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Veröffentlicht am 01.04.2022

DIE WEITE WELT IST UNSER FELD

Die fliegende Schule der Abenteurer
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Belle Pompadour ist ganz aufgeregt. Endlich wird ihr großer Traum wahr und sie darf auf die fliegende Schule der Abenteurer gehen. Doch dann verschläft sie den Beginn der Begrüßungszeremonie und wird mit ...

Belle Pompadour ist ganz aufgeregt. Endlich wird ihr großer Traum wahr und sie darf auf die fliegende Schule der Abenteurer gehen. Doch dann verschläft sie den Beginn der Begrüßungszeremonie und wird mit Oni Amaka, Oliver Sneyder und Connor Blaze zu einer Strafarbeit verdonnert. Während die anderen Schüler ihre ersten Exkursionen unternehmen, sollen die vier einen alten Lagerraum vom Staub befreien.

Dabei hören sie aus Versehen mit, dass der sagenumwogene Feuertiger, ein magischer Dolch, der dem Gründer der Schule Bartholomeus van Robbemond gehört hat, gestohlen wurde. Das können die vier nicht zulassen und machen sich gleich auf den Weg. Dass sie dabei noch andere wichtige Informationen haben, treibt sie nur weiter an.

Doch kaum in der Luft müssen die Kinder feststellen, dass das Abenteuer vielleicht gar nicht so ungefährlich ist, wie sie zunächst gedacht haben. Aber wozu haben sie ihre besonderen Fähigkeiten, wenn nicht dazu, Situationen, wie diese meistern zu können?

Der erste Band der fliegenden Schule der Abenteurer ist ebenso farbengewaltig wie sein Einband und so spannend, dass man sich am besten Zeit nimmt, um sich in Ruhe der Geschichte widmen zu können. Ein Unterbrechen fiel mir zugegebenermaßen sehr schwer.
Natürlich kenne ich die Geschichte von Bartholomeus van Robbemond aus dem Europa-Park, wo es neben der Fahrattraktion Piraten in Batavia, auch noch eine Eisshow und weitere Hinweise und Filme gab. Selbst eine eigene Seite dazu ist vorhanden, auf der man nach Herzenslust stöbern kann.

Doch wie hängt das mit der Geschichte aus dem Buch zusammen? Das war meine Frage, die schon nach wenigen Seiten beantwortet wurde. Zusammen mit Belle, Oni, Oliver und Connor machte ich mich auf die Suche nach dem Ursprung des Feuertigers und nach Batavia. Viele gefährliche Situationen galt es zu bestehen, Rätsel zu lösen und immer wieder die Frage, schaffen es die Kinder am Ende wirklich?

Das Buch ist sehr spannend geschrieben und der Illustrator Max Meinzold hat sich viel Mühe gegeben, die Geschichte in kleinen wie großen Bildern einzufangen und darzustellen. Dass dabei der eine oder andere Fehler unterlaufen ist, war für mich zwar auffällig, aber verzeihbar.

Die Geschichte ist mitreißend, kindgerecht geschrieben und durch die besondere Gestaltung sehr ansprechend, selbst für etwas lesefaule Kinder.

Fazit:
Mir hat der Einstieg sehr gut gefallen. Die Figuren waren sehr plastisch dargestellt, kleine Logikfehler konnte ich verzeihen, da die Spannung und der sich entwickelnde Lesesog diese zu Randerscheinungen degradierte. Ein tolles Buch für junge Abenteurer oder solche, die es noch werden wollen.

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Veröffentlicht am 10.01.2022

Kurz gefasst

Die ganze Wahrheit über deine Eltern
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Das Buch richtet sich an Kinder ab 8 Jahren und ist in einem sehr bunten Comicstil gehalten. Los geht es mit der Entstehung der Leserin / des Lesers, eine kleine Aufklärungskunde, ganz kurz zusammengefasst ...

Das Buch richtet sich an Kinder ab 8 Jahren und ist in einem sehr bunten Comicstil gehalten. Los geht es mit der Entstehung der Leserin / des Lesers, eine kleine Aufklärungskunde, ganz kurz zusammengefasst und grob umrissen. Danach wendet sich die Autorin der eigentlichen Aufgabe zu, die Erklärung, wieso Eltern wie reagieren und was sie eigentlich von den Kindern möchten.
Das Buch folgt so gesehen keinem roten Faden und kann einfach aufgeschlagen und gelesen werden. Große Schrift, wenig Text, viele Zeichnungen sprechen vor allem Lesemuffel an. Mancher Vergleich geht in Richtung Gregs Tagebuch, doch dort findet sich wesentlich mehr Text, als in diesem Buch.
Das Buch ist ein nettes Gadget, zum Verschenken geeignet, aber schnell gelesen und ebenso schnell wieder vergessen. Für Lesemuffel ein Leseanreiz.
Meine 10jährige Tochter, selbst begeisterte Leserin von Gregs Tagebuch und Lotta Leben, konnte mit dem Buch nicht wirklich etwas anfangen. Sie fand es zu chaotisch und verwirrend und verlor schnell das Interesse daran.
Fazit:
Man muss diese Art Bücher mögen, um damit zurecht zu kommen. Für uns ist es leider nichts.

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Veröffentlicht am 09.01.2022

Tiefe Einblicke

David Bowie Foto
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David Bowie, am 08. Januar 1947 als David Robert Jones geboren, war bis zu seinem Tod am 10.01.2016 ein bekannter britischer Musiker, Sänger, Produzent, Schauspieler und Liebling von Fotografinnen und ...

David Bowie, am 08. Januar 1947 als David Robert Jones geboren, war bis zu seinem Tod am 10.01.2016 ein bekannter britischer Musiker, Sänger, Produzent, Schauspieler und Liebling von Fotografinnen und Fotografen.

Dieses Buch entstand nach seinem Tod und ist eine Hommage an einen großartigen Menschen, von dem man in dem Buch leider recht wenig erfährt, dafür mit teils sagenhaften Bildern konfrontiert wird.

25 bekannte Fotografinnen und Fotografen sind vertreten, zu denen neben Mick Rock auch Geoff MacCormack, Andrew Kent und viele andere gehören. Die Einführung wurde von einem guten Freund von David Bowie geschrieben. Einfühlsam und mit Blick auf eine Seite des Künstlers, die man vielleicht als Außenstehender so nicht kannte. Jede Fotografin und Fotograf hat ein Kapitel, in dem ihre und seine Aufnahmen von David Bowie gezeigt werden. Vom Umfang her, handelt es sich gewiss nur um eine Auswahl, aber diese hat es in sich. Manche der Aufnahmen kamen mir bekannt vor, aber viele waren überraschend und unbekannt, so dass es für mich in dem Bildband viel zu entdecken gab. Auch die kleinen Anekdoten, die bei den kurzen Einführungen der Fotografinnen und Fotografen zu finden sind, sind sehr interessant und geben ein Bild von dem Künstler, das man so noch nicht kannte. Leider beschränken sich diese Texte auf eine Seite, bei manchen hätte ich hier gerne mehr gelesen und mehr erfahren.

Die Bilder stehen für sich, keine Erklärungen, keine Hinweise oder Daten. Das fand ich persönlich etwas schade. Natürlich findet man im Anhang einen Bildglossar, bei dem die Entstehungsdaten (Jahr und Ort) erwähnt werden. Ich hätte das gerne beim Bild stehen gehabt und mir das mühsame hinten erst nachschlagen zu müssen, erspart. Auch wäre bei dem einen oder anderen Bild die Entstehungsgeschichte gewiss interessant gewesen. So wird sich rein auf die Aufnahmen beschränkt, welche für sich gewaltig sind, jedoch das i-Tüpfelchen für mich fehlt.

Fazit:
Ein sehr ausdrucksstarker und umfangreicher Bildband, der einen bildhaften Eindruck in das Leben von David Bowie gewährt. Kleine Anekdoten und Texte lockern und ergänzen, doch für mich hätte es noch etwas mehr an Informationen zu einem großartigen Musiker sein dürfen.

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Veröffentlicht am 08.12.2021

Familiengeheimnis

Schneiderei Graf - Schicksalszeiten
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Die junge Edith Graf würde gerne einen Beruf erlernen. Doch im Jahr 1958 ist das leider nicht üblich und auch ihre Eltern sehen ihren Platz eher in der Familie. Dennoch leistet sie immer wieder ihrem Zwillingsbruder ...

Die junge Edith Graf würde gerne einen Beruf erlernen. Doch im Jahr 1958 ist das leider nicht üblich und auch ihre Eltern sehen ihren Platz eher in der Familie. Dennoch leistet sie immer wieder ihrem Zwillingsbruder in der familieneigenen Herrenschneiderei Gesellschaft, lernt vom Zusehen und versucht, ihren Bruder zu unterstützen.
Doch Edith stört noch etwas anderes. Es scheint Geheimnisse in ihrer Familie zu geben. Kann Edith die Geheimnisse lösen? Möchte sie die Wahrheit wirklich wissen?

Der Roman beginnt zunächst recht stimmungsvoll und bringt viel Schwung durch die Perspektivenwechsel mit. Allerdings blieben mir die Protagonisten etwas zu blass. Gerade Edith und ihre beiden Verehrer hätte ich mir plastischer ausgearbeitet gewünscht.
Die Geschichte ist sehr gut beschrieben und flüssig. Die Familiensaga ist passend, spannend, leider ein wenig vorhersehbar.
Was mir sehr gut gefallen hat, ist das ganze Drumherum. Die Autorin hat nicht nur gut recherchiert, sie weiß ihr Wissen auch wunderbar in den Erzählfluss einzubauen. Hinzukommt ein wenig Spezialwissen über das Handwerk eines Schneiders, was mich persönlich zum Lesen des Buches gereizt hatte. Ich wurde nicht enttäuscht.

Fazit:
Einige Schwächen aus meiner Sicht, aber dennoch ein solider erster Teil, bei dem man gerne auf den Folgeband wartet. Ich bin gespannt.

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Veröffentlicht am 18.11.2021

"Ist es zu laut, bist du zu alt!"

Was nicht glücklich macht, kann weg
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Billie lebt mit ihrem Mann Thilo in einem kleinen Ort in einem Einfamilienhaus mit Garten. Der Garten ist Billies ganzer Stolz, vor allem seit sie Privatisiert haben, sprich im Ruhestand sind. Rituale ...

Billie lebt mit ihrem Mann Thilo in einem kleinen Ort in einem Einfamilienhaus mit Garten. Der Garten ist Billies ganzer Stolz, vor allem seit sie Privatisiert haben, sprich im Ruhestand sind. Rituale und immer die gleichen Tätigkeiten bestimmen ihren Alltag. Auf den plötzlichen Anruf von ihrem Sohn Jonas ist Billie nicht vorbereitet. Herrschte doch seit langer Zeit Funkstille. Als Jonas sie jedoch bittet, zu ihm zu kommen, um auf seinen Sohn August aufzupassen, sagt Billie gleich zu und freut sich auf die neue Aufgabe.

Doch kaum in Köln angekommen, überfallen Billie erste Zweifel. Ihren 6-jährigen Enkel, dessen Mutter verstarb, kennt sie eigentlich nicht und ihr Sohn hat Geheimnisse vor ihr, die zu dem Bruch geführt haben, doch ihr Mann Thilo redet ihr gut zu und so wagen sie das Abenteuer in einem kunterbunten Haus, das eigentlich eine Baustelle ist mit Freunden, die irgendwie schräg, aber doch liebenswert sind…


Billie ist eine Frau mit Prinzipien, etwas altbacken und ziemlich festgefahren in ihrem Alltag. Als ihr Sohn Jonas beruflich ins Ausland muss und sie bittet, auf seinen kleinen Sohn aufzupassen, ahnt Billie noch nicht, dass es ihre ganzen Leben buchstäblich auf den Kopf stellen würde.

Die Geschichte ist sehr warmherzig geschrieben. Witzige Szenen lockern die Geschichte, die immer ein wenig melancholisch ist auf. Der kleine August ist herzensgut und einfach nur liebenswert. Er hat eine feste Meinung vom Leben und weiß diese zu vertreten. Er nicht auf den Mund gefallen und doch nicht vorlaut oder frech.

Die Geschichte dreht sich mehr oder weniger um die Frage, was hat zu dem Bruch zwischen Jonas und seinen Eltern geführt. Zeitgleich kann man aber auch beobachten, wie sehr sich Billie im Laufe der Geschichte verändert.

Zwar hatte das Buch einige Längen, doch in Summe war es sehr spannend, witzig und warmherzig. Ein sehr schöner Roman, den man auch gut in der Vorweihnachtszeit lesen kann, auch wenn er eigentlich mehr in der Karnevalszeit spielt.

Fazit:
Mir hat die Geschichte gut gefallen. August war einfach zu goldig und Billies Entwicklung war sehr interessant zu verfolgen. Ein toller Wohlfühlroman mit einem Hauch Melancholie.

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