Profilbild von cellonessa

cellonessa

Lesejury Star
offline

cellonessa ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit cellonessa über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.11.2020

Spannend, humorvoll, romantisch und atmosphärisch!

Entführung ins Glück
0

England im frühen 19. Jahrhundert: Auch nach mehreren Saisons in London ist noch kein Heiratskandidat für Lady Miranda in Sicht. Sie verarbeitet ihren Kummer, indem sie ihre Gedanken zu Papier bringt und ...

England im frühen 19. Jahrhundert: Auch nach mehreren Saisons in London ist noch kein Heiratskandidat für Lady Miranda in Sicht. Sie verarbeitet ihren Kummer, indem sie ihre Gedanken zu Papier bringt und Briefe an einen imaginären Freund schreibt. Abgesendet hat sie diese Briefe natürlich nie. Doch da dieser imaginäre Freund ausgerechnet ein verschollener enger Freund ihres Bruders ist, kommt es, wie es kommen muss: Eines Tages wird ein solcher Brief versehentlich vollständig an diesen Freund adressiert und von Marlow, dem neuen, mysteriösen Kammerdiener ihres Bruders, in die Post gegeben. Tatsächlich entwickelt sich eine Brieffreundschaft - doch kann daraus Liebe werden? Und wie wird Miranda reagieren, wenn sie erfährt, um wen es sich bei diesem verschollenen Freund tatsächlich handelt, mit wem sie also die ganze Zeit über kommuniziert hat?

******

"Entführung ins Glück" ist einer dieser Romane, in denen der Leser sofort ankommt. Schon ab der ersten Seite fühlt man sich ins Jahr 1812, nach Hertfortshire und London, zu Miranda und deren Familie versetzt und erlebt alles hautnah. Stil und Atmosphäre begeistern auf Anhieb.

Die Figuren sind allesamt komplex und detailliert gezeichnet und tragen so zum Lesegenuss und positiven Gesamteindruck bei.

Auch die Annäherung zwischen Miranda und Marlow bzw. Marshington, die Neckereien, der Humor, aber auch die ernsteren Vorkommnisse und Aspekte, sind wunderschön zu verfolgen und in die Tiefe gehend.

Eine Stelle machte mich stutzig, erschien mir nicht ganz logisch - so lässt Marshington Miranda ausspionieren, um zu erfahren, ob es bereits einen Mann an ihrer Seite gibt. Da er zu diesem Zeitpunkt aber schon viel Zeit mit ihr verbracht und ihr Bruder ihm zudem schon vorgeschlagen hatte, sie zu heiraten, macht diese Stelle nicht wirklich Sinn.

Ansonsten gibt es an diesem Roman aber nichts auszusetzen.

Der christliche Aspekt war zwar zunächst nur allzu dezent vorhanden, nahm im späteren Verlauf aber zunehmend Raum ein, so dass sich diesbezüglich insgesamt ein stimmiges Gesamtbild ergibt.

Durch die Drohbriefe und Entführungen gewann der Roman in einem Maße an Spannung, Gefahr und Tempo, das ich vorab gar nicht erwartet hatte. Gerade in Kombination mit Kulisse, Atmosphäre, Figuren, Stil, Humor und Romantik sowie dem christlichen Aspekt ergab sich aber eine überaus gelungene Mischung!

Dieses Werk und diese Autorin sind ein Muss für alle, die christliche Regency-Romane lieben. Ich hoffe sehr auf viele weitere Romane aus der Feder von Kristi Ann Hunter!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.10.2020

Typisch Julie Klassen - aber auch überraschend anders!

Das Geheimnis von Belle Island
0

Südengland im Jahre 1819: Der junge Anwalt Benjamin Booker soll einen Mord in London aufklären. Die Spur führt nach Belle Island, einer Themse-Insel. Die junge Isabelle Wilder soll die Täterin sein - was ...

Südengland im Jahre 1819: Der junge Anwalt Benjamin Booker soll einen Mord in London aufklären. Die Spur führt nach Belle Island, einer Themse-Insel. Die junge Isabelle Wilder soll die Täterin sein - was aber eigentlich gar nicht möglich ist, da sie unter einer Angststörung leidet und die Insel deswegen seit einem Jahrzehnt nicht mehr verlassen hat ... Dies ist nicht das einzige Mysterium in diesem Fall. Schon bald wird er immer undurchdringlicher, kann man nur noch schwer zwischen Realität und Traum unterscheiden, muss man sich fragen, wem man wirklich vertrauen kann - und wer einen die ganze Zeit lang belogen, in wem man sich grundlegend getäuscht hat. Und es wird nicht einfacher dadurch, dass auch noch Gefühle aufkeimen, die immer stärker werden ...

Der neue Roman aus der Feder von Julie Klassen ist einerseits gewohnt gut - andererseits aber auch sehr überraschend.

Ihr Stil ist gewohnt wundervoll. Die Atmosphäre ist durch den hier gewählten Einstieg in den Roman zu Beginn eher dezent, baut sich etwas langsamer als gewohnt auf, nimmt aber bald die bekannten und geschätzten Ausmaße an. Auch die Figuren sind wie immer absolut gelungen, detailliert und komplex gezeichnet.

Auch bezüglich der christlichen und religiösen Aspekte unterscheidet sich dieser Roman von seinen Vorgängern; diese Passagen werden in "Das Geheimnis von Belle Island" deutlich geringer dosiert, bleiben lange sehr im Hintergrund, nehmen erst gegen Ende mehr Raum ein. Das fand ich überraschend - aber dennoch war das Gesamtbild stimmig und ist es nicht so, dass man sagen könnte, dass diese Komponente einen deutlich zu geringen Anteil hat.

Diese Gewichtung liegt sicher auch an der Art von Roman, die Julie Klassen hier vorgelegt hat: Es ist nicht wie gewohnt die klassische Liebesgeschichte, der klassische historisch-christliche Roman, sondern es geht sehr stark in Richtung Kriminalroman. Die Liebesgeschichte zwischen Isabelle und Benjamin spielt lange eine eher untergeordnete Rolle, gewinnt erst am Ende mehr Raum, wird dann auch eher kompakt erzählt und abgeschlossen. Im Mittelpunkt steht klar dieser Fall und seine Aufklärung. Das muss man vielleicht mögen - aber es war definitiv etwas Neues, und da dieser Fall in gewohnte Strukturen eingebettet ist, dürfte kein Leser enttäuscht sein.

Kein bisheriger Roman von Julie Klassen weist einen solch hohen, kontinuierlich vorhandenen und sich kontinuierlich steigernden Grad von Spannung und auch Gefahr auf. Mir hat das sehr gut gefallen; es erhöht die Sorgwirkung dieses Romans sehr. Es gibt bis zuletzt viele Ungereimtheiten und offene Fragen sowie unvorhergesehene Wendungen und Auflösungen. Der Leser ist dadurch tief in dieser Geschichte drin, es kommt niemals auch nur Ansatzweise eine Länge auf.

Fazit also: Ein Werk, das einerseits typisch Julie Klassen, andererseits aber auch überraschend anders ist. "Das Geheimnis von Belle Island" schenkt dem Leser ebenso schöne wie spannende Lesestunden. Es ist ein Roman, der die Vorfreude auf Julie Klassen´s nächsten Roman, der in Cornwall spielt, weckt - und neugierig darauf macht, wie die kommenden Werke dieser Autorin aussehen werden; ob es sich nur um einen Ausflug in ein anderes Genre handelte oder ob hier eine neue Entwicklung beginnt ...

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.09.2020

Ich könnte diese Reihe ewig weiterlesen ...

Meridian Princess 2. Die Zeiterben von London
0

Band 2 der Zeiterben-Trilogie, und mit ihr erleben wir Jades zweites Schuljahr an der Clockmakers Academy. Ein Jahr, in dem noch mehr passiert als während Jades erstem Jahr in London: sie erkundet ihre ...

Band 2 der Zeiterben-Trilogie, und mit ihr erleben wir Jades zweites Schuljahr an der Clockmakers Academy. Ein Jahr, in dem noch mehr passiert als während Jades erstem Jahr in London: sie erkundet ihre Wurzeln. Sie hat sowohl für Mat als auch für Henry Gefühle. Henry und dessen Schwester Lucy verhalten sich sehr merkwürdig. Führen sie Dunkles im Schilde? Stecken sie mit Dornfinger und Chronos unter einer Decke? Denn diese beiden wollen mit aller Macht verhindern, dass Jade alle Uhrzeiger findet und die Unwelt auf ewig von der Menschenwelt getrennt ist, sie unwiederbringlich an Macht verlieren. Mehr noch: sie wollen Jades Tod! Und so gerät Jade auch während ihres zweiten Schuljahres mehr als ein Mal in große Gefahr ...

******

Ich bin nicht der größte Fantasy-Fan bzw. extrem wählerisch, wenn es um dieses Genre geht. Die Bücher von Anja Ukpai gehören aber zu den Werken, die ich wirklich liebe. Auch die Zeiterben-Trilogie gefällt mir so gut, dass ich diese Reihe regelrecht verschlinge.

Anja Ukpais Stil ist immer absolut leicht und flüssig lesbar, dabei aber unglaublich bildhaft und atmosphärisch. Ab der ersten Seite ist man wieder mitten in dieser Geschichte, in London (das mich persönlich übrigens stets an das viktorianische London erinnert), wohnt mit Jade und Orla im Black Swan, frühstückt, beobachtet vom Turmzimmer aus den Clockmakers Market, plaudert mit Mr. Darwy, besucht Mat und die Henders ... es ist eine Geschichte, die man nicht lediglich liest, sondern wirklich lebt und erlebt!

Insgesamt ist dieser zweite Band noch temporeicher, spannender, düsterer, mysteriöser als sein Vorgänger. Anja Ukpai findet hier die gelungene Mischung - wenn der Band nur aus den gerade genannten Elementen bestehen würde, wäre es mir vielleicht zu viel geworden, hätte er mich jedenfalls nicht so sehr begeistern können. So aber ist dieser Band sehr lebendig und ausgewogen, denn es gibt immer wieder auch Dialoge, Szenen, Kulissen, die wunderschön und harmonisch und ruhig sind und die man einfach nur genießen kann.

Es ist eine Reihe, die mich immer wieder an Harry Potter erinnert (jedoch nicht im negativen Sinne, denn Anja Ukpai hat eine unfassbare Fantasie und hat mit dieser Trilogie eine Welt erschaffen, deren Zauber dem von Harry Potters Welt in nichts nachsteht!), dabei jedoch ganz anders ist. Es gibt gewisse Parallelen ... Brice erinnert mich an Snape, Master Gridlock erinnert mich an Dumbledore, Mats Familie erinnert mich an Rons Familie, Jades Elternhaus erinnert mich an Harrys Elternhaus; da ist diese Akademie, da ist der Unterricht in Gestaltwandeln etc ...Aber es gibt auch ganz andere Dinge, etwa den Timeless Sleeper, die Schattenkluft, die Meridianlinie, ...

Auch abgesehen davon wird dem Leser hier niemals auch nur ansatzweise langweilig, denn Anja Ukpai versteht es, den Leser immer wieder mit neuen, völlig unerwarteten und unvorhersehbaren Wendungen zu überraschen.

Der Epilog sorgt dafür, dass man den dritten und letzten Band am liebsten sofort in Händen halten und loslesen möchte. Und er scheint noch eine Steigerung gegenüber diesem Band zu sein - man darf also höchst gespannt sein!

Von mir also eine absolute Empfehlung für eine großartige Reihe, die wirklich atmosphärisch und magisch ist und definitiv zu meinen absoluten Highlights des Lesejahres 2020 zählt! Ich spreche aus Erfahrung, wenn ich sage, dass man die Bücher dieser Autorin definitiv auch dann lieben und verschlingen wird, wenn Fantasy eigentlich überhaupt nicht das bevorzugte Genre ist, und dass man wirklich was verpasst, wenn man es nicht tut ...

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.06.2020

Das beste Brotbackbuch, das wir jemals hatten!

Bäuerinnen, Brot und Sehnsucht
0

Brotbackbücher gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Da wir schon seit vielen Jahren und Jahrzehnten unser Brot backen und immer auf der Suche nach neuen Rezepten sind, haben wir viele dieser Brotbackbücher ...

Brotbackbücher gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Da wir schon seit vielen Jahren und Jahrzehnten unser Brot backen und immer auf der Suche nach neuen Rezepten sind, haben wir viele dieser Brotbackbücher kennengelernt. "Bäuerinnen, Brot und Sehnsucht" ist ein wahres Juwel und vermutlich das beste Brotbackbuch, das wir jemals hatten. Wir sind absolut begeistert von diesem und verliebt in dieses großartige Buch, das wir garantiert nie wieder hergeben werden.


Wenn man nur kurz darauf schaut, aus welchem Hause das Buch stammt, überrascht das eigentlich kein bisschen - wenn ich an hochwertige Koch- und Backbücher denke, dann denke ich sofort an den Löwenzahn-Verlag und an den Ulmer-Verlag. Von beiden Verlagen hat uns bisher noch jedes Buch absolut überzeugt; die Koch- und Backbücher dieser Verlage haben unsere Küche nie wieder verlassen und sind noch heute sehr regelmäßig, oft nahezu täglich, in Gebrauch.


Der Löwenzahn-Verlag überzeugt nicht nur durch tolle Rezepte, sondern auch durch die klimafreundliche Herstellung und hochwertige Aufmachung der Bücher.


So steckt auch "Bäuerinnen, Brot und Sehnsucht" voller Liebe zum Detail, voller hübscher Illustrationen und Farbfotos zu den einzelnen Rezepten - immer ganzseitig!


Die Bäuerinnen, von denen die Rezepte stammen, und ihre Familien und Höfe werden vorgestellt. Das rundet dieses Werk ab, lädt zum Stöbern ein, macht dieses Buch noch familiärer und zu einem Erlebnis.


Zu Beginn erfährt man allerlei Wissenswertes zum Brot und seinen Zutaten und der Herstellung. Unter anderem bekommt man hier eine Anleitung sowie viele weitere Tips für das Anstellgut, das man ansetzen und dann im Kühlschrank aufbewahren muss, da man es immer wieder für Sauerteigbrote braucht.


Bisher hatte ich mit keinem Anstellgut Erfolg - es begann schon beim Ansetzen, bevor es im Kühlschrank landete, zu schimmeln. Einen letzten Versuch wollte ich mit diesem Buch unternehmen. Und siehe da - es gelang auf Anhieb! Das Anstellgut befindet sich seit Wochen im Kühlschrank, seine Qualität ist bestens, es wurden schon viele köstliche Sauerteigbrote damit gebacken. Schon insofern hat sich dieses Buch für uns absolut gelohnt!


Die Rezepte sind sehr übersichtlich und verständlich, gelingen immer. Eine hervorragende Idee ist der sogenannte Backfahrplan, den man unter dem Foto jedes einzelnen Rezeptes findet - so sieht man auf den einen Blick, wie lange ein Brot rasten muss, wie viele Zwischenschritte es gibt, wie viele Stunden die Herstellung insgesamt benötigt. So kann man genau planen. Bei anderen Büchern passiert es oft, dass man erst mitten im Rezept oder jedenfalls erst bei Beginn der Zubereitung erkennen muss, dass diese viel zu lange dauert, weil das aktuelle Brot (nahezu) aufgegessen ist und man schnell ein neues braucht. Dank des Backfahrplans kann man perfekt planen und steht nie wieder ohne Brot da, weil man nicht genug Zeit einkalkuliert hat!


Es gibt Brote und Brötchen, Rezepte mit und ohne Sauerteig, Rezepte, die im Handumdrehen fertig sind, auch solche, bei denen das Brot bspw. einen ganzen Tag lang rasten muss, bevor es in den Ofen kommt, Tortillafladen, Brioches, Hefezöpfe, Milchbrot, Feuerbrötchen für den Grill, Baguette, Bauernbrot ... es ist wirklich für jeden Geschmack mehr als genug dabei.


So sind unsere bisherigen Favoriten das Roggenbrot mit Sauerteig und Honig, das saftige Zucchini-Kastenbrot, die Kürbisbuns mit Rosmarin-Honig-Glasur, das Kamut-Walnuss-Kastenbrot, die Vinschgerln, die Dinkellaugenbrötchen (die auch als Käsestangen köstlich sind!) ...


Wir haben Backmalz und Brotklee kennengelernt - beide werden uns nie wieder ausgehen! Das Backmalz fördert die Hefe, erhöht das Aroma der Backwaren, macht sie knuspriger und länger frisch; der Brotklee verleiht Roggenbackwaren einen herrlich rustikalen Geschmack.


Wir haben nun unseren eigenen, perfekten Sauerteig, und so viele tolle Rezepte für Brötchen und Brote mit Sauerteig. Überhaupt so viele tolle neue Rezepte!


Sehr erwähnens- und lobenswert ist auch, dass sehr viel mit Dinkel, Roggen usw. gebacken wird. In vielen anderen Büchern finden sich leider so gut wie ausschließlich Rezepte mit Weizen - der ja bekanntlich das mit Abstand ungesündeste Getreide ist. Wir backen fast ausschließlich mit Dinkel und anderen alten Getreiden und sind daher alles andere als begeistert von der Flut von Weizenrezepten. Umso glücklicher machen einen all Rezepte mit Dinkel und Co. hier!


Fazit: Wie immer findet sich kein einziger Kritikpunkt, sondern kann und will ich eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen! Selbst absolute Backanfänger dürften mit diesem Buch problemlos klarkommen und auf Anhieb schöne Ergebnisse erzielen und Freude am Brotbacken bekommen. Leute, die schon ewig Brot, Brötchen und Co. selbst backen, finden hier jede Menge tolle neue Rezepte, lernen Dinge wie Brotklee kennen. Aufgrund dieser Vielfalt hat wirklich jeder Freude an diesem Buch. Dank der tollen Rezepte und der hochwertigen Aufmachung, der zahlreichen Fotos zu jedem Rezept ... nimmt man "Bäuerinnen, Brot und Sehnsucht" auch nach langer Zeit sicher noch regelmäßig (wenn nicht nahezu täglich) und sehr gerne in die Hand!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.06.2018

Ein wunderschöner historischer Roman!

Das Mätressenspiel
1

Hannover im späten 17. Jahrhundert: Hier lebt die junge Helena von Minnigerode mit ihrer Mutter und ihren beiden kleinen Schwestern auf dem Gut der Familie. Der Vater ist schon tot. Als dann auch der ...

Hannover im späten 17. Jahrhundert: Hier lebt die junge Helena von Minnigerode mit ihrer Mutter und ihren beiden kleinen Schwestern auf dem Gut der Familie. Der Vater ist schon tot. Als dann auch der Bruder stirbt, erbt ihr Onkel Roderick alles.
Helena, ihre Mutter und ihre Schwestern droht der Verlust ihres Zuhauses.
Einzige Möglichkeit, um das nötige Geld aufzutreiben: Helena muss an den Hof, um eine gute Partie zu machen.
Dies widerstrebt Helena, die aus Liebe und nicht wegen des Geldes heiraten möchte, zutiefst.
Und es kommt noch schlimmer für sie, denn sie soll eine Mätresse werden, und gerät mitten in den Machtkampf zwischen Herzogin Sophie und der mächtigen und skrupellosen Clara von Platen. Sehr bald wird aus dem Spiel bitterer Ernst und richten sich die höfischen Intrigen auch gegen Helena ...
Wird es ihr gelingen, dem Hof zu entkommen und trotzdem die Liebe zu finden und ihre Familie und ihr Zuhause zu retten?

******

Dies war mein erster, aber sicher nicht mein letzter Roman aus der Feder dieser Autorin, denn ich war von der ersten bis zur letzten Seite absolut begeistert!
Man ist sofort in der Geschichte drin, fühlt sich in das späte 17. Jahrhundert, auf dieses Gut und an den Hof zurückversetzt, und Martha Sophie Marcus´ Stil macht die Lektüre zu einem wahren Genuss.
Sie schreibt extem bildhaft, atmosphärisch, überaus authentisch, dabei ist die Sprache immer anmutig, von dieser besonderen, gewissen Schönheit.
Die Figuren sind sehr komplex und gut gezeichnet, man baut als Leser schnell Beziehungen oder Abneigungen auf, liebt, hasst, hofft und bangt, lacht und weint mit ihnen.
Die Kulisse und diese Mischung beschaulichem Landleben, Glanz des Hofes, zarten Gefühlen, Familienbanden und Spannung und Gefahr durch die Intrigen und den drohenden Verlust des Gutes haben mir sehr gut gefallen.
Die Handlung beginnt zwar langsam, nimmt dann immer mehr an Fahrt auf, doch es wird nie zu viel/zu schnell. Durch diese Mischung bleibt der Lesefluss erhalten, kann man mal genießen und sich treiben lassen, mal mitfiebern.
Es gab aus meiner Sicht keine einzige Länge in diesem Buch, nicht mal ansatzweise, sondern die Geschichte war von der ersten bis zur letzten Seite einfach wunderschön und fesselnd.
Dazu gibt es cliffhanger, offene Fragen, viele Vermutungen ... nichts ist voraussehbar! All das führte dazu, dass ich dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte/wollte und es am liebsten in einem Rutsch gelesen hätte.

Fazit: Ein großartiger historischer Roman, an dem es wirklich nichts auszusetzen gibt und der die Höchstbewertung mehr als verdient hat. Unbedingt lesen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Lesespaß
  • Thema