Ein Auftakt, wie er besser nicht sein könnte!
Der Faden der VergangenheitIm Jahre 1841 soll Lady Abigail Hampton sich aus einem Fenster ihres Hauses in den Tod gestürzt haben, nach dem ihr Geliebter Oliver Rashleigh werden Mordes an ihrem Schwager George gehängt worden sein ...
Im Jahre 1841 soll Lady Abigail Hampton sich aus einem Fenster ihres Hauses in den Tod gestürzt haben, nach dem ihr Geliebter Oliver Rashleigh werden Mordes an ihrem Schwager George gehängt worden sein soll.
Knapp 200 Jahre später will Melody Stewart den Familiensitz in Augenschein nehmen und erkunden, bevor sie über einen eventuellen Verkauf entscheiden will. Hierbei stößt sie in einem geheimen Turmzimmer auf Abigail´s Tagebücher. Sie lernt eine in jeder Hinsicht bemerkenswerte Frau kennen - und entdeckt, was damals wirklich geschah ...
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"Der Faden der Vergangenheit" ist der Auftakt zur ersten Trilogie aus der Feder von Felicity Whitmore - und was für ein überzeugender und vielversprechender!
Wie gewohnt, so ist auch dieser Auftaktband auf zwei Zeitebenen angesiedelt. Obwohl ich den historischen Erzählstrang immer klar bevorzuge, gehört "Der Faden der Vergangenheit" zu den wenigen Romanen, bei denen mir auch der Gegenwartsstrang bemerkenswert gut gefällt. Ich glaube, es lag vor allem daran, dass auch er sehr von dieser tollen Kulisse und der Vergangenheit geprägt ist.
Wie alle Romane aus der Feder dieser Autorin besticht auch der vorliegende durch den wundervollen Schreibstil, der sehr atmosphärisch und historisch ist und perfekt zu diesem Genre passt.
Neben dem Stil und der Atmosphäre besticht das Werk vor allem durch die Kulisse, die man gut als schaurig-schön beschreiben kann - Abigail´s Place ist betörend schön, faszinierend und Gänsehaut auslösend zugleich ...
Neben diesem Anwesen, das die Vergangenheit und all die Geheimnisse so lange so gut gehütet hat, steht Abigail, ihr Denken und Handeln, im Mittelpunkt - eine Frau, die ein Herz aus Gold hatte, ganz anders dachte und handelte als der Rest ihrer Schicht, die so viel bewegen und verbessern wollte und der als Frau in dieser Zeit zugleich so sehr die Hände gebunden waren ...
Sämtliche Figuren sind sehr komplex gezeichnet, nicht zu durchschauen und so für den Leser stets überraschend und starke Emotionen auslösend. -Dies gilt auch für die Handlung an sich. Nichts ist voraussehbar, immer wieder hält man den Atem an, immer wieder gibt es überraschende Wendungen, immer wieder ist es letztlich ganz anders als vermutet.
Vergangenheit und Gegenwart, Atmosphäre, eine großartige Kulisse, eine Familiengeschichte mit vielen düsteren Geheimnissen, starke Frauen, Freundschaft, Affären, Ehen, Liebe in allen Facetten, Intrigen, ein Mord, viele Emotionen, Spannung und Gefahr ... diese Trilogie hat alles, was eine gute Trilogie braucht.
Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung, die nach dem Epilog mindestens genauso spannend und gut werden wird!