Profilbild von coffee2go

coffee2go

Lesejury Star
offline

coffee2go ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit coffee2go über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.03.2018

interessantes Thema, aber leider nicht gut ausgearbeitet

In Todesangst
0

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Tim ist Vater einer 17jährigen Tochter, die bei seiner Ex-Frau lebt, aber die Sommerferien bei ihm verbringt. Als Sydney nach ihrer Ferialarbeit in einem Hotel abends nicht ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Tim ist Vater einer 17jährigen Tochter, die bei seiner Ex-Frau lebt, aber die Sommerferien bei ihm verbringt. Als Sydney nach ihrer Ferialarbeit in einem Hotel abends nicht nach Hause kommt und auch am Handy nicht erreichbar ist, wird Tim besorgt und begibt sich auf die Suche nach seiner Tochter. Im Hotel, in dem Sydney arbeitet, hat man angeblich noch nie etwas von ihr gehört, auch die Ex-Frau sowie neuer Mann und Stiefbruder, sogar ihre beste Freundin wissen nicht, wo sich Sydney aufhalten könnte oder was ihr zugestoßen sein könnte. Die Situation wird immer verwickelter, je näher Tim sich mit dem Leben seiner Tochter beschäftigt.

Meine Meinung zum Buch:
Eigentlich lese ich die Thriller von Linwood Barclay sehr gerne und habe seine anderen Werke auch spannend und vom Inhalt her gut durchdacht befunden. In Todesangst hat mir von seinen Büchern am wenigsten gefallen, da die Charaktere teilweise zu übertrieben dargestellt wurden, keine richtige Spannung aufgekommen ist – dh die Handlungen und nächsten Schritte waren vorhersehbar und das Geschehen teilweise sehr unrealistisch und utopisch. Der Autor hat für meinen Geschmack zu viele Klischees bedient und die Handlungsstränge zusammengewürfelt. Für mich vermittelt das Buch den Eindruck, dass es inhaltlich noch einmal überarbeitet werden müsste, um richtig spannend zu werden.
Das Thema des Buches fand ich sehr spannend! Es waren auch einige Charaktere gut beschrieben und der Beginn des Buches hat mich auch gefesselt, sodass ich das Buch, trotz Klischees und Längen, fertig gelesen habe.

Titel und Cover:
Der Titel klingt vielversprechend und ist passend für einen Thriller, das Cover hat auch eindeutig Wiedererkennungswert mit den weiteren Büchern des Autors.

Mein Fazit:
Ich lese die Bücher von Linwood Barclay grundsätzlich sehr gerne, da er sehr spannende und aufregende Thriller schreibt. In Todesangst kann ich nur bedingt weiterempfehlen, vorher würde ich alle anderen Bücher des Autors lesen, wenn man auf Spannung und durchdachte Handlungen Wert legt.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Sushi und Dampfnudel von der Oma

Dampfnudelblues
0

Kurze Inhaltszusammenfassung:
„Dampfnudelblues“ von Rita Falk ist der zweite Teil des Provinzkrimis, in dem der Dorfpolizist Franz Eberhofer am Mordfall des Realschuldirektors Höpfl ermittelt. Dies stellt ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
„Dampfnudelblues“ von Rita Falk ist der zweite Teil des Provinzkrimis, in dem der Dorfpolizist Franz Eberhofer am Mordfall des Realschuldirektors Höpfl ermittelt. Dies stellt sich als kein leichtes Unterfangen heraus, da niemand den Schuldirektor leiden kann und auch niemand um ihn trauert. Gleichzeitig muss Franz als Babysitter für seine kleine Nichte einspringen, die er den Namen Sushi verpasst und beziehungstechnisch lief es bei Franz auch schon einmal besser.

Meine Meinung zum Buch:
Der Schreibstil von Rita Falk ist gewohnt locker, umgangssprachlich und gespickt mit vielen derben Ausdrücken. Dafür gibt es am Ende des Buches ein Glossar, was die Ausdrücke bedeuten und auch Omas leckere Rezepte sind angeführt.
Als Charaktere sind wieder die üblichen Personen vertreten: Der trottelige Dorfpolizist Franz, der bei seinem Vater und seiner Oma im umgebauten Schweinestall lebt. Auch Susi, die ehemalige Freundin von Franz kommt kurz ins Spiel, verliebt sich dann aber in einen Italiener. Leopold, der Bruder von Franz, ist derzeit mit einer Freundin aus den Philippinen liiert und bringt sein Baby, das den Onkel Franz liebt, öfters zum Babysitten vorbei. Die Charaktere sind allesamt sehr überzeichnet und witzig beschrieben und auch die gute bayrische Küche spielt im Buch eine große Rolle. Die Aufklärung des Mordfalles läuft so nebenbei und auch wirkt nicht sonderlich professionell. Die Handlung ist relativ leicht vorhersagbar und auch die Alltagsroutine von Franz wird für meinen Geschmack zu häufig beschrieben, ansonsten fand ich das Buch amüsant zu lesen.

Cover und Titel:
Das Cover und die Gestaltung des Buches ist sehr rustikal, farblich in einem frühlingshaften Grünton und passt sehr gut zum Vorgängerbuch.

Mein Fazit:
Für alle LeserInnen, die das Vorgängerbuch gerne gelesen haben, kann ich den zweiten Teil durchaus empfehlen. Ein Einstieg mit dem zweiten Teil ist gut möglich. Wer nicht so gerne umgangssprachliche, derbe Ausdrücke und seichte Krimis mag, wird das Buch nicht mögen. Ich freue mich schon auf den dritten Fall mit Franz Eberhofer.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Ausbruch aus der Hoffnungslosigkeit

Als der Tag begann
0

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Liz wächst zusammen mit ihrer älteren Schwester Lisa und ihren beiden drogenabhängigen Eltern in schwierigen familiären Verhältnissen, mit kaum finanziellen Möglichkeiten ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Liz wächst zusammen mit ihrer älteren Schwester Lisa und ihren beiden drogenabhängigen Eltern in schwierigen familiären Verhältnissen, mit kaum finanziellen Möglichkeiten in desolaten Wohnverhältnissen und quasi auf sich alleine gestellt auf. Schon in ihrer Kindheit besteht ihr Alltag aus Schule schwänzen, in der Nacht herumstreunen und dem drogenbenebelten Leben ihrer Eltern aus. Als auch noch die HInfektion ihrer Mutter und die Trennung der Eltern hinzukommen, ist Liz völlig auf sich alleine gestellt und der Weg, den sie als Jugendliche einschlagen wird, ist nahezu vorprogrammiert.

Meine Meinung zum Buch:
Die Biografie von Liz Murray über ihre dramatische Kindheit und ihr Erwachsenwerden finde ich sehr emotional und authentisch beschrieben. Erstaunlich finde ich auch, dass Liz sich an so viele Details und Situationen aus ihrer frühen Kindheit erinnern kann, denn zu Beginn des Buches war sie noch nicht einmal im Schulalter. Manche sich wiederholende Situationen sind für meinen Geschmack zu oft wiederholt worden – wahrscheinlich wollte die Autorin damit klar zum Ausdruck bringen, wie trostlos ihre Kindheit Tag für Tag abgelaufen ist – aber für mich war das Buch dadurch zeitweise etwas langatmig.
Sehr traurig fand ich, dass Liz sich selbst für so viele Dinge verantwortlich gesehen hat, für die ein Kind nichts kann, zB für die HInfektion ihrer Mutter, weil sie ihr oft Geld organisiert hat für Drogen oder auch dafür, dass ihre Eltern sich getrennt haben. Schade ist auch, dass die beiden Schwestern Liz und Lisa, die nur einen geringen Altersunterschied haben und in einer sehr schwierigen familiären Situation aufwachsen, sich so wenig gegenseitig unterstützen, miteinander das Gespräch suchen usw. Man hat das Gefühl, dass in der Familie jedes einzelne Familienmitglied ein eigenes selbstständiges Leben geführt hat und die Überschneidungen im Alltag nur sehr begrenzt waren. Obwohl die Eltern ihre Kinder vernachlässigt haben, sie hungern lassen haben und das Geld für Drogen auszugeben, wurden sie von Liz auch von ihren liebenswürdigen Seiten beschrieben, sodass sie mein Mitgefühl geweckt haben und ich auch ihre Situation verstehen kann, wie sie in ihr drogenreiches Leben hineingeschlittert und dann immer tiefer gefallen sind.
Trotzdem ist es sehr erstaunlich, wie Liz es geschafft hat, sich selbst durchs Leben zu schlagen, sich selbst mit Kleidung und Essen zu versorgen und auch wieder einen Freundeskreis aufzubauen. Sie ist durch ihr Schicksal nicht zerbrochen, sondern hat es am Ende doch noch geschafft, aus dem Teufelskreis auszubrechen und ihr Leben selbst in die Hand genommen.

Titel und Cover:
Die beiden Fotos, auf denen einmal Liz selbst und einmal ihre Mutter als Jugendliche zu sehen sind, haben mir gut gefallen und die Personen sympathisch gemacht.

Fazit:
Das Buch finde ich auf alle Fälle lesenswert, da die Autorin sehr ehrlich über ihr Leben schreibt und auch Mut gibt, aus schwierigen Situationen einen Ausweg zu suchen.

Veröffentlicht am 16.03.2018

für kalte Winternächte

Rauhnacht
0

Kurze Inhaltsangabe:
Kommissar Kluftinger wollte mit seiner Frau und dem befreundeten Ärzteehepaar Langhammer ein Wohlfühlwochenende in einem Allgäuer Hotel verbringen, wird dort allerdings eingeschneit ...

Kurze Inhaltsangabe:
Kommissar Kluftinger wollte mit seiner Frau und dem befreundeten Ärzteehepaar Langhammer ein Wohlfühlwochenende in einem Allgäuer Hotel verbringen, wird dort allerdings eingeschneit und unerwartet in die Ermittlung eines Mordfalles hineingezogen.

Meine Meinung zum Buch:
Ich habe mit dem fünften Fall des Autorenduos Klüpfel und Kobr gestartet, hatte aber nicht das Gefühl, dass ich die Vorgänger-Bücher hätte lesen müssen um den Zusammenhang zu verstehen. Der fünfte Fall ist in sich abgeschlossen und auch der Kommissar Kluftinger und die weiteren Charaktere des Buches werden gut eingeführt. Der Kommissar wird als tollpatschiger, schusseliger, etwas langsam denkender Ermittler ohne Ahnung von den gängigen Technologien wie Internet dargestellt, der eine einfühlsame, für ihn sorgende Frau an seiner Seite hat. Das befreundete Ärztepaar Langhammer erfüllt das Klischee des überheblichen, wohlhabenden, besserwisserischen Ärztepaares sehr gut.
Der Schreibstil ist locker und witzig, allerdings war es mir an manchen Stellen etwas zu langatmig und detailliert geschrieben, va. da die Handlung des gesamten Buches sich auf ein Hotel als Schauplatz konzentriert. Trotzdem waren genügend Personen vorhanden, sodass es nicht langweilig wurde. Für mich war allerdings schon recht bald klar, wer als TäterIn in Frage kommt, von daher war es nicht spannend bis zum Schluss. Etwas unrealistisch fand ich auch, die gemeinsamen Treffen und Essen im Hotel, die recht friedlich und normal verlaufen sind, va. unter dem Aspekt, dass ein/e MörderIn unter ihnen war. Hier hätte ich mir mehr gegenseitige Anschuldigungen, Skepsis oder Panik erwartet.

Cover und Titel:
Der Titel und das Cover passen sehr gut zum Inhalt des Buches und auch für einen winterlichen Leseabend.

Mein Fazit:
Ein witziges Buch für kalte Wintertage, das allerdings mit etwas weniger Klischees, aber dafür ein paar zusätzliche Überraschungseffekte in der Tätersuche noch spannender zu lesen gewesen wäre.

Veröffentlicht am 14.03.2018

nicht immer realistisch

Die Spur der Kinder
0

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Fionas kleine Tochter ist vor zwei Jahren spurlos verschwunden und bis jetzt konnte kein/e TäterIn gefunden werden. Die Polizei ermittelt nun wieder am Fall, da weitere Kinder ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Fionas kleine Tochter ist vor zwei Jahren spurlos verschwunden und bis jetzt konnte kein/e TäterIn gefunden werden. Die Polizei ermittelt nun wieder am Fall, da weitere Kinder aus der gleichen Kindergartengruppe verschwinden. Fiona wird erneut befragt und beginnt selbst mit Nachforschungen und deckt einige Ungereimtheiten auf.

Meine Meinung zum Buch:
Die Autorin, Hanna Winter, schreibt sehr lebhaft und flüssig, sodass ich das Buch in einem durch lesen musste. Die Kapitelgliederung verleitet durch den Aufbau der Spannung am Ende des Kapitels zum raschen Weiterlesen. Die Charaktere wurden, meiner Meinung nach, gut eingeführt, allerdings wirkten sie nicht immer realistisch, sondern überzogen. Die Handlungsstränge waren auch nicht durchgängig gut ausgearbeitet, teilweise waren die Geschehnisse etwas holprig und an den Haaren herbeigezogen, dann wurde wieder ein Handlungsstrang zu rasch abgearbeitet. Die Ermittler im Fall werden als äußerst unfähig hingestellt und Fiona ermittelt auf eigener Faust fast effektiver als die Polizei. Wer die/der TäterIn ist, bleibt bis zum Ende des Buches unklar, es könnte nahezu jeder sein. Hanna Winter leitet den Verdachtsmoment von einem Akteur zum nächsten und hält somit die Spannung konstant aufrecht. Das Thema „Kindesentführung“ ist so sensibel und spannungsgeladen, da hätte man noch mehr herausholen können.

Cover und Titel:
Das Cover und der Titel sind okay, dezent gestaltet, in angenehmer Farbkombination, allerdings fällt das Cover nicht besonders auf.

Fazit:
Die Spur der Kinder ist ein Thriller mit einer sehr interessanten Thematik, der noch besser geworden wäre, wenn die einzelnen Charaktere und Szenen etwas besser ausgearbeitet worden wären. Für den ersten Thriller ist das Buch Hanna Winter aber recht gelungen. Ich freue mich schon auf ihren Nachfolge-Thriller.