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Veröffentlicht am 13.02.2017

So schön und gut kann Mallorca sein

El Gustario de Mallorca und das tödliche Elixier
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Mallorcas Schönheit und Küche, mit einer Prise Abenteuer!
Sven Ruge ein Journalist, der auch Restaurantkritiken schreibt, hat eine neue Idee. Er möchte Mallorca bereisen, um dort mehrere Restaurants zu ...

Mallorcas Schönheit und Küche, mit einer Prise Abenteuer!
Sven Ruge ein Journalist, der auch Restaurantkritiken schreibt, hat eine neue Idee. Er möchte Mallorca bereisen, um dort mehrere Restaurants zu besuchen, diese zu testen, um sie danach in seinem Buch aufzuführen. Vor allem die mallorquinische Küche hat es ihm angetan, er möchte Urlaubsreisenden einen anderen Einblick auf die Insel, ihre Köstlichkeiten von ausgefallenen und unbekannten Restaurants nahe bringen. Auf Mallorca angekommen, bekommt er bei einem Gespräch mit, wie zwei Männer sich über ein geheimnisvolles Fläschen unterhalten. Dies macht Sven neugierig und er recherchiert ebenfalls, was es mit diesem auf sich hat. So bekommt er nach und nach heraus das es um Patxaran einem Likör geht, der sehr lange hergestellt wird und dem man eine heilsame Kraft nachsagt. Doch um dieses Elixier kreist noch ein besonderes Geheimnis, den irgendwo soll es wohl noch alte Fläschen aus der Zeit der Königin Blanka von Navarra geben. Und so macht sich Sven nicht nur an die Arbeit seines Restaurantführers, nein auch dieses Geheimnis lässt ihn nicht mehr los.

Meine Meinung:
Ich kenne die Autorin jetzt schon von zwei Krimis, die immer sehr gut und unterhaltsam waren und hatte mich schon sehr auf ihr neues Buch gefreut. Birgitte Lamberts scheint eine besondere Liebe zu Mallorca, dem Leben, Leute und vor allem der Küche zu haben. Leider hat mich was den Krimi anbelangt das Buch ein wenig enttäuscht, da dieser doch sehr in den Hintergrund rückte. Allerdings konnte die Autorin dies wieder mit ihren Beschreibungen, den Eigenheiten und ihren guten Recherchen von Mallorca wettmachen. Wenn man dieses Buch liest, dann läuft einem förmlich das Wasser im Munde zusammen, so köstlich werden die Gerichte beschrieben. Man bekommt Einblick von Mallorcas schönsten Stellen und Orten, so das man am liebsten gleich in den nächsten Flieger steigen würde, um sie selbst zu sehen. Ich weiß allerdings nicht, ob sie sich damit einen Gefallen getan hat dieses Buch, als Krimi auszuschreiben, den dafür war es mir nicht spannend genug. Für eigentliche Krimifans wird dieser evtl. zu wenig sein. Das Buch ist eingeteilt in Kapitel mit einer Personenangabe, Karte und Rezepten von Sven Dresselmann am Ende. Jedoch beim EBook kommt die Karte nicht richtig zur Geltung! Wer also Lust auf Mallorca mit einer Prise Abenteuer hat, der ist hier genau richtig und so vergebe ich 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 12.02.2017

Eine Lesereise die mit dem Tod endet

Lesereise in den Tod
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"Das Singen meiner Mutter hat verhindert, das ich Sänger wurde...." (von Peter Handke / Ausschnitt aus dem Buch)
Die taffe selbstbewusste Autorin Mona de la Mare, hat gerade ihre selbstorganisierte vierwöchige ...

"Das Singen meiner Mutter hat verhindert, das ich Sänger wurde...." (von Peter Handke / Ausschnitt aus dem Buch)
Die taffe selbstbewusste Autorin Mona de la Mare, hat gerade ihre selbstorganisierte vierwöchige Lesereise begonnen. Mona der jedes Mittel recht ist um ihre Karriere voran zu bringen, nimmt es auch mit der Wahrheit nicht immer so ernst. Durch Lügen und Übertreibungen in den sozialen Medien baut sie sich so eine kleine Scheinwelt auf. Nach ihrer Lesung in Bad Münstereifel, sollte Nettersheim folgen, doch dazu wird es nicht mehr kommen, den sie wird getötet und anschließend in der Erft entsorgt. Alles spricht erst einmal für ihren Bruder Frank, den sie erpresst hatte. Doch Monas Vater will das nicht glauben und engagiert deshalb den Privatermittler Andreas Mücke. Für Mücke den zweifach geschiedenen Ermittler und Vater zweier Kinder, kommt dieser interessante Auftrag gerade recht. Seine Ermittlungen gehen am Anfang etwas schleppend voran, ehe er dann mit mehreren Puzzlestücken der Lösung immer näher kommt.

Meine Meinung:
Für mich war es das erste Buch, das ich von diesem Autor gelesen habe, aber sicher nicht das letzte. Ich liebe Privatermittler, die so ganz anders agieren dürfen und müssen wie ansonsten die Kripobeamten. Eine Geschichte, die am Anfang noch ein wenig konfus und verwirrend für mich war, ehe ich dann voll eintauchte und das Buch förmlich verschlang. Der Schreibstil des Autors ist sehr gut, flüssig und so flog ich nur so über die Seiten hinweg. Man merkt das der Autor schon einiges an Erfahrung hat, was das Thema Bücher schreiben anbelangt, auch wenn es sein erster Krimi war. Ich fühlte mich bestens unterhalten und hatte den Roman im Nu gelesen. Das Buch das nicht nur Spannung, sondern auch die nötige Prise Humor mitbringt, hat mich überzeugt. Der Ermittler und seine Familie kommt erfrischend natürlich herüber, er ist auf seine Art sympathisch und gefällt mir. Ich jedenfalls würde gerne wieder von Andreas Mücke und seiner Freundin Jessica lesen. Das einzige was mich verwunderte, war das nur der Ermittler dem Täter auf die Schliche kam, aber das gehört sehr wahrscheinlich einfach so zum Konzept des Autors dazu. Trotzdem fand ich das Buch gelungen und kann es nur jedem Krimifan weiterempfehlen und gebe gute 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 02.02.2017

Eingesperrt unter der Erde

Kein Sterbensort
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Wild streckte ich die Arme nach oben und zur Seite, in alle Richtungen. Ich fühlte nichts, wagte es aber nicht, einen Schritt zu tun, um nicht von den Wänden eines Grabes aufgehalten zu werden. (Edgar ...

Wild streckte ich die Arme nach oben und zur Seite, in alle Richtungen. Ich fühlte nichts, wagte es aber nicht, einen Schritt zu tun, um nicht von den Wänden eines Grabes aufgehalten zu werden. (Edgar Allan Poe)
Detective Sergeant Jane Bennett hat nicht gerade ihren besten Tag, den heute soll ihr Vorgesetzter Detective Inspector Mike Lockyer aus seiner Zwangspause zurückkehren. Mike wurde beurlaubt, weil beim letzten Fall einiges schief lief und dadurch ein Opfer zu Tode kam. Außerdem hat sie noch immer daran zu knabbern das Lockyer ihr damals nicht vertraut hatte. Doch, auch wenn Mike nicht mehr derselbe scheint, geht es im Morddezernat weiter. Und so bekommt Jane die Leitung übergeben und hat es gleich mit zwei Fällen zu tun. Ihre Freundin Sue, eine ehemalige Polizistin ruft bei ihr an und meldet ihren Mann Mark, ebenfalls ein ehemaliger Polizist als vermisst. In der Wohnung fand sie auffallende Blutspuren, jedoch von Mark gibt es keine Spur. Jane hofft das sie ihn schnell finden und er nur verletzt sein möge. Im anderen Fall haben sie es mit einer jungen Psychologiestudentin zu tun, die lebendig begraben wurde und in diesem Grab zu Tode kam. Die erste Priorität gehört der toten Studentin, aber je länger sie ermitteln, desto mehr kommt ans Licht, das beide Fälle evtl. zusammenhängen könnten.

Meine Meinung:
Clara Donoghues zweiter Fall des Ermittlerteams Lockyer/Bennett führt uns ein irrsinniges und infames Experiment vor Augen. Taphephobie die Angst lebendig begraben zu werden gehört wohl zu den Urängsten der Menschen und wird hier in diesem Buch näher erörtert und als Tatmotiv verwendet. Schon beim Prolog als ich die Leseprobe damals bei vorablesen las, bekam ich Gänsehaut. Der Thriller lebt auch am Anfang von den Ermittlungen, den Gedanken Qualen und der Handlung des Opfers. Mich hat der Fall wirklich in den Bann gezogen, auch wenn die Autorin manchmal zu sehr in das Privatleben der Ermittler abtauchte. Um die Problematik von Mike Lockyer besser verstehen zu können, wäre es sicher sinnvoll den ersten Teil zu lesen. Am Ende wurde das Buch noch äußerst spannend, diese Spannung allerdings, hätte ich mir das ganze Buch über gewünscht. Das Cover mit dem fließenden Blut in einer Flüssigkeit, gefällt mir gut, auch wenn es wenig mit dem Inhalt zu tun hat. Der Schreibstil war flüssig und gut und ich würde sehr gerne wieder etwas von den beiden Lockyer/Bennett lesen. Von mir bekommt das Buch 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 01.02.2017

Das vergessene Baby am Last-Minute Schalter

Sie haben Ihr Baby am Airport vergessen
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"Mutter für ein paar Stunden" Eine Familie sucht nach einem schnellen Urlaub in den sonnigen Süden, einziger Haken der Flieger geht in drei Stunden. Also bietet Maryam an das Baby bei ihr zu lassen und ...

"Mutter für ein paar Stunden" Eine Familie sucht nach einem schnellen Urlaub in den sonnigen Süden, einziger Haken der Flieger geht in drei Stunden. Also bietet Maryam an das Baby bei ihr zu lassen und die Familie kann inzwischen packen. Doch vor lauter Hektik vergisst die Familie ihr Baby am Schalter und reist ohne ihr Kind. Nachdem die verständigte Bundespolizei im Flugzeugcockpit angerufen hatte und die völlig aufgelöste Mutter benachrichtigt war, holte die Oma das Baby ab. Die Mutter flog tags darauf zurück nach Deutschland, um dann wieder in den wohlverdienten Urlaub zu fliegen, dieses Mal aber mit Kind. Bei "All inklusive" meinen zwei Männer das in ihrem Reisepaket, der attraktive Damenservice mit inbegriffen ist. In "Eins und Eins, das macht Drei" wir Maryam zur Ehevermittlerin. Bei "Ja, ich will" ist sie die Weddingplanerin von Freundin Sylvia von der Bundespolizei. Bei Kapitel 7 bekommt sie die lustigste Beschwerde eines Kunden, der im gesamten Hotel die Bücher in der Bar gesucht hat, weil in der Beschreibung buchbar stand. "Code Pink" sucht eine Kanadierin bei Maryam den Bus nach Kairo usw.

Meine Meinung:
Dank lovelybooks musste dieses Buch aus dem Regal und ich hab es gewonnen. Maryam Komeyli die einen Last-Minute Schalter am Hamburger Flughafen besitzt, hat in ihrer 25-jährigen Laufbahn schon einiges erlebt. Die lustigsten, kuriosesten, schrägsten und besten 19 Geschichten erzählt uns dieses Buch. Mit den beiden Autoren Andreas Heineke und Christian Löwendorf hat sie es nun herausgegeben, damit die Leute ihre Erlebnisse erfahren. "Mir sind in den letzten 25 Jahren so viele Dinge passiert, von denen ich dachte: Das glaubt dir ja kein Mensch", sagt sie. Die bunten Anekdoten brachte sie mich teils zum Staunen und Lachen, so das ich dieses Buch nur weiterempfehlen kann. Ob Schnäppchenjäger, Kurzentschlossene, Nachtschwärmer, Prostituierte, Aussteiger Maryam Komeyli schickt sie alle in den Urlaub und hat für jeden noch ein offenes Ohr. Das Cover mit Maryam, der Weltkarte und dem Baby hat mich schon schmunzeln lassen. Von mir bekommt dieses Buch 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 25.01.2017

Ein Ritual mit verherrenden Folgen

Katzentango
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Ein Ritual, der jugendliche Iho, ein jüdisches Mädchen, der alte Mann im Wald und eine Katze sind der Schlüssel zu Wirklichkeit und Wahnsinns!
Ignaz Horst Otto genannt Iho, wächst bei seinen Eltern in ...

Ein Ritual, der jugendliche Iho, ein jüdisches Mädchen, der alte Mann im Wald und eine Katze sind der Schlüssel zu Wirklichkeit und Wahnsinns!
Ignaz Horst Otto genannt Iho, wächst bei seinen Eltern in der Großstadt auf, dort wo sie wohnen tobt der soziale Brennpunkt, die Kriminalität, Drogen und Gewalt bestimmen das Leben. Er wird von Jugendlichen geschlagen, aber auch vom eigenen Vater, der wenig später dann wegen einem Delikt ins Gefängnis muss. Fortan ist er mit seiner Mutter alleine und er übernimmt die Pflichten des Mannes. An einem Tag soll er für seine Mutter etwas in den Keller bringen, dort begegnet er ein paar unbekannten Kindern, die ihm von einem Ritual erzählen bei dem man dem Tode nahekommt und ein Blick in die andere Welt bekommt. Iho ist ängstlich, skeptisch, aber die Neugierde packt ihn und er macht mit. Doch dieser Versuch, der länger dauert wie bei allen anderen soll für Iho sein Leben auf den Kopf stellen. Danach ist nichts mehr wie vorher und auf einmal ist, da diese Stimme im Kopf die ihm Dinge einredet und die ihn zum Morden animiert.

Meine Meinung:
Ein sehr guter Schreibstil, der einen packt und fesselt, aber auch manchmal staunen und die Seiten nur so dahinfliegen lässt. Bei manchen Szenen jedoch, weiß ich nicht, ist es nur Ihos Fantasie oder die Realität. Und am Ende vom Buch stehe ich im Grunde nur da und verstehe eigentlich immer noch nicht recht, wie das ganze nun zusammen passt. Klar kommt der Anfang des Buches am Ende irgendwie wieder zusammen, aber es offenbart mir immer noch nicht recht wie Ihos Handlungen, der alten Mann und das jüdische Mädchen was gemeinsames haben sollen. Auch wenn man wegen der Katze auf dem Cover vermutet, diese Story wäre etwas niedlich, verschmustes, der wird spätestens nach ein paar Seiten eines besseren belehrt. Oliver Peetz ist hier ein dunkler, düsterer und brutaler Psychothriller gelungen, auch wenn ich das Ende etwas schnell und zu abrupt fand. Ich vermute mal, der Autor wollte dem Leser zeigen, was aus einem Jungen werden kann, der in seiner Kindheit abgrundtiefes erfahren musste und da ist ihm gelungen. Für mich bekommt dieses Buch 4 von 5 Sterne.