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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.08.2022

Verflucht

Syltfluch
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Aus neutraler Sicht geschildert, begleitet der Leser/Hörer Hauptkommissarin Lene auf dem Weg zurück in ihre Heimat Sylt. Kaum angekommen, sieht sie sich mit einer Leiche und einem sagenumwobenen, weil ...

Aus neutraler Sicht geschildert, begleitet der Leser/Hörer Hauptkommissarin Lene auf dem Weg zurück in ihre Heimat Sylt. Kaum angekommen, sieht sie sich mit einer Leiche und einem sagenumwobenen, weil fluchbehafteten Wikingerschiff konfrontiert und muss Ermittlungen einleiten.
Zu Beginn ist das noch spannend und mitreißend. Das legt sich im weiteren Verlauf allerdings, denn neben den Schilderungen der Gegenwart gibt es einen zweiten Strang, der die Geschehnisse um den Wikinger Frederik behandelt. Diese Unterbrechungen in dieser Ausführlichkeit braucht es m. E. nicht, da sie die eigentliche Handlung ausbremsen. Die Vorfälle der damaligen Zeit ließen sie bestimmt auch anders ins Buch integrieren. Zudem nimmt die Entwicklung der Charaktere einen seltsamen Verlauf, und die Geschichte endet eher auf abstruse Weise.
So richtig konnte ich also weder eine Bindung zu den Protagonisten noch zur Story aufbauen. Die Sprecherin hingegen macht einen guten Job. Sie hat eine angenehme Stimme, der sich gut folgen lässt und die die Geschehnisse gut interpretiert. Dennoch kann sie den Rest nicht ausgleichen.

Veröffentlicht am 27.05.2022

Der Scheint trügt

Eileens Ende
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Das Cover zeigt Irlands eindrucksvolle Westküste. So malerisch geht es im Buch selbst jedoch nicht zu, denn Johns Mutter ist verstorben, angeblich auf natürliche Weise. Obwohl er über zehn Jahre keinen ...

Das Cover zeigt Irlands eindrucksvolle Westküste. So malerisch geht es im Buch selbst jedoch nicht zu, denn Johns Mutter ist verstorben, angeblich auf natürliche Weise. Obwohl er über zehn Jahre keinen Kontakt zu ihr hatte, zweifelt er daran und macht sich mit seiner Freundin Ines auf die Suche nach der Wahrheit. Diese führt sie vorwiegend durch Galway und Umgebung, die man in Teilen im Buch vorgestellt bekommt, ohne jedoch zu sehr in Detail zu gehen. Gleiches gilt auch für die weitere Handlung, die sich in viele kleine Stückchen teilt, und in der die Dialoge überwiegen. Da bleibt nicht viel Zeit für Tiefgang, weshalb sich das Buch zügig lesen lässt. Obwohl es durch die vielen Gespräche zahlreiche Verdächtige gibt, kann mich das Buch nicht derart packen, dass ich zwecks Auflösung unbedingt weiterlesen will. Für einen Krimi ist es zu wenig spannend.

Veröffentlicht am 21.04.2022

Als Print vermutlich die bessere Wahl

Königspatience
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Ich habe zwei Anläufe für dieses Hörbuch benötigt und bin weiterhin der Meinung, dass hier die gedruckte Ausgabe für mich die bessere Wahl gewesen wäre.
Obwohl der Klappentext so spannend klingt - die ...

Ich habe zwei Anläufe für dieses Hörbuch benötigt und bin weiterhin der Meinung, dass hier die gedruckte Ausgabe für mich die bessere Wahl gewesen wäre.
Obwohl der Klappentext so spannend klingt - die Intrige sich aber im Nachgang für einen Thriller als nicht so immens herausstellt -, fiel es mir schwer, der Handlung im gesprochenen Wort zu folgen. Viele Personen/dänische Namen aus Politik und Medien tauchen auf - wobei es sich um einen reinen Männerzirkel handelt - und jonglieren bzw. taktieren im Sinne ihrer eigenen Interessen. Das macht es schwierig, die Verstrickungen und die Intentionen direkt im ersten oder wiederholten Anlauf zu verstehen. Man braucht schon einiges an Konzentration, um den Überblick zu bekommen und nicht zu verlieren.
Der Sprecher liest ruhig und recht nüchtern. Das soll vermutlich der Thematik angemessen sein, trägt aber auch nicht dazu bei, besonders zu fesseln. Auch entsteht keine Bindung zu einer der handelnden Personen, die vielleicht etwas zu leichterem Hörvergnügen beigetragen hätte.

Veröffentlicht am 20.04.2022

Sehr ruhig

Solange sie tanzen
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Aus neutraler Sicht wirft der Leser in diesem Buch einen Blick auf das Leben von Rentnerin Ada. Die beiden Zeitebenen (Gegenwart und Vergangenheit) wechseln sich dabei kapitelweise ab, bis sie im Finale ...

Aus neutraler Sicht wirft der Leser in diesem Buch einen Blick auf das Leben von Rentnerin Ada. Die beiden Zeitebenen (Gegenwart und Vergangenheit) wechseln sich dabei kapitelweise ab, bis sie im Finale zusammenlaufen.
Der Rückblick umfasst 60 Jahre, die vom Kennenlernen Adas und Hans' bis zu dessen Tod reichen. Eine Liebe, die es nicht immer leicht hatte und die nicht immer leicht war. Trotzdem konnte mich deren Entwicklung emotional nicht packen.
Adas gegenwärtiges Leben ist ebenfalls nicht leicht durch den Verlust ihres Mannes. In ihrer Einsamkeit flüchtet sie mit dem Fernglas ans abendliche Fenster, beobachtet zwei tanzende Personen im Haus gegenüber und reist so gedanklich in die Vergangenheit. Je weiter die Handlung fortschreitet, umso mehr wird klar, wofür dieses Haus und die dortigen Personen stehen.
Sehr einfühlsam ist in diesem Zusammenhang die Darstellung der schleichenden Demenz. Wenngleich dieses Wort im Buch nicht ein Mal fällt, so lässt sich die Entwicklung gut nachvollziehen; erst recht, wenn man selbst familiär betroffen ist.
Die ruhigen Schilderungen des Alltags der betagten Frau nehmen viel Raum ein. Besondere Highlights, die einen packen, sucht man leider vergebens. So war es schwierig für mich, das Buch bis zum Ende zu lesen. Erst dort wurde es ein wenig emotional.
Für ein Buch, das sich mit so schwierigen Themen wie Alter und Einsamkeit, Verlust, Tod oder auch Demenz beschäftigt, hätte ich mir mehr Bindung und Berührung gewünscht.

Veröffentlicht am 04.04.2022

kurzweilig für die Sommerfrische

Die kalte Mamsell
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Dieses Buch ist bereits der dritte Band einer Serie, doch für mich das erste. Für die Ermittlerarbeit finde ich dies nicht störend, da die Fälle jeweils abgeschlossen sind. Lediglich für das Zwischenmenschliche ...

Dieses Buch ist bereits der dritte Band einer Serie, doch für mich das erste. Für die Ermittlerarbeit finde ich dies nicht störend, da die Fälle jeweils abgeschlossen sind. Lediglich für das Zwischenmenschliche zwischen Viktoria und Christian könnte ein chronologisches Lesen von Vorteil sein.
Die titelgebende Mamsell spielt nur zu Beginn des Buches eine größere Rolle. Danach wird der Fokus mehr auf die familiäre Vergangenheit Viktorias gelegt und bestimmt bis zum Schluss das Werk. Ein Handlungsstrang um Christians Freund verläuft dabei gänzlich im Sande.
Hierbei handelt es sich um keinen blutrünstigen Krimi, sondern eher entspannten Cosy Crime, bei dem die malerischen Schauplätze Norderney und Helgoland und die Atmosphäre der damaligen Zeit den Großteil der Schilderungen bestimmen. So sind auch die kriminellen Verstrickungen und die Auflösungen nicht sonderlich überraschend.
Dem Text lässt sich aufgrund des flüssigen Schreibstils und der kurzen Kapitel gut folgen. Für die Nicht-Nordlichter fällt die Einordnung mancher lokaler Wortwahl allerdings schwer. Das anfänglich ruhige Erzähltempo steigert sich im letzten Drittel, als sich die Ereignisse überschlagen, was den Gesamteindruck schmälert.
Insgesamt ein locker zu lesender kurzweiliger Schmöker für die Sommerfrische.