Suche nach dem Ursprung des Feuertigers und nach Batavia. Viele gefährliche Situationen galt es zu bestehen, Rätsel zu lösen und immer wieder die Frage, schaffen es die Kinder am Ende wirklich?

Das Buch ist sehr spannend geschrieben und der Illustrator Max Meinzold hat sich viel Mühe gegeben, die Geschichte in kleinen wie großen Bildern einzufangen und darzustellen. Dass dabei der eine oder andere Fehler unterlaufen ist, war für mich zwar auffällig, aber verzeihbar.

Die Geschichte ist mitreißend, kindgerecht geschrieben und durch die besondere Gestaltung sehr ansprechend, selbst für etwas lesefaule Kinder.

Fazit:
Mir hat der Einstieg sehr gut gefallen. Die Figuren waren sehr plastisch dargestellt, kleine Logikfehler konnte ich verzeihen, da die Spannung und der sich entwickelnde Lesesog diese zu Randerscheinungen degradierte. Ein tolles Buch für junge Abenteurer oder solche, die es noch werden wollen.

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Veröffentlicht am 10.01.2022

Kurz gefasst

Die ganze Wahrheit über deine Eltern
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Das Buch richtet sich an Kinder ab 8 Jahren und ist in einem sehr bunten Comicstil gehalten. Los geht es mit der Entstehung der Leserin / des Lesers, eine kleine Aufklärungskunde, ganz kurz zusammengefasst ...

Das Buch richtet sich an Kinder ab 8 Jahren und ist in einem sehr bunten Comicstil gehalten. Los geht es mit der Entstehung der Leserin / des Lesers, eine kleine Aufklärungskunde, ganz kurz zusammengefasst und grob umrissen. Danach wendet sich die Autorin der eigentlichen Aufgabe zu, die Erklärung, wieso Eltern wie reagieren und was sie eigentlich von den Kindern möchten.
Das Buch folgt so gesehen keinem roten Faden und kann einfach aufgeschlagen und gelesen werden. Große Schrift, wenig Text, viele Zeichnungen sprechen vor allem Lesemuffel an. Mancher Vergleich geht in Richtung Gregs Tagebuch, doch dort findet sich wesentlich mehr Text, als in diesem Buch.
Das Buch ist ein nettes Gadget, zum Verschenken geeignet, aber schnell gelesen und ebenso schnell wieder vergessen. Für Lesemuffel ein Leseanreiz.
Meine 10jährige Tochter, selbst begeisterte Leserin von Gregs Tagebuch und Lotta Leben, konnte mit dem Buch nicht wirklich etwas anfangen. Sie fand es zu chaotisch und verwirrend und verlor schnell das Interesse daran.
Fazit:
Man muss diese Art Bücher mögen, um damit zurecht zu kommen. Für uns ist es leider nichts.

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