Spannend, humorvoll, romantisch und atmosphärisch!
Entführung ins GlückEngland im frühen 19. Jahrhundert: Auch nach mehreren Saisons in London ist noch kein Heiratskandidat für Lady Miranda in Sicht. Sie verarbeitet ihren Kummer, indem sie ihre Gedanken zu Papier bringt und ...
England im frühen 19. Jahrhundert: Auch nach mehreren Saisons in London ist noch kein Heiratskandidat für Lady Miranda in Sicht. Sie verarbeitet ihren Kummer, indem sie ihre Gedanken zu Papier bringt und Briefe an einen imaginären Freund schreibt. Abgesendet hat sie diese Briefe natürlich nie. Doch da dieser imaginäre Freund ausgerechnet ein verschollener enger Freund ihres Bruders ist, kommt es, wie es kommen muss: Eines Tages wird ein solcher Brief versehentlich vollständig an diesen Freund adressiert und von Marlow, dem neuen, mysteriösen Kammerdiener ihres Bruders, in die Post gegeben. Tatsächlich entwickelt sich eine Brieffreundschaft - doch kann daraus Liebe werden? Und wie wird Miranda reagieren, wenn sie erfährt, um wen es sich bei diesem verschollenen Freund tatsächlich handelt, mit wem sie also die ganze Zeit über kommuniziert hat?
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"Entführung ins Glück" ist einer dieser Romane, in denen der Leser sofort ankommt. Schon ab der ersten Seite fühlt man sich ins Jahr 1812, nach Hertfortshire und London, zu Miranda und deren Familie versetzt und erlebt alles hautnah. Stil und Atmosphäre begeistern auf Anhieb.
Die Figuren sind allesamt komplex und detailliert gezeichnet und tragen so zum Lesegenuss und positiven Gesamteindruck bei.
Auch die Annäherung zwischen Miranda und Marlow bzw. Marshington, die Neckereien, der Humor, aber auch die ernsteren Vorkommnisse und Aspekte, sind wunderschön zu verfolgen und in die Tiefe gehend.
Eine Stelle machte mich stutzig, erschien mir nicht ganz logisch - so lässt Marshington Miranda ausspionieren, um zu erfahren, ob es bereits einen Mann an ihrer Seite gibt. Da er zu diesem Zeitpunkt aber schon viel Zeit mit ihr verbracht und ihr Bruder ihm zudem schon vorgeschlagen hatte, sie zu heiraten, macht diese Stelle nicht wirklich Sinn.
Ansonsten gibt es an diesem Roman aber nichts auszusetzen.
Der christliche Aspekt war zwar zunächst nur allzu dezent vorhanden, nahm im späteren Verlauf aber zunehmend Raum ein, so dass sich diesbezüglich insgesamt ein stimmiges Gesamtbild ergibt.
Durch die Drohbriefe und Entführungen gewann der Roman in einem Maße an Spannung, Gefahr und Tempo, das ich vorab gar nicht erwartet hatte. Gerade in Kombination mit Kulisse, Atmosphäre, Figuren, Stil, Humor und Romantik sowie dem christlichen Aspekt ergab sich aber eine überaus gelungene Mischung!
Dieses Werk und diese Autorin sind ein Muss für alle, die christliche Regency-Romane lieben. Ich hoffe sehr auf viele weitere Romane aus der Feder von Kristi Ann Hunter!