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Veröffentlicht am 25.05.2020

„Liebe, Mut und Zielstrebigkeit eines jungen Menschen in einer beängstigend leeren Welt“

Ein Junge, sein Hund und das Ende der Welt
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Der Titel des Buches hat mich förmlich angesprungen, denn an Dystopien komme ich so gut wie nicht vorbei ohne das ich sie lesen will. Allerdings habe ich während des Lesens gemerkt das ich mich geirrt ...

Der Titel des Buches hat mich förmlich angesprungen, denn an Dystopien komme ich so gut wie nicht vorbei ohne das ich sie lesen will. Allerdings habe ich während des Lesens gemerkt das ich mich geirrt hatte und es sich eher um eine Postapokalypse handelt. Ob ich enttäuscht war? Nein. Ganz im Gegenteil, so etwas wie diese Geschichte habe ich noch nie gelesen und bin nach wie vor absolut begeistert von der Idee und der Umsetzung.

Worum es in der Geschichte geht:
Griz lebt gemeinsam mit seinen Eltern, seinen Geschwistern und den Hunden, Jip und Jess, auf einer kleinen Insel, ca. 100 Jahre in der Zukunft. Die Welt wie wir sie kennen existiert nicht mehr. Viele Faktoren und Umwelteinflüsse haben zur Zeit der „Kastration“ und danach zur „Zeit der Kinderlosen“ geführt und jetzt gibt es nur noch sehr wenige Menschen, die sich überhaupt fortpflanzen können. Die Folge daraus – 100 Jahre danach – ist eine dünn besiedelte Welt.

Auf die kleine Insel verirren sich deshalb sehr selten Besucher, doch eines Tages kommt ein Fremder, der augenscheinlich nichts böses im Sinn hat, doch als Griz am nächsten Morgen aufwacht ist der Fremde weg und mit ihm Griz Hündin Jess. Kopfüber bricht Griz auf, um sich Jess zurück zu holen. Während der Verfolgungsjagd gibt es viel zu entdecken, neues zu lernen und einiges an Gefahren zu bestehen. Doch Griz lässt sich von nicht abhalten und durch nichts unterkriegen und verfolgt verbissen den Plan Jess aus den fremden Fängen zu befreien und sie wieder nach Hause zu bringen.

Schreibstil und Lesefluß
C. A. Fletcher's Schreibstil ist bildgewaltig, poetisch, sehr ausführlich und lebendig. Er arbeitet sehr viel mit Metaphern und Personifikation, was seinen Text zu einem Leseerlebnis macht. Während des Lesens hatte ich das Gefühl mittendrin zu sein und die Welt, wie Griz sie sieht, wirklich zu erleben. Die Beschreibung der Umgebung war beängstigen, aber auch genauso beeindruckend.
Griz Denkweise und wie er diese Welt wahrnimmt wurde sehr anschaulich transportiert, so dass ich mich sehr gut hineinversetzen konnte.
Die Schriftgröße war angenehm und die Kapitel nicht zu lang.
Manchmal waren mir die Sätze etwas zu ausführlich und verkastelt + auf manche Beschreibung hätte ich verzichten können, weil es mich nicht interessiert hat, aber meinen Lesefluss hat das nicht gestört. Gegen Ende des Buches habe ich es als liebenswerte Macke akzeptiert.

Zur Geschichte:
Der Einstieg fiel mir sehr leicht, weil ich vom fesselnden Erzählstil direkt begeistert war.
Die Geschichte wird aus Griz Sicht erzählt und schon zu Anfang wird sehr gut erklärt wie die Welt aussieht und wie es dazu kam. C. A. Fletcher hat eine beeindruckende, befremdliche und beängstigende Zukunft geschaffen.
Mittendrin findet sich Griz, der noch nie etwas anderes als die Inseln gesehen hat auf denen er aufgewachsen ist. Nun erkundet er, gezwungener Maßen, das Meer und das menschenleere Festland – vor dem er so eindringlich gewarnt wurde.
Durch Rückblicke erfährt man mehr über Griz und die Ereignisse vor 100 Jahren, kleine Andeutungen und Gedankengänge machen immer wieder neugierig darauf was Griz noch alles erlebt bzw. erlebt hat. Sehr lebhaft lässt Griz den Leser – oft mit einer Brise Humor und Selbstironie – an jedem seiner Gedanken, Rückschlüsse und Entdeckungen teilhaben.
Regt aber auch den Leser durch Fragen immer wieder dazu an, in sich zu gehen,um das Jetzt zu reflektieren.
Zwischendrin entstanden, für mich, durch die sehr ausführliche Schreibweise, ein paar Längen, die wenig später dann aber durch neue, spannende Informationen wieder wett gemacht wurden.
Die Handlung ist genial durchdacht, tiefsinnig und sehr, sehr schön erzählt. Gegen Ende gibt es eine Wendung, mit der ich niemals gerechnet hätte und die mich dazu gebracht hat die Geschichte nochmal aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten.
Das Ende selbst ist überraschend, mitreißend, herzerwärmend und ganz so wie ich es mir für Griz gewünscht habe.

Die Charaktere:
Griz ist ein herzensguter, liebenswürdiger junger Mensch, dem im Leben noch nicht viel schlechtes passiert ist. Durch die wenigen sozialen Kontakte die er bisher hatte, fällt es ihm schwer Menschen einzuschätzen. Doch obwohl ihm so viel schlechtes passiert verliert er nicht den Mut und seinen Kämpfergeist, zielstrebig verflogt er den Fremden ohne zu wissen wie es enden wir. Dabei ist er viel alleine mit seinen Gedanken und einem Unterbewusstsein, das nur all zu gerne Ängste schürt.
Ich hatte zu Anfang Probleme zu verstehen warum sich Griz halsüberkopf in diese Jagd stürzt, er kam mir naiv und unüberlegt vor. Doch je mehr ich auf dieser Reise mit ihm zusammen war und seine Gedanken beobachten konnte umso mehr konnte ich nachvollziehen was einen Menschen, alleine am Ende der Welt dazu bewegt so zu handeln.
Im Laufe der Geschichte macht Griz eine deutliche Entwicklung – von weniger naiv zu mehr überlegter, verliert dabei aber nie sein Ziel aus den Augen und behält sein Herz am rechten Fleck.

Meine Meinung:
Mir hat Griz Geschichte richtig gut gefallen. Ich fand sie fesselnd + tiefgründig. Vieles hat mich zum nachdenken angeregt.
Der Erzählstil + die extrem gut ausgedachte und beschriebene Welt haben mich von Anfang an abgeholt. Was bleibt wenn wir mal nicht mehr sind? Jede Menge Plastik, Metall und eine Natur, die sich ihren Lebensraum zurückerobert, das hat C. A Fletcher sehr anschaulich + bildgewaltig beschrieben. Griz ist ein liebenswerter Grübler, der einem an jedem seiner Gedanken teilhaben lässt. Zu Anfang konnte ich nicht nachvollziehen, warum Griz sich Halsüberkopf in diese Jagd stürzt. Er hat mich auch nicht wirklich berührt, aber je mehr ich gelesen habe, umso besser verstand ich seine Denkweise und seine Beweggründe und umso mehr ist er mir ans Herz gewachsen.
Die Suche nach seinem Hund steht nicht immer im Vordergrund, sondern bietet eher den Rahmen dafür das Griz sich selbst besser kennenlernt und seinen Horizont erweitert.
Gegen Ende gab es eine einschneidende Wendung, die mich sehr überrascht hat. Überhaupt hat mir das herzerwärmende Ende sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 18.05.2020

„Diese Geschichte überzeugt durch ihre sympathischen Charaktere“

ONE OF US IS LYING
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Meine Meinung:
„One of us is lying“ konnte mich durch seine sympathischen Charaktere absolut überzeugen. Ich fand dieses Buch richtig, richtig gut. Für mich war es fesselnd mit zu erleben wie sich diese ...

Meine Meinung:
„One of us is lying“ konnte mich durch seine sympathischen Charaktere absolut überzeugen. Ich fand dieses Buch richtig, richtig gut. Für mich war es fesselnd mit zu erleben wie sich diese Tragödie auf die Vier auswirkt. Was sich für sie verändert und wie es sie verändert. Die Story an sich war nicht nervenaufreibend spannend, aber sehr geheimnisvoll, undurchsichtig und gut durchdacht. Mit ihrem flüssigen, flotten und anschaulichen Schreibstil konnte mich Karen M. McManus absolut begeistern und es hat so großen Spaß gemacht immer weiter und tiefer in die Geheimnisse der Jugendlichen vorzudringen, so dass es mir schwer fiel das Buch aus der Hand zu legen.
Natürlich sprechen wir hier über die vier typischen Stereotypen einer High-School Geschichte und trotzdem oder genau deswegen hat es mir so gut gefallen, denn jeder für sich war ganz einzigartig und konnte mich für sich gewinnen. Ich habe mitgelitten, mitgefiebert und mich mit ihnen gefreut, sie haben mich interessiert und ich freue mich auf jeden Fall schon auf „One of us is next“, denn ich habe noch nicht genug von Bronwyn, Nate, Addy und Cooper.

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Veröffentlicht am 13.05.2020

„Eine geheimnisvolle, mysteriöse Geschichte über Freundschaft, Vertrauen, Hoffnung und Verrat.“

Seelenfetzen – Traumtürchen Band 1
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Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Die Geschichte war magisch, tiefgründig und sehr ausführlich erzählt. An manchen Stellen etwas sehr ausführlich, so dass Längen entstanden, das fand ich aber nicht so ...

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Die Geschichte war magisch, tiefgründig und sehr ausführlich erzählt. An manchen Stellen etwas sehr ausführlich, so dass Längen entstanden, das fand ich aber nicht so schlimme, denn dann zog die Handlung auch direkt wieder an.
Besonders gut hat mir der anschauliche, detaillierte und lockere Schreibstil gefallen, durch die bildhafte Beschreibung konnte ich mir alles sehr gut vorstellen und Charaktere, Umgebung und Atmosphäre kamen bei mir an.
Die Story ist sehr komplex und ich musste genau aufpassen, um nichts zu überlesen, auch mit ihren Wendungen hat sie mich immer wieder überrascht.
Die Protagonisten waren extrem gut ausgearbeitet, lebendig und greifbar, besonders Ben und Rick haben in mir immer wieder mit ihren Handlungen einen gewissen Zwiespalt ausgelöst, auf der einen Seite mochte ich sie und konnte ihre Beweggründe nachvollziehen, auf der anderen Seite waren sie mir zu egoistisch in ihren Zielen. Am liebsten mochte ich Nyrcolas, der mit seiner reinen, kindlichen Art die Dinge zu sehen, sofort einen Platz in meinem Herzen gefunden hat.
Das Ende war absolut anders als ich erwartet hatte – besonders in Bezug auf Ben dachte ich mir „Das nenn' ich Karma“ - ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Band. Von mir gibt es für diese tolle Geschichte eine Leseempfehlung, für alle die nicht sofort alles wissen wollen, sondern nach und nach in eine Geschichte eintauchen möchten.

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Veröffentlicht am 04.05.2020

„Eine spannende, dunkle und bedrohliche Welt, voller düsterer Kreaturen und klasse Protagonisten.“

MAGIC: The Gathering - Die Kinder des Namenlosen
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Ich habe mich total auf dieses Buch gefreut, weil ich schon von Brandon Sanderson's „Tänzerin am Abgrund“ so begeistert war. Nun war ich darauf gespannt in welche Welt er mich diesmal entführen würde und ...

Ich habe mich total auf dieses Buch gefreut, weil ich schon von Brandon Sanderson's „Tänzerin am Abgrund“ so begeistert war. Nun war ich darauf gespannt in welche Welt er mich diesmal entführen würde und ich wurde nicht enttäuscht.

Worum es in der Geschichte geht:

Tacenda lebt in einem kleinen Dorf in den Anfurten, durch einen Fluch ist sie am Tag blind und in der Nacht kann sie sehen. Ihr Fluch ist zugleich auch ein Segen, denn wenn Tacenda bei Nacht singt hält sie all die Monster der Sümpfe davon ab die Menschen im Dorf zu attackieren.

Doch eines Tages ändert sich alles. Zuerst werden ihre Eltern und dann ihre Schwester, von fürchterlichen Geistern, ermordet. Als dann eines Abends ihr Dorf von diesen „Wisperern“ überfallen wird, die jeden bis auf die letzte Seele töten und auch Tacenda's Gesang nicht ausreicht, um die Menschen zu beschützen fasst sie einen Entschluss.

Als einzige Überlebende macht sie sich auf, um den vermeintlichen Täter, den Herrn des Herrenhauses, zu töten,um alle die ihr lieb waren zu rächen. Doch es kommt anders als sie sich das vorgestellt hat und ehe sie es sich versieht ist sie mit dem scheinbaren Mörder und seinen Dämonen auf einer gefährlichen Mission, um das Verbrechen an ihrem Dorf aufzuklären.

Schreibstil und Lesefluss

Ich bin ein Fan von Brandon Sanderson's Schreibstil. Er ist lebendig, anschaulich, wortgewandt, voller Fantasie und herrlich zu lesen.

Ganz besonders die witzigen Dialoge mochte ich und seine Veranschaulichung durch Metaphern.

Er hat dieses gewisse Etwas um die Umgebung, Atmosphäre und Charaktere zum leben zu erwecken und einem so zu sagen in seine Geschichte hineinzuziehen und bis zum Schluss nicht mehr loszulassen.

Der Sprachstil war jeder seiner Protagonisten angepasst, das fand ich klasse und hat alles sehr gut abgerundet und die Charaktere unterstrichen.

Zur Geschichte:

Brandon Sanderson ist bekannt dafür einem seine Welt nicht vor die Füße zu legen, sondern seinen Leser an die Hand zu nehmen und in Zeile für Zeile hineinzuführen, bis sich am Schluss eine fantastische, kreative Welt ergibt. So auch hier. Das Multiversum ist neu und „Die Kinder der Namenlosen“ spielt in einer der vielen Welten, in Innistrad. Diese Welt ist düster und gefährlich, voller sonderbarer Kreaturen. Und das Dorf Verlasen scheint eine Magnet für die Monster des Sumpfes zu sein.

Die Geschichte wird von einem Erzähler aus Tacenda's und Davriel's Perspektive erzählt und nimmt gleich zu Anfang eine Wendung, die ich nicht erwartet hatte.

Die Handlung spielt sich in einer einzigen Nacht ab und ist geheimnisvoll und voller Rätsel, die nach und nach aufgelöst werden, um dann wieder neue Fragen und Rätseln aufzuwerfen.

Die witzigen Dialoge und eine Brise Humor lockern die spürbar düstere Atmosphäre auf.

Die Story ist von Anfang bis Ende sehr fantasiereich und bestens durchdacht, nichts ist wie es scheint. Teilweise ist es gruselig, Actionszenen gibt es auch ein paar genauso wie auch traurige Momente. Das Ende war spannend und fesselnd, das Thema in sich abgeschlossen und trotzdem lässt es genug Raum für Folgebände.

Die Charaktere:

Die Charaktere waren – wie immer – super ausgearbeitet und lebendig beschrieben.

Davriel, der Herr des Herrenhauses, ist im Grunde keine nette Person, er ist trocken, arrogant, überheblich, exzentrisch, total oberflächlich und egoistisch. Also niemand den man mögen müsste und dennoch hat er einen gewissen Witz und Charme, manchmal kam er mir auch wie ein verwöhntes kleines Kind vor und ehe ich es mich versah mochte ich ihn.

Genauso ging es mir auch mit seinem Gefolge, den Dämonen Knirschgnar, Fräulein Hochwasser und Brerig, die in ihrem Wesen dunkel und böse sind, aber durch ihre unverwechselbaren, menschlichen Züge es geschafft haben das ich sie mag und teilweise sogar sehr witzig fand.

Tacenda ging bei diesen starken Charakteren leider ein wenig unter. Sie ist mutig und taff und ich mochte sie, aber sie hat mich nicht wirklich interessiert. Vielleicht erscheint sie nochmal in den Folgebänden und kann mich noch für sich gewinnen.

Meine Meinung:

„Die Kinder des Namenlosen“ hat mich durch und durch begeistert. Ich mochte das düstere Setting und die fantasievollen Kreaturen darin.

Es hat mir Spaß gemacht die neue Welt zu entdecken und darin auf die unterschiedlichsten Wesen zu treffen – Dämonen, Geister, Dämonenjäger, Engel, Magie. Das hatte ein bisschen was von Supernatural.

Mit seinem lebendigen und anschaulichen Schreibstil konnte mich Brandon Sanderson wieder absolut für sich gewinnen, ich konnte mir alles sehr genau vorstellen und die düstere, bedrohliche Atmosphäre geradezu spüren.

Die Story war super durchdacht und erzählt, nichts ist wie es scheint. Die Geschichte ist düster, gefährlich und spannend. Die witzigen Dialoge und die Brise Humor machen es zu einem herrlichen Lesevergnügen. Tacenda und Davriel sind ein sehr ungleiches Paar mit unterschiedlichen Beweggründen, und haben doch das selbe Ziel, auf ihrem Weg ergänzen sie sich super.

Auch die Nebencharaktere, die Dämonen Knirschgnar, Fräulein Hochwasser und Brerig, haben mir sehr gut gefallen und mich einige male zum schmunzeln gebracht.

Das Ende ist fesselnd und rasant und schließt diese Erzählung in sich ab. Wobei aber noch viel Raum für die Folgebände bleibt. Ich bin gespannt wie es im Multiversum weiter geht und bleibe auf jeden Fall an dieser Reihe dran.

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Veröffentlicht am 02.05.2020

„Ein gelungenes Prequel, das meiner Meinung nach die „Gelöscht“ Reihe abrundet.“

Exit Now!
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Worum es in der Geschichte geht:
England ist aus der EU ausgetreten und hat seine Grenzen dicht gemacht. Alle Nicht-Engländer wurden aufgefordert das Land zu verlassen oder sich Einzubürgern.

Samantha ...


Worum es in der Geschichte geht:
England ist aus der EU ausgetreten und hat seine Grenzen dicht gemacht. Alle Nicht-Engländer wurden aufgefordert das Land zu verlassen oder sich Einzubürgern.

Samantha ist 15 Jahre und die Tochter des Vizepremierministers, sie führt ein beschauliches und behütetes Leben, weit ab der Armut, die mittlerweile in London und großen Teilen Englands herrscht.
Für Sam ist alles ok und sie fügt sich ihren Verpflichtungen als Vizepremiertochter, lächelt auf Empfängen, trägt die hübschen Kleider, die ihre Mutter ihr aufschwatzt und hält ihren Vater für einen Helden.

Als sie die 17 jährige Ava kennen lernt fängt Sam an umzudenken, versucht sich ihre eigene Meinung zu bilden und die Lebensumstände, denen viele in England ausgeliefert sind, nicht mehr durch eine rosarote Brille zu sehen.
Auch die Aufstände im Land und die Unzufriedenheit der Menschen – besonders der Jugendlichen – werden immer heftiger und Sam kommt an einen Punkt an dem sie nicht mehr zuschauen, sondern handeln will.

Mein erster Eindruck zum Buch:
Es ist schon einige Zeit her, dass ich die „Gelöscht“ Trilogie gelesen habe, von der ich absolut begeistert war. Deshalb wollte ich auch unbedingt „Exit Now“ lesen. Mir gefällt das Cover sehr gut, es passt perfekt zur Reihe, allerdings gefällt mir das Buch ohne Schutzumschlag sogar noch besser, es sieht mit dem silbernen Aufdruck auf dem Buchrücken sehr edel aus.

Schreibstil und Lesefluß
Ich bin ein großer Fan von Teri Terrys Schreibstil, er ist flott, detailliert und anschaulich. Kurze Sätze erzeugen ein schnelles Lesetempo und die Kapitel sind auch nicht zu lang. Ich konnte mir alles sehr gut vorstellen und mit den Protagonisten mitfiebern und mitleiden.
Der Sprachstil war passend, jugendlich und unkompliziert, genauso wie der Erzählstil, in der Ich-Form, beides hat mir sehr gut gefallen.

Durch ihr zackige Art zu schreiben hat sie es mal wieder geschafft mich an ihre Geschichte zu fesseln und noch so durch die Seiten fliegen zu lassen und ehe ich es mir versehen habe, habe ich mal kurz 472 Seiten gelesen und das Buch war zu Ende.

Zur Geschichte:
Mir hat die Geschichte um Ava und Samantha sehr gut gefallen, für mich rundet dieses Buch die „Gelöscht“ Trilogie ab.
Die Handlung beginnt, ca. 25 Jahre vor der Trilogie, nach dem Austritt Englands aus der EU und der Schließung der Grenzen.
Erzählt wird im Wechsel zwischen Sam und Ava aus der Ich - Perspektive. Man bekommt einen sehr guten Einblick in das jeweilige Leben und den sozialen Stand der beiden.
Aufgeteilt ist die Erzählung in vier Teile: Chaos, Kontrolle, Rebellion und Folgen. Im jeweiligen Teil wird sehr genau beschrieben wie sich die beiden Mädchen entwickeln und wie die äußeren Umstände, die zum größten Teil aus Aufständen, politischen Entwicklungen und den daraus folgenden Sanktionen bestehen, auf die beiden einwirken und wie sie sie verändern.
Auch die Entfaltung ihrer Freundschaft wird sehr schön beschrieben.

Ich fand die Geschichte jetzt nicht atemberaubend spannend, aber es war sehr interessant zu lesen, wie England sich aufgrund der Proteste nach und nach zu einem totalitären Land entwickelt. Den Bürgern, besonders den Jugendlichen unter 18 Jahren, werden immer mehr Rechte abgesprochen, Gefängnis und Todesstrafe, für aufständische Kinder ab 12 Jahren, werden eingeführt, um die Massen einzuschüchtern und zu kontrollieren.
Die Lage spitzt sich immer weiter zu und auch die „Lorder“ treten zum ersten mal in Erscheinung.

Viele bekannte Gesichter, die später in der „Gelöscht“ Reihe eine tragende Rolle spielen, lernt man hier kennen und es wird verständlich warum sie später so handeln wie sie handeln.

Ich fand die Story sehr gut durchdacht und strukturiert aufgebaut, perfekt auf die „Gelöscht“ Trilogie abgestimmt. Vom Ende war ich sehr überrascht, weil es alles über den Haufen geworfen hat was ich meinte zu wissen.

Die Charaktere:
Sam und Ava, aber auch alle anderen Charaktere waren sehr gut ausgearbeitet und für mich greifbar.
Sam ist 15 Jahre und genauso handelt sie auch, bockig und darauf aus sich ihre Vater gegenüber zu behaupten und ernst genommen zu werden. Ava waren die 2 Jahre, die sie älter ist als Sam deutlich anzumerken, sie macht sich mehr Gedanken zu den Konsequenzen und ist dementsprechend vorsichtiger.
Beide haben sich während der Geschichte deutlich verändert und sind über sich hinausgewachsen, das hat mir sehr gut gefallen.

Meine Meinung:
Mir hat „Exit Now“ richtig gut gefallen, es war nicht atemberaubend spannend, es war eher ergreifend und fesselnd. Die Entwicklung von der Schließung der Grenzen bis hin zur Machtübernahme durch die Lorder, fand ich teilweise sehr krass.
Sam's und Ava's Geschichte war schön, wie auch traurig. Zwei junge Menschen, die all dem was um sie herum passiert im Prinzip völlig ausgeliefert sind und sich dennoch, trotz all der todbringenden Gesetze den entscheiden etwas für ihre Zukunft zu tun und die Hoffnung bis zuletzt nicht aufgeben war sehr bewegend beschrieben.
Teri Terry's Schreibstil war gewohnt flott und fesselnd und dennoch detaliert und anschaulich, so dass ich mir alles sehr gut vorstellen konnte.
Besonders gut hat mir gefallen nähere Informationen dazu zu bekommen warum die Protagonisten in der „Gelöscht“ Reihe handeln, wie sie handeln und was z.B. der ausschlaggebende Punkt war der zur Erfindung des „Slatens“ geführt hat.
Das Ende hat mich sehr überrascht, weil es alles über den Haufen geworfen hat was ich meinte zu wissen.
Für mich hat dieses Prequel die Reihe abgerundet, komplett gemacht und lässt mich rundum zufrieden zurück.

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