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Veröffentlicht am 27.12.2019

Gelungener 1. Band der Heimat-Saga

Heimat ist ein Sehnsuchtsort
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Laurenz lebt für die Musik. Aufgewachsen auf einem Bauernhof in einem kleinen Ort in Schlesien hatte er nie die Ambitionen gehabt Bauer zu werden. Zum Glück hatte Laurenz einen älteren Bruder der den Hof ...

Laurenz lebt für die Musik. Aufgewachsen auf einem Bauernhof in einem kleinen Ort in Schlesien hatte er nie die Ambitionen gehabt Bauer zu werden. Zum Glück hatte Laurenz einen älteren Bruder der den Hof übernehmen würde. So konnte er in Breslau Musik studieren.
Doch dann passiert ein tragischer Unfall und Laurenz sieht sich gezwungen den heimischen Hof zu übernehmen. So kehrt er mit seiner Frau Annemarie an der Seite nach Hause.

„Heimat ist ein Sehnsuchtsort“ ist der Auftakt einer neuen Familien-Saga von Hanni Münzer.
Das Cover gefällt mir gut und auch sonst ist das Buch schön gestaltet. Am Anfang und Ende ist eine schöne Karte von Schlesien in der Zeit vor und während des 2. Weltkriegs gezeichnet. Auch wenn der Handlungsort Petersdorf fiktiv ist kann man sich gut vorstellen wo sich die Protagonisten befinden.
Bevor die Geschichte losgeht gibt es ein Personenregister. So etwas finde ich immer sehr schön, gerade zu Beginn, wenn man die Protagonisten noch nicht richtig kennt.
Die Geschichte beginnt dann 1928. Das Land leidet noch an den Nachwirkungen des 1. Weltkriegs.
Auf dem Sadlerhof ereignet sich ein Unfall und Laurenz der jüngste Sohn, der sich der Musik verschrieben hat wird von seiner Mutter Charlotte zurückbeordert.
Er sieht sich gezwungen zusammen mit seiner Mutter den Hof zu führen.
Von da an leben erst 2 und später 3 Generationen unter einem Dach.
Die Charaktere sind sehr unterschiedlich und mir zum größten Teil sehr sympathisch.
Charlotte führte ein strenges Regiment und mir erschien es, dass sie mit der Wahl der Schwiegertochter nicht so ganz einverstanden war.
Mir hingegen gefällt Annemarie außerordentlich gut.
Sie ist eine starke Frau die allerdings ein Geheimnis hütet.
Mit ihrem Mann Laurenz verbindet sie eine echte Liebe.
Bald kommt auch das 1. Kind zur Welt. Kathi ist für mich von nun an die Hauptperson in diesem Buch.
Sie ist wissbegierig und entwickelt sich zu einem sehr begabten jungen Mädchen was ihr auch zum Verhängnis wird. Das 2. Kind, Franzi leidet unter einer Krankheit die man heute Sklerodermie nennt. Ich finde es bewundernswert wie Kathi sich mit ihrer Schwester verständigen kann.
Dorota die Wirtschafterin auf dem Hof ist so etwas wie ein Familienmitglied. Sie habe ich ins Herz geschlossen.
Die Zeit schreitet immer weiter voran und der 2. Weltkrieg bricht aus.
Die Gegebenheiten dieser Zeit sind von der Autorin sehr gut recherchiert.
Hanni Münzer hat ja schon in ihrer Honigtot- Saga bewiesen, dass sie erstklassige Recherche aufweisen kann.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut verständlich. Die Beschreibungen sind recht bildhaft, man kann sich alles gut vorstellen.
Es hat einfach nur Freude gemacht das Buch zu lesen. Ich bin sehr gespannt auf den 2. Band und welche der Personen ich wieder treffen werde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.11.2019

Der Wunsch nach einem neuen Leben

Der Fund
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Rita ist Supermarktverkäuferin und mit ihrem Leben unzufrieden, so begeht sie den Fehler ihres Lebens in der Hoffnung, dass sich ihr Leben zum Besseren kehrtt.
Beim Auspacken der Bananenkisten entdeckt ...

Rita ist Supermarktverkäuferin und mit ihrem Leben unzufrieden, so begeht sie den Fehler ihres Lebens in der Hoffnung, dass sich ihr Leben zum Besseren kehrtt.
Beim Auspacken der Bananenkisten entdeckt sie in einer Kiste mehrere Päckchen Kokain.
Sie ruft nicht die Polizei sondern nimmt die Kiste mit nach Hause.
Ein schwerwiegender Fehler den kurz darauf ist Rita tot. Verbrannt im eigenen Auto.
Ein Polizist der die Ermittlungen leitet will wissen warum Rita sterben musste und den Täter zur Rechenschaft ziehen.
„Der Fund“ ist wieder ein genialer Thriller von Bernhard Aichner.
Die Gliederung des Buches ist außergewöhnlich und gut.
Es sind 2 Handlungsstränge. In einem erlebt man das was Rita getan und erlebt hat hautnah mit.
Im 2. Handlungsstrang ist Rita schon tot und der Polizist, den man hier nicht näher kennenlernt führt Verhöre. In jedem Kapitel des Handlungsstranges verhört er eine andere Person und das ist wie ein Protokoll aufgeschrieben
Die Kapitel wechseln sich regelmäßig ab.
Rita ist eine sympathische Frau die niemanden etwas zu Leide getan hat. Nur hier hat sie einen großen Fehler gemacht und das Kokain an sich genommen.
Rita hatte in ihrem Leben so einige Schicksalsschläge hinnehmen müssen. Ihre Ehe ist am Ende, ihr Mann Alkoholiker. Neben ihrem Job im Supermarkt geht sie noch putzen da ihr Mann kaum etwas zum Lebenserhalt zusteuert.
Jetzt sieht sie die Möglichkeit auszubrechen doch das bezahlt sie mit ihrem Leben.
Es gibt einige Menschen die Verhört werden, Menschen aus dem Umfeld von Rita.
Waren es wirklich die Albaner die Rita ermordet haben? Das habe ich mich gefragt und den Einen oder Anderen aus Ritas Umfeld verdächtigt.
Nach ungefähr 2/3 des Buchs war mir klar wo die Reise hingeht und wie es zu dem Tod von Rita kam.
Aber es wäre kein Buch von Bernhard Aichner wenn den Leser am Ende nicht noch eine Überraschung erwarten würde.
Von mir gibt es für diesen außergewöhnlichen Thriller 5 Sterne und ich kann das Buch nur jedem Spannungsliebhaber empfehlen.

Veröffentlicht am 11.11.2019

Ein Buch das begeistert

Leas Spuren
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Die junge Historikerin Marie lebt in Stuttgart als sie plötzlich ein Erbe nach Paris führt.
Marie und der junge Journalist Nicolas sollen zusammen eine Wohnung in bester Lage in Paris erben.
Victor der ...

Die junge Historikerin Marie lebt in Stuttgart als sie plötzlich ein Erbe nach Paris führt.
Marie und der junge Journalist Nicolas sollen zusammen eine Wohnung in bester Lage in Paris erben.
Victor der Großvater von Nicolas verbindet eine Aufgabe mit dem Erbe.
Gemeinsam sollen sie ein verschwundenes Gemälde des Malers Jakob Stern finden und es den überlebenden der jüdischen Familie Stern zurück geben.
Die Nachforschungen führen die Beiden zurück in die 1940er Jahre als die Nazis Paris besetzt hatten.
Mit ihrem Buch „Leas Spuren“ hat Bettina Storcks mich begeistert.
Der Schreibstil der Autorin ist beeindruckend. Sie schreibt unkompliziert, gefühlvoll, spannend und versteht es ihren Charakteren Leben einzuhauchen.
Ich war von der 1. Seite an von der Geschichte gefangen und konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Beim Lesen ist in meinem Kopf ein richtiges Kopfkino entstanden.
Die Geschichte hat 2 Handlungsstränge.
Einmal die Gegenwart und somit die Geschichte von Marie und Nicolas und einmal die 1940er Jahre mit der Geschichte von Charlotte und Victor.
Charlotte arbeitet in der deutschen Botschaft in Paris. Dort lernt sie den jungen Franzosen Victor kennen und verliebt sich in ihn.
Die Geschichte erzählt vom Kunstraub der Nazis, der Judenverfolgung und der Liebe zweier Menschen die eigentlich auf 2 verschiedene Seiten kämpfen müssten.
Marie arbeitet als Historikerin in Stuttgart. Plötzlich soll sie eine Wohnung zusammen mit Nicolas einem französischen Journalisten erben.
In Paris erfährt sie, dass ihre Großtante Charlotte, die sehr jung gestorben ist die Geliebte von Victor dem Erblasser war.
Zusammen mit Nicolas versucht sie die Aufgabe zu lösen die ihnen gestellt wurde.
Ihre Recherche führen sie in die Kriegsjahre zurück.
Die Protagonisten waren mir auf Anhieb sympathisch.
Ich habe mit ihnen gelacht und geweint.
Manchmal war es eine richtige Achterbahn der Gefühle.
„Leas Spuren“ bekommt von mir 5 Sterne, wenn ich mehr Sterne vergeben könnte hätte ich es getan.
Das Buch hat es mehr als verdient.

Veröffentlicht am 09.11.2019

Ein brillanter 2. Teil

Der Lehrmeister (Faustus-Serie 2)
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Mittlerweile schreibt man das Jahr 1518.
Seit dem 1. Band sind 6 Jahre vergangen.
Johann Georg Faustus zieht mit seinem Adlatus Karl Wagner und seiner Tochter Greta durch die Lande.
Doch Faust ahnt, dass ...

Mittlerweile schreibt man das Jahr 1518.
Seit dem 1. Band sind 6 Jahre vergangen.
Johann Georg Faustus zieht mit seinem Adlatus Karl Wagner und seiner Tochter Greta durch die Lande.
Doch Faust ahnt, dass Tonio immer noch auf ihn wartet und das Böse immer näherkommt.
Mit dem Buch „Der Lehrmeister“ setzt Oliver Pötzsch die Geschichte von Johann Georg Faustus, besser bekannt als Faust fort.
Der 1. Band „Der Spielmann“ hat mich sehr begeistert, die Fortsetzung „Der Lehrmeister“ steht dem in nichts nach.
Mit der Geschichte um den berühmten Faustus hat der Autor mich gefangengenommen.
Er versteht es das wenige was von Johann Georg Faustus überliefert ist mit seiner Fiktion zu verweben, dass es den Eindruck erweckt, genauso habe es sich abgespielt.
Die Figur Johann Georg Faustus hat in diesem Buch viele spannende Facetten. Mal ist er Gaukler, Astrologe und Alchimist und mal ist er ein kranker Mann der gestützt werden muss. Und ein Andermal verkörpert er das Böse, als wäre er vom Teufel besessen.
Oliver Pötzsch erzählt so spannend, dass man kaum aufhören kann zu lesen und so haben sich die über 760 Seiten im Nu gelesen.
Auch in diesem Buch sind im Anhang wieder die Zitate von Goethe aufgeführt die der Autor gekonnt in seine Erzählung eingeflochten hat.
Auch der kleiner Reiseführer „auf Fausts Spuren“ ist im Anhang wieder zu finden. Hier habe ich gerne die Wege von Faustus mitverfolgt.
Jetzt sind die Buchdeckel zugeklappt und es heißt Abschiednehmen von Johann Georg Faustus. Der Autor schreibt im Nachwort, er hat 5 Jahre mit Faustus gebracht und er wird ihn vermissen.
Lieber Oliver Pötzsch, ich denke auch die Leser werden den großen Dr. Faustus vermissen. Vielen Dank für dieses Meisterwerk.

Veröffentlicht am 01.11.2019

Toller Historischer Krimi

Arsène Lupin und der Automatenmensch
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Die Witwe Natalie Noir erleichtert einen amerikanischen Ölmillionär in seinem Hotelzimmer um seinen Besitz.
Hierbei fällt ihr ein Dokument in die Hände, dass in einer Geheimschrift verfasst wurde.
Arséne ...

Die Witwe Natalie Noir erleichtert einen amerikanischen Ölmillionär in seinem Hotelzimmer um seinen Besitz.
Hierbei fällt ihr ein Dokument in die Hände, dass in einer Geheimschrift verfasst wurde.
Arséne Lupin ist der Witwe sehr zugetan und hilft ihr das Dokument dechiffrieren zu lassen.
Zutage kommt eine Art Bauplan für einen künstlichen Menschen.
Doch es gibt einen Menschen der das Dokument sein Eigen nennen will und dafür geht er über Leichen. Auch Natalie und Arséne sind in großer Gefahr.
Mit seinem neuen Buch Arséne Lupin und der Automatenmensch entführt Martin Barkawitz den Leser nach Paris ins Jahr 1899.
Als Hauptperson für dieses Buch hat der Autor den legendäre Meisterdieb Arséne Lupin um den sich schon einige Geschichten ranken für sich entdeckt.
Die Charaktere in diesem Krimi sind sehr gut herausgearbeitet. Natürlich als erstes der Meisterdieb und seine Kunst der Verwandlung. Er tauch in den verschiedensten Verkleidungen auf, keiner weiß so genau wie er wirklich aussieht. Dann die Witwe Natalie Noir die ein Geheimnis mit Arséne verbindet.
Durch ihre Diebeszüge gerät sie in Gefahr aber Arséne ist immer zur Stelle, wenn Not an Mann ist.
Auch Inspektor Pollard und sein Gehilfe Marrac haben mir gut gefallen. Sie haben mich an Sherlock Holmes und Watson erinnert.
Inspektor Pollard hat immer kombiniert und seine Schlüsse gezogen und Marrac stand staunend dabei.
Die Geschichte ist spannend und kurzweilig erzählt und hat sich schnell gelesen.
Das Buch gehört nicht zu den bekannten Reihen des Autors, kann also völlig unabhängig gelesen werden.
Ich bin immer wieder begeistert vom Schreibstil des Autors, der mindestens genauso wandelbar ist wie Arséne Lupin.
Das Ende des Buches lässt mich auf weitere Abenteuer mit dem Meisterdieb hoffen.