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Veröffentlicht am 24.09.2024

Berührende Liebesgeschichte mit Tiefe und Melancholie

Wilde Minze
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Wilde Minze von Nina LaCour erzählt die emotional aufgeladene Geschichte zweier Frauen, Sara und Emilie, die aus sehr unterschiedlichen Lebensrealitäten stammen und sich in Los Angeles begegnen. Während ...

Wilde Minze von Nina LaCour erzählt die emotional aufgeladene Geschichte zweier Frauen, Sara und Emilie, die aus sehr unterschiedlichen Lebensrealitäten stammen und sich in Los Angeles begegnen. Während Sara aus einem schwierigen Umfeld mit Drogen und Gewalt flüchtete, wuchs Emilie in einer gutbürgerlichen, aber durch die Drogensucht ihrer Schwester belasteten Familie auf. Ihre Liebesgeschichte entfaltet sich langsam, während beide mit ihrer Vergangenheit ringen.

Besonders hervorzuheben sind die sinnlichen und atmosphärischen Beschreibungen, sei es von Restaurants, Cocktails oder Pflanzen. Die zarte und gleichzeitig aufwühlende Erzählweise spiegelt sich auch in der bittersüßen Romanze wider, die geprägt ist von tiefen Verlusten, Ängsten und dem Streben nach einem Neuanfang. Trotz kleinerer Kritikpunkte hinsichtlich der Plausibilität einiger Handlungselemente überzeugt der Roman durch seine gefühlvolle Tiefe und authentische Charaktere.

Die Geschichte fängt den Leser spätestens ab der zweiten Hälfte völlig ein und bietet eine bewegende Mischung aus melancholischer Schönheit und der Hoffnung auf ein neues Zuhause in der Liebe. Ein Roman, der zeigt, wie Vergangenheit und Liebe sich verweben, und den Leser bis zur letzten Seite fesselt.

Veröffentlicht am 24.09.2024

Eine fesselnde Reise in eine Welt ohne Bücher

Die Legende vom letzten Bücherjäger
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Diana Menschigs Die Legende vom letzten Bücherjäger entführt Leser in die düstere Hafenstadt Brück, wo Bücher als gefährliche Relikte gelten und gnadenlos verbrannt werden. Jelto, der Protagonist, ist ...

Diana Menschigs Die Legende vom letzten Bücherjäger entführt Leser in die düstere Hafenstadt Brück, wo Bücher als gefährliche Relikte gelten und gnadenlos verbrannt werden. Jelto, der Protagonist, ist ein sogenannter Bücherjäger und kann die Materialien von Büchern erschnüffeln. Doch als er einen geheimnisvollen Auftrag erhält und die Drachenzüchterin Wyona trifft, beginnt er, die Welt um sich herum zu hinterfragen.

Die Geschichte besticht durch ein fantasievolles Setting, das Brück als mittelalterlich inspirierte Stadt darstellt, die durch Details wie Leuchttürme und eine Burg zum Leben erweckt wird. Besonders beeindruckend ist der gelungene Weltenbau, der sowohl historische Tiefe als auch eine klare Struktur bietet. Die Handlung ist spannend und enthält unerwartete Wendungen, auch wenn der Spannungsbogen gegen Ende etwas abflacht. Die emotionale Tiefe der Charaktere fehlt etwas, jedoch können Figuren wie Rona und Quibus mit ihrer Vielschichtigkeit überzeugen. Der Schreibstil ist flüssig und leicht zugänglich, besonders passend für die empfohlene Altersgruppe ab zwölf Jahren.

Trotz kleinerer Schwächen, wie der Vorhersehbarkeit einiger Konflikte, überzeugt der Roman durch sein kreatives Konzept und seine Botschaft über die Bedeutung von Wissen und Büchern in einer unterdrückten Gesellschaft. Eine faszinierende Lektüre für junge Fantasy-Fans.

Veröffentlicht am 24.09.2024

Berührendes Porträt von Identität und Zugehörigkeit

Terafik
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Terafik von Nilufar Karkhiran Khozani ist ein autobiografisch geprägter Roman, der die komplizierte Vater-Tochter-Beziehung der Protagonistin Nilufar in den Mittelpunkt stellt. Sie, in Deutschland aufgewachsen, ...

Terafik von Nilufar Karkhiran Khozani ist ein autobiografisch geprägter Roman, der die komplizierte Vater-Tochter-Beziehung der Protagonistin Nilufar in den Mittelpunkt stellt. Sie, in Deutschland aufgewachsen, besucht zum ersten Mal ihren Vater im Iran, der die Familie früh verlassen hat. Der Roman erzählt von Nilufars Suche nach Identität und Zugehörigkeit in einem Land, das ihr gleichzeitig vertraut und fremd ist.

Besonders eindrucksvoll ist die Darstellung der inneren Zerrissenheit der Figuren: Nilufar kämpft mit dem Gefühl, in Deutschland nicht wirklich anerkannt zu sein, während ihr Vater im Iran seine eigenen Kompromisse eingegangen ist. Khozani zeigt die Herausforderungen beider Figuren, sich trotz ihrer Unterschiede näherzukommen.

Der Roman bietet tiefgehende Einblicke in die iranische Gesellschaft und Familienstrukturen, bleibt jedoch auf persönlicher Ebene und vermeidet allzu politische Aussagen. Trotz einiger Längen und einer teils überladenen Figurenvielfalt gelingt es dem Buch, mit emotionaler Tiefe zu überzeugen. Leser, die sich für Migration, Identität und familiäre Bindungen interessieren, werden hier fündig.

Veröffentlicht am 24.09.2024

Herzerwärmende Winterromantik und Selbstfindung auf Fehmarn

Zwischen Herzklopfen und Schneegestöber
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Zwischen Herzklopfen und Schneegestöber von Rebecca Schulz ist eine charmante Wintergeschichte über die Paartherapeutin Marie, die nach 19 Jahren Ehe plötzlich mit dem Seitensprung ihres Mannes konfrontiert ...

Zwischen Herzklopfen und Schneegestöber von Rebecca Schulz ist eine charmante Wintergeschichte über die Paartherapeutin Marie, die nach 19 Jahren Ehe plötzlich mit dem Seitensprung ihres Mannes konfrontiert wird. Sie beschließt, die Weihnachtszeit auf dem Alpakahof ihrer Familie auf Fehmarn zu verbringen, um sich zu sortieren und herauszufinden, wie es für sie weitergeht. Dabei gerät sie erneut in ein Gefühlschaos: Ihr Ex-Mann taucht auf, um um Vergebung zu bitten, während gleichzeitig Tom, ein Scheidungsanwalt und frühere Affäre, in ihr Leben zurückkehrt.

Die Geschichte zeichnet sich durch ihre humorvollen Momente und liebenswerte Charaktere aus, besonders Maries Großvater und sein Hund sorgen für Lacher. Obwohl das Thema der Untreue und der Selbstfindung zunächst schwer wirkt, gelingt es der Autorin, das Buch leicht und unterhaltsam zu gestalten. Die winterliche Kulisse auf Fehmarn trägt zusätzlich zur gemütlichen Atmosphäre bei.

Der Roman ist kurzweilig und entspannend geschrieben ideal für eine kleine Auszeit. Maries Entwicklung von einer betrogenen Ehefrau hin zu einer starken Frau, die ihr Leben selbst in die Hand nimmt, beeindruckend dabei besonders.

Veröffentlicht am 23.09.2024

Ein bewegendes Porträt weiblicher Stärke und Solidarität

Die Inselhebamme
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In Die Inselhebamme von Emma Jacobsen wird die bewegende Geschichte von einer Hebamme auf einer abgelegenen Insel erzählt, die während des 19. Jahrhunderts in einem von Traditionen und Herausforderungen ...

In Die Inselhebamme von Emma Jacobsen wird die bewegende Geschichte von einer Hebamme auf einer abgelegenen Insel erzählt, die während des 19. Jahrhunderts in einem von Traditionen und Herausforderungen geprägten Umfeld arbeitet. Die Protagonistin, eine starke und einfühlsame Frau, wird mit den Schwierigkeiten konfrontiert, die mit der Geburt und der Betreuung von Frauen in einer isolierten Gemeinschaft verbunden sind.

Die Geschichte begeistert durch eindrucksvolle Charakterzeichnung und emotionale Tiefe. Das Lebens auf der Insel wird authentisch dargestellt und durch lebendige Beschreibungen der Landschaft und der kulturellen Gegebenheiten zum Leben erweckt. Jacobsen gelingt es, sowohl die physischen als auch die emotionalen Aspekte der Hebammentätigkeit eindrucksvoll zu vermitteln, wodurch ein tiefes Verständnis für die Herausforderungen und Freuden dieser wichtigen Rolle entwickelt wird. Die Themen von Mut, Solidarität und den Kämpfen der Frauen in einer patriarchalischen Gesellschaft ziehen sich durch das gesamte Werk und machen es zu einer berührenden Lektüre. Die Verbindung zwischen der Hebamme und den Frauen, die sie betreut, wird als besonders bewegend beschrieben.

Die Inselhebamme ist eine fesselnde und gut recherchierte Geschichte, die nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt über die Rolle der Frauen in der Geschichte und die zeitlosen Herausforderungen des Mutterseins.