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Veröffentlicht am 02.02.2017

Eingesperrt unter der Erde

Kein Sterbensort
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Wild streckte ich die Arme nach oben und zur Seite, in alle Richtungen. Ich fühlte nichts, wagte es aber nicht, einen Schritt zu tun, um nicht von den Wänden eines Grabes aufgehalten zu werden. (Edgar ...

Wild streckte ich die Arme nach oben und zur Seite, in alle Richtungen. Ich fühlte nichts, wagte es aber nicht, einen Schritt zu tun, um nicht von den Wänden eines Grabes aufgehalten zu werden. (Edgar Allan Poe)
Detective Sergeant Jane Bennett hat nicht gerade ihren besten Tag, den heute soll ihr Vorgesetzter Detective Inspector Mike Lockyer aus seiner Zwangspause zurückkehren. Mike wurde beurlaubt, weil beim letzten Fall einiges schief lief und dadurch ein Opfer zu Tode kam. Außerdem hat sie noch immer daran zu knabbern das Lockyer ihr damals nicht vertraut hatte. Doch, auch wenn Mike nicht mehr derselbe scheint, geht es im Morddezernat weiter. Und so bekommt Jane die Leitung übergeben und hat es gleich mit zwei Fällen zu tun. Ihre Freundin Sue, eine ehemalige Polizistin ruft bei ihr an und meldet ihren Mann Mark, ebenfalls ein ehemaliger Polizist als vermisst. In der Wohnung fand sie auffallende Blutspuren, jedoch von Mark gibt es keine Spur. Jane hofft das sie ihn schnell finden und er nur verletzt sein möge. Im anderen Fall haben sie es mit einer jungen Psychologiestudentin zu tun, die lebendig begraben wurde und in diesem Grab zu Tode kam. Die erste Priorität gehört der toten Studentin, aber je länger sie ermitteln, desto mehr kommt ans Licht, das beide Fälle evtl. zusammenhängen könnten.

Meine Meinung:
Clara Donoghues zweiter Fall des Ermittlerteams Lockyer/Bennett führt uns ein irrsinniges und infames Experiment vor Augen. Taphephobie die Angst lebendig begraben zu werden gehört wohl zu den Urängsten der Menschen und wird hier in diesem Buch näher erörtert und als Tatmotiv verwendet. Schon beim Prolog als ich die Leseprobe damals bei vorablesen las, bekam ich Gänsehaut. Der Thriller lebt auch am Anfang von den Ermittlungen, den Gedanken Qualen und der Handlung des Opfers. Mich hat der Fall wirklich in den Bann gezogen, auch wenn die Autorin manchmal zu sehr in das Privatleben der Ermittler abtauchte. Um die Problematik von Mike Lockyer besser verstehen zu können, wäre es sicher sinnvoll den ersten Teil zu lesen. Am Ende wurde das Buch noch äußerst spannend, diese Spannung allerdings, hätte ich mir das ganze Buch über gewünscht. Das Cover mit dem fließenden Blut in einer Flüssigkeit, gefällt mir gut, auch wenn es wenig mit dem Inhalt zu tun hat. Der Schreibstil war flüssig und gut und ich würde sehr gerne wieder etwas von den beiden Lockyer/Bennett lesen. Von mir bekommt das Buch 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 01.02.2017

Das vergessene Baby am Last-Minute Schalter

Sie haben Ihr Baby am Airport vergessen
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"Mutter für ein paar Stunden" Eine Familie sucht nach einem schnellen Urlaub in den sonnigen Süden, einziger Haken der Flieger geht in drei Stunden. Also bietet Maryam an das Baby bei ihr zu lassen und ...

"Mutter für ein paar Stunden" Eine Familie sucht nach einem schnellen Urlaub in den sonnigen Süden, einziger Haken der Flieger geht in drei Stunden. Also bietet Maryam an das Baby bei ihr zu lassen und die Familie kann inzwischen packen. Doch vor lauter Hektik vergisst die Familie ihr Baby am Schalter und reist ohne ihr Kind. Nachdem die verständigte Bundespolizei im Flugzeugcockpit angerufen hatte und die völlig aufgelöste Mutter benachrichtigt war, holte die Oma das Baby ab. Die Mutter flog tags darauf zurück nach Deutschland, um dann wieder in den wohlverdienten Urlaub zu fliegen, dieses Mal aber mit Kind. Bei "All inklusive" meinen zwei Männer das in ihrem Reisepaket, der attraktive Damenservice mit inbegriffen ist. In "Eins und Eins, das macht Drei" wir Maryam zur Ehevermittlerin. Bei "Ja, ich will" ist sie die Weddingplanerin von Freundin Sylvia von der Bundespolizei. Bei Kapitel 7 bekommt sie die lustigste Beschwerde eines Kunden, der im gesamten Hotel die Bücher in der Bar gesucht hat, weil in der Beschreibung buchbar stand. "Code Pink" sucht eine Kanadierin bei Maryam den Bus nach Kairo usw.

Meine Meinung:
Dank lovelybooks musste dieses Buch aus dem Regal und ich hab es gewonnen. Maryam Komeyli die einen Last-Minute Schalter am Hamburger Flughafen besitzt, hat in ihrer 25-jährigen Laufbahn schon einiges erlebt. Die lustigsten, kuriosesten, schrägsten und besten 19 Geschichten erzählt uns dieses Buch. Mit den beiden Autoren Andreas Heineke und Christian Löwendorf hat sie es nun herausgegeben, damit die Leute ihre Erlebnisse erfahren. "Mir sind in den letzten 25 Jahren so viele Dinge passiert, von denen ich dachte: Das glaubt dir ja kein Mensch", sagt sie. Die bunten Anekdoten brachte sie mich teils zum Staunen und Lachen, so das ich dieses Buch nur weiterempfehlen kann. Ob Schnäppchenjäger, Kurzentschlossene, Nachtschwärmer, Prostituierte, Aussteiger Maryam Komeyli schickt sie alle in den Urlaub und hat für jeden noch ein offenes Ohr. Das Cover mit Maryam, der Weltkarte und dem Baby hat mich schon schmunzeln lassen. Von mir bekommt dieses Buch 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 25.01.2017

Ein Ritual mit verherrenden Folgen

Katzentango
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Ein Ritual, der jugendliche Iho, ein jüdisches Mädchen, der alte Mann im Wald und eine Katze sind der Schlüssel zu Wirklichkeit und Wahnsinns!
Ignaz Horst Otto genannt Iho, wächst bei seinen Eltern in ...

Ein Ritual, der jugendliche Iho, ein jüdisches Mädchen, der alte Mann im Wald und eine Katze sind der Schlüssel zu Wirklichkeit und Wahnsinns!
Ignaz Horst Otto genannt Iho, wächst bei seinen Eltern in der Großstadt auf, dort wo sie wohnen tobt der soziale Brennpunkt, die Kriminalität, Drogen und Gewalt bestimmen das Leben. Er wird von Jugendlichen geschlagen, aber auch vom eigenen Vater, der wenig später dann wegen einem Delikt ins Gefängnis muss. Fortan ist er mit seiner Mutter alleine und er übernimmt die Pflichten des Mannes. An einem Tag soll er für seine Mutter etwas in den Keller bringen, dort begegnet er ein paar unbekannten Kindern, die ihm von einem Ritual erzählen bei dem man dem Tode nahekommt und ein Blick in die andere Welt bekommt. Iho ist ängstlich, skeptisch, aber die Neugierde packt ihn und er macht mit. Doch dieser Versuch, der länger dauert wie bei allen anderen soll für Iho sein Leben auf den Kopf stellen. Danach ist nichts mehr wie vorher und auf einmal ist, da diese Stimme im Kopf die ihm Dinge einredet und die ihn zum Morden animiert.

Meine Meinung:
Ein sehr guter Schreibstil, der einen packt und fesselt, aber auch manchmal staunen und die Seiten nur so dahinfliegen lässt. Bei manchen Szenen jedoch, weiß ich nicht, ist es nur Ihos Fantasie oder die Realität. Und am Ende vom Buch stehe ich im Grunde nur da und verstehe eigentlich immer noch nicht recht, wie das ganze nun zusammen passt. Klar kommt der Anfang des Buches am Ende irgendwie wieder zusammen, aber es offenbart mir immer noch nicht recht wie Ihos Handlungen, der alten Mann und das jüdische Mädchen was gemeinsames haben sollen. Auch wenn man wegen der Katze auf dem Cover vermutet, diese Story wäre etwas niedlich, verschmustes, der wird spätestens nach ein paar Seiten eines besseren belehrt. Oliver Peetz ist hier ein dunkler, düsterer und brutaler Psychothriller gelungen, auch wenn ich das Ende etwas schnell und zu abrupt fand. Ich vermute mal, der Autor wollte dem Leser zeigen, was aus einem Jungen werden kann, der in seiner Kindheit abgrundtiefes erfahren musste und da ist ihm gelungen. Für mich bekommt dieses Buch 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 21.01.2017

Ein liebendes Vaterherz und der Duft von Flieder

Der Duft von Flieder
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Ein Vater, seine zwei Töchter und eine Liebe die über allem steht. So kann ich mir durchaus Gottes Vaterherz vorstellen.
Hollyhill ein kleiner Ort in Kentucky, hier lebt die 13-jährige Jocelyn Brooke genannt ...

Ein Vater, seine zwei Töchter und eine Liebe die über allem steht. So kann ich mir durchaus Gottes Vaterherz vorstellen.
Hollyhill ein kleiner Ort in Kentucky, hier lebt die 13-jährige Jocelyn Brooke genannt Jocie mit ihrem Vater David. David Brooke ist der Herausgeber der Zeitung, der aber lieber als Pastor arbeiten würde, doch seit ihn seine Frau vor 7 Jahren verlassen hat, ist das sehr schwierig. Welche Gemeinde stellt schon gerne einen nicht verheirateten Pastor ein? Dann gibt es noch Tante Love, die in letzter Zeit immer vergesslicher wird, nur Bibelverse kann sie täglich zitieren. Und den kauzigen Jupertianer Wes Green, er hilft David bei der Zeitung und ist für Jocie wie ihr Opa. Jocies wichtigster Wunsch ist ein Hund, für diesen betet sie täglich. Doch sie hat noch ein zweites wichtiges Gebet ihr Schwester, sie vermisst sie seit sie vor 7 Jahren mit ihrer Mutter verschwunden ist. Ja und eines Tages wird das Gebet erhört, Jocie läuft ein streunender Hund über den Weg. Doch das soll nicht alles sein, wenig später steht auch noch ihre Schwester Tabitha vor der Türe. Was jedoch niemand voraussehen kann, ist das sich wenige Tage danach einiges in David und Josies Leben ändern wird. Den nicht nur Tabitha hat ein wohl gehütetes Geheimnis, auch Tante Love und David selbst.

Meine Meinung:
Eine wirklich ausgefallene Familienbande erleben wir in diesem Buch von Ann H. Gabhardt. Am Anfang tat ich mich mit der Geschichte etwas schwer, weil sie mir ein wenig zu skurril und ausgefallen erschien. Vor allem die Geschichte von Wes mit dem Jupiter fand ich doch sehr verwirrend. Doch je weiter ich lass, desto schöner, harmonischer und emotionaler wurde die Story, so das ich am Ende sogar teilweise den Tränen nahe war. Dieses Buch ist auf jeden Fall ein großes Zeugnis an Gott, den es gibt kaum eine Seite wo nicht gebetet oder von Gott und der Bibel zitiert wird. Dies jedoch oft in so einer wunderschönen kindlichen Art, das es einen wirklich ergreift. Auch Davids Liebe zu seinen Kinder hat mich total mitgenommen, nichts kann seine Liebe erschüttern, so kann man sich Gott als Vater vorstellen. Trotz seinen Schwierigkeiten, die ihm manches Gemeindemitglied macht, lässt er nichts auf seine Familie kommen. Ein einfühlsames Buch voller Humor, Wärme und Liebe, bei dem ich mich schon jetzt freue, wenn im März 2017 die Fortsetzung des Buches kommt „Ein Garten der Hoffnung“ und die Geschichte um Jocie weiter geht. Von mir bekommt das Buch gute 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 18.01.2017

Free Lamantin - Die Reise zur Freiheit

Lamantin
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"Meerjungfrau, o Meerjungfrau, du gehörst ins Meer! Ins Perlengrün, ins Funkelblau des Ozeans so sehr." (Ausschnitt aus Thilos Gedicht)
"Weltsensation! Echtes lebendes Exemplar!" das liest Thilo auf der ...

"Meerjungfrau, o Meerjungfrau, du gehörst ins Meer! Ins Perlengrün, ins Funkelblau des Ozeans so sehr." (Ausschnitt aus Thilos Gedicht)
"Weltsensation! Echtes lebendes Exemplar!" das liest Thilo auf der Banderole über einem Plakat. Thilo, eigentlich heißt er ja Dietrich, aber den Namen mochte er nicht, ist ein zwölfjähriger Junge, der nach einem Unfall im Rollstuhl sitzt, den sein Vater für ihn gebaut hatte. Was war das, diese Weltsensation, dieses Wunder der Meere wie es an der Litfaßsäule stand? Im Naturalienkabinett in Stuttgart gibt es eine Ausstellung über Odysseus, aber was war das Wunder? Dafür schleust sich Thilo heimlich ins Kabinett und sieht das Wunder, ein Tier, ein seltsames Wesen, das einen eigenartigen Gesang von sich gibt. Gleichzeitig sieht er aber auch die traurigen Augen und merkt das es diesem Wesen nicht gut geht, wenn ihm nicht schnell was einfällt, wird das Wesen sterben. Zwischen den beiden entsteht eine Verbindung, Thilo tauft das Wesen auf den Namen Undine und schmiedet einen Rettungsplan. Er weiht seinen technikbegeisterten Freund Paul ein, zusammen setzen sie den Plan um und begeben sich auf eine waghalsige, abenteuerliche Reise von Stuttgart nach Venedig. Doch was sie nicht ahnen, es sind noch andere auf ihrer Fährte und wollen Undine.

Meine Meinung:
Das Cover mit dem Jungen im Rollstuhl hatte mich magisch angezogen, deshalb wollte ich dieses Buch gerne lesen. Es gibt wenig Bücher die dieses Thema aufgreifen, wenn dann geht es eher darum, das behinderte Personen Hilfe brauchen und nicht wie hier, das die behinderte Person jemandem hilft. Dieses Buch vermittelt viel Wissen über die Technik am Ende des 19 Jh., so wie Themen über Entdecker, Freundschaft, Liebe zu Tieren und Leben mit einer Behinderung. Mit viel Liebe zum Detail hat der Autor hier eine warmherzige, liebevolle aber auch spannende Geschichte verfasst, die nicht nur für junge Leser interessant sein dürfte. Der Blick zurück in die damalige Zeit, ist ein wunderbares Leseerlebnis, das der Autor gut recherchiert hat. Ich selbst halte das Lesealter ab 10 Jahre zu früh für diese Geschichte, da mitunter eine alte Wortwahl verwendet wird, die selbst mir Schwierigkeiten bereitet hat. Dafür wäre ein Glossar am Anhang sicher gut gewesen, was jedoch leider fehlte. Darum empfehle ich dieses Buch erst ab 12 Jahre oder zum Vorlesen auch für Jüngere, jedoch sollte man dann die Begriffe erst nachschauen. Darum gebe ich diesem Buch nur gute 4 von 5 Sterne, kann es nur weiterempfehlen.