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Veröffentlicht am 20.02.2024

Frankreichs wahre Verbrechen informativ aufgearbeitet

Frankreich True Crime
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"True Crime sind keine erfundenen Geschichten, sie sind die grausame Realität. Ein erschütterndes Portrait dessen, wozu Menschen fähig sind." (Buchauszug)
Im fünften Band der True Crime Reihe entführen ...

"True Crime sind keine erfundenen Geschichten, sie sind die grausame Realität. Ein erschütterndes Portrait dessen, wozu Menschen fähig sind." (Buchauszug)
Im fünften Band der True Crime Reihe entführen verschiedene Autor die Leser nach Frankreich. Wieder einmal hat Adrian Langscheid eine bemerkenswerte, erschütternde und erschreckende Sammlung von achtzehn realen Kriminalfällen zusammengestellt. Sie haben in der Vergangenheit sowohl der Gegenwart im Land für großes Aufsehen und Erschütterung gesorgt. Es sind Ereignisse, die Menschen und Familien für immer verändert haben. Straftaten, die einfach unfassbar sind, wenn man sie liest. Man mag es kaum glauben, dass diese unmenschlichen Taten wirklich geschehen sind. Brutalen Morde, Betrug, Missbrauch, Menschen, die auf einmal verschwunden sind, bis hin zum eiskalten Serienmörder, all dies findet sich in diesem Buch. Erneut tauchen wir ein in die brutale Welt der wahren Verbrechen Frankreichs!

Meine Meinung:
Das Cover passt mit der Fahne Frankreichs wieder sehr gut zur Reihe. Adrian Langscheid inzwischen ein erfolgreicher True Crime-Bestsellerautor, hat hier diese Kriminalfälle mit seinem Autorenteam zusammengetragen. Sachlich, kompetent, ausführlich und prägnant wurden die einzelnen Kurzgeschichten recherchiert, zusammengetragen und hier lebhaft dargestellt. Sodass ich als Leser mich gut in die einzelnen Situationen hineinversetzen konnte. Dieses Mal widmet sich der Autor den Verbrechen Frankreichs. Ein Land, das sonst eher für seine elegante Sprache und dem guten Essen steht. Doch auch dort wurden und werden noch immer schrecklich Gräueltaten begangen, die mich wirklich betroffen gemacht und erschüttert haben.Besonders durch die Vorstellung, dass die Taten und Täter hier wirklich real und nicht fiktiv sind. Extrem betroffen gemacht haben mich erneut die Fälle, bei denen Kinder und Jugendliche die Opfer waren. Einige dieser Fälle sind sogar so bekannt, dass ich sie als verfilmte Dokumentationen bei YouTube gefunden habe. Wie zum Beispiel:
"Eine Grube im Wald", bei der man die 17-jährige Marie-Jeanne Meyer auf brutalste Weise ermordet hat. Interessant war außerdem "Die Spritze", der Mord an seiner 14-jährigen Tochter Kalinka hat den Vater nie zur Ruhe kommen lassen, sodass er sogar zu drastischen Mitteln greift. Die Geschichte von "Hélène" dürfte vielen Leser bekannt sein. Es geht um das Attentat im Bataclan, bei dem viele Menschen in einem brutalen Blutbad ums Leben kamen. Unter anderem auch Hélène, die eigentlich nur ein schönes Konzert erleben wollte. Erschüttert hat mich die Geschichte "Ich will Leben", die von dem jahrelangen Martyrium der kleinen Lydia handelt. Ich konnte es kaum fassen, dass sie dieses ganze Leid wirklich überlebt hat. In "Der Samtblick" geht es um den deutschen Serienmörder Eugen Weidmann, der in Frankreich sein Unwesen trieb und am 17. Juni 1939 als letzter Verbrecher Frankreichs öffentlich hingerichtet wurde. Diese und noch viele weitere interessante Kriminalfälle befinden sich in dieser Sammlung. Es muss wieder eine enorme Arbeit gewesen sein, diese vielen Fälle zusammenzutragen, den die meisten von ihnen findet man nur in französischer Sprache. Für mich war es wieder einmal ein interessantes, informatives Buch, das mich in vielen Fällen betroffen gemacht hat. Ich freue mich auf weitere Bücher dieser Reihe, gebe 5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 20.02.2024

Österreichs reale Verbrechen

True Crime Österreich
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"Welche Strafe mir auch auferlegt wird, wird sie doch minder grausam sein als die Erinnerung an mein Verbrechen." (Jean-Jacques Rousseau)
True Crime-Bestsellerautor Adrian Langenscheid zeigt uns in diesem ...

"Welche Strafe mir auch auferlegt wird, wird sie doch minder grausam sein als die Erinnerung an mein Verbrechen." (Jean-Jacques Rousseau)
True Crime-Bestsellerautor Adrian Langenscheid zeigt uns in diesem Buch die bekanntesten Verbrechen Österreichs. Sein Name ist inzwischen bekannt durch mehrere Bücher, indem er reale Verbrechen weltweit aufzeigt. Diese 13 Kriminalfälle geben wieder einen Einblick, wie grausam Menschen und oft sogar eigene Familienmitglieder sein können. Seine Recherchen erhält er aus Akten, Gutachten, Gerichtsverhandlungen und mehr. Zusätzlich ziert jede einzelne Geschichte wieder ein passendes Zitat. Interessant und erschütternd zugleich fand ich Geschichte "8516 Tage" bei dem es um die Familie Fritzl geht. Selbst bei und konnte man dieses Verbrechen, welches Josef Fritzl seiner eigenen Tochter antat, verfolgen. Die 18-jährige Elisabeth wird von ihrem Vater 24 Jahre lang in einem Kellerverlies gefangen gehalten und mit ihr zeugte er sieben Kinder. Unfassbar, dass in all dieser Zeit niemandem etwas aufgefallen, geschweige den etwas geahnt hat. Genauso unfassbar ist der Fall Natascha Kampusch in "Stärker als er", bei dem sie von einem Fremden auf dem Weg zur Schule gekidnappt wird, bis ihr 8 Jahre später endlich die Flucht gelingt. Warum sie danach unbegründet von so vielen Menschen verurteilt wurde, kann ich bis heute nicht verstehen. Hat doch diese inzwischen junge Frau genug gelitten und ertragen müssen. Extrem geschockt bin ich über die Verbrechen in "Gratisbett beim lieben Gott", bei dem unsägliche Menschen getötet wurden, nur weil sie in einem bestimmten Wiener Krankenhaus lagen. Vier Schwestern töteten Patienten mit Überdosen an Schlafmittel oder Insulin. Wie viele Patienten ihnen genau zum Opfer vielen, kann man nur erahnen. "Vernichte die Spinne" handelt von häuslicher Gewalt und Mord. Was genau zum Tod von Christian K. führt, berichtet dieser Fall. Die Geschichte "200 Meter bis nach Hause" ist der Albtraum allen Eltern. Hier ist die 16-Jährige Julia K. nach der Schule nicht nach Hause gekommen. Erst über 5 Jahre später wird Julias Leiche gefunden und kann dieser Fall gelöst werden. Doch selbst heute noch bleibt die Frage wurde damals der richtige Täter verurteilt?

Fazit:
Dies sind nur ein paar kurze Einblicke in dem, was uns in diesem Buch an Verbrechen erwartet. Nur wenige dieser Verbrechen kannte ich, weshalb mich dieses Buch wieder extrem in den Bann gezogen, aber allerdings auch schockiert hat. Unfassbar, wie viele Verbrechen weltweit begangen werden, oft nur aus Neid, Habgier, Eifersucht oder unter Alkohol, Drogen und psychischen Einflüssen stattfinden. Wer mehr über reale Verbrechen erfahren möchte, der sollte dieses Buch lesen und sich den Namen Adrian Langenscheid merken, den er steht für True Crime Falle weltweit. Von mir gibt es wieder 5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung für diese gute Umsetzung.

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Veröffentlicht am 16.02.2024

Knochenfund, Entführung und die Suche nach dem Schatz

Der Ruf des Todesvogels
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"Jede Sekunde, die man im Leben an den Tod denkt, ist eine verschwendete." (Torge Schulmann)
Ausgerechnet ein schreiender Uhu hat sich auf dem Baum vor Sara Rattlebags Schlafzimmer niedergelassen und hält ...

"Jede Sekunde, die man im Leben an den Tod denkt, ist eine verschwendete." (Torge Schulmann)
Ausgerechnet ein schreiender Uhu hat sich auf dem Baum vor Sara Rattlebags Schlafzimmer niedergelassen und hält sie jede Nacht wach. Liegt das daran, weil diese Art von Vogel als Todesvogel bekannt ist und Sara Angst macht? Hält der Tod wirklich bald schon wieder Einzug in Sidbury? Ganz gewiss will sie nicht, dass schon wieder jemand stirbt, den sie kennt oder liebt. Darum lenkt sie sich mit Häkeln von Granny Squares ab. Das kürzlich schwere Unwetter hat zu einem Landslip am Peak Hill geführt, bei dem menschliche Knochen freigelegt wurden. Es ist eine Frau, die vor mindestens 30 Jahren ums Leben kam bzw. ermordet wurde. Das ist für den neugierigen Krimiklub die Gelegenheit, Nachforschungen zu betreiben, schließlich ist Sara nicht nur die Chronistin des Dorfes, sondern Hobbydetektivin. Als dann noch der junge Amerikaner Jeremy Jonas behauptet, die Tote wäre seine lang vermisste Mutter, werden sie hellhörig. Als dann auch noch Silly Old Joe verschwunden ist, macht sich das ganze Dorf Sorgen und auf die Suche nach ihm. Werden sie ihn lebend finden und hat sein Verschwinden etwas mit der Toten zu tun?

Meine Meinung:
Cover und der Klappentext haben mich auf das dritte Buch dieser Reihe aufmerksam und neugierig gemacht. Der Schreibstil ist locker, unterhaltsam und mit dem nötigen britischen Humor versehen. Gut zur Geltung kommen in dieser Reihe vor allem die eigenwilligen Charaktere. Besonders der sonntägliche Krimiclub den Sara von ihrer Tante Maud übernommen hat und in dem Werke der engl. Kriminalliteratur gelesen wird, ist großartig. Mitglieder sind Mauds alte Freunde, die neugierige Miss Spinster und der schweigsame Bobby Bobby. Ihre Art der Zweisamkeit bringt mich öfter zum Schmunzeln. Außer mit neusten Nachrichten versorgt die alte Dame den Klub mit ihrem guten Apple Crumble. Dorfvorsteher Cedric Brewer ist derjenige, der Sara Avancen macht. Allerdings ähnelt er zu sehr ihrem Ex-Freund Nathan. Sara mag ihn zwar, doch sie zögert noch immer, mit ihm eine Beziehung einzugehen. Der Londoner Zac Walker ist der letzte im Bunde, er versorgt Sara regelmäßig mit Londoner Spezialitäten. Natürlich lassen es sich die Mitglieder nicht nehmen, zum Peak Hill zu eilen, als sie von dem Fund erfahren. Der eigenwillige, grummelige Inspector Webster ist dagegen weniger erfreut, dass sie sich schon wieder in seine Ermittlungen einmischen. Diese unbekannte Frau ist für die Freunde die Gelegenheit, um Mauds alte Chronik auf den Kopf zustellen. Spannende Ermittlungen gespickt mit englischen Sitten, dem trockenen britischen Humor und einem wundervollen Setting machen das Ganze erst so richtig unterhaltsam. Dazu noch der skurrile Dorfnarr Silly Old Joe, der mit seiner eigenwilligen Art immer einen guten Spruch auf Lager hat. Ungewöhnlich ist außerdem die Eule im Baum, die Sara zur Weißglut und krassen Maßnahmen verleitet. Obendrein schleicht sich dann noch ein Amerikaner mit Geheimnissen ins Dorf und bringt so einiges an Überraschungen mit. Trotzdem ich die beiden anderen Bücher der Reihe nicht kenne, habe ich mich sofort wohlgefühlt beim Lesen. Das liegt sicher an der guten Atmosphäre, den besonderen britischen Sitten wie dem Five-O’Clock Tee, den Cream Fudges, die Sara so liebt. Grandios finde ich zudem das Setting mit dem gruseligen Friedhof, bei dem sich der Dorfnarr ständig herumtreibt. An Spannung hätte ich gerne noch etwas mehr gehabt, doch überzeugt hat mich das Buch auf jeden Fall und ich freue mich schon über weitere Fälle. Deshalb von mir 5 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 10.02.2024

Du schenkst mir neues Leben und eine Familie

Zusammen sind wir Zuhause
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"Wichtiger als alles andere ist die Liebe. Wenn ihr sie habt, wird euch nichts fehlen. Sie ist das Band, das euch verbindet." (Kol 3,14)
September 1994:
Der obdachlose, kontaktscheue Harvey James findet ...

"Wichtiger als alles andere ist die Liebe. Wenn ihr sie habt, wird euch nichts fehlen. Sie ist das Band, das euch verbindet." (Kol 3,14)
September 1994:
Der obdachlose, kontaktscheue Harvey James findet im Wald ein ausgesetztes Baby. Für ihn ist sofort klar, dass er dieses Kind niemals den Behörden ausliefern möchte. Zu viel Schlimmes hat er selbst in seiner Kindheit erlebt, nachdem seine Eltern zu früh verstorben sind. Doch wie ein Baby versorgen, wenn man kaum Geld hat? Durch Pastor Thomas Lashley bekommt er eine Arbeit, nachdem er im Mutter-Kind Laden einbricht. Außerdem kümmert sich die ehemalige Pastorengattin Pearl rührend um ihn und die kleine Ivy Rose.
Gegenwart:
Die inzwischen erwachsene Ivy arbeitet als Sozialarbeiterin, als sie ans Sterbebett ihre Grandma gerufen wird. Doch ihrem Verlobten Seth ist die Gala wichtiger als Ivys Anliegen. Daraufhin löst sie ihre Verlobung und reist nach Triune. Nach dem Tod ihrer Grandma kümmert sie sich um den Nachlass. Besonders Grandmas Tagebuch will sie finden, das sie ihr hinterlassen hat. Als sie nach und nach immer mehr über ihre Familie erfährt, ist sie froh, ihren besten Freund Reese in ihrer Nähe zu haben. Dabei ahnt sie nicht, dass Grandma ihn schon vor ihrem Tod dazu beauftragt hat.

Meine Meinung:
Was für eine Geschichte gleich zu Beginn. Ein Obdachloser, der ein Baby findet und es obendrein noch behalten will. Was hat sich Harvey dabei nur gedacht, wie er die kleine Ivy versorgen und arbeiten will? Da ist es wohl kaum verwunderlich, wen die verwitwete Pearl Howard ihn beobachtet und nachspioniert. Eines Tages findet sie dann das schlafende Baby, welches er wegen seiner Arbeit an der Kirche unter einem Gebüsch versteckt hat. Harvey kostet es viel Überwindung Pearls Liebe und Fürsorge für sich anzunehmen, hat er doch in seinem Leben viel zu wenig von dieser Liebe erlebt. Mit ihrem unterhaltsamen, emotionalen Schreibstil hat mich die Autorin schon ab der ersten Seite an. Durch die Abwechslung der beiden Handlungsstränge ist der Plot mehr als unterhaltsam und erfrischend und ich bin jedes Mal gespannt, wie es weitergeht. Natürlich durchschaut man recht schnell, wo die Reise hingeht. Doch vor allem den wundervollen Charakteren von Pearl, Ivy und Harvey ist es zu verdanken, dass dieses berührende Buch bei mir kein Auge trocken lässt. Auch Pearl hat ihr eigenes Päckchen zu tragen und trotzdem spürt man sofort ihr großes Herz und das sie vor allem durch ihren Glauben und die Liebe andere reich beschenken kann. Ebenso haben Pastor Thomas und seine Frau Miriam ihren Kummer. Durch die bisher kinderlose Ehe verfällt Miriam in Depressionen und belastet dadurch ihre Eheleben. Dass so ein kleines Baby dann vier eigentlich fremde Menschen zu einer Familie zusammenführt, das berührt mich sehr. Ich spüre förmlich die eigene Erfahrung der Autorin, deren Familie ebenfalls durch eine Adoption verwandelt wurde. Dass Ivy durch den Manipulierer Seth ihr Selbstwertgefühl verloren hat, finde ich traurig. Nur gut, dass sie wenigstens von ihrem Jugendfreund Reese bedingungslose Liebe erfährt. Dass dieser allerdings viel mehr für Ivy empfindet, ist mir schnell klar. Ein Buch, welches mich emotional tief berührt, besonders wegen dieses Gedankens:
"Bei ihrem ersten Schrei hatte ihre leibliche Mutter sie für eine Kämpferin gehalten. Onkel Vee hatte den ausgesetzten Säugling der Liebe für würdig befunden. Grandma sah in ihr eine kleine Rebe, die sie alle miteinander verband. Für ihre Eltern war sie ein lang ersehnter Schatz. Und vor allem nannte Christus sie sein Eigen und war so gnädig, ihr Menschen zu geben, die auf sie achtgaben, wenn sie vom Weg abkam." (Seite 359) Ich kann es nur jedem empfehlen, diese ergreifende Geschichte zu lesen und gebe 5 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 29.01.2024

Wenn Leben und Liebe durch die Arbeit auf der Strecke bleiben

Das kleine Kräutercafé – Waffelherzen
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"Wenn wir das Flüstern des Körpers nicht hören, dass etwas aus der Balance geraten ist, beginnt er zu schreien." (Lissa Rankin)
Isa und Natalias Frankfurter Café "Alles grün" blüht immer mehr auf. Unzählige ...

"Wenn wir das Flüstern des Körpers nicht hören, dass etwas aus der Balance geraten ist, beginnt er zu schreien." (Lissa Rankin)
Isa und Natalias Frankfurter Café "Alles grün" blüht immer mehr auf. Unzählige Gäste kommen, um dieses ganz besonderen Cafés zu besuchen und genießen. Derweil arbeitet Isa auf ihre Meisterprüfung hin und Natalia und Robert erwarten ihr erstes Kind. Wäre da nur nicht Roberts Chef, der ihn mit einem neuen Projekt ziemlich unter Druck setzt. Bei all den Sorgen um Zahlen, Schwangerschaft und Zukunft gerät Robert Körper immer mehr an seine Grenzen. Inzwischen lernt und übt Isa nur noch für die stressige Meisterprüfung. Eigentlich gefällt ihr der ehrgeizige isländische Patissier Rúrik Magnússon, doch warum er sie ständig mit Argusaugen überwacht und kritisiert, gefällt ihr weniger. Wird sie dem Stress mit Café und Prüfung gewachsen sein? Ihr Sohn Yul ist unterdessen auf Spurensuche der besonderen Art. In einem alten Waffeleisen hat er in einer Pralinenschachtel eine Zeitkapsel entdeckt. Ob er den Jungen von damals finden wird?

Meine Meinung:
Das bunte, einfache Cover mit dem Waffelherz und den vielen Kräutern steht für die Geschichte in diesem Buch. Der wundervolle, lockere Schreibstil macht es mir auch, ohne Vorkenntnisse von Band 1 einfach in die Geschichte einzutauchen. Ferner macht der Wechsel der Charaktere in den einzelnen Kapiteln die Geschichte reizvoller. So richtig kann ich mir das Café zwar optisch nicht vorstellen, da fehlt mir dann vielleicht doch die Kenntnisse von Band 1 dazu? Allerdings dafür umso eher die besonderen Speisen, die sie anbieten. Von Pralinen mit Kräuter-Ganache Füllung, bis hin zu würzigen Waffeln mit Frankfurter Grie Soß (grüne Soße) wird hier alles hergestellt. Köchin Natalia ist ebenso für die Küche verantwortlich wie Konditorin Isa für Herstellung ihrer kreativen Torten und anderen Werken. Überwältigt hat mich speziell alles rund um das Thema Meisterprüfung und Meisterschaft. Mit den vielen guten Recherchen und bildlichen Szenen hat mich die Autorin wirklich beeindruckt. Es ist schon krass, was solche Konditoren alles leisten und welchem Druck und Stress sie standhalten müssen. Genauso stressig ist Roberts verantwortungsvoller Beruf in der Bank, der zusätzlich noch von seinem unerbittlichen, herzlosen Chef gedrillt wird. Dies kann auf Dauer nicht gesund sein und war mir sofort klar. Ich hatte zwischenzeitlich sogar Angst, dass er ernsthaft zusammenklappt. Weshalb er alles vor Natalia geheim hält, fand ich weniger gut, aber das ist sind wahrscheinlich die Versagensängste der Männer. Zum Glück zieht er noch rechtzeitig die Reißleine und erkennt, was wichtig im Leben ist. Begeistert hat mich außerdem Yuls Suche nach dem Unbekannten aus der Vergangenheit, wo ihm dann Billie begegnet. Das einzige, was mich ein wenig gestört hat, ist die Sprache bei den Dialogen der Jugendlichen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich das wirklich brauche, den das meiste davon kenne ich sowieso nicht. Natürlich wird dadurch der Charakter eines Jugendlichen unmissverständlich dargestellt. Allerdings mich nervt es eher, wenn ich ständig nachsehen muss, was dieses Wort bedeutet. Hier wäre vielleicht eine Anmerkung zu den Wörtern am Buchende hilfreich. Ansonsten finde ich das Setting und die Besonderheiten rund um Frankfurt recht gut, ebenso wie das antike Waffeleisen mit Doppelherz und seinem ungewöhnlichen Fund. Am Ende bleiben einige Fragen offen, was hoffentlich im nächsten Band beantwortet wird. Von mir gibt es jedenfalls 5 von 5 Sterne.

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